Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Jonas (Jona) Neuberger

Geboren am 26.08.1916 in Berlin

Gestorben am 25.07.1942 in Vernichtungslager Majdanek, Polen

Begräbnisstätte unbekannt

Nationalität deutsch

Religion jüdisch

Geburtsdatum und Familiengeschichte

Der Kaufmann und Diplom-Krankenpfleger Jonas (Jona) Neuberger wurde am 26. August 1916 in Berlin geboren als Sohn von Sara Hulda Neuberger geb. Ansbacher (geb. 06.12.1881 in Nürnberg) und Menachem Max Neuberger (geb. 15.04.1880 in Frankfurt a.M.). Sein Vater war Gemeindesekretär der neo-orthodoxen Israelitischen Synagogen-Gemeinde (Adass Jisroel) zu Berlin. Jonas Neuberger hatte mehrere ebenfalls in Berlin geborene Geschwister: Markus (geb. 07.11.1909), Salomon (geb. 08.01.1912), Miriam (geb. 18.01.1913) und Simon Neuberger (geb. 07.01.1915) sowie zwei weitere Brüder. Hessisches Hauptstaatsarchiv - Entschädigungsakte Neuberger, Jonas, geprüft


Schüler des Adass Jisroel-Gymnasiums in Berlin (Einjährigen-Abitur)



Kaufmännische Ausbildung in einem Berliner jüdischen Metallbetrieb



Angestellter des Metallbetriebs, 1936 NS-verfolgungsbedingte Entlassung



Ausbildung zum dipl. Krankenpfleger am Krankenhaus der jüdischen Neo-Orthodoxie in Berlin

Israelitisches Krankenheim (Adass Jisroel), Berlin
Um seine Chancen auf eine Emigration aus Nazideutschland zu verbessern, absolvierte Jonas Neuberger von 1936 bis um 1939 eine Ausbildung zum Krankenpfleger beim orthodox-jüdischen Israelitischen Krankenheim (Adass Jisroel) in der Elsässer Straße 85. Er schloss mit der Diplom-Prüfung ab.


Krankenpfleger am Rothschild'schen Hospital

Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung
Von seiner Geburtsstadt Berlin ging Jonas Neuberger am 30. Oktober 1940 nach Frankfurt am Main, wo er vermutlich sofort im Rothschild'schen Hospital arbeitete. Museum Judengasse Frankfurt am Main / Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz, interne Datenbank


Umzug vom Rothschild'schen Hospital in die Rhönstraße

Seit dem 7. Mai 1941 wohnte Jonas Neuberger vorübergehend in die Rhönstraße 51 (Personalwohnhaus des Rothschild'schen Hospitals). Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 742 / Rhönstraße 47-55, S. 236


Umzug von der Rhönstraße in das Krankenhaus Gagernstraße

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
Im Zuge der NS-Zwangsauflösung des Rothschild'schen Hospitals zog Jonas Neuberger von der Rhönstraße in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde). Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, geprüft


Deportation von Jonas Neuberger aus Frankfurt a.M. in das Vernichtungslager Majdanek

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, Bl. 236 (mit Vermerk: "27.6.42 evakuiert (Stapo)"


Todesdatum

Noch keine 26 Jahre alt, wurde Jonas Neuberger am 25. Juli 1942 im Vernichtungslager Majdanek ermordet. Gedenkbuch BA Koblenz, Link/Datenbank


Deportation von Jonas Neubergers Bruder Simon nach Auschwitz

Simon Neuberger wurde ab Belgien über das Internierungslager Saint Cyprien und das Sammel- und Durchgangslager Drancy/ Frankreich am 10. August 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.


Deportation von Jonas Neubergers Schwester Miriam nach Auschwitz (für tot erklärt)

Miriam Neuberger verließ ihre Geburtsstadt Berlin und flüchtete vor den Nationalsozialisten in die Niederlande. Über das Durchgangslager Westerbork wurde sie am 30. September 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.


Deportation von Jonas Neuberger Bruder Salomon nach Auschwitz

Nach bisherigem Kenntnisstand wurde Salomon Neuberger am 10. Juli 1943 im Vernichtungslager Auschwitz ermordet.


Ermordung von Jonas Neubergers Bruder Markus Neuberger in Auschwitz (für tot erklärt)

Nach einer "Schutzhaft" bis bis 03./05.10.1942 flüchtete Markus Neuberger in die Niederlande und wurde am 2. November 1942 über Westerbork nach Auschwitz deportiert. Dort wurde er vermutlich am 31. März 1943 ermordet (für tot erklärt). Flora Rabinowitz (Neuberger, verh.), Online-Gedenkbuch


Deportation von Jonas Neubergers Eltern Max und Hulda Neuberger aus Berlin in das Vernichtungslager Auschwitz



Literatur zu Adass Jisroel Berlin (mit Erwähnung von Jonas Neubergers Vater Max)

Sinasohn, Max: Adass Jisroel Berlin


Gedenkblatt für Jonas Neuberger in Yad Vashem, eingereicht von seiner Schwägerin

Sinasohn, Max: Gedenkstätte Yad Vashem: Zentrale Datenbank der Namen der Shoah-Opfer


Informationen zu Flora Neuberger (Schwägerin) und weiteren Angehörigen von Jonas Neuberger (letzter Aufruf der Website am 24.04.2019)

Kalisch, Christoph: Flora Rabinowitz (Neuberger, verh.)


Informationen zu Jonas Neuberger und seiner Familie (letzter Aufruf der Online-Datenbank am 26.04.2019)

Kalisch, Christoph: Gedenkbuch BA Koblenz


Literatur zum Israelitischen Krankenheim Berlin (Adass Jisroel) (letzter Aufruf der Website am 26.04.2019)

Kalisch, Christoph: Das Krankenheim der Adass Jisroel


Männliche Kollegen

Jakob Grünebaum


Männliche Kollegen

Alfred Hahn


Männliche Kollegen

Walter Samuel Hayum


Entschädigungsakte von Jonas Neuberger im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

Kalisch, Christoph: Hessisches Hauptstaatsarchiv - Entschädigungsakte Neuberger, Jonas


Männliche Kollegen

Hermann Rothschild


Sig 6359

Mehr zu Jonas Neuberger erfahren Sie in Birgit Seemanns Beitrag über die in der Forschung bislang kaum bekannten jüdischen Krankenpfleger.