Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Max Seckbach

Geboren am 14.02.1866 in Frankfurt am Main

Gestorben am 28.02.1922 in Frankfurt am Main

Begräbnisstätte Alter Jüdischer Friedhof Rat-Beil-Straße

Nationalität deutsch

Religion israelit.

Geburtsdatum

Der Architekt und Bauunternehmer Max Seckbach wurde am 14. Februar 1866 als Sohn des aus Heddernheim (heute Stadtteil von Frankfurt) stammenden Jakob Seckbach in Frankfurt am Main geboren. Nach Studienaufenthalten in Darmstadt und München lebte er seit 1895 wieder in Frankfurt: Börneplatz 8, 1901 Zeil 1a, 1902 Stiftstraße 27. Inner- und außerhalb Frankfurts schuf Max Seckbach viele jüdische Bauten, darunter Synagogen und Pflegeeinrichtungen, von denen aber nur wenige Nationalsozialismus und Krieg überstanden. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (Homepage), Archivdatenbank (online) Die Architekten und ihre Bautätigkeit in Frankfurt am Main in der Zeit von 1870 bis 1950, S. 350


Errichtung des Gebäudes

Mehrfamilienhaus von Max Seckbach
Erbauer und zugleich Eigentümer des Mehrfamilienmietshauses war 1894 der Frankfurter jüdische Architekt Max Seckbach.


Architekt des Schwesternhauses in der Königswarterstraße

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
Mit dem Bau des Schwesternhauses des Königswarter Hospitals wurde der Frankfurter jüdische Krankenhausarchitekt Max Seckbach beauftragt. "... den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre...", S. 206


Eheschließung mit der Künstlerin Amalie Buch

Am 18. Oktober 1907 heiratete Max Seckbach die am 7. Mai 1870 in Hungen geborene Amalie Buch. Insbesondere in den 1920er Jahren machte sich Amalie Seckbach als Zeichnerin, Malerin, Bildhauerin und Expertin für ostasiatische Kunst einen Namen.


Architekt der Israelitischen Frauenkrankenkasse (Geschäftshaus)

Krankenhaus der Israelitischen Krankenkassen
1912 konzipierte Max Seckbach das Geschäftshaus der Israelitischen Frauenkrankenkasse. In Frankfurt war er an weiteren jüdischen Bauvorhaben beteiligt, so 1917 am Umbau des Israelitischen Pflege- und Fürsorgeamtes im Röderbergweg 77 (zerstört) sowie 1906 im Baumweg 5-7 an der Errichtung des Moritz- und -Johanna Oppenheimerschen Kindergartens mit einer Synagoge im Erdgeschoss (unter Denkmalschutz, seit 1949 wieder von der jüdischen Gemeinde genutzt). - In Bad Homburg realisierte Max Seckbach 1905 den Umbau der Synagoge Wallstraße in (Bad) Homburg. Im gleichen Jahr erhielt er den Auftrag zum Neubau der Synagoge Bürgermeister-Ehret-Straße in Weinheim (Bergstraße), um 1908 zum Neubau der Synagoge Kaisergraben in Memmingen. Alle drei Synagogen wurden durch die Nationalsozialisten zerstört. Erhalten blieb die 1910 von Max Seckbach erbaute Synagoge Bruchstraße in Luzern (Schweiz).


Kollege und Freund: Siegfried Kracauer

1915 trat der spätere bekannte Journalist, Soziologe und Filmwissenschaftler Siegfried Kracauer (1899-1966) in Max Seckbachs Architekturbüro ein. 1916 entwickelte er eine Vorlage für die Teilnahme am Architekturwettbewerb um die Errichtung eines Ehrenmals für die Gefallenen des Ersten Weltkriegs auf einem Frankfurter Friedhof. Wegen der Einberufung zum Militärdienst verließ er das Architekturbüro Seckbach im September 1917. Im Jahre 1928 setzte Siegfried Kracauer dem befreundeten Ehepaar Amalie und Max Seckbach in seinem autobiographischen Roman "Ginster" als "Richard und Berta Valentin" ein literarisches Denkmal.


Todestag

Max Seckbach starb am 28. Februar 1922 in Frankfurt am Main.


Deportation von Amalie Seckbach

Am 15. September 1942 wurde Max Seckbachs Witwe Amalie Seckbach von Frankfurt in das Ghetto Theresienstadt deportiert. Dort zog sich die über 70-jährige eine schwere Erkrankung zu. Der ebenfalls inhaftierten Krankenschwester Trude Groag, die sie pflegte, dankte sie mit einem Gedicht. Amalie Seckbach starb am 10. August 1944.


Literatur zu Max Seckbach

Zeller, Thomas: Die Architekten und ihre Bautätigkeit in Frankfurt am Main in der Zeit von 1870 bis 1950


Literatur zu Amalie und Max Seckbach (Biographie zu Amalie Seckbach)

Reber, Gabriele: "Lasst meine Bilder nicht sterben ..."
2006 erinnerte Gabriele Reber mit einer Biographie an die in Theresienstadt ermordete Künstlerin und Kunstsammlerin Amalie Seckbach.


Literatur zu Max Seckbach (bio-bibliographischer Beitrag)

Fries, Hans Hermann: Seckbach, Max - Architekt
Eine Würdigung des vergessenen Frankfurter Architekten und Synagogenerbauers Max Seckbach leistete 2007 Hans Hermann Fries mit einem umfassenden Webartikel (Abfrage v. 14.06.2009) im Biographisch-Bibliographischen Kirchenlexikon.


Standort des ehemaligen Wohnhauses von Max Seckbach

Lange Straße 33 Frankfurt am Main
Ehemalige Wohnadresse von Max Seckbach in der Lange Straße 33 © Sabine Willgosch


Sig 6277