Leopold (Leo) Lion
Geboren am 04.08.1876 in Züntersbach
Gestorben am 13.10.1943 in unbekannt
Begräbnisstätte unbekannt
Nationalität deutsch
Religion israelit.
4. August 1876
Geburtsdatum / Zur Biographie
Dr. med. Sidney Adolf Lilienfeld wurde am 4. August 1876 als Sohn des Ehepaares Gustav und Henriette Lilienfeld (geb. Beer) in Frankfurt am Main geboren. Der Chirurg erwarb sich über Frankfurt hinaus einen hervorragenden Ruf als Spezialist für Blinddarmoperationen. Ansehen genoss er zudem als Besitzer einer umfangreichen Francofurtensien-Sammlung, vor allem aber als Musikförderer, der in seinem Haus Konzertabende mit bekannten Künstlerinnen und Künstlern organisierte. Dr. Lilienfeld spielte mitunter selbst Geige im Orchester des Frankfurter Opernhauses. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / Sammlung Personengeschichte / S 2, Sig. 390 Frankfurter Biographie [1], S. 457
1897
–
um 1937
Facharzt für Chirurgie in Frankfurt a.M., Chirurg am christlichen Bethanien-Krankenhaus
Sidney Adolf Lilienfeld praktizierte mehrere Jahrzehnte lang als Chirurg am evangelischen Bethanien-Krankenhaus (heute: AGAPLESION BETHANIEN KRANKENHAUS). Der Schwestern Werk, S. 95
um 1897
–
um 1939
Chirurg am Rothschild'schen Hospital
Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen StiftungDr. Lilienfeld hatte im Rothschild'schen Hospital Belegbetten und war dort auch als behandelnder Arzt tätig.
um 1914
–
um 1918
Oberarzt an der Westfront, Auszeichnung mit dem Eisernen Kreuz
seit um 1920
Bruder der Hermann Cohen-Loge (Tochterloge der Frankfurt-Loge Bne Briss)
B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge e.V. (Vorgängerin: Frankfurt-Loge des Ordens Bne Briss (U.O.B.B.))1936
Literatur zu Sidney Adolf Lilienfeld
Kallmorgen, Wilhelm: Siebenhundert Jahre Heilkunde in Frankfurt am Main1937
Hauptamtlicher Leiter der chirurgischen Abteilung des Rothschild'schen Hospitals
Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen StiftungSeit 1937 verwehrten die Nationalsozialisten Dr. Lilienfeld die Behandlung nichtjüdischer Patientinnen und Patienten. Seine langjährige Arbeitsstätte, das Bethanien-Krankenhaus, durfte er nicht mehr betreten! Im Rothschild'schen Hospital übernahm er die Leitung der Chirurgie bis zu seiner Ausreise 1939.
1. Mai 1939
Erzwungene Emigration nach England
13. Oktober 1943
Todestag
Im Exil lebte das antisemitisch vertriebene ältere Ehepaar Lilienfeld in ärmlichen Verhältnissen. Dr. Sidney Adolf Lilienfeld verstarb am 13. Oktober 1943 in Cambridge, UK. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / Sammlung Personengeschichte / S 2, Sig. 390
1994
Literatur zu Sidney Adolf Lilienfeld
Kallmorgen, Wilhelm: Frankfurter Biographie [1]2008
Literatur zu Sidney Adolf Lilienfeld (mit Abb.)
Nördlinger, Marc; Bauer, Thomas: Der Schwestern WerkArchivalien: ISG Ffm, Sig. 390: Lilienfeld, Sidney Adolf (undatiert)
Nördlinger, Marc; Bauer, Thomas: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / Sammlung Personengeschichte / S 2Sig 6419