Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Rosa Fleischer geborene Goldstein

Geboren am 21.01.1874 in Göppingen

Gestorben am 12.12.1942 in Theresienstadt (Ghetto, Durchgangslager)

Begräbnisstätte unbekannt

Nationalität deutsch

Religion jüdisch

Geburtsdatum / Familienherkunft

Die Krankenschwester Rosa Fleischer geb. Goldstein wurde am 21. Januar 1874 in Göppingen (Baden-Württemberg) geboren. Ihr Vater, der Textilkaufmann Martin Goldstein (1847 Bad Kissingen - 1928 England), verließ die Familie, ihre Mutter Sofie geb. Fleischer (1851 Göppingen - 1888 Karlsruhe) verstarb mit 37 Jahren. Mit ihren Schwestern Julie, Emilie und Helene - drei weitere Geschwister waren im Säuglingsalter verstorben - kam Rosa Goldstein vermutlich bei Verwandten unter.


Krankenschwester in Frankfurt am Main

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
Nach erfolgreicher Ausbildung bewährte sich Schwester Rosa in der Privat- und Armenpflege. "... den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre...", S. 226


Leiterin der Kostkinderkommission der Weiblichen Fürsorge e.V. (Israelitischer Hilfsverein)

Um 1902 setzte der Frankfurter jüdische Schwesternverein Rosa Goldstein als Leiterin der Kostkinderkommission des von Bertha Pappenheim und Henriette Fürth gegründeten israelitischen Frauenvereins Weiblichen Fürsorge e.V. ein: "Hier werden Kinder ab einem Alter von etwa zwei Jahren, die entweder Waisen sind oder in ihren Familien zu verwahrlosen drohen, in Pflegefamilien in und um Frankfurt vermittelt und regelmäßig besucht." "... den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre...", S. 258


1903 oder 1904 verlässt Rosa Goldstein wegen Heirat den jüdischen Schwesternverein und kehrt nach Göppingen zurück.

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main


Rosa Goldstein heiratet Leopold "Moritz" Fleischer (geb. 1869), einen entfernten Verwandten

Rosa Fleischer, Artikel / Webpublikation


Umzug des Ehepaares Fleischer nach Cannstadt (heute 'Bad' und Stadtbezirk von Stuttgart)

In Cannstadt war Leopold Fleischer als Prokurist bei der 'Mechanischen Gurten - und Bandweberei Gutmann und Marx' angestellt.


Geburt des Sohnes Edgar Siegfried Fleischer in Cannstadt



Geburt der Tochter Sofie Gabriele Fleischer in Cannstadt



Geburt der Tochter Elsbeth Beate Frankfurter, geb. Fleischer



Foto von Rosa Fleischer (undatiert, um 1925)

Rosa Fleischer, undatiert (um 1925) © Gabriele Sofie Fleischer, Gedenkblatt Yad Vashem


Tod des Sohnes Edgar bei einem Flugzeugabsturz im peruanischen Exil



Tod des Ehemannes Leopold Fleischer



Tod der jüngeren Tochter Elsbeth bei einem Autounfall im peruanischen Exil



Deportation nach Theresienstadt

Nach verschiedenen Zwangsaufenthalten wurde Rosa Fleischer am 22. August 1942 nach Theresienstadt deportiert. Dass sie durch eine langjährige Diabetes erblindet war, kümmerte die NS-Behörden nicht.


Ermordet in Theresienstadt



Literatur zu Rosa Fleischer (mit Abbildungen)

Meier-Rubner, Klaus: Rosa Fleischer
Den Hinweis auf die Website mit Rosa Fleischers Familienbiografie verdanken wir der Historikerin Martina Hartmann-Menz.


Verlegung eines 'Stolpersteins' für Rosa Fleischern Göppingen,

Der "Stolperstein" wurde in der Lutherstraße 11 in Göppingen verlegt. Rosa Fleischer, Artikel / Website mit Abbildung des 'Stolpersteins'


Informationen zu Rosa (Goldstein) Fleischer und ihrer Familie

Meier-Rubner, Klaus: Geni
Die genealogischen Einträge in der Online-Datenbank 'Geni' sind noch weiter zu überprüfen. (Letzter Aufruf der genealogischen Website am 24.10.2018)


Sig 6052

Weitere Informationen zu Rosa Fleischer enthält der Beitrag über Frankfurter jüdische Krankenschwestern in der jüdischen Kinder- und Säuglingspflege von Birgit Seemann.