Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Hospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung
Institution

Das Krankenhaus der neo-orthodox-jüdischen Israelitischen Religionsgesellschaft (IRG) in Frankfurt am Main, 'Rothschild'sches Hospital'" genannt

Rhönstraße 47-55 Frankfurt am Main

Gleichstellung der jüdischen Frankfurter

Krankenhaus der Israelitischen Krankenkassen

Nach jahrzehntelangem Emanzipationskampf erreichten die jüdischen Frankfurter 1864 die völlige Gleichstellung mit den christlichen Stadtbürgern. Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs am 18. Januar 1870 erfolgte die Gleichstellung für das gesamte Reichsgebiet. Der traditionelle Antisemitismus war damit längst nicht überwunden. Doch war seit 1864 in Frankfurt am Main die rechtliche Basis für eine engagierte jüdische Stiftungstätigkeit gegeben, die u.a. ein vorbildliches modernes Pflege- und Krankenhauswesen schuf. Den Anfang machte 1870 Mathilde von Rothschild mit der Gründung des Rothschild´schen Hospitals.



Stifterin

Hannah Mathilde von Rothschild


Gründungs- und Chefarzt des Rothschild'schen Hospitals

Marcus (Markus, Mordechai) Hirsch

Seit den Anfängen gestaltete Marcus Hirsch als leitender Arzt das neo-orthodox-jüdischen Zweig der Rothschild-Familie errichtete Krankenhaus der Frankfurter Israelitischen Religionsgesellschaft mit.



Stifter

Wilhelm Carl von Rothschild


Namensgeberin

Georgine Sara von Rothschild


Gründungsstandort: Unterweg 20 (heute Schleidenstraße 20)

Schleidenstraße 20 Frankfurt am Main

Von 1870 bis 1878 befand sich im damaligen Unterweg 20 (heute Schleidenstraße 20, Ortsteil Nordend-West) das Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung mit 6-8 Betten. Damals hieß die Einrichtung noch „Fremdenhospital Georgine Sara von Rothschild´sche Stiftung für erkrankte fremde Israeliten“ (kurz: „Rothschild´sches Hospital“). Die erste Patientin wurde am 22. März 1870 aufgenommen.

Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung – Jahresbericht 1878, S. 3



Offizielle Errichtung der Rothschild'schen Stiftung (per Dekret des Königs von Preußen)

Am 2. Dezember 1870 verlieh König Wilhelm von Preußen (seit 1871 Kaiser Wilhelm I.) der ‚Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung für erkrankte fremde Israeliten in Frankfurt a.M.‘ die Rechte einer juristischen Person. Als so genannte ‚milde Stiftung‘ war sie von Erbschaftssteuern befreit.

Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung – Statuen 1878, S. 25



Vorübergehende Verlegung der Kranken wegen Renovierung des Hauses Unterweg 20



Architekt des neuen Rothschild'schen Hospitals im Röderbergweg 97

Franz van Hoven

1875 konzipierte der Frankfurter Stadtarchitekt Franz van Hoven im Auftrag des Stifterpaares Wilhelm und Mathilde von Rothschild das Rothschild’sche Hospital.

Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung – Jahresbericht 1878, S. 6



Errichtung des Neubaus mit Nebengebäude im Röderbergweg 97

Zusätzlich entstand im Röderbergweg 93 zur gleichen Zeit oder danach das Ärztehaus des Rothschild’schen Hospitals.



Informationen zum Rothschild'schen Hospital

Hospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung - Statuen 1878


Informationen zum Rothschild'schen Hospital

Hospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung - Hausordnung 1878


Konsultierender und stellvertretender Arzt des Rothschild'schen Hospitals

Heinrich Schmidt


Rothschild'sches Hospital - Hausordnung von 1878 (Deckblatt und Auszug)

Rothschild’sches Hospital, Abbildung der Hausordnung von 1878 (Deckblatt und Auzug Seiten 12 und 13).

Nachweis: Hausordnung für die Georgine Sara v. Rothschild´sche Stiftung für erkrankte fremde Israeliten in Frankfurt a.M. Frankfurt a.M. 1878, S. 12-13



Jahresberichte des Rothschild'schen Hospitals

Hospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung - Jahresbericht 1878

Folgende Jahrgänge der veröffentlichten Jahresberichte werden in der Universitätsbibliothek Frankfurt a.M. aufbewahrt: 1878(1879)–1884(1885); 1888(1889); 1891(1892)–1897(1898); 1899(1900)–1900(1901).



Informationen zum Rothschild'schen Hospital

Hospital der Georgine Sara v. Rothschild'schen Stiftung - Geschäftsordnung 1878


2. Standort (Hauptstandort): Röderbergweg 97 (heute: Waldschmidtstraße 129-131)

Waldschmidtstraße 129-131 Frankfurt am Main

Am 26. September 1878 wurde das neue Rothschild’sche Hospital (Neubau mit Nebengebäude) im Röderbergweg 97 (heute Waldschmidtstraße 129-131) der Verwaltung übergeben und zum 1. Oktober in Betrieb genommen. Es verfügte zu dieser Zeit über insgesamt 19 Betten, darunter 12 Freibetten. Weitere Liegenschaften des Hospitals befanden sich im Röderbergweg 93 (u.a. genutzt als Ärztehaus) sowie in der nahen Rhönstraße 48, 50 und 54 (genutzt als Mietshäuser, teils mit Wohnungen für das Personal des Hospitals). Der Hauptstandort Röderbergweg 93/97 entspricht heute der Waldschmidtstraße 129-131 (Ulrike Heinisch, Institut für Stadtgeschichte Frankfurt a.M., Email v. 30.09.2014). Das Hospital bestand bis zur nationalsozialistischen Enteignung und Zwangsräumung im April/Mai 1941.



Abbildung: Jahresbericht 1878 (Deckblatt), veröffentlicht 1879

Hospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung - Jahresbericht 1878

Rothschild’sches Hospital, Jahresbericht von 1878 (Deckblatt).

Nachweis: Jahres-Bericht der Verwaltungs-Commission der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung für 1878. Frankfurt a.M. 1879



Verwalterin des Rothschild'schen Hospitals

Peppi Heidingsfeld

Möglicherweise stammte Peppi Heidingsfeld (geb. Sänger) aus dem bayerisch-schwäbischen Buttenwiesen im Landkreis Dillingen an der Donau. (http://www.alemannia-judaica.de/buttenwiesen_synagoge.htm (Aufruf v. 04.08.2014). Wie lange sie als Verwalterin des Rothschild’schen Hospitals tätig war, ist noch unbekannt.

Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, S. 151



Literatur zum "Rothschild´schen Hospital"

ohne Verfasser: Frankfurt a. M., 29. Juni [Bericht über jüdische Pflegeinstitutionen im Röderbergweg]


Literatur zum Rothschild'schen Hospital

Spiess, Alexander: Die hygienischen Einrichtungen von Frankfurt am Main


Stellvertretender leitender Arzt am Rothschild'schen Hospital

Carl Cassian


Neuer Chefarzt des Rothschild´schen Hospitals

Elieser (Elias, Eliazar) Rosenbaum

Im November 1893 trat Dr. Elieser Rosenbaum die Nachfolge des verstorbenen Dr. Marcus Hirsch an (FZ Nr. 319, 17.11.1893, AB, S. 2 [= Frankfurter Angelegenheiten].



Langjährige christliche Oberschwester am orthodox-jüdischen Rothschild'schen Hospital

Anna Sang


Chirurg am Rothschild'schen Hospital

Leopold (Leo) Lion

Dr. Lilienfeld hatte im Rothschild’schen Hospital Belegbetten und war dort auch als behandelnder Arzt tätig.



Chirurg am Rothschild'schen Hospital

Sidney Adolf Lilienfeld

Dr. Lilienfeld hatte im Rothschild’schen Hospital Belegbetten und war dort auch als behandelnder Arzt tätig.



Literatur zum Rothschild'schen Hospital

Spiess, Alexander: Jahresbericht über die Verwaltung des Medizinalwesens, die Krankenanstalten und die öffentlichen Gesundheitsverhältnisse der Stadt Frankfurt am Main


Chirurg am Rothschild'schen Hospital

Willy Hofmann

Vermutlich seit um 1918 bis zu seiner Emigration 1933 war Willy Hofmann Chirurg am Rothschild’schen Hospital.



Schwester am "Rothschild´schen Hospital"

Rosa Ruth Kauders

Wie oft und wie lange Ruth Kauders, deren Hauptwohnsitz München war, zwischen 1919 und 1940 im Rothschild’schen Hospital Dienst tat, ist bislang unbekannt. Seit 1934 wohnte sie in Frankfurt. 1940 zog Schwester Ruth vom Rothschild’schen Hospital in das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde (Gagernstraße).



Lehrschwester und Krankenschwester in Frankfurt am Main

Ruth (Retha) Kahn

Ruth Retha Kahn wurde „im orthodoxen Krankenhaus in Frankfurt ausgebildet und staatlich geprüft“. Damit ist das Rothschild´sche Hospital im Röderbergweg gemeint.

XXI. Jahresbericht des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen (e.V.) zu Nürnberg für das Jahr 1920, S. 4



Chefarzt des Rothschild´schen Hospitals

Sally (Saly, Sali) Rosenbaum

Vermutlich trat Dr. med. Sally Rosenbaum gleich nach dem Tod seines Vaters Elieser Rosenbaum 1922 die Nachfolge als Chefarzt des „Rothschild´schen Hospitals“ an. Ende 1939 musste er seine Stellung wegen eines Augenleidens aufgeben.

Dokumente zur Geschichte der Frankfurter Juden 1933-1945, S. 45



Förderer des Rothschild'schen Hospitals (Nachfolger seiner Schwiegermutter Mathilde von Rothschild)

Max (Maximilian Benedikt) von Goldschmidt-Rothschild


Christliche Krankenschwester am orthodox-jüdischen Rothschild'schen Hospital

Emilia Schäfer


Lehrschwester am Rothschild'schen Hospital

Bertha Klein


Krankenschwester am Rothschild'schen Hospital

Adele Nafschi

Shachal, Amalya [zu Bella Flörsheim, Aranka Kreismann, Adele Nafschi, Amalie Stutzmann (Großmutter)], Email v. 20.06.2010



Architekt des Umbaus des Rothschild'schen Hospitals

Fritz Nathan


Umbau des Hospitals dank einer Großspende Adelheid de Rothschilds

Nach dem Umbau verfügte das Hospital über insgesamt 50 Betten: 29 Krankenbetten 3. Klasse, 12 Krankenbetten 2. Klasse, 3 Krankenbetten 1. Klasse sowie 6 Betten in der Isolierstation.

Das Rothschild’sche Krankenhaus, S. 34



Lehrschwester am Rothschild'schen Hospital

Sara Jameson

Zu Beginn der 1930er Jahre (die genaue Beschäftigungsdauer ist unbekannt) lernte und pflegte Sara Jameson im Rothschild’schen Hospital. Vom Röderbergweg 97 (Rothschild’sches Hospital) zog sie am 10. Juli 1931 in die Rhönstraße 50 (Personalwohnhaus des Rothschild’schen Hospitals). Zwischen dem 21. Dezember 1931 und dem 24. März 1932 wohnte sie im Hospital, danach wieder im Personalwohnhaus.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 742 / Rhönstraße 47-55, Bl. 234



Bauskizze des Architekten Fritz Nathan zum Umbau 1932

Rothschild’sches Hospital – Bauskizze (Umbau 1932) / Rothschild’sches Hospital, Bauskizze des Architekten Fritz Nathan zum Umbau 1932

© Courtesy of Leo Baeck Institute: Fritz Nathan Collection, AR 1443 / MF 533



Eingangsbereich (Abbildung)

Rothschild’sches Hospital – Eingangsbereich (Hofacker 1932)

Aus: Hofacker, Karl 1932: Die Anstalten des Verbandes Frankfurter Krankenanstalten. Düsseldorf, S. 34



Lehrschwester am Rothschild'schen Hospital

Luise Fleischmann


Rothschild'sches Hospital Innenansicht, um 1932

Rothschild’sches Hospital, Innenansicht, um 1932

© Courtesy of the Leo Baeck Institute: Fritz Nathan Collection, AR 1443 / MF 533



Rothschild'sches Hospital Krankenzimmer, um 1932

Rothschild’sches Hospital, Krankenzimmer, um 1932

© Courtesy of the Leo Baeck Institute: Fritz Nathan Collection, AR 1443 / MF 533



Literatur zum Rothschild'schen Hospital

Hofmann, Willy: Die Stellung der jüdischen Weltanschauung zu Krankheit, Arzt und Medizin


Literatur zum Rothschild'schen Hospital

Hofacker, Karl: Das Rothschild'sche Krankenhaus


Rothschild'sches Hospital Operationssaal, um 1932

Rothschild’sches Hospital, Operationssaal, um 1932

© Courtesy of the Leo Baeck Institute: Fritz Nathan Collection, AR 1443 / MF 533



Rothschild'sches Hospital, Entbindungszimmer, um 1932

Rothschild’sches Hospital, Entbindungszimmer, um 1932

© Courtesy of the Leo Baeck Institute: Fritz Nathan Collection, AR 1443 / MF 533



Rothschild'sches Hospital, Seitenansicht, um 1932

Rothschild’sches Hospital, Seitenansicht, um 1932

© Courtesy of the Leo Baeck Institute: Fritz Nathan Collection, AR 1443 / MF 533



Rothschild'sches Hospital, um 1932

Rothschild’sches Hospital, um 1932

© Courtesy of the Leo Baeck Institute: Fritz Nathan Collection, AR 1443 / MF 533



Oberin am Rothschild'schen Hospital in Frankfurt am Main

Ottilie Winter

Als Oberin an das Rothschild’sche Hospital berufen, kehrte Ottilie Winter am 21. Januar 1932 nach Frankfurt am Main zurück und wohnte vorübergehend wieder im jüdischen Schwesternhaus. Am 5. Februar 1932 zog sie in den Röderbergweg (Rothschild’sches Hospital), wo sie bis zum 2. Mai 1935 wohnte.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft



Rothschild'sches Hospital, Wanduhr (Signatur des Architekten Fritz Nathan)

Rothschild’sches Hospital, Wanduhr, 26.02.1932 (Signatur des Architekten Fritz Nathan)

© Courtesy of the Leo Baeck Institute: Fritz Nathan Collection, AR 1443 / MF 533



Umzug von Gailingen nach Frankfurt am Main

Jetti Ettlinger

Jetti Ettlinger bezog am 29. Februar 1932 vorübergehend eine Personalwohnung des Rothschild’schen Hospitals in der Rhönstraße 48/II. Möglicherweise war sie zuvor am Israelitischen Krankenhaus Gailingen am Hochrhein (Kreis Konstanz, Baden-Württemberg) tätig.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 742 / Rhönstraße 47-55, Bl. 88



Umzug in das Rothschild'sche Hospital

Jetti Ettlinger

Schwester Jetti zog am 24. März 1932 von der Rhönstraße in den Röderbergweg 97 (Rothschild’sches Hospital).

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 742 / Rhönstraße 47-55, Bl. 88



Umzug in das Rothschild'sche Hospital

Emilia Schäfer

Am 24. März 1932 zog Emilia Schäfer von der Rhönstraße 48 in den Röderbergweg 97 (Rothschild’sches Hospital). Wie lange sie dort pflegte, ist bislang unbekannt.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 742 / Rhönstraße 47-55, S. 88



Umzug vom Schwesternhaus in das Rothschild'sche Hospital

Rosa (Ruth) Goldschmidt

Rosa Goldschmidt zog am 18. Juli 1932 vom Schwesternhaus in den Röderbergweg (Rothschild’sches Hospital).

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft



Arzt am Rothschild´schen Hospital

Godchaux Schnerb

Vermutlich gab Godchaux Schnerb nach der NS-Machtübernahme 1933 seine Arztpraxis verfolgungsbedingt auf und tat verstärkt Dienst im Krankenhaus. Während des Novemberpogroms 1938 betreute er im Rothschild´schen Hospital zusammen mit seinen Kollegen die Opfer der brutalen Nazi-Angriffe. 1939 konnte er aus Nazi-Deutschland flüchten.

Dokumente zur Geschichte der Frankfurter Juden 1933-1945, S. 31, S. 45



Umzug in das Rothschild'sche Hospital

Regine (Regina) Goldsteen (Goldstein)

Am 2. Mai 1935 zog Regine Goldsteen von der Bornheimer Landwehr (Schwesternhaus) in den Röderbergweg (Rothschild’sches Hospital). Wie lange Schwester Regine in der orthodox-jüdischen Klinik pflegte, ist bislang unbekannt.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft



Hauptamtlicher Leiter der chirurgischen Abteilung des Rothschild'schen Hospitals

Sidney Adolf Lilienfeld

Seit 1937 verwehrten die Nationalsozialisten Dr. Lilienfeld die Behandlung nichtjüdischer Patientinnen und Patienten. Seine langjährige Arbeitsstätte, das Bethanien-Krankenhaus, durfte er nicht mehr betreten! Im Rothschild’schen Hospital übernahm er die Leitung der Chirurgie bis zu seiner Ausreise 1939.



Hauptamtlicher Leiter der chirurgischen Abteilung des Rothschild'schen Hospitals

Leopold (Leo) Lion

Seit 1937 verwehrten die Nationalsozialisten Dr. Lilienfeld die Behandlung nichtjüdischer Patientinnen und Patienten. Seine langjährige Arbeitsstätte, das Bethanien-Krankenhaus, durfte er nicht mehr betreten! Im Rothschild’schen Hospital übernahm er die Leitung der Chirurgie bis zu seiner Ausreise 1939.



Vertretungsschwester am Rothschild'schen Hospital

Juliane (Julie Anne) Wolff


Nervenarzt am Rothschild´schen Hospital

Arnold Merzbach

Dokumente zur Geschichte der Frankfurter Juden 1933-1945, S. 45



Facharzt für Urologie

Adolf Löwenthal

1938 war Adolf Löwenthal als Facharzt für Urologie im „Rothschild´schen Hospital“ tätig. Wie lange er dort arbeitete, ist bislang unbekannt.

Dokumente zur Geschichte der Frankfurter Juden 1933-1945, S. 45



Krankenpfleger am Rothschild'schen Hospital

Alfred Hahn

Nach den von der Website ‚Juden in Nordhessen‘ übermittelten Angaben zog Alfred Hahn am 2. Mai 1938 von Kassel nach Frankfurt am Main. Seit wann er im Röderbergweg 97 (Rothschild’sches Hospital) wohnte, ist noch unbekannt. Im Hospital lernte er vermutlich seine spätere Ehefrau Berta Schuster kennen.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, geprüft

Juden in Nordhessen, Genealogien jüdischer Familien



Kurze Tätigkeit (vermutlich Ausbildung) im Rothschild'schen Hospital

Erna (Esther) Neuberger


Privatschwester einer Patientin der Nervenabteilung des Rothschild'schen Hospitals

Juliane (Julie Anne) Wolff

Wolff, Juliane – Arbeitszeugnis des Rothschild’schen Hospitals, Archivalie, StA Dinslaken



Mögliche Unterkunft Jenny Jeidels im Rothschild'schen Hospital?

Jenny Jeidel

Möglicherweise wohnte und arbeitete Jenny Jeidel bis zu dessen Zwangsräumung im Rothschild’schen Hospital (Röderbergweg).



Lehre als Büglerin

Erika Neugarten

Von November 1938 bis März 1939 absolvierte Erika Neugarten im „Rothschild´schen Hospital“ eine viermonatige Lehre als Büglerin.

Frankfurt am Main – FrauenKZ Ravensbrück, S. 68



Novemberpogrom

Das Hospital überstand das NS-Reichspogrom in der Nacht vom 09. auf 10. November 1938, „wurde aber vom Nazi-Regime für eigene Zwecke genutzt“ (Otto 1997).

Juden im Frankfurter Osten 1796 bis 1945, S. 220



Unterschlupf und Tätigkeit im Rothschild'schen Hospital

Regina (Recha) Herz

Regina Herz flüchte nach der Zerstörung ihrer Offenbacher Wohnung während des NS-Novemberpogroms in das benachbarte Frankfurt am Main. Sie versteckte sich im Rothschild’schen Hospital, wo sie auch arbeitete.



Krankenschwester am Rothschild'schen Hospital

Sophie (Sofie, Henni, Sonny) Landsberg


Krankenschwester am Rothschild'schen Hospital

Käthe Popper

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 742 / Rhönstraße 47-55, S. 237



Ausbildung zur Krankenschwester, Tätigkeit im Rothschild'schen Hospital

Zilli (Zili) Heinrich

Nach dem Besuch der Samson-Raphael-Hirsch-Schule (Heinrich-von-Gagern-Gymnasium) ließ sich Zilli Heinrich zur Krankenschwester ausbilden. Sie war im Röderbergweg 97 (Rothschild’sches Hospital) gemeldet, ebenso ihre Mutter Emilie.



Festanstellung, zuletzt leitende Stationsschwester des Rothschild'schen Hospitals

Juliane (Julie Anne) Wolff

Vom 1. April 1939 bis 31. März 1940 war „Schwester Anne“ im allgemeinen Stationsdienst (innere Abteilung, chirurgische Abteilung, Infektionsabteilung) eingesetzt. Zuletzt leitende Stationsschwester, verließ Juliane Wolff am 31. März 1940 das Rothschild’sche Hospital auf eigenen Wunsch. Sie kehrte zu ihrer Familie nach Dortmund zurück.

Wolff, Juliane – Arbeitszeugnis des Rothschild’schen Hospitals, Archivalie, StA Dinslaken



Chefarzt der chirurgischen Abteilung und letzter ärztlicher Direktor des Rothschild'schen Hospitals

Franz Stefan Grossmann

Nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden des langjährigen ärztlichen Direktors des Rothschild’schen Hospitals, Dr. Sally Rosenbaum, beauftragte die jüdische Gemeinde Frankfurt a.M. Dr. Franz Grossmann mit der Nachfolge.



Tätigkeit im Rothschild´schen Hospital

Erna Sara Heimberg

Von 1940 bis 1941 arbeitete Erna Heimberg als Krankenschwester im Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung zu Frankfurt am Main.



Krankenschwester (Lernschwester) am Rothschild'schen Hospital

Selma Lena Lorch


Krankenschwester am Rothschild'schen Hospital

Berta (Bertha) Hahn

Nach den Angaben auf der Website ‚Jüdische Fürther‘ zog Berta Schuster im Jahre 1940 von Fürth nach Frankfurt am Main. Bis zum 7. Mai 1941 wohnte sie im Röderbergweg 97 (Rothschild’sches Hospital). Vermutlich lernte sie dort ihren späteren Ehemann, den Krankenpfleger Alfred Hahn, kennen.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, geprüft

Jüdische Fürther, Eintrag ‚Schuster, Recha Rachel‘



Schließung der koscheren Küche

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main

Durch die nationalsozialistische Schließung jüdischer Metzgereien mangelte es ab 1939 an koscherem Fleisch. Im April 1940 wurde die Küche des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde zwangsweise geschlossen. Danach war eine koschere Verpflegung für Personal und Patienten nur noch im Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung möglich.



Ausbildung zur Krankenschwester

Fanny Ansbacher

Um ihre Chancen auf Auswanderung zu verbessern, lernte Fanny Ansbacher in Frankfurt am Main, wohin verwandtschaftliche Verbindungen bestanden, Krankenschwester. Von Mai 1940 bis Februar 1941 war sie Lehrschwester am orthodox-jüdischen Rothschild’schen Hospital.



Erweiterung / Bettenzahl für psychisch Erkrankte

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main

Seit August 1940 nahmen das jüdische Krankenhaus und das Rothschild´sche Hospital trotz mangelnder Ausstattung auch psychisch Erkrankte auf. Diesen drohte außer antisemitischer auch eugenische Verfolgung (NS-„Euthanasie“, vgl. z.B. Kaminer 1996, Klee 2010, Lilienthal 2009), die Emigration war erschwert. Nichtjüdische Psychiatrien und Kurheime sollten nur noch „Arier“ behandeln. Entsprechend bewilligte die Stadt Frankfurt für die Aufnahme „Leicht-Gemütskranker“ die von beiden Kliniken beantragte Erhöhung der Bettenzahl um 20 (jüdisches Krankenhaus) und 5 Betten (Rothschild´sches Hospital).

Psychiatrie im Nationalsozialismus, Kapitel V

„Euthanasie“ im Dritten Reich, Teil VIII, Kap. 7

Jüdische Patienten als Opfer der NS-„Euthanasie“-Verbrechen, E-Artikel

„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 238



NS-Zwangseingliederung der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung in die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland



Krankenpfleger am Rothschild'schen Hospital

Jonas (Jona) Neuberger

Von seiner Geburtsstadt Berlin ging Jonas Neuberger am 30. Oktober 1940 nach Frankfurt am Main, wo er vermutlich sofort im Rothschild’schen Hospital arbeitete.
Museum Judengasse Frankfurt am Main / Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz, interne Datenbank



Krankenschwester am Rothschild´schen Hospital

Amalie Stutzmann

Spätestens bis zur NS-Zwangsräumung im April 1941 war Amalie Stutzmann im Rothschild´schen Hospital tätig.



NS-Zwangsschließung des Rothschild´schen Hospitals

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main

Im April/Mai 1941 schlossen die Nationalsozialisten das „Rothschild´sche Hospital“. Personal und Patienten mussten in das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde wechseln. Gemäß dem „zweiten Judenvertrag“ übernahm die Stadt Frankfurt Gebäude und Areal des ,arisierten´jüdischen Hospitals; es wurde vom NS-Bauamt als Hilfskrankenhaus ausgewiesen.

„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 245



NS-Zwangsschließung des Rothschild´schen Hospitals

Im April/Mai 1941 schlossen die Nationalsozialisten das „Rothschild´sche Hospital“. Personal und Patienten mussten in das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde wechseln. Gemäß dem „zweiten Judenvertrag“ übernahm die Stadt Frankfurt Gebäude und Areal des ,arisierten´jüdischen Hospitals; es wurde vom NS-Bauamt als Hilfskrankenhaus ausgewiesen.

„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 245



Kaufmännischer Leiter des Rothschild'schen Hospitals

Artur Jacob Rothschild


Käthe Popper zieht vom Rothschild'schen Hospital in die Rhönstraße (Personalwohnhaus).

Käthe Popper

Wegen der NS-Zwangsauflösung des Rothschild’schen Hospitals musste Käthe Popper vom Röderbergweg 97 (Rothschild’sches Hospital) in die Rhönstraße 51 (Personalwohnhaus des Rothschild’schen Hospitals) umziehen.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 742 / Rhönstraße 47-55, S. 237



Zerstörung durch Luftangriffe

Hofacker, Karl: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main - Magistratsakten: Fliegerangriffe

Die alliierten Luftangriffe auf Frankfurt zerstörten Anfang Oktober 1943 Gebäude und Grundstück. Nach dem Krieg entstanden auf dem Gelände Wohnungsbauten.



Wiedererrichtung der Rothschild'schen Stiftung (mit Genehmigung des Regierungspräsidenten in Wiesbaden)

Paul Arnsberg

Maßgeblichen Anteil an der Wiederbelebung der Stiftung am 23. März 1967 hatte der Jurist, Journalist und Historiker des Frankfurter Judentums, Dr. Paul Arnsberg.



Neukonstituierung der Rothschild'schen Stiftung (mit Genehmigung des Regierungspräsidenten in Wiesbaden)

Paul Arnsberg

Der Stiftungszweck der am 1. November 1976 neukonstituierten, bis heute bestehenden gemeinnützigen „Georgine Sara von Rothschildsche Stiftung zur Förderung von Krankenbetreuung für Israeliten“ betraf die Förderung von Krankenbetreuung, medizinischer Beihilfe und ähnlicher humanitärer Aufgaben. Den Stiftungsvorstand bildeten 1976 außer dem Vorsitzenden Dr. Paul Arnsberg Bert W. Strassburger (stellv. Vors.), Fred J. Bechhofer (Schatzmeister), Julius Katz (Schriftführer), Henry Felson, Ernst Frenkel und Arno Lustiger.

Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, S. 152



Vorstand der Stiftung (Vorsitz seit 1978: Rosl Arnsberg)

Rosl (Rosa) Arnsberg

Nach Paul Arnsbergs Tod im Jahre 1978 übernahm seine nicht minder engagierte Witwe Rosl Arnsberg den Vorsitz der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung. Vorstandsmitglieder waren außer Rosl Arnsberg im Jahre 1987: Bert W. Strassburger (stellv. Vors.), Fred J. Bechhofer, Henry Felson, Moshe G. Hess, Dr. Salomon Korn, Arno Lustiger und Thea Nadel.

Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, S. 152



Literatur zur jüdischen Gemeinde, Gemeindeorthodoxie und Israelitischen Religionsgesellschaft zu Frankfurt am Main (S. 71-81)

Heuberger, Rachel; Krohn, Helga: Hinaus aus dem Ghetto...


Literatur zum Rothschild´schen Hospital

Schembs, Hans-Otto: "Kranken zur Pflege, der Gemeinde zum Frommen, der Vaterstadt zur Zierde"


Literatur zur Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am Main

Morgenstern, Matthias: Von Frankfurt nach Jerusalem


Literatur zur Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am Main

Hopp, Andrea: Von der Einheit der "heiligen Gemeinde" zur Vielfalt der ethnisch-religiösen Minderheit


Literatur zur Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am Main

Morgenstern, Matthias: Jüdische "Muttergemeinde" im Widerstreit – Die Israelitische Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main


Fritz Nathan Collection: Fotoscans zum Rothschild'schen Hospital

Morgenstern, Matthias: Fritz Nathan Collection


Literatur zur Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am Main

Morgenstern, Matthias: Die Geschichte der Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main


Literatur zum Rothschild'schen Hospital (S. 164-165)

Morgenstern, Matthias: Frankfurt am Main und seine Bauten


Arzt am Rothschild´schen Hospital

Oskar (Oscar) Pinner

In welchem Zeitraum Oskar Pinner als Chirurg am Rothschild´schen Hospital praktizierte, bleibt noch zu klären.

Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution [2], S. 270



Mitarbeiterin in der Küche des Rothschild'schen Hospitals

Aranka Kreismann

Shachal, Amalya [zu Bella Flörsheim, Aranka Kreismann, Adele Nafschi, Amalie Stutzmann (Großmutter)], Email v. 20.06.2010



Arzt am Rothschild´schen Hospital

Heinrich Roth

Heinrich Roth war Arzt am Rothschild´schen Hospital. Wahrscheinlich war er jüdischer Herkunft, ob jüdischen oder christlichen Glaubens, ist nicht bekannt.

Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution [2], S. 270



Gebäudekomplex mit Personalwohnungen des Rothschild'schen Hospitals

Rhönstraße 47-55 Frankfurt am Main

In dem Gebäudekomplex Rhönstraße 47-55 wohnten verschiedene jüdische und nichtjüdische Mieterinnen und Mieter. Seinen Angestellten, darunter auch Pflegenden, stellte das Rothschild’sche Hospital dort Wohnungen zur Verfügung.



Personalwohnungen des Rothschild'schen Hospitals

Morgenstern, Matthias: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 742 / Rhönstraße 47-55


Benachbarte Institutionen

Mathilde von Rothschild’sches Kinderhospital


Literatur

Otto, Arnim: Juden im Frankfurter Osten 1796 bis 1945


Sig 6809