Institution
1893 gründeten Frankfurter Pflegerinnen den ersten Berufsverband zur Ausbildung jüdischer Krankenschwestern in Deutschland (Wilhelminisches Kaiserreich).
Bornheimer Landwehr 85 Frankfurt am Mainum 1882
Vorgeschichte des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Meier SchwarzschildAuf Initiative des aktiven Gemeindemitglieds Paul Jolowicz (Posen) wurden ab 1882 erste Schritte in Richtung einer professionellen Krankenpflegeausbildung jüdischer Frauen unternommen: zum einen seitens des Deutsch-Israelitischen Gemeindebundes (DIGB), zum anderen – vor allem ein Verdienst Meier Schwarzschilds – durch die Logenvereinigungen des Unabhängigen Ordens Bne Briss (UOBB).
um 1892
Tragende Rolle der Frankfurt-Loge bei der Gründung des Schwesternvereins
B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge e.V. (Vorgängerin: Frankfurt-Loge des Ordens Bne Briss (U.O.B.B.))Die Frankfurt-Loge Bne Briss war an der in den deutsch-jüdischen Gemeinden kontrovers diskutierten Institutionalisierung der jüdischen Krankenpflege als Frauenberuf maßgeblich beteiligt.
1893
Mitbegründerin des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Thekla Isaacsohn1893 gehörte Thekla Mandel (später Isaacsohn) zu den ersten in Frankfurt am Main ausgebildeten Krankenschwestern. Den Frankfurter jüdischen Schwesternverein hat sie mitbegründet.
um 1893
–
um 1935
Förderer von Schwesternverein und Schwesternhaus
Alfred GünzburgAlfred Günzburg engagierte sich für die Professionalisierung des (in der Regel weiblichen) Pflegeberufs. Neben Simon Kirchheim, Markus Hirsch, Sally Löwenick, Philipp Schiff oder Alexander Strauss zählte er zu den Initiatoren des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins, dessen Vorsitz er bis in die 1930er Jahre innehatte.
Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, S. 191
Mitte 1893
Mitbegründer des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Marcus (Markus, Mordechai) HirschMarcus Hirsch gehörte zu den Förderern der Krankenpflege als jüdischem Frauenberuf: 1893 bildete er zusammen mit seinen Arztkollegen Simon Kirchheim, Alfred Günzburg und Hermann Schlesinger sowie Sally Löwenick, Meier Schwarzschild, Philipp Schiff und Alexander Strauss den provisorischen Vorstand des geplanten Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main. Er verstarb kurz nach der Gründung des Vereins.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 200
1893
Ausbildung zur Krankenschwester im Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Emma Pinkoffs (Pincoffs)Emma Pinkoffs gehörte zu den ersten ausgebildeten jüdischen Krankenschwestern in Deutschland.
1893
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Betty SchlesingerBetty Schlesinger gehörte zu den ersten Krankenschwestern, die von dem 1893 gegründeten Frankfurter jüdischen Schwesternverein ausgebildet wurden.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 225 (Nr. 7)
1893
Mitbegründerin und zeitweilig stellvertretende Oberin des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Lisette Hess1893 gehörte Lisette Hess zu den ersten in Frankfurt am Main ausgebildeten jüdischen Krankenschwestern. Vom Schwesternverein wurde sie als Armenpflegerin eingesetzt, außerdem arbeitete sie in der Privatpflege und lange Jahre als Hausschwester. Den Frankfurter jüdischen Schwesternverein hat sie mitbegründet und stand ihm zeitweise als Stellvertreterin von Oberin Minna Hirsch vor.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 225 (Nr. 4)
1893
Mitbegründerin des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Minna HirschMinna Hirsch erhielt ihre Ausbildung zur Krankenpflegerin im „Königswarter Hospital“ bereits vor der Gründung des Schwesternvereins, an der sie maßgeblich beteiligt war.
1893
Mitbegründerin des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Frieda Wollmann1893 gehörte Frieda Brüll zu den Mitbegründerinnen des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins.
1893
Mitbegründerin des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Klara Gordon1893 gehörte Klara Gordon zu den ersten in Frankfurt am Main ausgebildeten jüdischen Krankenschwestern. Den Frankfurter jüdischen Schwesternverein hat sie mitbegründet.
1893
Gründer des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Simon KirchheimSimon Kirchheim war Mitinitiator, Gründer und erster Vorsitzender des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins. In Deutschland schränkte das „Preußische Vereinsgesetz“ die Möglichkeiten für Frauen, selbst Vereine zu gründen und zu leiten, bis 1908 erheblich ein.
Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, S. 191
1893
–
1897
Erster Standort des Schwesternhauses
Königswarterstraße 26 Frankfurt am Main1893 wurde in der Königswarterstraße eine Wohnung („Häuschen“) für die Schwestern und Schülerinnen des „Königswarter Hospitals“ angemietet.
1. Juli 1893
Erste Oberin der Frankfurter jüdischen Schwesternschaft
Minna HirschAm 1. Juli 1893 wurde Minna Hirsch zur „Schwester Oberin“ des von ihr mitbegründeten Verbands jüdischer Krankenpflegerinnen gewählt, der mit dem einige Monate später gegründeten Frankfurter jüdischen Schwesternverein fusionierte.
23. Oktober 1893
Konstituierende Generalversammlung zur Vereinsgründung in den Räumen der Israelitischen Männerkrankenkasse
Krankenhaus der Israelitischen Krankenkassen„Wie wir erfahren, ist hier die Gründung eines Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen im Gange. Die konstituierende Generalversammlung ist auf kommenden Montag [23.10.1893, d.V.], Abends [sic] 7 Uhr, in das Lokal der Israelitischen Männerkrankenkasse (Rechneigrabenstraße 18) einberufen. Es sollen die Statuten festgelegt und der Vorstand gewählt werden“ (Bericht in: Frankfurter Zeitung Nr. 289, 18.10.1893, 1. MB, S. 2 [= Frankfurter Angelegenheiten] [‚Verein für jüdische Krankenpflegerinnen‘ im Original gesperrt]).
23. Oktober 1893
Offizielles Gründungsdatum
Am 23. Oktober 1893 wurde der Frankfurter Verein für jüdische Krankenpflegerinnen gegründet – ein Meilenstein der jüdischen Pflegegeschichte in Deutschland.
1894
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Rosa FleischerNach erfolgreicher Ausbildung bewährte sich Schwester Rosa in der Privat- und Armenpflege.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 226
1894
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Anna Ettlinger1894 ließ sich Anna Ettlinger in Frankfurt am Main zur Krankenschwester ausbilden. Danach war sie in der Privatpflege tätig.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 225 (Nr. 12)
1894
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Hedwig KerbNach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester im Jahre 1894 pflegte Hedwig Kerb gewiss im alten Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde („Königswarter Hospital“). Sie gehörte zu den ersten Schülerinnen des 1893 gegründeten Frankfurter jüdischen Schwesternvereins.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 226 (Nr. 14)
1894
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Margarethe Hartog1894 ließ sich Margarethe Hartog in Frankfurt am Main zur Krankenschwester ausbilden. Danach arbeitete sie in der Privatpflege, am Israelitischen Krankenhaus Hamburg und in Heilbronn („Außenstelle“ des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins).
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 226 (Nr. 15)
um 1894
Schwesternschülerin in Frankfurt am Main
Sara NobelUm 1894 begann Sara Nobel ihre Ausbildung zur Krankenschwester. Sie gehörte zu den ersten Schülerinnen des 1893 gegründeten Frankfurter jüdischen Schwesternvereins.
1. November 1894
Entwicklung des Schwesternvereins
Bereits im November 1894 pflegten zehn ausgebildete Schwestern, davon vier in festen Stellungen für Hospitalpflege. Eine Schwester war für die Armenkrankenpflege zuständig und betreute Patientinnen und Patienten aller Konfessionen. Sechs Schülerinnen befanden sich zu dieser Zeit in der Ausbildung, drei im Hospital der Israelitischen Gemeinde Frankfurt („Königswarter Hospital“), drei im Israelitischen Asyl für Kranke und Altersschwache (später das jüdische Krankenhaus) zu Köln (Quelle: Frankfurter Zeitung, 28.02.1895, Nr. 39, 2. MB, S. 2 [= Frankfurter Angelegenheiten]).
1895
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Erna Rosa SalingerNach ihrer Ausbildung zur Krankenschwester im Jahre 1895 pflegte Erna Salinger gewiss im alten Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde („Königswarter Hospital“).
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 226 (Nr. 16)
1896
Aufnahme in den Frankfurter jüdischen Schwesternverein (Ausbildung abgeschlossen)
Johanna (Johanette/ Johannetta/ Janette/ Jeanette) Beermann (Bermann)8. April 1896
Aus dem Jahresbericht (1895)
Die Frankfurter Zeitung (Nr. 98, 08.04.1896, AB, S. 3, „Frankfurter Angelegenheiten“) meldete zum Jahresbericht des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins: Von 13 Schwestern waren sechs in Anstalten (drei in Frankfurt, drei in Köln), sechs in der Privatpflege bei Kranken tätig, ohne Unterschied der Konfession. 1895 wurden 48 Pflegen mit 954 Pflegetagen geleistet, 131 besondere Nachtwachen geleistet. Eine weitere Schwester [vermutlich Lisette Hess] war seit Oktober 1894 als Krankenpflegerin für Arme eingesetzt, ebenfalls ohne Unterschied der Konfession: bis Ende September 1895 waren es 47 christliche und 43 jüdische Kranke, die in 2.294 (!) Einzelbesuchen die Hilfe der Pflegerin genossen.
1897
Austritt
Jenny Abraham1897 verließ Jenny Abraham den Frankfurter jüdischen Schwesternverein, ihre weitere Biografie ist unbekannt.
1897
Ausbildung zur Krankenschwester im Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Rosa Bernstein„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 226
1897
–
1902
Vereinshaus für die Krankenschwestern und Schülerinnen
Untere Atzemer 16 Frankfurt am MainNachdem die zuvor angemietete Wohnung neben dem Krankenhaus in der Königswarterstraße, dem sogenannten „Häuschen“, zu klein geworden war, wurde eine Wohnung in der Unteren Atzemer 16 angemietet.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 205ff
1897
Umzug in die Untere Atzemer 16 (2. Standort)
Schwesternhaus des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt e. V. (2. Standort)1897 beziehen die Vereinsschwestern ein neues Heim. „Dies Provisorium wird jedoch nur von kurzer Dauer sein, da das kleine Haus für die Zahl unserer jetzigen Schwestern zwar knappen Raum gewährt, weiterer Zuwachs hingegen kaum Unterkunft finden kann.“
Jahresbericht des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main e. V. 1898, s. 4
5. Februar 1897
Meldung zum Erscheinen des Jahresberichts 1896
„Der Jahresbericht des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen liegt jetzt gedruckt vor. Das Verzeichnis der Zuwendungen für das zukünftige ‚Schwesternheim‘ weist […] einen erfreulichen Stand auf. Die Baronin v. Hirsch=Paris hat z.B. M. 20.000, die Freifrau W. v. Rothschild, Dr. S. H. Goldschmidt=Paris, Jakob H. Schiff=New York und ein Ungenannter je M. 10.000, Charles L. Hallgarten M. 5.000, Moritz B. Goldschmidt und Gebr. L. A. Hahn je M. 3000, zwei Ungenannte je M 2.500 beigesteuert usw.“ (zit. n. Frankfurter Zeitung, Nr. 36, 05.02.1897, AB, S. 3 [Rubrik: ‚Vom Tage‘].
1. August 1897
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Käthe NeumarkNach dem Tod ihrer Eltern zog Käthe Neumark nach Frankfurt am Main. Beim Frankfurter jüdischen Schwesternverein begann sie im August 1897 ihre Ausbildung zur Krankenschwester. Danach war sie in der Privatpflege tätig.
1898
–
um 1904
Schülerin und Mitglied des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Martha SalingerDie Krankenschwester und spätere Berliner Oberin Martha Salinger wurde 1898 im Frankfurter jüdischen Schwesternverein ausgebildet, dem sie bis 1903 oder 1904 angehörte.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 226
1898
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Cécile Moses1898 ließ sich Cécile Weil(l) (später verheiratete Moses) in Frankfurt am Main zur Krankenschwester ausbilden. Danach war sie in der Privatpflege sowie im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt tätig.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 226 (Nr. 26)
1899
Neues Grundstück für das Schwesternhaus
Hospital der Israelitischen Gemeinde1899 wurde für den Bau eines neuen Schwesternhauses am Hospital der Israelitischen Gemeinde ein großes Grundstück (Königswarterstraße 20) erworben.
seit 1899
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Blanka (Blanca) Heymann (Heimann)Blanka Heymann (auch: Blanca Heimann) wurde 1899 im Frankfurter jüdischen Schwesternverein ausgebildet. Danach arbeitete sie in der Privat- und Armenpflege und im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße.
1899
Architekt des Schwesternhauses in der Königswarterstraße
Max SeckbachMit dem Bau des Schwesternhauses des Königswarter Hospitals wurde der Frankfurter jüdische Krankenhausarchitekt Max Seckbach beauftragt.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 206
1899
Ausbildung zur Krankenschwester in Frankfurt am Main
Selma (Sara) Frank„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 227 (Nr. 29)
1899
Gründung des Kölner jüdischen Schwesternvereins, unterstützt vom Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Köln1900
Ausbildung zur Krankenschwester
Rahel Seckbach1900 absolvierte Rahel (Spiero) Seckbach eine verkürzte Schwesternausbildung in Frankfurt am Main. Danach war sie sieben Jahre lang im Krankenhaus und in der Privatpflege in Frankfurt/M. sowie Hamburg tätig.
1900
Ausbildung zur Krankenschwester
Julie GlaserIn Frankfurt am Main absolvierte Julie Glaser 1900 eine verkürzte Schwesternausbildung. Danach war sie in der Privatpflege und im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main tätig.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 227
um 1901
Jahr der Ausbildung
Sara (Sarah) AdelsheimerUm 1901 nahm der Frankfurter jüdische Schwesternverein Sara Adelsheimer als Lehrschwester auf.
1901
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Emma (Eva) Cohn1901 absolvierte Emma Cohn, die sich „Eva“ nannte, im Frankfurter jüdischen Schwesterverein ihre Ausbildung zur Krankenschwester. Danach pflegte sie vermutlich in einem der Frankfurter jüdischen Krankenhäuser.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 227 (Nr. 34)
1902
–
1914
Dritter Standort des Schwesternhauses
Königswarterstraße 20 Frankfurt am Main1902 hatten die Frankfurter jüdischen Krankenpflegerinnen endlich ein modernes Schwesternhaus auf eigenem Grundstück. Es befand sich neben ihrer Arbeitsstätte, dem Königswarter Hospital.
1902
Königswarter Straße 20 (3. Standort)
Schwesternhaus des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt e. V. (3. Standort)1902 ziehen die Schwestern in das neu errichtete Gebäude in der Königswarter Straße 20. Das Grundstück ist so groß, dass immer wieder überlegt wird darauf ein eigenes Hospital zu errichten, dazu kommt es jedoch nicht.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 206
1902
Umzug in die Königswarter Straße 20 (3. Standort)
Schwesternhaus des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt e. V. (2. Standort)Im Jahr 1899 konnte bereits ein Grundstück neben dem Gemeindehospital erworben werden: Königswarter Straße 20. Der Umzug dorthin wurde 1902 vollzogen.
Jahresbericht des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main e. V. 1899, S. 1
1. September 1902
Wiedereröffnung des Schwesternhauses
Hospital der Israelitischen GemeindeDas Schwesternhaus wurde im September 1902 wieder eröffnet. Fortan verfügte es über einen getrenntem Trakt für Schwestern, die Patienten mit Infektionskrankheiten pflegten.
28. September 1902
Feierliche Eröffnung des Schwesternhauses
Am 28. September 1902 ab 11.00 Uhr wurde die Eröffnung des Schwesternhauses in der Königswarterstraße 20 gefeiert: „Das vom Vorstand des ‚Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen‘ auf dem Platz des ehemaligen Salini’schen Gartens neu erbaute Schwesternheim wurde am Sonntag-Vormittag mit einem festlichen Akt eröffnet. Dem Bau, den die Aktiengesellschaft für Hoch- und Tiefbau nach den Plänen des Architekten Max Seckbach ausführte, kann in absehbarer Zeit noch eine Klinik angeschlossen werden. Eine erwähnenswerte Neuerung hat man darin geschaffen, dass für Pflegerinnen, die von Kranken heimkehren, die mit einer ansteckenden Krankheit behaftet sind, ein separater Eingang vorhanden ist, der direkt zum Desinfektions- und Badezimmer führt“ (zit. n. Frankfurter Zeitung u. Handelsblatt Nr. 271, 30.09.1902, 3. Morgenbl., S. 1 [Rubrik: Frankfurter Angelegenheiten: Vom Tage]; vgl. auch Notiz in ebd. Nr. 264, 23.09.1902, Abendbl., S. 2).
1903
Eine Auszeichnung
Betty Schlesinger1903 erhielt Betty Schlesinger für ihr 10-jähriges Dienstjubiläum als Krankenschwester die „Goldene Brosche“ des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins.
Rechenschaftsbericht für die Jahre 1913 bis 1919 des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main, S. 21
um 1903
1903 oder 1904 verlässt Rosa Goldstein wegen Heirat den jüdischen Schwesternverein und kehrt nach Göppingen zurück.
Rosa Fleischer1903
10jähriges Jubiläum des Schwesternvereins
1903 fand anlässlich des 10-jährigen Jubiläums eine große Feier statt. Die dienstältesten Schwestern Minna Hirsch, Klara Gordon, Lisette Hess, Thekla Mandel, Emma Pinkoffs und Betty Schlesinger wurden mit der „Goldenen Brosche“ geehrt. Ein weiterer Meilenstein war – von dem Chefarzt Dr. Simon Kirchheim tatkräftig gefördert – die erstmalige Wahl eines Mitbestimmungsgremiums: des „Schwesternrats“.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 208
1903
Aktivitäten des Schwesternvereins in Zahlen
„Der Verein für jüdische Krankenpflegerinnen übte 1903 in Frankfurt 115, auswärts 8 Pflegen ohne Unterschied der Konfession aus bei 2811 Pflegetagen und 230 vollständigen Nachtwachen. Die Armenschwestern wurden von 200 Kranken in Anspruch genommen. Die Einnahmen der Hauptkasse beliefen sich auf M 20.621, die Ausgaben aus M 11.318, für Ferienreisen der Schwestern gingen M 2.500 ein, der Pensionsfonds erhielt M 10.049 an Geschenken und beträgt jetzt M 21.260“ (zit. n. Frankfurter Zeitung, Nr. 138, 18.05.1904, Drittes MB, S. 2, ‚Frankfurter Angelegenheiten‘).
1904
Ausbildung zur Krankenschwester
Henny BargebuhrHenny Bargebuhrs Vorfahren stammten vermutlich aus Ostfriesland – Bargebur ist ein Ortsteil von Norden (Landkreis Aurich, Niedersachsen) an der Nordsee. 1904 wurde sie in Frankfurt am Main zur Krankenschwester ausgebildet. Danach war sie an einem Frankfurter jüdischen Krankenhaus tätig.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 228
seit 1904
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Dina WolfDina Wolf absolvierte 1904 ihre Ausbildung im Frankfurter jüdischen Schwesternverein. Danach arbeitete sie in der Privatpflege, im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße sowie im Israelischen Krankenhaus Hamburg.
um 1904
Ausscheiden aus dem Schwesternverein
Emma (Eva) Cohn1903 oder 1904 verließ Emma Cohn den Frankfurter jüdischen Schwesternverein; ihre weitere Biographie ist bislang unbekannt.
4. September 1904
1. Delegiertenversammlung der deutsch-jüdischen Ausbildungsvereine der Krankenpflege
Delegierten-Versammlung der Vereinigungen zur Ausbildung jüdischer Krankenpflegerinnen in DeutschlandAm 4. September 1904 lud Dr. Simon Kirchheim zur ersten Delegiertenversammlung der Vereinigungen zur Ausbildung jüdischer Krankenpflegerinnen in Deutschland. Dass die Versammlung im Frankfurter jüdischen Schwesternheim stattfand, verdeutlicht einmal mehr die herausragende Bedeutung der Frankfurter jüdischen Krankenpflege.
1905
Ausbildung
Frieda (Frida) AmramIhre Schwesternausbildung absolvierte Frieda Amram 1905 in Frankfurt am Main.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 228
1905
Ausscheiden wegen Heirat
Selma (Sara) FrankWegen der Heirat mit Adolf Frank gab Selma Frankenfelder ihren Beruf auf und verließ das Frankfurter jüdische Schwesternhaus. Mit ihrem Ehemann lebte sie (wieder) in Würzburg.
1906
Ausbildung zur Krankenschwester
Rosa (Rosalie) Spiero1906 absolvierte Rosa Spiero ihre Schwesternausbildung in Frankfurt am Main. Danach arbeitete sie in Hamburg und in der Privatpflege.
1906
Ausbildung zur Krankenschwester
Bertha Schönfeld1906 schloss Bertha Schönfeld ihre Schwesternausbildung ab. Danach war sie in der Privatpflege tätig.
1907
Henny Bargebuhr verlässt das Frankfurter jüdische Schwesternhaus
Henny Bargebuhr1907 schied Henny Bargebuhr – vielleicht wegen Heirat oder einer neuen Wirkungsstätte – aus dem Frankfurter jüdischen Schwesternhaus aus.
1907
Gründung und Einrichtung im Frankfurter jüdischen Schwesternhaus Königswarterstraße 20
Säuglings-Milchküche (Schwesternhaus)1907
Sophie Meyer wird zu ihrem erfolgreichen zehnjährigen Dienstjubiläum mit der "Goldenen Brosche" des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins ausgezeichnet.
Sophie Meyer (Maier)um 1907
Literatur zum Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Maretzki, Louis: Geschichte des Ordens Bnei Briss in Deutschland 1882-1907Hinsichtlich der Krankenpflege als jüdischem Frauenberuf „hat die Frankfurt-Loge die Bahn frei gemacht. Im Mai 1889 wurde die erste Anregung gegeben“ (S. 224). „Trotz aller Hindernisse, die ihr in den Weg gelegt wurden, trotzdem man von allen Seiten davon abgeraten, trotzdem ein Misslingen vorausgesagt wurde, hat die Frankfurt-Loge mit nicht hoch genug zu veranschlagendem Mute mit der Ausbildung von jüdischen Krankenpflegerinnen begonnen“ (S. 235).
1908
Ausbildung der Schwestern Else und Doris Unger im Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Else UngerElse Unger arbeitete nach ihrer Ausbildung in der Privatpflege.
1908
Ausbildung (zusammen mit ihrer Schwester Else) im Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Doris Unger1908
Ausbildung zur Krankenschwester in Frankfurt am Main
Käthe (Käte) Mariam1908 wurde Käthe David an einem der Frankfurter jüdischen Krankenhäuser ausgebildet.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 229 (Nr. 53)
1909
Ausbildung zur Krankenschwester im Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
Babette Zucker„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 229 (Nr. 60)
1909
Ausbildung zur Krankenschwester
Rahel (Recha) Wieseneck1909
Ausbildung zur Krankenschwester
Blondine (Blandina) Brück„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 229 (Nr. 61)
um 1910
Mäzene des Schwesternvereins
Spenden durch Jacob H. Schiff (New York), Auguste und Fritz Gans, Georg und Franziska Speyer´sche Stiftung, Nachlass Eduard Cohen, Julie und Helene Hirschhorn´sche Stiftung.
um 1910
Mitgliederentwicklung
Den Schwesternverein unterstützten inzwischen über 900 Mitglieder, u.a. viele Ärzte, bekannte Wissenschaftler, Honoratioren sowie Mitglieder der Familie von Rothschild.
1911
Großspende für den Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Julie und Helene Hirschhorn’sche Stiftung1911 erhielt der Frankfurter jüdische Schwesternverein seine bislang größte Spende durch die „Julie und Helene Hirschhorn´sche Stiftung“. Diese sieht die Unterstützung der Ausbildung und Versorgung von jüdischen Krankenschwestern vor und bestimmt, dass alljährlich durch Veröffentlichung in den Zeitungen jüdische Mädchen aufgefordert werden sollen, sich zur Ausbildung zu melden, deren Kosten von der Stiftung übernommen werden. Weitere finanzielle Zuwendungen wurden dem Verein aus dem Nachlass von Eduard Cohen (gest. 1911, Vorstandsmitglied des Vereins) und von der Georg und Franziska Speyer´schen Stiftung zuteil.
um 1911
Pflegeausbildung im Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Ruth Lessner1911
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Jenny Cahn1911 absolvierte Jenny Cahn im Frankfurter jüdischen Schwesternverein ihre Ausbildung zur Krankenschwester. Danach pflegte sie vermutlich zunächst im Hospital der jüdischen Gemeinde in der Königswarterstraße sowie in der Privatpflege.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 229 (Nr. 67)
1911
Ausbildung zur Krankenschwester
Erna Sara HeimbergIhre Schwesternausbildung absolvierte Erna Heimberg 1911 in Frankfurt am Main.
1911
Ausbildung
Martha Miriam SachsMartha Miriam Sachs absolvierte 1911 ihre Schwesternausbildung in Frankfurt am Main. Im Ersten Weltkrieg diente sie „im Felde“. Danach lebte sie bis zu ihrer Deportation im Schwesternhaus.
1912
Ausbildung zur Krankenschwester
Gertrud Glaser1912
Betty Schlesinger scheidet aus dem Frankfurter jüdischen Schwesternverein aus.
Betty Schlesinger1912
Ausbildungsjahr in Frankfurt am Main
Beate (Berta, Beth) BergerIn ihrer Dissertationsstudie über die Geschichte der deutsch-jüdischen Krankenpflege nennt Hilde Steppe das Ausbildungsjahr 1912. Beate Berger gehörte dem Frankfurter jüdischen Schwesternverein an.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 230 (Nr. 170)
1913
Ausbildung zur Krankenschwester
Clara Bender1913 wurde Clara Bender in Frankfurt am Main zur Krankenschwester ausgebildet.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 230
1914
–
1918
Leitung des Lazaretts im jüdischen Schwesternhaus
Adolf Deutsch1914
Ausbildung zur Krankenschwester
Edith Beihoff1914 wurde Edith Beihoff in Frankfurt am Main zur Krankenschwester ausgebildet. Sie arbeitete im Frankfurter jüdischen Krankenhaus sowie in Pforzheim.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 230
1914
Umzug in das neue Frankfurter jüdische Schwesternhaus Bornheimer Landwehr 85
Säuglings-Milchküche (Schwesternhaus)Obwohl zu Beginn des Ersten Weltkriegs im neuen Frankfurter jüdischen Schwesternhaus, eingeweiht im Mai 1914, ein Lazarett eingerichtet wurde, wurde dort vermutlich auch weiterhin die Säuglings-Milchküche angeboten.
1914
Umzug in den Neubau
Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main1914 wurde das moderne Schwesternhaus nahe des neuen Krankenhauses der israelitischen Gemeinde bezogen. Es sollte 60 Schwestern und Schülerinnen beherbergen. Das Gebäude wurde nach Plänen des Architekten Franz Roeckle errichtet. Das alte Schwesternhaus im Bornheimer Landwehr 85 übernahm die jüdische Gemeinde.
1914
–
um 1918
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Fanny Schragenheim1914
Ausbildung zur Krankenschwester
Bella Peritz1914 absolvierte Bella Peritz im Frankfurter jüdischen Schwesternverein ihre Ausbildung zur Krankenschwester. Danach pflegte sie vermutlich zunächst im Krankenhaus der jüdischen Gemeinde in der Gagernstraße sowie in der Privatpflege.
1914
–
1918
Rückkehr in den Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Betty SchlesingerIm Ersten Weltkrieg beteiligte sich Betty Schlesinger an der Verwundetenpflege des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins.
1914
–
1918
Krankenpflege im Ersten Weltkrieg
Selma (Sara) FrankSelma Franks Bindung an die Frankfurter jüdische Schwesternschaft und ihre patriotische Gesinnung zeigten sich darin, dass sie sich zu Kriegsbeginn 1914 beim Schwesternhaus freiwillig für die Verwundetenpflege meldete. Ihr Ehemann Adolf Frank diente bis zu seiner Verwundung 1916 als Soldat (Gefreiter). Auch Selma Franks Brüder Emil, Raphael, Adolf und Alfred Frankenfelder – letzterer als Vizewachtmeister, er wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt u.a. das Eiserne Kreuz II. Klasse – riskierten im Ersten Weltkrieg ihr Leben für Deutschland. In der NS-Zeit waren alle jüdischen Verdienste vergessen: Selma und Adolf Frank wurden ebenso wie Emil und Raphael Frankenfelder Opfer der Schoah.
1914
–
1918
Pflegedienstleitung im Lazarett des Schwesternhauses
Minna HirschIm Ersten Weltkrieg leitete Minna Hirsch den Pflegedienst sowie die Hauswirtschaft des Lazaretts im Schwesternhaus. Sie „führte Narkosen durch, fertigte Röntgenaufnahmen an und koordinierte den Einsatz sämtlicher freiwilligen Helferinnen und Helfer“.
Biographisches Lexikon zur Pflegegeschichte [2], S. 100
1914
–
1918
Rückkehr im Ersten Weltkrieg
Käthe (Käte) MariamIm Ersten Weltkrieg kehrte Käthe Mariam in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus zurück und beteiligte sich an der Kriegskrankenpflege.
1914
Ausbildung zur Krankenschwester
Ricka Levy1914 absolvierte Ricka Levy im Frankfurter jüdischen Schwesternverein ihre Ausbildung zur Krankenschwester.
1914
–
1918
Verwundetenpflege
Erna Sara HeimbergIm Ersten Weltkrieg war Erna Heimberg für den Frankfurter jüdischen Schwesternverein (Lazarett 27) in der Verwundetenpflege aktiv. Sie assistierte u.a. als OP-Schwester bei Operationen verwundeter Soldaten.
1914
–
1915
Assistenzärztin im Lazarett des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Käthe NeumarkDem Frankfurter jüdischen Schwesternverein, dem sie vor ihrem Medizinstudium angehörte, war Käthe Neumark noch immer verbunden. Zu Beginn des Ersten Weltkriegs stellte sie sich dem im Schwesternhaus eingerichteten „Vereinslazarett 27, Verein für jüdische Krankenpflegerinnen“ als Ärztin zur Verfügung. In dieser Funktion war sie dort die einzige Frau. Im Rechenschaftsbericht notierte der Vorstand: „Für Aushilfe und Vertretung des leitenden Arztes [Dr. Adolf Deutsch, d.V.] sowie für Assistenz bei Operationen sind wir zu großem Dank verpflichtet: Fräulein Dr. Käte [sic!] Neumark, den Herren Sanitätsrat Dr. Rudolf Oehler, Dr. Otto Victor Müller, Dr. M. Witebsky, Dr. Arthur Marum, Dr. Max Jüngster, Dr. Fritz Ansbacher.“
1914
–
1917
Verwundetenpflege im Schwesternhaus
Margarethe HartogSpätestens zu Beginn des Ersten Weltkrieges kehrte Margarethe Hartog in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus zurück. Im Rahmen der Kriegskrankenpflege engagierte sie sich dort insbesondere für die Rehabilitation verwundeter Soldaten. Hierzu gehörten handwerkliche Tätigkeiten z.B. im Garten des Frankfurter jüdischen Schwesternhauses. Für die Anleitung solcher „Handfertigungskurse“ hatte sich Schwester Margarethe zuvor in einer Fortbildung qualifziert.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 216
1914
–
1940
Dritter Standort des Schwesternhauses
Bornheimer Landwehr 85 Frankfurt am MainDas jüdische Schwesternhaus befand sich von 1914 bis 1940 am Bornheimer Landwehr 85, nahe der Gagernstraße 36.
1914
Ausstattung des neuen Schwesternhauses
Schwesternhaus des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main (4. Standort)Das modernisierte Schwesternhaus verfügte über Speisesaal, Aufenthaltsraum, Musikzimmer, Lese- und Schreibzimmer, Unterrichtszimmer, Büros, Bäder und Duschen mit fließendem Kalt- und Warmwasser, ebenso über eine Terrasse, Veranden und Gärten. Neben einer separaten lärmgeschützten „Schlafabteilung“ gab es zudem eine Wohnung für Krankenschwestern, die Infektionspatienten pflegten.
27. April 1914
–
19. November 1940
Umzug von der Königswarterstraße 20 (altes Schwesternhaus) in die Bornheimer Landwehr (jüdisches Schwesternhaus), dort bis 1940 wohnhaft
Johanna (Johanette/ Johannetta/ Janette/ Jeanette) Beermann (Bermann)10. Mai 1914
Einweihung des neuen Schwesternhauses
Minna HirschMit der Neueröffnung des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße wurde auch das Schwesternhaus feierlich eingeweiht – ein Höhepunkt der Vereinsgeschichte. Im Rahmen der Feierstunde wurde an Minna Hirsch ein eigens für sie entworfenes Oberinnenabzeichen verliehen. Es zeigte „im Schilde Davids eine brennende Lampe als Sinnbild der Klugheit und Treue“.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 214
10. Mai 1914
Einweihung des neuen Schwesternheims - Gedenkspruch
Schwesternhaus des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main (4. Standort)„Lang stehe und dauere dieses Haus, Eine Stätte treuer Arbeit und werktätiger Nächstenliebe, Dem Verein und den Schwestern zur Freude, Der Gemeinde, dem Judentum zur Ehre, Der Stadt, dem Vaterlande, der Menschheit zum Segen!“
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 215
1. August 1914
Maßnahmen zu Beginn des Ersten Weltkriegs
Beschluss des Vereinsvorstands: Schwestern stehen sofort dem Kriegssanitätsdienst zur Verfügung. Im Schwesternheim wird ein Lazarett eingerichtet. 10 Schülerinnen sollen das Notexamen ablegen, es findet eine verkürzte „Kriegsschwestern“-Ausbildung statt. Alle Schwestern haben sich sofort freiwillig zum Dienst im Felde zu melden, auf einen Teil des Gehalts zu verzichten und insgesamt 15.000 Reichsmark für den Kriegsfonds zu spenden.
16. August 1914
–
1. Dezember 1918
Schwesternhaus als Lazarett
Am 16. August 1914 erfolgte die Anerkennung als „Vereinslazarett 27 Verein für jüdische Krankenpflegerinnen“ durch die Lazarettkommission der Stadt Frankfurt. Insgesamt wurden – inklusive Rehabilitationsmaßnahmen – 850 Soldaten betreut.
1. Oktober 1914
Abbildung: Lazarettzug P.1, Abteil mit Krankenbetten
Abbildung zur Zeit nicht verfügbar.
1. Oktober 1914
Abbildung: Lazarettzug P.1. - Aufenthaltsraum/Salon
Abbildung zur Zeit nicht verfügbar.
1. Oktober 1914
Abbildung: Lazarettzug P.1 mit Operationsraum
Abbildung zur Zeit nicht verfügbar.
1915
Ausbildung
Paula BlockIm Jahre 1915 ließ sich Paula Block in Frankfurt am Main zur Krankenschwester ausbilden.
1915
Krankenschwester in Frankfurt am Main
Hanna CatzHanna Catz absolvierte 1915 ihre Ausbildung im Frankfurter jüdischen Schwesternverein. Danach pflegte sie vermutlich an einem der Frankfurter jüdischen Krankenhäuser.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 231 (Nr. 97)
1915
Ausbildung zur Krankenschwester in Frankfurt am Main
Ottilie Winter„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 231
1. Februar 1915
Beteiligung des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins am Lazarettzug P.I. (ISG Ffm: Slg Ortsgeschichte S 3/A: Sign. 6747
Maretzki, Louis: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / Sammlung Ortsgeschichte: Lazarettzug P.I.1. Februar 1915
Frankfurter Lazarettzug P.1 (Abbildung des Dokuments)
Dokument des Lazarettzug P.1. (1915) des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, Sammlung Ortsgeschichte, S3/A, Sig. 6747
18. Oktober 1915
–
15. August 1939
Mitglied des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Margarethe GottschalkHessisches Hauptstaatsarchiv – Entschädigungsakte Gottschalk, Margarethe, geprüft
15. August 1916
–
1. November 1916
Teilnahme an der Kriegsausstellung in Frankfurt
An der großen Kriegsausstellung 1916 in Frankfurt am Main (Holzhausenpark) war die gesamte Kriegskrankenpflege und damit auch der jüdische Schwesternverein beteiligt. Ausgestellt wurden medizinische und technische Geräte zur Verwundeten-Behandlung, deren Anwendung dem Publikum präsentiert wurde.
1. Februar 1917
Verleihung der Goldenen Schwesternbrosche
Bertha SchönfeldBertha Schönfeld, Operationsschwester in der Chirurgischen Abteilung, erhielt am 1. Februar 1917 für zehnjährige „treue Tätigkeit“ die Goldene Brosche des Vereins für jüdische Krankenschwestern zu Frankfurt am Main.
1917
2. Vorsitzender des jüdischen Schwesternvereins
Adolf Deutsch1918
Ausbildung
Rosa Ruth Kauders1918 absolvierte Ruth Kauders in Frankfurt am Main ihre Ausbildung zur Krankenschwester.
um 1918
Ehrentafel für die Schwesternschaft
Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main – EhrentafelEhrentafel für die Schwesternschaft des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main, von der Verwaltung nach dem ersten Weltkrieg gestiftet und im Schwesternhaus angebracht.
Nachweis: Verein für jüdische Krankenpfelgerinnen zu Frankfurt am Main, Rechenschaftsbericht für die Jahre 1913-1919, Frankfurt am Main 1920, S. 164
Ende 1918
Auszeichung für Kriegsdienst
Ehrentafel an Schwesternschaft durch Verwaltung des Schwesternvereins (die Schwestern empfanden das Kriegsende als deutsche Niederlage und lehnten die Revolution 1918/19 ab).
1. Dezember 1918
Austritt aus dem Schwesternverein wegen Heirat
Rahel SeckbachIm Dezember 1918 verließ Rahel Spiero nach 19 Dienstjahren den Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main. Hilde Steppes Recherchen zufolge schlossen die Statuten des Schwesternvereins verheiratete Frauen keineswegs aus, so dass die Krankenschwestern möglicherweise informelle Regeln einhielten.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 259
um 1919
Ricka Levy scheidet aus dem Frankfurter jüdischen Schwesternverein aus.
Ricka Levy1920
Literatur vom und zum Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Maretzki, Louis: Rechenschaftsbericht für die Jahre 1913 bis 1919 des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main1. November 1920
Pensionierung
Johanna (Johanette/ Johannetta/ Janette/ Jeanette) Beermann (Bermann)Am 1. November 1920 wurde Johanna Beermann pensioniert. Sie wohnte weiterhin im Frankfurter jüdischen Schwesternhaus.
1921
Rückkehr in das Schwesternhaus
Rosa (Rosalie) Spiero1921 kehrte Rosa Spiero in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus zurück.
24. Februar 1922
–
18. April 1939
Ausbildung und Mitgliedschaft im Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Paula Luci (Lucia, Lucie) GeismarAm 24. Februar 1922 zog Paula Geismar von Pforzheim zur Ausbildung nach Frankfurt am Main in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus. Sie pflegte im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main (Gagernstraße 36).
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, Bl. 22
26. Juni 1924
–
29. Oktober 1931
Erneut Dienst in Frankfurt am Main, wohnhaft im jüdischen Schwesternhaus
Ottilie WinterAm 26. Juni 1924 zog Ottilie Winter von Kolberg (Westpommern, heute Kolobrzeg/Polen), Hafenstadt und Seebad an der Ostsee mit einem Israelitischen Kurhospital, nach Frankfurt am Main in die Bornheimer Landwehr (jüdisches Schwesternhaus). Am 29. Oktober 1931 verließ sie das Schwesternhaus in Richtung Sontheim (heutiger Stadtteil von Heilbronn in Baden-Württemberg).
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
um 1925
Pensionierung und Übergabe beider Ämter
Minna HirschIhr doppeltes Amt – Oberin sowohl der Schwesternschaft als auch des Krankenhauses – übte Minna Hirsch sehr wahrscheinlich bis zu ihrer Pensionierung um 1925 aus. Danach wurden die beiden Funktionen organisatorisch getrennt: Sara Adelsheimer folgte als Oberin des Schwesternvereins, Julie Glaser als Oberin des Krankenhauses.
um 1925
Oberin
Sara (Sarah) AdelsheimerUm 1925 folgte Sara Adelsheimer Minna Hirsch als Oberin des Schwesternvereins.
5. Februar 1926
–
10. Januar 1935
Mitglied des Frankfurter jüdischen Schwesternhauses
Berta HermannNicht von Nürnberg, sondern Mainz zog Berta Hermann am 5. Februar 1926 in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus, das sie am 10. Januar 1935 in Richtung Palästina verließ.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
3. November 1926
Umzug von Bremen nach Frankfurt am Main (jüdisches Schwesternhaus)
Antoinette KörbchenAntoinette Körbchen pflegte vermutlich im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main (Gagernstraße).
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 686 Teil 1 / Gagernstraße 36, geprüft
3. März 1927
–
Mitglied des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Berta (Bertha) GottliebBerta Gottlieb kam aus Hamburg nach Frankfurt am Main. Vom 3. März 1927 bis zum 3. Juli 1939 wohnte sie als Mitglied des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins im Schwesternhaus Bornheimer Landwehr 85.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, S. 22
1. April 1927
Ausbildung zur Krankenschwester
Thea Levinsohn-WolfIm April 1927 wurde Thea Wolf als Lehrschwester in den Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main aufgenommen. In diesem Umfeld fühlte sie sich nach eigenem Bekunden „sehr wohl“. Die Eltern hatten zunächst Einwände, widersprach doch Theas Werdegang dem traditionellen Rollenverständnis der Frau als Gattin und Mutter. Die zweijährige Lehrzeit zur staatlich geprüften Krankenschwester durchlief sie im Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde. Die Oberschwester war Sara Adelsheimer. Thea Wolf lernte die inzwischen pensionierte Oberin und Gründerin des Schwesternvereins, Minna Hirsch, kennen. „Ich wurde auch allen älteren Schwestern vorgestellt. Sie trugen alle goldene Broschen zum Zeichen, dass sie seit mehr als fünfundzwanzig Jahren berufstätig waren. Sie saßen – nach ihrer Rangordnung – im mittleren Teil des Speisesaals. Ihnen gegenüber fühlte ich mich wie ein Kind am ersten Schultag. Ich fand meinen Platz und bekam eine Nummer an meine Serviettentasche gesteckt, es war die Nummer 181.“
Stationen einer jüdischen Krankenschwester, S. 20
2. Mai 1928
Umzug von Hanau nach Frankfurt (Schwesternhaus)
Rosa (Ruth) GoldschmidtRosa Goldschmidt zog am 2. Mai 1928 als Lehrschwester von Hanau (Hessen) nach Frankfurt am Main in die Bornheimer Landwehr (jüdisches Schwesternhaus).
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
9. August 1928
Einzug in der Bornheimer Landwehr 85
Hedwig Urnstein1928 zieht Hedwig Urnstein aus Jugenheim in das Schwesternhaus des Vereins.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, S. 29
1929
Julie Glaser folgt Sara Adelsheimer als Oberin des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Julie Glaser1. März 1929
Umzug von Bentheim nach Frankfurt (Schwesternhaus)
Regine (Regina) Goldsteen (Goldstein)Regine Goldsteen zog am 1. März 1929 von ihrer Geburtsstadt Bentheim nach Frankfurt am Main in die Bornheimer Landwehr (jüdisches Schwesternhaus).
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
4. Dezember 1929
–
19. Oktober 1932
Wohnadresse: Frankfurter jüdisches Schwesternhaus
Henriette BerlingerVon Charlottenburg (Berlin) kam Henriette Berlinger nach Frankfurt am Main. Sie wohnte vom 4. Dezember 1929 bis zum 19. Oktober 1932 im Frankfurter jüdischen Schwesternhaus. Danach ging sie nach München.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
1. Mai 1930
–
1. Dezember 1933
Mitglied des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Berta DavidBerta David zieht am 1. Mai 1930 von Karlsruhe nach Frankfurt am Main in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus. Am 1. Dezember 1933 meldet sie sich nach Fürth (Mittelfranken, Bayern) ab.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
1. September 1930
Umzug von Berlin nach Frankfurt am Main (Schwesternhaus)
Adele NafschiAdele Seligmann zog am 1. September 1930 von Berlin nach Frankfurt am Main in die Bornheimer Landwehr (jüdisches Schwesternhaus).
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
31. Juli 1931
–
20. April 1934
Mitglied des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Toni BergBevor Toni Berg Krankenschwester wurde, war sie als Laborantin tätig (Angabe von Silvia Berg). Toni Berg zog am 31. Juli 1931 von Spangenberg nach Frankfurt am Main in das jüdische Schwesternhaus, das sie am 20. April 1934 in Richtung Fürth (Mittelfranken, Bayern) verließ.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
1. November 1931
–
15. Dezember 1933
Ausbildung zur Krankenschwester
Ilse Bergman (Bermann)Vom 1. November 1931 bis zum 15. Dezember 1933 wurde Ilse Katten in Frankfurt am Main zur Krankenschwester ausgebildet.
1. Juni 1932
–
28. Februar 1939
Mitglied des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Johanna HanburyAm 1. Juni 1932 zog Johanna Schloss von Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) nach Frankfurt am Main in das jüdische Schwesternhaus Bornheimer Landwehr. Sie pflegte im benachbarten Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde (Gagernstraße).
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, Bl. 32
1933
Personalentwicklung
1933 gehörten 47 Krankenschwestern und 14 Schülerinnen dem Schwesternverein an: 21 Schwestern waren im Krankenhaus oder im Schwesternhaus, 13 in anderen Einrichtungen in und außerhalb Frankfurts, eine als Armenschwester in Frankfurt und 12 in der Privatpflege tätig, nach der Machtübernahme gab es eine starke Fluktuation durch Auswanderung.
29. Mai 1933
–
26. August 1937
Wohnadresse: das Frankfurter jüdische Schwesternhaus
Beate (Berta) BlautVon der Brückenstraße 8 zog Berta Fromm am 29. Mai 1933 in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus, das sie am 26. August 1937 Richtung Palästina verließ.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
31. Oktober 1934
–
29. Juni 1938
Lernschwester und Krankenschwester in Frankfurt am Main
Guste SchwarzVom 31. Oktober 1934 bis zum 29. Juni 1938 wohnte Guste Cohen im Schwesternhaus des Vereins für jüdische Krankenschwestern zu Frankfurt am Main. Danach kehrte sie vorübergehend in ihren Geburtsort Emden zurück.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, HB 655
10. Januar 1935
–
29. Juni 1938
Mitglied des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Toni BergNach einem Zwischenaufenthalt in Fürth kehrte Toni Berg am 10. Januar 1935 wieder in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus zurück und blieb dort bis zu ihrer Emigration.
1936
Rückkehr in das Schwesternhaus (aus Mannheim)
Erna Sara HeimbergIn den 1920er Jahren war Erna Heimberg als jüdische Gemeindeschwester tätig. 1936 kehrte sie aus Mannheim in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus zurück.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 229
1936
Literatur zum Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Kallmorgen, Wilhelm: Siebenhundert Jahre Heilkunde in Frankfurt am Main1. September 1937
–
2. August 1939
Ausbildung im Frankfurter jüdischen Schwesternverein, tätig im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße
Frieda (Friedel) Haymann2. Februar 1938
–
21. Juni 1939
Mitglied des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins
Elisabeth RosenthalVermutlich NS-verfolgungsbedingt zog Elisabeth Rosenthal am 2. Februar 1938 von Fürth nach Frankfurt am Main in das jüdische Schwesternhaus. In den Akten wurde sie zuletzt als Lehrschwester geführt.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
1938
Rückkehr in das Schwesternhaus
Bertha Schönfeld1938 kehrte Bertha Schönfeld in das Schwesternhaus zurück.
3. Mai 1938
–
19. November 1940
Ausbildung und Wohnadresse im Frankfurter jüdischen Schwesternhaus
Luise BlättnerLuise Blättner zog aus Schwanfeld nach Frankfurt am Main. Dort lernte und wohnte sie vom 3. Mai 1938 bis zur NS-Zwangsräumung am 19. November 1940 im Frankfurter jüdischen Schwesternhaus. Danach musste sie zusammen mit ihren Kolleginnen in das jüdische Krankenhaus Gagernstraße umziehen.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
5. Mai 1938
–
2. August 1939
Lehrschwester im Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Lee (Liselotte ‚Liesel‘) MarcusVermutlich mit dem Ziel der Emigration und weil es in Würzburg keinen jüdischen Schwesternverein mehr gab, kehrte Liesel Schwab im Mai 1938 zur Pflegeausbildung in ihre Geburtsstadt Frankfurt zurück.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, S. 56
28. September 1938
Umzug von Offenbach am Main nach Frankfurt (Schwesternhaus)
Johanna (Hanna) HerzAm 28. September 1938 zog Johanna Herz von Offenbach am Main nach Frankfurt in die Bornheimer Landwehr (jüdisches Schwesternhaus).
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
19. Dezember 1938
–
19. November 1940
Frankfurt am Main: Ausbildung im jüdischen Schwesternverein, wohnhaft im Schwesternhaus
Gerda Görtler (verw. Finkelscherer, gesch. Kolb)In Frankfurt am Main zog Gerda Adler am 19. Dezember 1938 von der Uhlandstraße 57 in die Bornheimer Landwehr 85 (Frankfurter jüdisches Schwesternhaus). Dort wohnte sie bis zur NS-Zwangsauflösung des Schwesternhauses im November 1940.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, Bl. 59
2. Februar 1939
Einzug ins Schwesternheim
Irene Ilse LewisBeginn der Ausbildung als Lernschwester im Schwesternheim in der Bornheimer Landstraße 85.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, S. 60
3. April 1939
Zwangsverkauf und Wiederanmietung
Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am MainIm April 1939 „kaufte“ die Stadt Frankfurt das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde mit Grundstück, Gebäuden und Schwesternhaus für 900.000 Reichsmark. Die mehr als fragwürdige „Rechtsgrundlage“ lieferten die so genannten „Judenverträge“ zur „Sicherstellung des noch vorhandenen Vermögens der jüdischen Gemeinde.“ Im Anschluss vermietete die Stadt das Krankenhaus für drei Jahre an die jüdische Gemeinde mit der Auflage, das gesamte Anwesen zum 01.04.1942 der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist zu übergeben.
Frankfurt am Main 1933-1945, diverse E-Artikel zum Thema
Von der nationalsozialistischen Machtergreifung bis in die neueste Zeit, S. 259f.
21. April 1939
Aufteilung des Stiftungsvermögens
Fritz und Auguste Gans’sche StiftungDas Restvermögen der aufgelösten Fritz und Auguste Gans´schen Stiftung betrug etwa 6.000 RM. Mit Genehmigung des Regierungspräsidenten in Wiesbaden vom 21.04.1939 wurde der Betrag je zur Hälfte auf das Hospital zum Heiligen Geist und den Verein für jüdische Krankenpflegerinnen übertragen.
Jüdische Ärzte in Frankfurt am Main 1933-1945, S. 181
14. August 1939
Einzug in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus
Thekla DinkelspühlerIn der NS-Zeit entschied sich Thekla Dinkelspühler für die Ausbildung zur Krankenschwester im Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main. Sie verließ ihre Geburtsstadt Bad Homburg und zog am 14. August 1939 in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus (Bornheimer Landwehr) ein.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 64
Ende 1940
–
1942
Personalfluktuation durch Emigration
Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am MainSeit Ende 1940 zogen weniger Pflegerinnen in das Krankenhaus ein statt aus. 1941 verließen weitere 23 Schwestern und Schülerinnen das Krankenhaus, einige retteten sich in die USA.
um 1940
Schwesternschülerin im Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Luise BlättnerUm 1940 lernte und wohnte Luise Blättner im Frankfurter jüdischen Schwesternhaus.
1940
Ende des jüdischen Schwesternvereins zu Frankfurt am Main
Die Zwangsauflösung aller jüdischen Vereine und Organisationen trifft im ersten Vierteljahr 1940 auch den Schwesternverein.
5. Juli 1940
Umzug vom Rothschild'schen Hospital in das Schwesternhaus
Erna Sara HeimbergAm 5. Juli 1940 zog Erna Heimberg vom Röderbergweg (Rothschild’sches Hospital) in die Bornheimer Landwehr (Schwesternhaus). Infolge der Zwangsräumung des jüdischen Schwesternhauses zog sie vermutlich infolge der NS-Zwangsräumung des Schwesternhauses noch im gleichen Jahr wieder in das Rothschild’sche Hospital.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, geprüft
19. November 1940
Zwangsräumung des Schwesternhauses
Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am MainVor Ablauf der Rückvermietungsfrist 1943 wurde das Schwesternhaus bereits im November 1940 zwangsgeräumt. Die 42 noch verbliebenen Bewohner/innen mussten in das ohnehin beengte Krankenhaus umziehen. Die Gestapo beschlagnahmte das Gebäude. Nutznießerin war die Frankfurter Universitätsklinik, die im Schwesternhaus eine Infektionsabteilung ihrer Kinderklinik einrichtete.
Von der nationalsozialistischen Machtergreifung bis in die neueste Zeit, S. 259
1942
Jüdische Krankenschwestern als NS-Verfolgte
Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am MainMindestens 99 aller 258 Auszüge zwischen 1933 und 1942 aus dem Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde erfolgten nachweislich wegen der NS-Judenverfolgung. Ein großer Teil der Schwestern und Schülerinnen wurde nach Theresienstadt und in die Vernichtungslager des Ostens deportiert.
1. Oktober 1943
Luftzerstörung des Schwesternhauses
Durch einen Luftangriff, der viele Opfer forderte, wurde das ehemals jüdische, dann ,arisierte´ und zuletzt als Außenstelle der Kinderabteilung der Universitätskliniken genutzte Schwesternhaus am Bornheimer Landwehr 85 völlig zerstört. Das Schwesternhaus war der letzte ,steinerne Zeuge´ der jüdischen Krankenpflege in Frankfurt.
1997
Literatur zum Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Steppe, Hilde: "... den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre..."2009
Literatur zum Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Ulmer, Eva-Maria: Krankenpflege als Beruf jüdischer Frauen und die Ausübung der beruflichen Krankenpflege im Exil2014
Literatur zum Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Seemann, Birgit: "Wir wollen sein ein einig Volk von Schwestern"2016
Erwähnung des Frankfurter jüdischen Schwesternhauses
Seemann, Birgit: Franz RoeckleVorläufer des Schwesternvereins
Verband jüdischer KrankenpflegerinnenDie Gründerinnen waren Frieda Brüll, Klara Gordon, Lisette Hess, Minna Hirsch und Thekla Mandel.
Archivalien zum Frankfurter jüdischen Schwesternverein
Seemann, Birgit: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85Brosche des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 119
Nachweis: Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main, XVI. Jahresbericht des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main 1909, Frankfurt am Main 1909, Titelblatt
Ehrentafel für die Schwesternschaft
Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main – EhrentafelVon der Verwaltung des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main nach dem ersten Weltkrieg gestiftet und im Schwesternhaus angebracht.
„… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, S. 219
Literatur zu deutschen Krankenpflegeorganisationen (Antisemitismusfrage)
Wawrzyn, Heidemarie: Vaterland statt MenschenrechtVerein für jüdische Krankenpfelgerinnen zu Frankfurt am Main
Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main – Leitsätze (PDF)