Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Heim des Jüdischen Frauenbundes (Neu-Isenburg)
Institution

Bertha Pappenheim, Vorsitzende des Jüdischen Frauenbundes, gründete 1907 in Isenburg (Neu-Isenburg, Kreis Offenbach am Main) ein religiös geführtes Heim, das gefährdete jüdische Mädchen und ledige Mütter mit ihren Kindern aufnahm.

Taunusstraße 9 Neu-Isenburg

Standort

Taunusstraße 9 Neu-Isenburg


Gründerin und erste Leiterin

Bertha Pappenheim

Unter den zahlreichen von Bertha Pappenheim gegründeten und initiierten sozialen Projekten galt das am 25. November 1907 in Neu-Isenburg (bei Frankfurt am Main) eröffnete Heim des Jüdischen Frauenbundes als ihr eigentliches Lebenswerk. In der Einrichtung wurden gefährdete junge Frauen und ihre nichtehelichen Kinder betreut und gefördert.



Ausbildung zur Säuglings- und Kinderpflegerin

Luise (Liesel) Rothschild

Von Anfang Oktober 1940 bis Ende August/ Anfang September 1941 ließ sich Luise Rothschild im Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg (bei Frankfurt am Main) zur Säuglings- und Kinderpflegerin ausbilden.



Letzte Leiterin

Sophie Sondhelm

Sophie Sondhelm war die letzte Leiterin des Isenburger „Heims des Jüdischen Frauenbundes“. Am 31. März 1942 lösten die Nationalsozialisten die Einrichtung gewaltsam auf. Das Personal und die jugendlichen Bewohnerinnen wurden nach Frankfurt verschleppt. Ihre vorgebliche Rückführung in die Heimatorte bedeutete in Wirklichkeit die Deportation in die Vernichtungslager.



Leiterin (Vertretung) des Heims des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg

Cilly (Cilli) Bachrach


Aufnahme von Kindern aus dem NS-zwangsaufgelösten Heim des Jüdischen Frauenbundes (Neu-Isenburg) in das Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge

Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge e.V.


Deportation

Sophie Sondhelm

Am 10. Februar 1943 wurde Sophie Sondhelm zusammen mit der Wirtschafterin des Isenburger Heims, Hanna Königsfeld, ab Darmstadt nach Theresienstadt deportiert. Von Theresienstadt wurden am 9. Oktober 1944 Sophie Sondhelm, ihre ältere Schwester Carri und Hanna Königsfeld in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert.



Einrichtung einer Gedenkstätte

Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim

Im ehemaligen Heim des Jüdischen Frauenbundes ist seit 1996 die Seminar- und Gedenkstätte Bertha Pappenheim (Zeppelinstraße 10) interessierten Besucherinnen und Besuchern zugänglich. Zusätzlich erweckten ein Kindergarten und Krabbelstuben die Anlage zu neuem Leben.



Online-Gedenkbuch des Heims des Jüdischen Frauenbundes (seit 2010)

Fogel, Heidi: Das Gedenkbuch für das Heim des Jüdischen Frauenbundes in Neu-Isenburg (1907-1942)


Homepage des Jüdischen Frauenbundes

Fogel, Heidi: Jüdischer Frauenbund in Deutschland


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