Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Ein Beitrag aus Kinder- und Säuglingspflege
Verweise hervorheben

In „allen Stadien der Schutzbedürftigkeit“: Institutionen der jüdischen Kinder- und Säuglingspflege in Frankfurt am Main – ein historischer Überblick

Einführung

Dank der Förderung durch die Georg und Franziska Speyer‘schen Hochschulstiftung widmet
sich das Projekt Jüdische Pflegegeschichte neben der Krankenpflege sowie ergänzend der
Altenpflege und Altenhilfe einem dritten Baustein: der Kinderpflege. Das Forschungs- und
Lernmodul trägt den Titel Jüdische Kinder- und Säuglingspflege und ihre Netzwerke in
Frankfurt am Main, Teil 1 (1871–1918): Institutionen, Biografien, Themen und Medien
; der
Fokus liegt weiterhin auf der Krankenpflege.

Das Clementine-Mädchenspital nach dem Umbau, 1899

Insgesamt ist die Geschichte der Frankfurter Kinder- und Säuglingspflege inklusive ihres
jüdischen Anteils wenig aufgearbeitet (vgl. in Ansätzen Thomann-Honscha 1988; Steppe
1997; Seemann 2018). Wer sich auf diesen Forschungspfad begibt, ,entdeckt‘ ein
professionelles und ehrenamtliches Netzwerk aus Persönlichkeiten, Institutionen und Orten
(,Jewish Places‘, hierzu Seemann/ Bönisch 2019) der Frankfurter Stadtgeschichte im
gemeinsamen Einsatz für medizinische Behandlung, Krankenpflege, Rehabilitation und
Fürsorge – ein „in allen Stadien der Schutzbedürftigkeit“ (Pappenheim 1920) Engagement,
das viele Kinderleben rettete. Noch für das Jahr 1911 hatte der Frankfurter Verband für
Säuglingsfürsorge
in seinem ersten Bericht alarmierende Zahlen vorgelegt:

Mehr wie [sic!] 400.000 Säuglinge sterben in ihrem ersten Lebensjahre in unserem
Vaterlande. 1.600 in Frankfurt a.M.! Darunter Hunderte gesunder Kinder, die ärztliche
Aufsicht und geeignete Fürsorge hätten am Leben erhalten können. Mangelhafte
Pflege legt den Keim zu langjährigem Siechtum in so manches Kind, dessen späteres
trauriges Dasein eine Folge von Verhältnissen ist, die zum großen Teil durch
frühzeitige ärztliche Beratung und soziale Fürsorge auszugleichen gewesen wären.

(FVfS 1911: 1)

Integraler Bestandteil des Netzwerkes war eine eine erprobte interkonfessionelle
Zusammenarbeit, welche – wenngleich nicht frei von Antisemitismus, „der uns bei angeblich
interkonfessionellen Fürsorgestellen unsicher, scheu und empfindlich macht“ (Pappenheim
1920: 3) – auf erfolgreichen jüdisch-christlichen Gründungen und Arbeitsteams basierte, in
die der Nationalsozialismus zerstörerisch eingriff. Der NS-Staat setzte alles daran, den
überproportional hohen jüdischen Anteil an der Frankfurter Kinder- und Säuglingspflege
auszumerzen. Kein Name, keine Straße sollte mehr an die Verdienste jüdischer
Sozialreformer/innen, Stifter/innen, Mediziner/innen und Krankenschwestern erinnern.

Kinderkliniken, Säuglingsheime und Kureinrichtungen

Die Gründerinnen und Gründer privater Frankfurter Einrichtungen der Kinder- und
Säuglingspflege des 19. Jahrhunderts waren in der Regel religiös motiviert; in Zeiten
mangelnder sozialer Sicherungssysteme setzten sie ihre Vorstellungen von Nächstenliebe,
Barmherzigkeit und Zedaka (soziale Gerechtigkeit durch Wohltätigkeit) in die Tat um. Mit
Sorge registrierten sie die nicht zuletzt durch beengte und unhygienische Wohnverhältnisse
verursachte erhöhte Kinder- und Säuglingssterblichkeit, hinzu kamen ansteckende
Krankheiten wie Scharlach, Diphtherie oder offene Lungentuberkulose, Heranwachsende
trugen teils bleibende Gesundheitsschäden davon. Die 1883 unter Reichskanzler Bismarck
eingeführte staatliche Krankenversicherung galt zunächst der organisierten Arbeiterschaft
(vgl. einführend Draheim 2014:
https://www.dhm.de/lemo/kapitel/kaiserreich/innenpolitik/sozialgesetzgebung.html
[28.03.2022]); Erwerbslose, Berufsunfähige und kleine Selbständige blieben mit ihren
Familien weitgehend auf sich gestellt. Diese Bevölkerungsgruppe vergrößerte sich seit den
1880er Jahren durch die Ankunft jüdischer Flüchtlinge, die den zaristischen Pogromen
entkommen waren und völlig verarmt in Frankfurt am Main und im benachbarten Offenbach
eintrafen.

Der folgende Überblick lässt drei religiös-soziale Grundhaltungen privat gegründeter
Frankfurter Einrichtungen der Kinder- und Säuglingspflege mit jüdischer Beteiligung
erkennen:

  • Institutionen der reformorientierten Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main (Muttergemeinde);
  • Institutionen der Israelitischen Religionsgesellschaft (,Adass Jisroel‘, neo-orthodoxe Austrittsgemeinde);
  • Institutionen als jüdisch-christliche ,partnerships‘ (einschließlich jüdisch geborener, zum Christentum konvertierter Gründer/innen).

Beginnen wir mit dem von der Israelitischen Gemeinde aus privaten Mitteln errichteten, 1875
offiziell eröffneten Gemeindehospital in der Königswarterstraße (als ,Königswarter Hospital‘
bekannt). Leitender Arzt der Inneren Abteilung war der Chirurg Dr. med. Simon Kirchheim
(1843–1915), zugleich ein ausgewiesener Geburtshelfer. Bedürftige wurden unentgeltlich
versorgt. Am Beispiel des Königswarter Hospitals führt uns Sanitätsrat Prof. Dr. med.
Wilhelm Hanauer (1866–1940, vgl. Elsner 2017), selbst Kinderarzt, vor Augen, dass Kinder
in früheren Zeiten wie Erwachsene behandelt wurden. Hier galt es Abhilfe zu schaffen:

„Während bisher die Kinder in denselben Krankensälen wie die Erwachsenen lagen,
wurde 1899 im zweiten Stock des Hauses eine kleine Kinderabteilung, bestehend aus
drei Krankenzimmern und einem Tageraum, ferner eine besondere Abteilung für
ansteckende Krankheiten (Scharlach, Diphtherie) eingerichtet. Der Raum hierfür
wurde dadurch gewonnen, dass man die Verwalterwohnung in das Nebengebäude
verlegte.“

(Hanauer 1914: 45)

Noch vor dem Ersten Weltkrieg eröffnete die Israelitische Gemeinde dank des hohen
Spendenaufkommens aus der Frankfurter jüdischen Bevölkerung 1914 ihre neue und
hochmoderne Großklinik in der Gagernstraße 36 mit anfangs 200 Betten. Dort suchten und
fanden bis zur NS-Machtübernahme 1933 auch viele nichtjüdische Erkrankte Heilung (vgl.
Bönisch 2014; siehe auch Seemann 2020). Bei der Vorplanung hatte der Gründungsvorstand
bereits 1906 beschlossen,

„anlässlich der silbernen Hochzeit des Kaiserpaares ein Kapital von 100.000 Mk. als
Grundstock zur Errichtung einer bis dahin fehlenden gynäkologischen Abteilung und
Entbindungsanstalt in dem zu erbauenden Hospital aus Gemeindemitteln zu stiften.“

(Hanauer 1914: 56)

Vermutlich im ersten Obergeschoss verfügte der Klinikneubau über

„Kindersaal und Säuglingszimmer, welchen eine Loggia vorgelagert ist. Im Kindersaal
werden ansteckungsverdächtige kleine Patienten zunächst in einer Box isoliert. Die
Säuglinge können durch Glaswände voneinander getrennt werden.“

(Ebd.: 63)

Wie zuvor im Königswarter Hospital leitete Minna Hirsch (1860–1938) als Oberin des
Krankenhauses Gagernstraße und des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen Frankfurt am
Main weiterhin den umfangreichen Pflegebetrieb, in dem auch einige christliche Schwestern
arbeiteten (vgl. Bönisch 2021; Seemann 2021). Oberin Hirsch genoss als eine der allerersten
ausgebildeten jüdischen Schwestern im Kaiserreich und Mitbegründerin des Frankfurter
jüdischen Schwesternvereins einen ausgezeichneten Ruf. Der Verein erhielt nahe des
Krankenhauses Gagernstraße 36 im der Straße Bornheimer Landwehr 85 ein eigenes
modernes Schwesternhaus (hierzu Bönisch 2015a). Den Vorsitz des Schwesternvereins führte
der als Diabetesforscher renommierte Prof. Dr. med. Simon Isaac (1881–1942), langjähriger
Chefarzt der Abteilung der Inneren Medizin und ärztlicher Direktor der Klinik. Unter
Anleitung von Oberin Hirsch richtete das Krankenhaus eine Säuglingsberatung für jüdische
wie nichtjüdische Mütter ein.

Während das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde liberal ausgerichtet war, gehörte das
Mathilde von Rothschild‘sche Kinderhospital (1886–1941) – bekannt als das ,Rothschild‘sche
Kinderhospital‘ – zu den Wohlfahrts- und Pflegeinstitutionen der neo-orthodoxen
Austrittsgemeinde ,Israelitische Religionsgesellschaft‘ im Frankfurter Röderbergweg (vgl.
Seemann 2016; dies./ Bönisch 2019; siehe auch Heuberger/ Krohn 1988; Schiebler 1994: 165-
166). Dort fanden bedürftige jüdische Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren
unentgeltliche medizinische Behandlung und Pflege. Über die von Mathilde von Rothschild
(1832–1924) zum Andenken an ihre jung verstorbene Tochter Georgine Sara (1851–1869)
gestiftete Klinik informiert ein eigener Beitrag.

An dieser Stelle sei auch an weitere private Initiativen aus dem Frankfurter Judentum erinnert
und beispielhaft die bereits 1866 von Mitgliedern der liberalen Israelitischen Gemeinde
gegründete „Stiftung für gebrechliche oder verwahrloste bedürftige israelitische Kinder“
(Hanauer 1914: 52 [Hervorhebungen im Original gesperrt]) genannt; sie kam u.a. für
medizinische Behandlungskosten auf. Eine weitere Initiative, die 1899 errichtete Achille
Alexandre‘sche Bikkur Cholim-Stiftung (Bikkur Cholim = Krankenbesuch / Krankenpflege,
vgl. Seemann 2017), „unterstützte kranke israelitische Kinder bis zum 13. Lebensjahr mit
Medikamenten und Barmitteln“ (Schiebler 1994: 158). Diesem Projekt stand 1917 mit dem
Bankier Lyon Seeligmann (1866–1948) ein langjähriger Bruder der Frankfurt-Loge des
Deutschen Ordens B’nai B’rith vor: Der bis heute in zahlreichen Ländern vertretene B’nai
B’rith (hebräisch: Söhne des Bundes [mit Gott]) gehört zu den ältesten jüdischen Wohlfahrts-,
Bildungs- und Menschenrechtsorganisationen. Bis zu seiner NS-Zerschlagung im Jahr 1937
bestand auch in Deutschland ein großer Distrikt (Unabhängiger Orden Bne Briss), langjährig
geleitet von dem bekannten Rabbiner Dr. Leo Baeck (1873–1956) als gewähltem
Großpräsidenten, mit über 100 Einzellogen. In Frankfurt am Main wirkten neben der bereits
1888 gegründeten Frankfurt-Loge die Hermann Cohen-Loge (gegr. 1919) und die Marcus
Horovitz-Loge (gegr. 1922) (vgl. Gut 1928); allen drei Logen waren sozial überaus engagierte
und mit der Frankfurter und deutschen Frauenbewegung gut vernetzte Schwesternschaften
angeschlossen. Der Frankfurter B’nai B’rith findet hier besondere Erwähnung, da er als
Vereinigung sowie durch einzelne Logenangehörige an nahezu allen Frankfurter jüdischen
Sozial- und Pflegeprojekten beteiligt war; des Weiteren hatte er die Professionalisierung der
jüdischen Krankenpflege vorangetrieben (vgl. Steppe 1997). Sowohl der oben erwähnte Prof.
Dr. med. Simon Isaac (Krankenhaus Gagernstraße) als auch Sanitätsrat Prof. Dr. med. Paul
Grosser (1880–1934, leitender Arzt der Kinderklinik Böttgerstraße mit Säuglingsheim, danach
Direktor des Clementine Kinderhospitals) waren beide Brüder des jüdischen Ordens. Michael
Moses Mainz (1842–1927), welcher als Finanzberater Mathilde von Rothschilds (kein
Logenmitglied) maßgeblich den Aufbau ihres beeindruckenden Zedaka-Netzwerks
organisierte, war Mitbegründer der Frankfurt-Loge – und Schwiegervater des oben genannten
Lyon Seeligmann. Von den in verschiedenen Kurorten angesiedelten Projekten sei hier
exemplarisch die von der Frankfurt-Loge initiierte und durch Mathilde von Rothschild
finanzierte Israelitische Kinderheilstätte in Bad Nauheim erwähnt (vgl. Bönisch 2015b; siehe
auch Gut 1928: 40; Schiebler 1994: 162). Das Kurheim diente der Rehabilitation bedürftiger
jüdischer Kinder und wurde von Frankfurt aus verwaltet; der Mitbegründer und Berater
Michael Moses Mainz war auch im Vorstand vertreten. Ein Logenpaar des Frankfurter B’nai
B’rith – Raphael (1852–1909) und Jeanette Ettlinger (um 1856 – 1919) – gründete 1910 in
Hofheim am Taunus das Raphael und Jeanette Ettlinger-Heim e.V. für erholungsbedürftige
jüdische Kinder (vgl. Hanauer 1914: 54; Gut 1928: 41; Schiebler 1994: 160); nur zwei Jahre
versorgte die Institution 83 Mädchen und 41 Jungen. Hierüber informiert uns einmal mehr
Sanitätsrat Prof. Dr. med. Wilhelm Hanauer – ein weiteren Bruder des Frankfurter B’nai
B’rith.

Als in jüdisch-christlicher Zusammenarbeit gediehene Institutionen sind das Clementine
Kinderhospital
(vgl. Schiebler 1994: 159-160; Hövels u.a. 1995; Reschke 2012) und
das ,Böttgerheim‘ (Kinderklinik mit Säuglingsheim und Pflegeschule in der Böttgerstraße,
vgl. Gans/ Groening 2008) hervorzuheben; beide Einrichtungen werden wie das orthodox-jüdische
Rothschild‘sche Kinderhospital in Einzelbeiträgen vorgestellt. Das Böttgerheim,
errichtet durch das jüdisch geborene und evangelisch getaufte Ehepaar Auguste (1839–1909)
und Fritz Gans (1833–1920), hatte auch jüdische Unterstützer wie etwa den Frankfurter Notar
Dr. jur. Eduard Baerwald (1875–1934 (vgl. Schiebler 1994:158 sowie Eintrag bei Rotary und
NS: https://memorial-rotary.de/members/19 [28.03.2022]). Dass Louise von Rothschild
(1820–1894), Mitbegründerin des nach ihrer jung verstorbenen Tochter benannten Clementine
Kinderhospitals, die Schwägerin Mathilde von Rothschilds war, verweist einmal mehr auf
jüdische Familiennetze beim Aufbau Frankfurter Institutionen der Kinder- und
Säuglingspflege. Erwähnt sei in diesem Kontext auch das Angebot unentgeltlicher Zahn- und
Kieferbehandlung für bedürftige Kinder und Jugendliche durch die dazumal moderne
Heilanstalt (später Zahnklinik) Carolinum – 1890 gegründet von Louises Tochter und
Mathildes Nichte Hannah-Louise von Rothschild (1850–1892) und benannt nach Hannah-
Louises verstorbenem Vater Mayer Carl Freiherr von Rothschild (1820–1886) (vgl.
Windecker 1990 sowie einführend Carolinum Ffm 2021; siehe auch: Carolinum
Zahnärztliches Universitäts-Institut GGmbH: Poliklinik für Kieferorthopädie. Kinder und
Jugendliche: https://www.kgu.de/einrichtungen/kliniken/carolinum-zahnaerztlichesuniversitaets-
institut-ggmbh/poliklinik-fuer-kieferorthopaedie/leistungsspektrum/kinder-undjugendliche
[28.03.2022]). Das Carolinum stand ebenfalls allen Konfessionen offen. Im
Vorstand von Clementine Kinderhospital und Carolinum wirkten Mitglieder der angesehenen
calvinistisch-christlich geprägten Frankfurter Familie de Bary. Anders als die jüdischen
Krankenhäuser konnten alle drei Kliniken trotz nationalsozialistischer Repressionen und
Gebäudeverlusten durch alliierte Luftangriffe in der Bundesrepublik als Institutionen
fortbestehen.

Vereine und Verbände: Weibliche Fürsorge e.V. und Frankfurter Verband für Säuglingsfürsorge

Abbildung: Der Vorstand des jüdischen Frauenvereins Weibliche Fürsorge e.V. mit Henriette Fürth (vordere Reihe, zweite von rechts) sowie vermutlich Oberin Minna Hirsch (hintere Reihe, zweite von links), 1904 – Herkunft: Center for Jewish History / Leo Baeck Institute F 3240, Nachweis: Wikimedia: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Outdoor_group_portrait_of_the_women_on_the_first_board
of_the_Weibliche_Fuersorge(Care_for_Women_Society);Frankfurt_am_Main(3507968224).jpg?
uselang=de sowie https://www.flickr.com/commons [28.03.2022]

Im Jahr 1901 errichteten die Frankfurter jüdischen Sozialreformerinnen, Frauenrechtlerinnen
und Autorinnen Bertha Pappenheim (1859–1936, vgl. Gedenkbuch JB Neu-Isenburg:
https://gedenkbuch.neu-isenburg.de/bertha-pappenheim [28.03.2022]) und Henriette Fürth
(1861–1938, vgl. Fürth o.J. [28.03.2022]) einen israelitischen Frauenverein „zur Förderung
der gemeinnützigen Bestrebungen für die Gesamtinteressen der jüdischen Frauenwelt“ (zit. n.
Schiebler 1994: 193; siehe auch Kaplan 1918; Klausmann 1997): den Verein Weibliche
Fürsorge e.V. mit Geschäftsstelle in der Langestraße 30. Dritte ,im Bunde‘ der Initiatorinnen
war sehr wahrscheinlich die bereits als Oberin des Krankenhauses Gagernstraße und
Frankfurter jüdischen Schwesternvereins vorgestellte Krankenschwester Minna Hirsch
(Jahrgang 1860 und damit aus der gleichen Generation stammend). Die Weibliche Fürsorge
gehörte zu den Abteilungen des Israelitischen Hilfsvereins. Im Rahmen ihres umfangreichen
sozialen Programms (vgl. Weibliche Fürsorge 1905; Pappenheim 1920) errichtete sie auch
Kommissionen für Säuglingsfürsorge und Kinderschutz. 1911 eröffnete sie im Frankfurter
Stadtteil Sachsenhausen ein eigenes jüdisches Kinderheim (Hauptstandort: Hans-Thoma-
Straße, vgl. Mahnkopp 2020; siehe auch Schiebler 1994: 163-165; Seemann 2018). Zuvor
hatte die Weibliche Fürsorge bereits 1907 das Fundament zur Gründung des Heims des
Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg
gelegt. Diese dank intensiver Erinnerungsarbeit
wieder bekannt gewordene Institution bot sozial benachteiligten minderjährigen Müttern und
ihren nichtehelichen Kindern Zuflucht, Ausbildung und orthodox-jüdische Anleitung (vgl.
Heubach 1986; Gedenkbuch JB Neu-Isenburg mit Literaturangaben).

Abbildung: Gebäude (restauriert) des ehemaligen Heims des jüdischen Frauenbundes in Neu-
Isenburg – Fotograf: Frank Murmann, 31.05.2008, https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Haus_Neu-Isenburg.jpg [28.03.2022]

Um 1903 arbeitete die Säuglingskommission der Weiblichen Fürsorge unter Oberin Minna
Hirschs Vorsitz „mit 9 Damen und beaufsichtigte 40 Kinder (darunter 3 uneheliche), die
größtenteils aus der Freiherrlich von Rothschild‘schen Stiftung mit Milch versorgt wurden“;
auch gab es das zusätzliche Angebot einer „Wägung der Kinder“ im Königswarter Hospital,
das „sehr befriedigende Resultate“ zeigte (Weibliche Fürsorge 1905: 3). Noch im alten
Schwesternhaus des Frankfurter Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen am Königswarter
Hospital hatte die Weibliche Fürsorge 1907 unter Oberin Hirschs Leitung eine Säuglings-
Milchküche
für Frankfurter Mütter und ihre Neugeborenen eingerichtet: „Zweck: a)
Verabreichung trinkfertiger Säuglingsnahrung nach ärztlicher Verordnung in solchen Fällen,
in denen nach ärztlicher Aussage nicht gestillt werden kann; b) Unterstützung Stillender“,
hieß es in der Satzung (zit. n. Schiebler 1994: 166). Diese „sozialfürsorgerische Initiative“
sollte „vor allem die Säuglinge armer Mütter aller Konfessionen mit gesunder und hygienisch
hergestellter Kleinkindnahrung“ versorgen“ (Steppe 1997: 209) – eine notwendige
Maßnahme, die Leben rettete und schützte: So waren im Zeitraum 1891–1900 von 100 in
Frankfurt am Main geborenen Säuglingen 16 Prozent bereits im ersten Lebensjahr verstorben
(vgl. Thomann-Honscha 1988: 83). Zum tragischen Säuglingssterben führten häufig
Krankheiten der Verdauungsorgane aufgrund armutsbedingter Mangel- und Fehlernährung,
gefolgt von Tuberkulose und Atemwegserkrankungen. Geleitet von der bewährten
Krankenschwester Johanna Beermann (1863–1942), zog die Säuglings-Milchküche in das im
Mai 1914 eingeweihte neue Schwesternhaus Bornheimer Landwehr 85 am Klinikneubau
Gagernstraße. Im Ersten Weltkrieg arbeitete die Milchküche unter erschwerten
Personalbedingungen. Wie Hilde Steppe betont, wurden vom Verein für jüdische
Krankenpflegerinnen trotz des hohen Einsatzes in Lazarett und Etappe

„vor allem die Tätigkeitsfelder in sozialfürsorgerischen Bereichen in Frankfurt die
ganze Kriegszeit hindurch aufrecht erhalten, wie die in der Säuglingsmilchküche, im
Frankfurter Verband für Säuglingsfürsorge und im Kinderhaus der Weiblichen
Fürsorge“.

(Steppe 1997: 218)

Im Kriegsjahr 1917 bildeten neben Schatzmeisterin Bertha Pappenheim der Vorsitzende
Sanitätsrat Dr. med. Adolf Deutsch (1868–1942) – praktischer Arzt, Leiter der Poliklinik des
Krankenhauses Gagernstraße, stellvertretender Vorsitzender des jüdischen Schwesternvereins
und ein Bruder des Frankfurter B’nai B’rith (Hermann Cohen-Loge) – sowie Max Wertheimer
(Lebensdaten unbekannt) den Vorstand der Säuglings-Milchküche. Bereits im Jahr 1902 hatte
der Verein für jüdische Krankenpflegerinnen seiner Armenschwester Rosa Goldstein (1874–
1942, später verheiratete Fleischer) die Leitung der Kostkinderkommission übertragen – ein
weiteres Projekt der Weiblichen Fürsorge:

„Hier werden Kinder ab einem Alter von etwa zwei Jahren, die entweder Waisen sind
oder in ihren Familien zu verwahrlosen drohen, in Pflegefamilien in und um Frankfurt
vermittelt und regelmäßig besucht.

(Steppe 1997; s. auch Fürth 1898; Thomann-Honscha 1988)

Wie die Säuglingskommission arbeitete auch die Kostkinderkommission mit neun
ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen.

Das Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge leitete mit Oberin Frieda (Frida) Amram (1885–
1942, vgl. Seemann 2018) eine weitere Schwester aus dem Verein für jüdische
Krankenpflegerinnen. Durch den Erwerb des 1919 eröffneten Hauses Hans-Thoma-Straße 24
konnte die Institution 50 Kindern vom Säuglingsalter bis zum sechsten Lebensjahr eine
Zuflucht bieten:

„Zweck des Kinderhauses war es, bedürftigen isrealitischen [sic!] Kindern
unentgeltlich oder gegen mäßiges Entgelt Obhut, Verpflegung und Unterweisung zu
gewähren. Aufgenommen wurden Waisenkinder, Kinder[,] die durch missliche
Wohnungsverhältnisse nicht im Elternhause bleiben konnten, uneheliche Kinder und
solche, die keinen Menschen hatten, der sich ihrer annahm.“

(Schiebler 1994: 163)

Neben einem geregelten Alltagsablauf legte das Kinderhaus ganz im Sinne von Bertha
Pappenheim großen Wert auf eine jüdische Erziehung, Bildung und Gemeinschaft und bot
zudem einen Schutzraum gegen Antisemitismus. Die Geschichte des 1942 unter dem
Nationalsozialismus vernichteten Kinderhauses hat inzwischen Pfarrer Volker Mahnkopp mit
Unterstützung überlebender Bewohner/innen und ihrer Angehörigen umfassend erforscht (vgl.
Mahnkopp 2020; Frankfurter Kinderhaus). Dank dieses Engagements wurde am 26. April
2017 am Platz der vergessenen Kinder ein eigens entworfenes Mahnmal feierlich eingeweiht.
Eine Gedenktafel informiert die Besucherinnen und Besucher:

Die Skulptur ist angelehnt an die Form eines Dreidels. Das Spiel mit dem Dreidel ist
ein traditionsreiches Kinderspiel zum achttägigen Lichterfest Chanukka. Der Dreidel
ist ein kleiner Kreis mit vier Seiten, auf denen im Original jeweils ein hebräischer
Buchstabe zu sehen ist.“

Abbildung 3.: Fotografie vom Denkmal („Dreidel“) für das Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge auf dem ,Platz der vergessenen Kinder‘, Hans-Thoma-Straße (Künstlerin: Filippa Pettersson) – © 2018 Dr. Edgar Bönisch

Der jüdische Frauenverein Weibliche Fürsorge e.V. und der Verein für jüdische
Krankenpflegerinnen arbeiteten intensiv mit einer weiteren, für andere Städte wegweisenden
Institution zusammen: dem Frankfurter Verband für Säuglingsfürsorge, der über seine
vielfältigen Aktivitäten eigene Jahresberichte vorlegte (vgl. UB JCS Ffm: FVfS 1911–1921).

Erste Seite (oberer Abschnitt) des 3. Jahresberichts des Frankfurter Verbandes für Säuglingsfürsorge E.V., 1913 – Foto nach Kopievorlage: Dr. Birgit Seemann, 28.03.2022

Der von der Weiblichen Fürsorge neu gegründete ,Ausschuß für Säuglingsfürsorge‘, dem der
Verein für jüdische Krankenpflegerinnen im Herbst 1910 eine Schwester „kostenlos zur
Verfügung“ (Steppe 1997: 210) stellte, gehörte zu den Vorläufern des Frankfurter Verbands
für Säuglingsfürsorge. Der Verband erreichte durch sein vorbildhaftes Wirken später auch
überregional Bekanntheit (vgl. Rosenhaupt 1912; Thomann-Honscha 1988). Entstanden war
er am 8. Dezember 1910 als überkonfessioneller Zusammenschluss vieler engagierter
Einzelpersonen und Einrichtungen, verdankte aber seine Errichtung letztlich einigen
jüdischen Mitgliedern des Frankfurter Ärztlichen Vereins. Hier sei vor allem der Kinderarzt
Dr. med. Heinrich Rosenhaupt (1877–1944, vgl. Frost 1995 sowie Kallmorgen 1936: 388;
DGKJ Datenbank) gewürdigt, in Kooperation mit seinen bereits erwähnten Kollegen Dr. med.
Adolf Deutsch und Sanitätsrat Prof. Dr. Wilhelm Hanauer. Zwei der drei weiblichen Kollegen
in den am 1. Januar 1911 eröffneten neun Beratungsstellen des Verbands – namentlich Dr.
med. Käthe Neumark (1871–1939, vgl. JüdPflege), vor ihrem Medizinstudium
Krankenschwester des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins, und Dr. med. Paula
Philippson (1874–1949, vgl. DGJK Datenbank sowie Eintrag mit Foto bei Wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/Paula_Philippson [28.03.2022] – waren jüdisch, die dritte, Dr.
Käthe Kehr (1874–1926, vgl. Datenbank ,Ärztinnen im Kaiserreich‘), evangelisch. Um auch
Müttern und ihren Säuglingen zu helfen, die das Beratungsangebot nicht erreichte, setzte der
Verband in den Frankfurter Stadt- und Armenbezirken jüdische, katholische und evangelische
Krankenschwestern ein. Dabei stellte der im Vergleich zu den anderen größeren
konfessionellen Schwesternvereinigungen weitaus geringer ausgestattete Verein für jüdische
Krankenpflegerinnen bereits im ersten Berichtsjahr drei Schwestern zur Verfügung, der Verein
vom Roten Kreuz sowie der Vaterländische Frauenverein jeweils zwei Schwestern (vgl.
Jahresbericht FVfS 1911: 6; siehe zu den Biografien der jüdischen Pflegenden Seemann
2018). Dank der Beratungs- und Rettungsarbeit des Frankfurter Verbands für
Säuglingsfürsorge sank der statistische Anteil der in ihren ersten Lebenswochen verstorbenen
Säuglinge (von 100 in Frankfurt am Main Geborenen) im Zeitraum 1911–1914 von 14,5
Prozent (1901–1910) auf 10,6 Prozent, im Jahr 1923, nach einem traurigen Wiederanstieg
infolge des Ersten Weltkriegs, erstmals unter 10 Prozent (vgl. Thomann-Honscha 1988: 83).
Seit 1922 koordinierte das Stadtgesundheitsamt Frankfurts offene Säuglingsfürsorge, der
Verband für Säuglingsfürsorge erhielt den Status als „ausführendes Organ der Stadt“ (zit. n.
Steppe 1997: 259). 1925 übernahm die Stadt Frankfurt den Verband (vgl. Thomann-Honscha
1988: 127); dessen zuletzt 15 Beratungsstellen (vgl. Daub 2015: 78) gehörten fortan zum
Aufgabengebiet des Stadtgesundheitsamtes.

In die Arbeit der so verdienstvollen Vereinigungen ,Weibliche Fürsorge e.V.‘ und ,Frankfurter
Verband für Säuglingsfürsorge‘ und ihre Leistungen für die Frankfurter Stadtgesellschaft kann
hier nur ein kleiner Einblick gegeben werden. Beide Institutionen – ein Netzwerk von
Ärztinnen und Ärzten, Pflegenden, Wissenschaftlern und Förderinnen – verdienen eigene
Studien und biografische Erinnerungsarbeit.

Birgit Seemann, April 2023

Quellen- und Literaturverzeichnis

Unveröffentlichte Quellen

ISG Ffm: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main
– HB 655: Hausstandsbuch Bornheimer Landwehr 85 (Frankfurt Jüdisches Schwesternhaus),
Sign. 655
– HB 686: Hausstandsbuch Gagernstraße 36 (Frankfurter Jüdisches Krankenhaus), Teil 1,
Sign. 686
– Frankfurter Verband für Säuglingsfürsorge, Sign. S3 / P6056
– Sammlung Personengeschichte S2/ 15.495: Rosenhaupt, Heinrich
– Wohlfahrtsamt: Magistrat, Jugend-Amt Frankfurt am Main, Sign. 1.134: Ausbildung von
Lehrschwestern [im Kinderheim Böttgerstraße, Laufzeit 1921–1928]
– Thomann-Honscha, Cornelia 1988: Die Entstehung der Säuglingsfürsorge in Frankfurt am
Main bis zum Jahre 1914, Diss. med. Univ. Frankfurt a.M. (gedr. Ms.), Sign. S 6a/411

Periodika

Frankfurt UAS Bibl. Ffm: Frankfurt University: Bibliothek: Historische Sondersammlung
Soziale Arbeit und Pflege, Frankfurt a.M.
– Jahresberichte Jüdischer Schwesternverein Ffm: Jahresberichte des Vereins für jüdische
Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main, Frankfurt a.M., 1898–1911 (in Kopie,
unvollständig)
– Rechenschaftsbericht Jüdischer Schwesternverein Ffm 1920: Verein für jüdische
Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main: Rechenschaftsbericht für die Jahre 1913 bis 1919
(Einundzwanzigster bis sechsundzwanzigster Jahresbericht). Frankfurt a.M.

UB JCS Ffm: Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt a.M.
– Jahresberichte FVfS: Jahresberichte des Frankfurter Verbandes für Säuglingsfürsorge,
1911–1921
– Judaica Ffm: Judaica Frankfurt, Digitale Sammlung: https://sammlungen.ub.unifrankfurt.
de/judaica/nav/index/all

Literatur

Bayer, Sarah/ Kornberger-Mechler, Cordula 2021: Taschenwissen Kinderkrankenpflege.
München
Blessing, Bettina 2013: Kleine Patienten und ihre Pflege – Der Beginn der professionellen
Säuglingspflege in Dresden. In: Geschichte der Pflege. Das Journal für historische Forschung
der Pflege- und Gesundheitsberufe 2 (2013) 1: 25-34
Bönisch, Edgar 2009: Die Geschichte des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu
Frankfurt am Main, 2009, https://www.juedische-pflegegeschichte.de/die-geschichte-desvereins-
fuer-juedische-krankenpflegerinnen-zu-frankfurt-am-main
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LeMO: Lebendiges Museum Online. Hg.: Stiftung Deutsches Historisches Museum (Berlin),
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Internetseite und digitalem Gedenkbuch, https://memorial-rotary.de
Yad Vashem Datenbank: Zentrale Datenbank der Namen der Holoaustopfer der Gedenkstätte
Yad Vashem, Jerusalem, Website: http://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de
Wikipedia:
Kinderkrankenpflege: https://de.wikipedia.org/wiki/Kinderkrankenpflege
Säuglingspflege: https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4uglingspflege