Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
Institution

Das Krankenhaus der Frankfurter jüdischen Gemeinde (Nachfolge des 'Königswarter Hospitals'") mit Synagoge wurde auch Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde genannt.

Gagernstraße 36 Frankfurt am Main
Chronik155 Notes14

Vereinigung der beiden Männerkrankenkassen

Siegmund Geisenheimer

Laut Urkunde vom 17. Mai 1826 vereinigte der für die Rothschild-Familie sowie im Krankenhauswesen tätige Verwaltungsfachmann Siegmund Geisenheimer die ältere und die neue Männerkrankenkasse zur „Israelitischen Männerkrankenkasse“.

Die israelitische Männer- und Frauen-Krankenkasse („Kippestub“) in Frankfurt a.M., S. 230

Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution [2], S. 122

Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, S. 139



Institutionengeschichte

Hospital der Israelitischen Gemeinde

Um 1874 wurde das Krankenhaus der Frankfurter jüdischen Gemeinde als „Königswarter Hospital“ gegründet. Erster Standort war Grüner Weg 26, 1879 umbenannt in Königswarterstraße 26.



Architekt des Frankfurter jüdischen Krankenhauses

Friedrich (Fritz) Xaver Voggenberger

Gemeinsam mit seinem Kollegen Franz Roeckle realisierte Fritz Voggenberger von 1911 bis 1914 den Bau des neuen Frankfurter jüdischen Krankenhauses mit Schwesternhaus in der Gagernstraße.



Architekt des Frankfurter jüdischen Krankenhauses

Franz Roeckle

Gemeinsam mit seinem Kollegen Fritz Voggenberger realisierte Franz Roeckle von 1911 bis 1914 den Bau des neuen Frankfurter jüdischen Krankenhauses mit Schwesternhaus in der Gagernstraße. Der international gefragte Architekt gehörte in den 1920er Jahren zu den reformorientierten Gestaltern des „Neuen Frankfurt“ um Ernst May. In Frankfurt konzipierte er u.a. die Westend-Synagoge, das Institut für Sozialforschung der „Frankfurter Schule“ sowie die „Heimatsiedlung“.



Leitender Arzt der Polikliniken

Adolf Deutsch

Das Jüdische Krankenhaus musste seine Polikliniken 1923 aus Inflationsgründen schließen.



Im Ersten Weltkrieg Röntgenschwester im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Blanka (Blanca) Heymann (Heimann)


Pflege im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Ruth Lessner


Krankenschwester in Frankfurt am Main

Margarete (Grete, Gretchen) Adelsheimer

Mit Unterbrechungen arbeitete Margarete Adelsheimer (Grete Seligmann) von 1914 (Ausbildung) bis vermutlich 1925 (Heirat) im Frankfurter jüdischen Krankenhaus.



Während des Ersten Weltkriegs Oberschwester in der Poliklinik der Frankfurter jüdischen Krankenhauses Gagernstraße

Else Unger


Im Ersten Weltkrieg Oberschwester der Chirurgischen Abteilung des Frankfurter jüdischen Krankenhauses Gagernstraße

Doris Unger


Oberin am Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Minna Hirsch

Ihre leitende Tätigkeit als Oberin setzte Minna Hirsch in der Nachfolgeeinrichtung des „Königswarter Hospitals“, dem Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde, erfolgreich fort.



Krankenschwester am Jüdischen Krankenhaus

Sara (Sarah) Adelsheimer

Nach der Eröffnung des neuen Jüdischen Krankenhauses in der Gagernstraße war Sara Adelsheimer dort weiterhin tätig. Vermutlich schied sie kurz vor ihrer Emigration aus.



Krankenstationen im Hauptgebäude

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde

Im Erdgeschoss waren die chirurgische und gynäkologische Abteilung untergebracht, im ersten Obergeschoss die medizinische Abteilung (Röntgen, Hals-Nasen-Ohren, Augen), außerdem ein Kindersaal und ein Säuglingszimmer. Im zweiten Obergeschoss befand sich die Abteilung für Privatpatienten.



Umzug in den Neubau

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main

1914 wurde das moderne Schwesternhaus nahe des neuen Krankenhauses der israelitischen Gemeinde bezogen. Es sollte 60 Schwestern und Schülerinnen beherbergen. Das Gebäude wurde nach Plänen des Architekten Franz Roeckle errichtet. Das alte Schwesternhaus im Bornheimer Landwehr 85 übernahm die jüdische Gemeinde.



Fertigstellung des neuen Krankenhauses

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde

Nach einer etwa dreijährigen Bauphase wurde das neue Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde im Mai 1914 fertig gestellt. Die moderne Pflegeeinrichtung umfasste Abteilungen für Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe, Urologie, Hals-, Nasen- Ohren- und Augenkrankheiten. Die Bettenzahl betrug 200.

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde an der Gagernstraße, E-Artikel



Standort / Dauer der Einrichtung

Gagernstraße 36 Frankfurt am Main

Das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße 36 wurde auch Jüdisches Krankenhaus genannt. Es bestand vom 17. Mai 1914 bis zur NS-Zwangsschließung im Oktober 1942.



Leiter der gynäkologischen Abteilung

Arnold Baerwald

Von 1915 bis zu seinem Tod 1920 leitete Arnold Baerwald die gynäkologische Abteilung des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde. Während des Ersten Weltkriegs tat er zudem Dienst in Frankfurter Reservelazaretten.



Schwester im jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Ottilie Winter

„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 231



Krankenschwester im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Margarethe Gottschalk

Nach den Angaben in Hilde Steppes Standardwerk zur deutsch-jüdischen Pflegegeschichte fungierte Margarethe Reichenbach in den 1920er Jahren als Oberschwester der Chirurgie.

„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 231, Nr. 104



Tätigkeit als Krankenschwester

Paula Block

Paula Block pflegte im Frankfurter Jüdischen Krankenhaus, bis 1922 auch in Pforzheim. Zuletzt lebte sie im Frankfurter jüdischen Schwesternhaus – ihre letzte Adresse vor der Deportation.



Oberschwester im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße (Nachfolgeklinik des Königswarter Hospitals) sowie Pflege in der jüdischen Gemeinde Pforzheim (Außenstelle des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins)

Beate (Berta, Beth) Berger


Letzte Wohnadresse: das Frankfurter jüdische Krankenhaus

Ida Elise Holz

Nach dem Ersten Weltkrieg pflegte Ida Holz, die unverheiratet blieb, vermutlich wieder im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt. Nach ihrer Pensionierung hatte sie Wohnrecht im jüdischen Schwesternhaus. Als die Nazis das Gebäude zwangsräumten, musste Ida Holz zusammen mit ihren Kolleginnen in das Krankenhaus umziehen – die letzte Wohnadresse vor der Deportation.



"Schwester Miriam"

Martha Miriam Sachs

Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Martha Miriam Sachs viele Jahre lang im Zentrallabor des Frankfurter jüdischen Krankenhauses. Für die Patientinnen und Patienten war sie „Schwester Miriam“.



Rückkehr nach Frankfurt

Julie Glaser

Seit Mitte November 1918 tat Julie Glaser wieder Dienst am Frankfurter jüdischen Krankenhaus.



Pflege im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Bella Peritz


Tätigkeit als Krankenschwester

Justine Berliner

1919 pflegte Justine Berliner im Frankfurter Jüdischen Krankenhaus.

„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 232 (Nr. 113)



Oberschwester der Privatabteilung im Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Blondine (Blandina) Brück


Oberschwester der Inneren Abteilung des Frankfurter jüdischen Krankenhauses Gagernstraße (Vorgängerin: Dina Wolf)

Julie Glaser


Kooperationsvertrag mit dem Krankenhaus Gagernstraße

Krankenhaus der Israelitischen Krankenkassen

Insbesondere nach der Eröffnung des neuen modernen Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße nahm die Belegung des Krankenhauses der Israelitischen Krankenkassen rapide ab. Ein Umbau der veralteten Anlage in der Rechneigrabenstraße oder gar ein Neubau kam finanziell nicht in Frage. Im August 1919 leitete die Mitgliederversammlung der Kassen deshalb einen Vertrag mit dem Krankenhaus Gagernstraße in die Wege: Fortan stand den Mitgliedern das Recht zu, sich auf Kosten der Kassen im Krankenhaus Gagernstaße behandeln zu lassen. Das Doppelhaus der Kassen wurde fortan als Altersheim für bedürftige allein stehende Mitglieder der jüdischen Gemeinde genutzt, die gegen Erstattung der Selbstkosten Aufnahme fanden.

Die israelitische Männer- und Frauen-Krankenkasse („Kippestub“) in Frankfurt a.M., S. 232f.



"Schwester Fron" pflegte im Frankfurter Jüdischen Krankenhaus

Fronika de Jong


Christliche Krankenschwester am Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Meta Alma Martha Conrath

1921 verlegte Meta Conrath ihren Lebensmittelpunkt nach Frankfurt am Main: Fast zwei Jahrzehnte lang pflegte und wohnte sie im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße, das bis zur NS-Zeit auch viele nichtjüdische Patientinnen und Patienten versorgte. Christliche Pflegekräfte wurden u.a. am wöchentlichen Schabbat und während der jüdischen Feiertage eingesetzt.



Oberschwester in der Chirurgischen Abteilung

Rosa (Rosalie) Spiero

Vermutlich war Rosa Spiero bis zu ihrer erzwungenen Emigration als Oberschwester im Frankfurter jüdischen Krankenhaus tätig.



Offizieller Arbeitsbeginn im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Meta Alma Martha Conrath

Zu Anfang pflegte Meta Conrath in der Infektionsabteilung.



Einzug in das Frankfurter jüdische Krankenhaus Gagernstraße

Meta Alma Martha Conrath

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, Bl. 32



Chefarzt der Chirurgischen Abteilung

Emil Altschüler


Pflege in der Privatabteilung, Mitwirkung bei der Ausbildung und Anleitung der Lehrschwestern

Meta Alma Martha Conrath

In der Privatabteilung war Meta Conrath mit allen Zweigen der Krankenpflege befasst. So versorgte sie Patientinnen und Patienten mit stationären gynäkologischen, urologischen und Augenkrankheiten (Staroperierte) sowie nach schweren OPs. Zudem beteiligte sie ihr Arbeitgeber an der Ausbildung und Anleitung der Lehrschwestern.



Kontroverse um Krankenhausbelegung

Jüdisches Krankenhaus der Joseph und Hannchen May’schen Stiftung

„Gemäß Akten des Magistrats der Stadt Frankfurt a.M. wurde am 8. Dezember 1924 ein angeblicher Rechtsanspruch der Israelitischen Kultusgemeinde Rödelheim auf zwei Krankenbetten im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt (in der Gagernstraße 36) abgelehnt, da in Rödelheim ein Hospital bestehe.“

Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution [3], S. 580 (Zitat)



Julie Glaser folgt Minna Hirsch als Oberin des Frankfurter jüdischen Krankenhauses

Julie Glaser

Julie Glaser folgt Minna Hirsch um 1925 als Oberin des Frankfurter Jüdischen Krankenhauses.

Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte [2], S. 100



Ärztlicher Direktor (Chefarzt) der Abteilung für Innere Medizin, danach Direktor des Krankenhauses

Simon Isaac

1904 promovierte Simon Isaac an der Universität Straßburg. Nach seiner Assistenzzeit an verschiedenen Krankenhäusern war er einige Monate als Arzt am Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde tätig. Ab Oktober 1914 nahm Simon Isaac freiwillig am Ersten Weltkrieg teil. 1916 habilitierte er sich im Fach Innere Medizin an der Universität Frankfurt am Main. Ende 1917 arbeitete er als Oberarzt an der Medizinischen Universitäts-Poliklinik in Frankfurt. Seit dem 1. Oktober 1925 leitete der renommierte Internist und Diabetesforscher die Abteilung für Innere Medizin des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde. Bis zu seiner Flucht aus Nazideutschland im Jahr 1939 stand er dem Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt als Direktor vor.



Oberarzt in der Chirurgischen Abteilung

Fritz Katz

Im Januar 1929 kam Fritz Katz von Breslau nach Frankfurt am Main (HB 686 Gagernstraße 36, Teil 1, S. 53). Bis zu seinem Wechsel an das Jüdische Krankenhaus in Alexandria im März 1932 war er Oberarzt der Chirurgischen Abteilung des Frankfurter jüdischen Krankenhauses Gagernstraße.



Examen als Krankenschwester

Thea Levinsohn-Wolf

Ihre zweijährige Ausbildung zur diplomierten Krankenschwester, die sie durch alle Abteilungen geführt hatte, schloss Thea Wolf mit einem sehr guten Examen ab. (Als Examensmonat nennt sie in ihrer Autobiographie den April 1929, ihr „Ausweis für staatlich anerkannte Krankenpflegepersonen“ ist auf den 28. März 1929 datiert.) Ihre Eltern waren sehr stolz auf ihre fleißige und zielstrebige Tochter, hofften aber weiterhin auf baldige Heirat und Familiengründung – vergeblich. Thea Wolf blieb dem Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde in Frankfurt verbunden. Für ein Jahr war sie verantwortliche Krankenschwester in „in der chirurgischen Frauenstation für die Patienten der dritten Klasse“.
Stationen einer jüdischen Krankenschwester, S. 26f., S. 162



Chirurgische Abteilung

Thea Levinsohn-Wolf

Ab Mitte 1930 wurde Thea Wolf zwei Jahre lang als Operations- und Narkoseschwester in der Chirurgischen Abteilung eingesetzt.



Schwesternschülerin am Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Ilse Bergman (Bermann)


Vorstandsmitglied

Simon Isaac

Simon Isaac gehörte zu den Förderern einer professionellen Schwesternausbildung. Von 1932 bis 1933 war er Vorstandsmitglied des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen in Frankfurt am Main.



Köchin

Lotte (Charlotte) Diehm verw. Fleckenstein

Die gelernte Köchin Lotte Fleckenstein arbeitete vermutlich bis zu ihrer ersten Verhaftung im September 1933 im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde. Sie war offenbar Nichtjüdin oder ihre jüdische Herkunft konnte nicht nachgewiesen werden.
Frankfurt am Main – FrauenKZ Ravensbrück, S. 34



Ausbildung und Tätigkeit als Krankenschwester

Ilse Frohmann

Ilse Stern gehörte vermutlich bis zu ihrer Heirat zum Schwesternteam des Frankfurter Jüdischen Krankenhauses in der Gagernstraße.



Krankenschwester am Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Alice Rychwalski

Schwester Alice pflegte bis zu ihrer Flucht aus NS-Deutschland am Frankfurter jüdischen Krankenhaus in der Gagernstraße.



Anstieg von Ärztepersonal und Patientenzahl

In Folge der nationalsozialistischen Ausgrenzungsmaßnahmen stieg die Belegung des jüdischen Krankenhauses zum Teil sprunghaft an: Die ,arischen´ Kliniken verweigerten die Aufnahme jüdischer Kranker und kündigten zudem die Verträge mit jüdischen Ärzten, die ihre Patienten nur noch in jüdischen Pflegeeinrichtungen behandeln konnten. Seit 1938 hatten niedergelassene Ärztinnen und Ärzte jüdischer Herkunft ausschließlich in Räumlichkeiten der jüdischen Gemeinde zu praktizieren.



Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde

Wegen der steigenden Patienten- und Ärztezahl wurden am Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde häufig Umbauten vorgenommen, zum Beispiel Wirtschafts- und Nebengebäude für die Patientenversorgung errichtet.



Umzug nach Bad Dürkheim

Gerlinde Altschüler

Mit hoher Wahrscheinlichkeit pflegte Gerlinde Altschüler im Frankfurter Jüdischen Krankenhaus. Am 19. Januar 1934 meldete sie sich nach Bad Dürkheim ab. Gerlinde Altschülers Biographie und ihr Verbleib in der NS-Zeit sind noch zu erforschen.



Emigration nach Palästina

Alfred Günzburg

1935 flüchtete der über 70-jährige Dr. Alfred Günzburg zu seinem Sohn Ludwig nach Palästina.



Chefarzt der Chirurgischen Abteilung

Hans Louis Julius Mannheim

Nach seiner Niederlassung als Facharzt für Chirurgie in Frankfurt am Main im August 1935 übernahm Hans Mannheim die Leitung der Chirurgie des jüdischen Krankenhauses. Sein Vorgänger war Emil Altschüler.

Jüdische Ärzte in Frankfurt am Main 1933-1945, S. 81f.



Oberschwester (vermutlich Chirurgie) des Frankfurter jüdischen Krankenhauses Gagernstraße

Margarethe Gottschalk

Hessisches Hauptstaatsarchiv – Entschädigungsakte Gottschalk, Margarethe, geprüft



Umzug von Fulda nach Frankfurt am Main, Krankenschwester am Jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Flora Bähr

Museum Judengasse Frankfurt am Main / Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz, interne Datenbank



Mitarbeiterin im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Jenny Neustädter

Jenny Neustädter war staatlich geprüfte Kindergärtnerin und vermutlich bis 1936 in ihrer Geburtsstadt Darmstadt in ihrem Beruf tätig. Danach arbeitete sie vermutlich NS-verfolgungsbedingt im Frankfurter jüdischen Krankenhaus (Gagernstraße 36). Diese Informationen verdanken wir Dr. Elisabeth Krimmel, Darmstadt (per Mail v. 27.02.2018).



Ausbildung zum Krankenpfleger am Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Hermann Rothschild


Gemeldet in der Gagernstraße 36 (Jüdisches Krankenhaus)

Hermann Schlesinger

Von der Hochstraße 32 zog der verwitwete Hermann Schlesinger am 7. Oktober 1936 in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde). Vermutlich verstarb er dort um 1940.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 326



Medizinalpraktikant

Harry Brauer

In der NS-Zeit war Harry Brauer fast zwei Jahre lang als Medizinalpraktikant am Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde tätig.



Fotografie, um 1937 (vermutlich von Saul Lilienthal)

Gesamtansicht des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde, Gagernstraße, ohne Datum (um 1937), Fotograf unbekannt (vermutlich Saul Lilienthal).

Nachweis: Saul Lilienthal, Jüdische Wanderungen in Frankfurt am Main, Hessen, Hessen-Nassau. Frankfurt a.M. 1938, S. 11 (nach Scan-Vorlage)



Fotografie, um 1937 (vermutlich von Saul Lilienthal)

Gesamtansicht des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde, Gagernstraße, ohne Datum (um 1937), Fotograf unbekannt (vermutlich Saul Lilienthal).

Nachweis: Saul Lilienthal, Jüdische Wanderungen in Frankfurt am Main, Hessen, Hessen-Nassau. Frankfurt a.M. 1938, S. 11 (nach Scan-Vorlage)



Oberarzt in der Chirurgie

Kurt Hirsch

Kurt Hirsch war 1937/38 als Oberarzt in der Chirurgischen Abteilung des Frankfurter jüdischen Krankenhauses tätig. Weitere berufliche Daten sind noch zu recherchieren.



Leiter der Gynäkologischen Abteilung und Direktor

Bernhard Rosenthal

Bernhard Rosenthal, Leiter der Gynäkologischen Abteilung, amtierte bis zu seinem Freitod 1938 als Direktor des Frankfurter jüdischen Krankenhauses.

Dokumente zur Geschichte der Frankfurter Juden 1933-1945, S. 45, S. 549



Novemberpogrom und Einschüchterung

Im Zuge des Novemberpogroms („Reichskristallnacht“) beschlagnahmte die Gestapo die Krankenhauskasse und Barmittel von Ärzten (später z. T. wieder frei gegeben). Im Gegensatz zu frei praktizierenden jüdischen Ärzten wurden die Krankenhausärzte in der Regel nicht verhaftet. Dennoch nahm sich der Direktor Dr. Bernhard Rosenthal aus Furcht vor dem KZ mit Gift das Leben.

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde an der Gagernstraße, E-Artikel



Rückkehr an das Frankfurter jüdische Krankenhaus

Harry Brauer

Nach dem Verlust seiner Arbeitsstätte kehrte Harry Brauer an das Krankenhaus der Frankfurter jüdischen Gemeinde zurück (HB 686 Gagernstraße 36, Teil 1, S. 21).



Rückkehr aus Wiesbaden nach Frankfurt, gemeldet in der Gagernstraße 36 (jüdisches Krankenhaus)

Rahel (Recha) Wieseneck

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 686 Teil 1 / Gagernstraße 36, Bl. 90



Krankenpfleger im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Max Ottensoser

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, Bl. 248



Direktor des Frankfurter jüdischen Krankenhauses Gagernstraße

Alfred Valentin Marx

Nach Professor Simon Isaacs NS-Vertreibung nach England wurde Dr. Marx der letzte Chefarzt und Direktor des 1942 NS-zwangsaufgelösten letzten Frankfurter jüdischen Krankenhauses.



Oberschwester der Privatabteilung

Meta Alma Martha Conrath

Während ihrer Tätigkeit im Krankenhaus war Meta Conrath zeitweise auch Oberschwester der Infektionsabteilung.



Krankenschwester im Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Thea Höchster

Nach dem Novemberpogrom 1938 aus Lauterbach nach Frankfurt am Main geflüchtet, arbeitete Thea Höchster als Krankenschwester im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde (Gagernstraße). Dort brachte sie ihren Mann als Patient unter. Zuletzt versorgte sie die von den NS-Behörden in das Krankenhaus zwangsverlegten alten Menschen.

Zuflucht in Frankfurt, S. 147, S. 155 (Fn 117)

Die Familie Höchster – Lauterbach (insbesondere Thea Höchster), Link



Röntgenarzt am Frankfurter Jüdischen Krankenhaus

Günther Ernst Wolfgang Schneider

Günther Schneider arbeitete seit Mitte 1939 als Röntgenarzt im Krankenhaus der Frankfurter jüdischen Gemeinde. In den Deportationslisten vom 24.09.1942 waren die Namen aller noch im letzten jüdischen Krankenhaus Frankfurts verbliebenen Ärzte, Pflegenden und Patienten erfasst, darunter auch Günther Schneider. Er tauchte unter, wurde vermutlich bei einem Fluchtversuch in die Schweiz verhaftet und in seine Geburtsstadt Berlin zurückgebracht.

Mit falschem Pass und Zyankali, S. 138



Ausbildung und Dienst als Krankenpfleger im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Leopold Kahn


Leitender Arzt der Augenklinik

Isaak (Isaac) Horowitz (Horovitz)

Wie lange Isaak Horowitz die Augenklinik des Frankfurter jüdischen Krankenhauses leitete, ist bislang unbekannt.



Büglerin

Erika Neugarten

Vom Frühjahr 1939 bis Juli 1940 arbeitete Erika Neugarten als Büglerin im Frankfurter Jüdischen Krankenhaus. Warum sie vom Rothschild´schen Hospital dorthin wechselte, ist unbekannt. Nach Juli 1940 war sie als Haushaltshilfe bei einer jüdischen Familie in der Melemstraße 14 tätig. Ab November 1940 musste sie Zwangsarbeit in den Glanzstoffwerken in Kelsterbach leisten.

Museum Judengasse Frankfurt am Main / Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz, Datenbank



Zwangsverkauf und Wiederanmietung

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main

Im April 1939 „kaufte“ die Stadt Frankfurt das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde mit Grundstück, Gebäuden und Schwesternhaus für 900.000 Reichsmark. Die mehr als fragwürdige „Rechtsgrundlage“ lieferten die so genannten „Judenverträge“ zur „Sicherstellung des noch vorhandenen Vermögens der jüdischen Gemeinde.“ Im Anschluss vermietete die Stadt das Krankenhaus für drei Jahre an die jüdische Gemeinde mit der Auflage, das gesamte Anwesen zum 01.04.1942 der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist zu übergeben.

Frankfurt am Main 1933-1945, diverse E-Artikel zum Thema

Von der nationalsozialistischen Machtergreifung bis in die neueste Zeit, S. 259f.



Krankenpfleger im Krankenhaus Gagernstraße

Walter Samuel Hayum

Walter Samuel Hayum zog am 28. April 1939 vom Baumweg 3 (im Baumweg befanden sich verschiedene Institutionen der Frankfurter jüdischen Gemeinde) in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde). Sein vermutlich von den NS-Behörden erzwungener Auszug aus der Gagernstraße erfolgte am 17. Oktober 1941 in die Zobelstraße 9.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 686 Teil 1 / Gagernstraße 36, Bl. 94

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, Bl. 121



Pflegerin im Krankenhaus Gagernstraße

Cornelie (Cornelia) Butwies

Von der Mainstraße 10 zog Cornelie Butwies am 3. August 1939 in das Frankfurter jüdische Krankenhaus Gagernstraße. Die vermutlich als Folge der antisemitischen NS-Maßnahmen entlassene kaufmännische Angestellte wechselte in den Pflegeberuf.



Vermutlich NS-verfolgungsbedingter Umzug von Essen nach Frankfurt am Main in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde), dort tätig als Krankenpfleger

Walter Kleczewski


Röntgenassistenin am Frankfurter Jüdischen Krankenhaus

Gertrud Tichauer

Nach der Scheidung von ihrem „arischen“ Ehemann verdiente Gertrud Tichauer ihren Lebensunterhalt als Röntgenassistentin im Frankfurter Jüdischen Krankenhaus. Dort war sie von Januar 1940 bis zur Auflösung des Krankenhauses im September 1942 tätig.

Mit falschem Pass und Zyankali, S. 139



Zuletzt im Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Jenny Hahn

Um 1940 kam Jenny Hahn im Frankfurter jüdischen Krankenhaus unter – ob als Beschäftigte oder Patientin, ist unbekannt.



Pflegerin im Frankfurter Jüdischen Krankenhaus

Nora Gottfeld


Verwalter

Kurt Pfeil

Um 1940 war Kurt Pfeil Verwalter des Frankfurter jüdischen Krankenhauses. Wie lange er insgesamt dort tätig war, ist bislang unbekannt.



Personalfluktuation durch Emigration

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main

Seit Ende 1940 zogen weniger Pflegerinnen in das Krankenhaus ein statt aus. 1941 verließen weitere 23 Schwestern und Schülerinnen das Krankenhaus, einige retteten sich in die USA.



Schließung der koscheren Küche

Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung

Durch die nationalsozialistische Schließung jüdischer Metzgereien mangelte es ab 1939 an koscherem Fleisch. Im April 1940 wurde die Küche des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde zwangsweise geschlossen. Danach war eine koschere Verpflegung für Personal und Patienten nur noch im Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung möglich.



Haushalts- und Küchenhilfe im Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Maria Stein


Jüdische Krankenhäuser unter Gestapo-Aufsicht

Ende Mai 1940 wurde der fanatische Nationalsozialist und SS-Sturmführer Ernst Holland auch offiziell „Beauftragter der Geheimen Staatspolizei bei der jüdischen Wohlfahrtspflege“. Er war formal der Staatspolizeistelle in Frankfurt unterstellt, erhielt aber seine Weisungen von der Gestapo. Als Koordinator der Konzentration und Auflösung der jüdischen Wohlfahrts- und Pflegeeinrichtungen hatte er wesentlichen Anteil an der Deportation der jüdischen Frankfurter/innen in die Vernichtungslager.

Der Beauftragte der Geheimen Staatspolizei für die jüdische Wohlfahrtspflege Ernst Holland, E-Artikel

„Der Beauftragte der Geheimen Staatspolizei bei der jüdischen Wohlfahrtspflege in Frankfurt am Main“, Artikel



Erweiterung / Bettenzahl für psychisch Erkrankte

Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung

Seit August 1940 nahmen das jüdische Krankenhaus und das Rothschild´sche Hospital trotz mangelnder Ausstattung auch psychisch Erkrankte auf. Diesen drohte außer antisemitischer auch eugenische Verfolgung (NS-„Euthanasie“, vgl. z.B. Kaminer 1996, Klee 2010, Lilienthal 2009), die Emigration war erschwert. Nichtjüdische Psychiatrien und Kurheime sollten nur noch „Arier“ behandeln. Entsprechend bewilligte die Stadt Frankfurt für die Aufnahme „Leicht-Gemütskranker“ die von beiden Kliniken beantragte Erhöhung der Bettenzahl um 20 (jüdisches Krankenhaus) und 5 Betten (Rothschild´sches Hospital).

Psychiatrie im Nationalsozialismus, Kapitel V

„Euthanasie“ im Dritten Reich, Teil VIII, Kap. 7

Jüdische Patienten als Opfer der NS-„Euthanasie“-Verbrechen, E-Artikel

„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 238



Festnahme des Verwalters Kurt Pfeil

Kurt Pfeil

Unter dem NS-Regime musste das jüdische Krankenhaus immer größere Engpässe bei der Nahrungsversorgung seiner Patientinnen und Patienten bewältigen. Wegen der Beschaffung zusätzlicher Lebensmittel kam der Verwalter des Krankenhauses, Kurt Pfeil, in Untersuchungshaft und wurde vor dem Landgericht Frankfurt am Main angeklagt.

Juden vor Gericht 1933-1945, S. 234-239 (Dok. „Notlage eines jüdischen Krankenhauses“)



NS-erzwungener Auszug aus dem Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Meta Alma Martha Conrath

In der NS-Zeit stand Meta Conrath treu zu ihrem Arbeitgeber. So soll sie ihre Verwandten regelmäßig um Lebensmittelkarten gebeten haben, um sie an Patienten, Kolleginnen und Ärzte des jüdischen Krankenhauses Gagernstraße weiterzugeben. Obgleich Schwester Meta offiziell selbst kündigte, liegt nahe, dass die Nichtjüdin ihre langjährige Arbeits- und Wohnstätte auf Druck der Nationalsozialisten aufgab. Sie verließ noch vor Ablauf der ‚Kündigungsfrist‘ (bis 31.12.1940) die Klinik und zog am 4. November 1940 in den Stadtteil Eschersheim, Neumannstraße 9. Kurz darauf trafen ihre Kolleginnen aus dem NS-zwangsgeräumten jüdischen Schwesternhaus im Krankenhaus ein, das zu einem ‚Ghettohaus‘ wurde. Unter den jüdischen Pflegenden, die bereits 1941 deportiert wurden, befand sich auch Meta Conraths frühere Oberin Julie Glaser.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, Bl. 32



Zwangsumzug in das Frankfurter jüdische Krankenhaus Gagernstraße

Johanna (Johanette/ Johannetta/ Janette/ Jeanette) Beermann (Bermann)

Infolge der nationalsozialistischen Zwangsräumung des Frankfurter jüdischen Schwesternhauses im November 1940 verlor Johanna Beermann ihren Alterssitz und musste in das jüdische Krankenhaus Gagernstraße umziehen.



Zwangsumzug in die Gagernstraße (Krankenhaus)

Johanna (Hanna) Herz

Infolge der Zwangsauflösung des jüdischen Schwesternhauses musste Johanna Herz am 19. November 1940 in die Gagernstraße (jüdisches Krankenhaus) ziehen.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft



Einzug in das Frankfurter jüdische Krankenhaus (Gagernstraße)

Thekla Dinkelspühler

Nach der NS-Zwangsräumung des Frankfurter jüdischen Schwesternhauses zog Thekla Dinkelspühler, zu diesem Zeitpunkt noch Lehrschwester, am 19. November 1940 in das Frankfurter jüdische Krankenhaus um. Dort pflegte sie eineinhalb Jahre lang.



Schwesternschülerin im Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Luise Blättner

Nach der NS-Zwangsräumung des Schwesternhauses wohnte und arbeitete Luise Blättner drei Monate lang im Frankfurter jüdischen Krankenhaus, Gagernstraße 36.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 17



Zwangsräumung des Schwesternhauses

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main

Vor Ablauf der Rückvermietungsfrist 1943 wurde das Schwesternhaus bereits im November 1940 zwangsgeräumt. Die 42 noch verbliebenen Bewohner/innen mussten in das ohnehin beengte Krankenhaus umziehen. Die Gestapo beschlagnahmte das Gebäude. Nutznießerin war die Frankfurter Universitätsklinik, die im Schwesternhaus eine Infektionsabteilung ihrer Kinderklinik einrichtete.

Von der nationalsozialistischen Machtergreifung bis in die neueste Zeit, S. 259



NS-Zwangsräumung des Rothschild´schen Altersheims und Verlegung in das Frankfurter jüdische Krankenhaus

Freiherrlich Wilhelm u. Freifrau Mathilde von Rothschild`sches Altersheim für Israelitische Frauen und Jungfrauen besserer Stände

Nach dem Bericht des Gestapo-Beauftragten bei der Jüdischen Wohlfahrt Ernst Holland wurde das Rothschild´sche Altersheim zwischen dem 1. Juli und dem 30. September 1941 zwangsgeräumt. „Die Insassen wurden in verschiedene Altersheime verlegt, überwiegend in das Pflegheim des Jüdischen Krankenhauses […]. Um die Belegungsmöglichkeiten in diesem zu erhöhen, wurde der Betsaal geschlossen und zur Benutzung als Schlafraum eingerichtet.“

Dokumente zur Geschichte der Frankfurter Juden 1933-1945, S. 471



Unterbringung im Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Hedwig Flora Hausmann


Auszug aus dem Jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Ruth S. Zernik

Am 27. Februar 1941 verließ Schwester Ruth das Krankenhaus Gagernstraße. Sie meldete sich nach Berlin ab, kehrte aber später wieder in ihre Geburtsstadt Frankfurt/M. zurück.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 430



Aufenthalt im Jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Bertha (Berta) Bernhard (Bernhardt)


Vom Danziger Platz 15 in die Gagernstraße 36

Rachel (Rahel) Kaplan

Am 7. April 1941 wurde Rachel Kaplan zusammen mit dem Personal und den Betreuten des Gumpertz´schen Siechenhauses vom Danziger Platz 15 in das Frankfurter jüdische Krankenhaus Gagernstraße verlegt.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 167



Zwangsräumung des Gumpertz'schen Siechenhauses und Zwangsverlegung in das Krankenhaus Gagernstraße

Gumpertz’sches Siechenhaus

Am 07.04.1941 wurden die Bewohner/innen vom ‚Hinterhaus‘ Danziger Platz 15 in das Frankfurter jüdische Krankenhaus (Gagernstraße 36) verlegt.



Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus Gagernstraße

Hedwig Oppenheimer

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 249



Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus Gagernstraße

Leopold Stern

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 341



Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus Gagernstraße

Ella Rosenthal

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 286



Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus Gagernstraße

Eugenie Kohlmann

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 167



Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus Gagernstraße

Julie Bernhard

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 18



Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus Gagernstraße

Jeannette Ephrosi

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 36



Umzug aus dem Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus Gagernstraße

Meier Goldbach

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 102



Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus Gagernstraße

Jenny Ofen

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 249



NS-bedingter Umzug in das jüdische Krankenhaus Gagernstraße

Klara Levi

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 192



Zwangsverlegung in das Krankenhaus Gagernstraße

Aron Geld

Die NS-Zwangsräumung des Gumpertz’schen Siechenhauses betraf auch Aron Geld: Zusammen mit seinen Mitbewohner/innen und dem Personal wurde er in das letzte Frankfurter jüdische Krankenhaus Gagernstraße verlegt.



Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus Gagernstraße

Peppi Götz

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 102 (mit Geburtsdatum 02.12.1873)



Verlegung im Zuge der Zwangsräumung des Gumpertz'schen Siechenhauses in das Krankenhaus Gagernstraße

Moritz Löwenstein

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 193



Krankenschwester im Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Anni (Anny) Margot Gold


Aufenthalt im Frankfurter jüdischen Krankenhaus (vermutlich Personal)

Hedwig Goldschmidt


Aufenthalt im Jüdischen Krankenhaus Gagernstraße (Teil des Personals?)

Martha Neuhaus


Aufenthalt im jüdischen Krankenhaus Gagernstraße (Personal?)

Friederike Reinheimer


Lehrschwester im Jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Zilla Reiß (Reiss)


Letzte Frankfurter Wohnadresse: Jüdisches Krankenhaus Gagernstraße (vermutlich Personal)

Rachel (Rina) Mingelgrün

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 218



Aufenthalt im Krankenhaus Gagernstraße (möglicherweise als Köchin tätig)

Klara Strauß


Einzug in das Krankenhaus Gagernstraße

Edith Appel

Im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße war Edith Appel als Schwesternpraktikantin tätig.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 2

Museum Judengasse Frankfurt am Main / Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz, interne Datenbank



Verlegung in das Frankfurter jüdische Krankenhaus

Siegmund Keller

Am 7. April 1941 wurde Siegmund Keller zusammen mit den anderen Betreuten des Gumpertz´schen Siechenhauses in das letzte Frankfurter jüdische Krankenhaus (Gagernstraße) verlegt.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 167



Zwangsverlegung vom Danziger Platz 15 in die Gagernstraße 36

Paula Ring

Mit dem Personal und den Betreuten des Gumpertz´schen Siechenhauses wurde Paula Ring am 7. April 1941 vom Danziger Platz 15 in das Frankfurter jüdische Krankenhaus (Gagernstraße) verlegt.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 286



Tätigkeit im Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Rita Hamburger


NS-Zwangsschließung des Rothschild´schen Hospitals

Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung

Im April/Mai 1941 schlossen die Nationalsozialisten das „Rothschild´sche Hospital“. Personal und Patienten mussten in das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde wechseln. Gemäß dem „zweiten Judenvertrag“ übernahm die Stadt Frankfurt Gebäude und Areal des ,arisierten´jüdischen Hospitals; es wurde vom NS-Bauamt als Hilfskrankenhaus ausgewiesen.

„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 245



Umzug vom Rothschild'schen Hospital in das Krankenhaus Gagernstraße

Sophie (Sofie, Henni, Sonny) Landsberg

Infolge der Zwangsauflösung des Rothschild’schen Hospitals musste Sophie Landsberg vom Röderbergweg in die Gagernstraße (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde) umziehen.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, geprüft



Umzug vom Rothschild'schen Hospital in das Krankenhaus Gagernstraße

Selma Lena Lorch

Infolge der Zwangsauflösung des Rothschild’schen Hospitals musste Selma Lorch vom Röderbergweg in die Gagernstraße (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde) ziehen.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, geprüft



Umzug vom Rothschild'schen Hospital in das Krankenhaus Gagernstraße

Alfred Hahn

Infolge der NS-Zwangsschließung des Rothschild’schen Hospitals musste Alfred Hahn am 7. Mai 1941 in die Gagernstraße (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde) umziehen.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, geprüft



Umzug vom Rothschild'schen Hospital in das Krankenhaus Gagernstraße

Berta (Bertha) Hahn

Infolge der Zwangsschließung des Rothschild’schen Hospitals musste Berta Hahn am 7. Mai 1941 in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde) umziehen. Zu diesem Zeitpunkt war sie noch unverheirat: Der Eintrag im Hausstandsbuch Gagernstraße erfolgte mit ihrem Geburtsnamen ‚Schuster‘.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, geprüft



Umzug von der Rhönstraße in das Krankenhaus Gagernstraße

Jonas (Jona) Neuberger

Im Zuge der NS-Zwangsauflösung des Rothschild’schen Hospitals zog Jonas Neuberger von der Rhönstraße in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde).

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, geprüft



Zwangsschließung

Mathilde von Rothschild’sches Kinderhospital

Im Juni 1941 schlossen die Nationalsozialisten die Einrichtung und wiesen Personal und Patienten in das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde ein.

„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 245



Umzug von der Rhönstraße 51 in das letzte Frankfurter jüdische Krankenhaus, Gagernstraße 36

Käthe Popper

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, geprüft



Krankenschwester in Frankfurt am Main

Betti Bilha Farntrog

Betti Farntrog ging nach Frankfurt am Main, wo vermutlich eine Pflege im orthodox-jüdischen „Rothschild’schen Hospital“ im Röderbergweg anstrebte. Durch dessen NS-Zwangsschließung wurde sie stattdessen im Krankenhaus Gagernstraße 36 tätig, der als Sammellager missbrauchten letzten jüdischen Klinik in Frankfurt. Dort war Betti Farntrog seit dem 3. Juli 1941 als Krankenschwester gemeldet.

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, Bl. 82



Rückkehr in das Krankenhaus Gagernstraße

Cornelie (Cornelia) Butwies


Krankenschwester am Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Luise (Liesel) Rothschild

Von September 1941 bis September 1942 pflegte Luise Rothschild im Frankfurter jüdischen Krankenhaus, dessen letztes Jahr bis zur Zwangsauflösung sie miterlebte.



Belegungszahlen

Wegen der Zwangsräumung kleinerer jüdischer Pflege- und Wohlfahrtsinstitutionen stiegen die Belegungszahlen im Frankfurter jüdischen Krankenhaus sprunghaft an: „Die zur Verfügung stehende Bettenzahl ließ sich durch Hinzuziehen des Betsaals und einiger anderer Änderungen in der Stellung der Betten von 324 um 49 auf 373 erhöhen. Ende September 1941 war das Krankenhaus belegt mit 120 Patienten, mit 128 Alten und Siechen, zusammen 248.“ Neben der räumlichen Enge wurde das medizinische und Pflegepersonal zudem mit Aufgaben konfrontiert, für das es nicht ausgebildet war, z.B. der Altenpflege. Teils konnte aber Personal aus den geschlossenen Einrichtungen übernommen werden.

Dokumente zur Geschichte der Frankfurter Juden 1933-1945, S. 471



Krankenschwester am Frankfurter Jüdischen Krankenhaus

Amalie Stutzmann

Wann Amalie Stutzmann vom Rothschild´schen Hospital in das Frankfurter Jüdische Krankenhaus wechselte und ob sie bis zu ihrer Deportation am 11. November 1941 dort arbeitete, ist bislang unbekannt.



Einzug von Leopold und Johanna Kahn aus der Schumannstraße 51 in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde)

Leopold Kahn

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, Bl. 169



Gagernstraße 36

Elise Hofmann

Elise Hofmanns letzte Frankfurt Adresse war die Gagernstraße 36, das Krankenhaus der israelitischen Gemeinde.

Museum Judengasse Frankfurt am Main / Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz, siehe Datenbank



Patientin des letzten Frankfurter jüdischen Krankenhauses Gagernstraße

Inge Simon

Die Dauer von Inge Simons Krankenhausaufenthalt ist bislang unbekannt.



Belegung unter NS-Bedingungen

1942 stieg die Belegung auf fast 400 Patientinnen und Patienten. Das Personal umfasste u.a. über 100 Angestellte und 37 „Lehrschwestern“ (Gestapo-Bericht).



Jüdische Krankenschwestern als NS-Verfolgte

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main

Mindestens 99 aller 258 Auszüge zwischen 1933 und 1942 aus dem Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde erfolgten nachweislich wegen der NS-Judenverfolgung. Ein großer Teil der Schwestern und Schülerinnen wurde nach Theresienstadt und in die Vernichtungslager des Ostens deportiert.



Patientin im Jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Hedwig Flora Hausmann


Zwangsräumung und Deportation von Personal und Patienten

Nach Hilde Steppes Angaben waren 1942 „fast 400 Menschen im Krankenhaus als Patienten untergebracht, dazu über 100 Angestellte und 37 Lehrschwestern“. Im Oktober 1942 war die Zwangsräumung des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde – des letzten jüdischen Krankenhauses in Frankfurt am Main – abgeschlossen. Die Patientinnen und Patienten wurden nach Theresienstadt und in die Todeslager im Osten deportiert. Im letzten Transport sollen sich vier jüdische Krankenschwestern aus Frankfurt befunden haben.

„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 246

Gewaltsam verschleppt aus Frankfurt, Artikel



Krankenschwester in Frankfurt am Main

Margot Cohen

Margot Cohen pflegte im im Frankfurter jüdischen Krankenhaus – ihrer letzten Wohnadresse vor der Deportation am 15. September 1942.

Museum Judengasse Frankfurt am Main / Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz, Datenbank



Deportation

Erna Sara Heimberg

Erna Heimbergs Flucht nach Palästina scheiterte. Sie war vermutlich die letzte Oberin des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde in Frankfurt am Main. Am 15. September 1942 wurde sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie vermutlich als Krankenschwester eingesetzt wurde.



Gescheiterte "Arisierung"

Nach der Freigabe durch die Gestapo verpachtete die Stadt das jüdische Krankenhaus – ohne das bereits belegte Schwesternhaus – samt medizinischem Interieur dem Hospital zum Heiligen Geist. Die Stiftung des Hospitals war schon lange an der renommierten und modern ausgestatteten Pflegeeinrichtung interessiert. Die Nutzung bzw. ,Arisierung´ verhinderte jedoch der Fliegerangriff auf Frankfurt am 04.10.1943. Ohne auf die jüdische Geschichte und Finanzierung des Krankenhauses näher einzugehen, heißt es in einer Studie (1989) zum Hospital zum Heiligen Geist wörtlich: „Der Traum vom ,Krankenhaus Ost´ des Hospitals zum Heiligen Geist, wie dieses Haus in der Gagernstraße heißen sollte, war ausgeträumt.“ Von den zuvor vertriebenen und deportierten jüdischen Krankenschwestern, Ärzten und Patienten „dieses Hauses“ ist nicht die Rede.

Von der nationalsozialistischen Machtergreifung bis in die neueste Zeit, Zitat S. 259f.



Zerstörung durch Luftangriff

Schwesternhaus des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main (4. Standort)

Durch einen Luftangriff am 4. Oktober 1943 wurde das Krankenhausgebäude schwer beschädigt. Für das angrenzende, als Kinderklinik genutzte ehemalige jüdische Schwesternhaus gibt die Magistratsakte 3.812 „Feindliche Fliegerangriffe“ (Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main) an: „Drei Schwestern, 51 Kinder und Hausverwalter tot geborgen, eine Ärztin, elf Schwestern, 20 Kinder und drei Angehörige des Hausverwalters vermißt (Bl. 97)“. Die genaue Zahl der Bombenopfer steht nicht fest: Nach anderen Angaben fanden im Luftschutzraum des Schwesternhauses 90 Kinder, 14 Krankenschwestern, eine Ärztin sowie Hausangestellte den Tod.

Frankfurt am Main 1933-1945, E-Artikel von Jürgen Steen

Von der nationalsozialistischen Machtergreifung bis in die neueste Zeit, S. 259

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (Homepage), Link



Nutzung des Verwaltungsgebäudes

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde

Im Erdgeschoss des ehemaligen Verwaltungsgebäudes wurde nach 1945 eine Psychiatrie für „leichte Fälle“ untergebracht.



Teilrenovierung, Rückgabe, Neunutzung

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde

Nach Kriegsende setzte die Stadt Frankfurt am Main die beschädigte Anlage teilweise instand. Gemäß Rückerstattungsgesetz erfolgte die Übergabe an die Jüdische Gemeinde als der rechtmäßigen Eigentümerin. Ab November 1945 beherbergte ein Rundbau auf dem Gelände als Wohn- und Pflegeeinrichtung Überlebende des Lagers Theresienstadt.



Versuch der Wiederbegründung des Krankenhauses

Gagernstraße 36 Frankfurt am Main

Am 26. September 1948 wurde das Krankenhaus der Frankfurter jüdischen Gemeinde – im wesentlich geringeren Umfang als sein Vorgänger – feierlich wiedereröffnet. „Mit dem Jüdischen Krankenhaus wollte man auch die Krankenstation im jüdischen DP-Lager Zeilsheim ersetzen, das in dieser Zeit aufgelöst werden sollte, und jüdische Patienten medizinisch und finanziell unterstützen.“ Infolge der mangelnden Nutzung wurde die so hoffnungsvoll begründete Einrichtung im Juli 1949 schon wieder geschlossen. Bis heute (Stand Januar 2012) gibt es in Frankfurt am Main kein jüdisches Krankenhaus mehr.

Zwischen Kontinuität und Neuanfang, S. 144



Abriss und Neubau

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde

Zwischen 1973 und 1977 wurden die Gebäude des Krankenhauses abgerissen. Auf dem Gelände der Gagernstraße entstand das heutige Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde im Bornheimer Landwehr 79.

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde an der Gagernstraße, E-Artikel



Literatur zur Krankenhausgeschichte allgemein

Krankenhausgeschichte heute


Literatur zum Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Seemann, Birgit: "... jener nimmermüde Trieb, Leidenden zu helfen"


Literatur zum Frankfurter Jüdischen Krankenhaus

Dörhöfer, Pamela: Jedem Kranken das eigene Menü


100 Jahr-Feier zur Errichtung des Neubaus des Jüdischen Krankenhauses in der Gagernstraße 36

Die Jüdische Gemeindezeitung in Frankfurt am Main veröffentlichte einen Bericht zur Feier: http:/www.jg-ffm.de/images/jgffm/wir ueber uns/zeitung/jgz 47 2.pdf



Literatur zum Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße (mit Abb.)

Dörhöfer, Pamela: Franz Roeckle


Arzt an der Augenklinik?

Alfred W. Hanau

Nach Isaac Horowitz´ Angaben assistierte ihm in der Augenklinik des Frankfurter jüdischen Krankenhauses ein „Dr. Hanau“. Dabei handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Alfred Hanau. – Zu „Dr. Hanau“ notierte Birgit Drexler-Gormann: „… später nach Frankreich ausgewandert [und] von dort mit ganzer Familie nach Auschwitz deportiert und vergast“. – Weitere Recherchen zu Alfred Hanaus Biographie und Familiengeschichte sind dringend erforderlich.

Jüdische Ärzte in Frankfurt am Main 1933-1945, S. 71



Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten

Max Maier

Wie lange Max Maier als Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten am Frankfurter jüdischen Krankenhaus tätig war, bleibt noch zu recherchieren.



Angestellte am Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main

Cilli (Cäcilie, Cilly) Glaser

Wann Cilli Glaser während der NS-Zeit zu Julie und Emma Glaser nach Frankfurt am Main zog und dort im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde tätig war, ist unbekannt.



Thea Levinsohn-Wolf zum Judentum im Frankfurter Krankenhaus

Thea Levinsohn-Wolf

Zur Glaubenspraxis im Krankenhaus der (liberalen) jüdischen Gemeinde zu Frankfurt vermerkte Thea Levinsohn-Wolf: „Wir … legten am Vorabend des Sabbat Deckchen auf die Nachttische, und wir mussten natürlich alle ausnahmslos von Beginn des Sabbat bis zu seinem Ausgang die strengen Regeln gemäß unserer Religion befolgen.“

Stationen einer jüdischen Krankenschwester, S. 24



100 Jahr-Feier der Erbauung des Krankenhauses in der Gagernstraße 36

Am 8. Mai 2014 feierten das Projekt www.juedische-pflegegeschichte.de, die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main und der Verein zur Förderung der historischen Pflegeforschung e. V. in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt am Main und dem Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main die Erbauung des Krankenhauses der Jüdischen Gemeinde in der Gagernstraße 36 vor 100 Jahren. Ein Beitrag darüber erschien in der Frankfurter Rundschau am 13.05.2014.

„Jedem Kranken das eigene Menü. Forschungsprojekt der Fachhochschule Frankfurt zur Jüdischen Pflegegeschichte“, mit Abbildungen des Krankenhauses und von Operationsschwester Bertha Schönfeld: http://www.fr-online.de/wissenschaft/jedem-kranken-das-eigene-menue,1472788,27103356.html



Archivalien zum Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Dörhöfer, Pamela: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 686 Teil 1 / Gagernstraße 36


Archivalien zum Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Dörhöfer, Pamela: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36


Einsatz auch nichtjüdischer Krankenschwestern

Im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde waren etwa vier nichtjüdische Krankenschwestern tätig, vor allem am jüdischen Ruhetag Sabbat.



Literatur

Dörhöfer, Pamela: Festschrift zur Einweihung des neuen Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde zu Frankfurt am Main


Literatur

Steppe, Hilde: "... den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre..."


Literatur

Karpf, Ernst: Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde an der Gagernstraße


Literatur

Karpf, Ernst: "Nach der Kristallnacht"


Literatur

Karpf, Ernst: Dokumente zur Geschichte der Frankfurter Juden 1933-1945


Literatur

Levinsohn-Wolf, Thea: Stationen einer jüdischen Krankenschwester


Sig 6787