Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Prof. Dr. med. Simon Isaac

Geboren am 05.07.1881 in Köln

Gestorben am unbekannt in London

Begräbnisstätte unbekannt

Nationalität deutsch

Religion israelit.

Geburtsdatum und Familiengeschichte

Der Arzt und Wissenschaftler und Direktor des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main (Gagernstraße), Prof. Dr. med. Simon Isaac, wurde am 5. Juli 1881 in Köln geboren. Er war der Sohn des Prokuristen Jeremias Isaac (gest. 1916 in Den Haag) und seiner Frau Rosalia geb. Ochs (gest. 1933) und hatte einen jüngeren Bruder namens Alfred (1888-1956). Das "Center for Jewish History" gibt als Prof. Isaacs Geburtsdatum den 3. Juli 1881 an, siehe: http://access.cjh.org (Aufruf v. 08.01.2012). Die Juden der Frankfurter Universität, S. 200


Eheschließung

1921 heiratete Simon Isaac die Arabistin Dr. Eveline Lypstadt (geb. 10.09.1898), ebenfalls israelitischen Glaubens.


Ernennung zum a.o. Prof. in Frankfurt

Seit 1921 lehrte Simon Isaac als a.o. Professor für Innere Medizin an der Universität Frankfurt am Main.


Lebensdaten der Tochter Dr. Aenne Alexander geb. Isaac

Am 4. November 1922 wurde Eveline und Simon Isaacs Tochter Aenne (später Dr. Anne Alexander) in Frankfurt am Main geboren. Im Winter 1938 flüchtete sie in die Niederlande; ein Aufenthalt in Großbritannien rettete sie vor den Judendeportationen. Im Exil verdiente Aenne Isaac ihren Lebensunterhalt als Stenotypistin, nahm dann ein Studium auf und bestand am Royal Free Hospital in London (das auch Frauen zuließ) ihr Examen als Praktische Ärztin. Auf Sie haben wir gewartet, S. 10 (mit Foto), S. 132 (Fn 1)


Lebensdaten des Sohnes Hermann Isaac

Am 8. April 1924 wurde Eveline und Simon Isaacs Sohn Hermann in Frankfurt am Main geboren. Während der NS-Zeit lebte er ebenfalls im niederländischen Exil. "1942 wurde er über s-Hertogenbosch nach Auschwitz deportiert, wo er wenige Tage, bevor die Rote Armee das Lager befreite, ermordet wurde" (Sarton-Saretzki 1997). Laut Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs Koblenz wurde Hermann Isaac 1943 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert; er wurde "für tot erklärt". Weitere Angaben sowie Fotos befinden sich auf der Homepage der Initiative "Stolpersteine e.V.", Frankfurt am Main: www.stolpersteine-frankfurt.de/downloads/doku2007.pdf (Abfrage v. 08.02.2010). Gedenkbuch BA Koblenz, Link Auf Sie haben wir gewartet, S. 74


Ärztlicher Direktor (Chefarzt) der Abteilung für Innere Medizin, danach Direktor des Krankenhauses

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
1904 promovierte Simon Isaac an der Universität Straßburg. Nach seiner Assistenzzeit an verschiedenen Krankenhäusern war er einige Monate als Arzt am Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde tätig. Ab Oktober 1914 nahm Simon Isaac freiwillig am Ersten Weltkrieg teil. 1916 habilitierte er sich im Fach Innere Medizin an der Universität Frankfurt am Main. Ende 1917 arbeitete er als Oberarzt an der Medizinischen Universitäts-Poliklinik in Frankfurt. Seit dem 1. Oktober 1925 leitete der renommierte Internist und Diabetesforscher die Abteilung für Innere Medizin des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde. Bis zu seiner Flucht aus Nazideutschland im Jahr 1939 stand er dem Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt als Direktor vor.


Mitglied (Bruder) der Frankfurt-Loge Bne Briss

B’’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge e.V. (Vorgängerin: Frankfurt-Loge des Ordens Bne Briss (U.O.B.B.))


Vorstandsmitglied

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
Simon Isaac gehörte zu den Förderern einer professionellen Schwesternausbildung. Von 1932 bis 1933 war er Vorstandsmitglied des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen in Frankfurt am Main.


Literatur von Simon Isaac

Isaac, S.[imon], Chefarzt Professor Dr.: Das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde in Frankfurt a.Main


Beitrag von Simon Isaac (Würdigung seines Kollegen Dr. Adolf Deutsch)

Zum 70. Geburtstag von Sanitätsrat Dr. Adolf Deutsch


Emigration nach England

Vermutlich im März 1939 verließen Simon und Eveline Isaac NS-Deutschland und fanden Aufnahme in England.


Todestag

Simon Isaac starb am 20. Januar 1942 im Londoner Exil. (Das "Center for Jewish History" gibt als Prof. Isaacs Todesdatum den 2. Februar 1942 an, siehe: http://access.cjh.org (Aufruf v. 08.01.2012)). Die Juden der Frankfurter Universität, S. 200


Ärztliche Kollegen und Direktoren des Frankfurter jüdischen Krankenhauses Gagernstraße

Alfred Valentin Marx


Ärztliche Kollegen und Direktoren des Frankfurter jüdischen Krankenhauses Gagernstraße

Alfred Valentin Marx


Sig 6178