Sanitätsrat Dr. med. Alfred Günzburg
Geboren am 27.03.1861 in Offenbach am Main
Gestorben am 06.11.1945 in Ramoth Hashavim (bei Tel Aviv), Palästina (Israel)
Begräbnisstätte unbekannt
Nationalität deutsch
Religion jüdisch
27. März 1861
Geburtsdatum / Wirkung
Der Internist Sanitätsrat Dr. med. Alfred Otto Günzburg wurde am 27. März 1861 in Offenbach am Main geboren. Nach ihm ist die 'Günzburgsche Reaktion' (auch 'Günzburg-Reagenz', 'Günzberg-Probe'), eine von ihm entwickelte diagnostische Methode zum Nachweis von erhöhter Magensäure, benannt.
18. Dezember 1866
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1936
Biografische Daten der Ehefrau Luise Daisy Günzburg
Alfred Günzburgs Ehefrau Luise Daisy geb. Strauss wurde am 18. Dezember 1866 in Frankfurt am Main geboren. Sie verstarb 1936 in Palästina (Israel) - nur ein Jahr nach ihrer Emigration.
1886
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1908
Kollegen und Förderer der beruflichen jüdischen Krankenpflege
Simon Kirchheim1886
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Arzt am Hospital (später Krankenhaus) der Israelitischen Gemeinde
Hospital der Israelitischen Gemeinde1888
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1908
Gründungs- und leitender Arzt des Gumpertz´schen Siechenhauses
Gumpertz’sches SiechenhausSechzehnter Rechenschaftsbericht des Vereins "Gumpertz´sches Siechenhaus" in Frankfurt am Main für das Jahr 1908, S. 4
um 1893
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um 1935
Förderer von Schwesternverein und Schwesternhaus
Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am MainAlfred Günzburg engagierte sich für die Professionalisierung des (in der Regel weiblichen) Pflegeberufs. Neben Simon Kirchheim, Markus Hirsch, Sally Löwenick, Philipp Schiff oder Alexander Strauss zählte er zu den Initiatoren des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins, dessen Vorsitz er bis in die 1930er Jahre innehatte. Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, S. 191
25. September 1895
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1976
Biographische Daten des Sohnes Dr. med. Ludwig Günzburg
Alfred Günzburgs Sohn Dr. med. Ludwig Günzburg (geb. 25.09.1895 in Frankfurt/M.) war praktischer Arzt in Frankfurt am Main und im Verein sozialistischer Ärzte engagiert. 1933 emigrierte er zusammen mit seiner Frau Gertrud (geb. Colm) nach Palästina/Israel. In Ramoth Hashavim (bei Tel Aviv) leitete er ein Pflegeheim der Cupath Cholim für chronisch kranke Menschen. Ludwig Günzburg eröffnete die erste Reha-Klinik in Israel. Er verstarb im Jahre 1976. Ärztliches Schicksal unter der Verfolgung 1933-1945 in Frankfurt am Main und Offenbach, S. 35
4. September 1904
Teilnahme an der 1. Delegiertenversammlung der deutsch-jüdischen Ausbildungsvereine der Krankenpflege
Delegierten-Versammlung der Vereinigungen zur Ausbildung jüdischer Krankenpflegerinnen in Deutschland1. Januar 1909
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1914
Chefarzt am 'Königswarter Hospital'
Hospital der Israelitischen GemeindeAm 1. Januar 1909 wurde der seit 1886 am Hospital tätige Internist Dr. Alfred Günzburg Nachfolger des erkrankten Chefarztes Dr. Simon Kirchheim am Hospital der Israelitischen Gemeinde in der Königswarterstraße. Sechzehnter Rechenschaftsbericht des Vereins "Gumpertz´sches Siechenhaus" in Frankfurt am Main für das Jahr 1908, S. 4f.
1909
Literatur von und zu Alfred Günzburg
Goldschmidt, Julius [u.a.]: Sechzehnter Rechenschaftsbericht des Vereins "Gumpertz'sches Siechenhaus" in Frankfurt am Main für das Jahr 1908Für den Sechzehnten Rechenschaftsbericht des Gumpertz´schen Siechenhaus verfasste Alfred Günzburg einen "Ärztlichen Bericht" (S. 7f.).
1928
Literatur zu Alfred Günzburg
Gut, Elias: Geschichte der Frankfurt-Loge 1888-1928Ende 1935
Emigration nach Palästina
Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main1935 flüchtete der über 70-jährige Dr. Alfred Günzburg zu seinem Sohn Ludwig nach Palästina.
1936
Literatur zu Alfred (und Ludwig) Günzburg
Kallmorgen, Wilhelm: Siebenhundert Jahre Heilkunde in Frankfurt am Main6. November 1945
Todestag
Alfred Günzburg verstarb am 6. November 1945 mit 84 Jahren in Ramoth Hashavim bei Tel Aviv (Arcinsys: Entschädigungsakte 518/13150 im Hessischen Hauptstaatsarchiv).
11. Januar 1946
Literatur zu Alfred Günzburg (Nachruf)
M. R.: Günzburg, Alfred [Nachruf]1990
Literatur zu Alfred (und Ludwig) Günzburg
Drexler, Siegmund; Kalinski, Siegmund; Mausbach, Hans: Ärztliches Schicksal unter der Verfolgung 1933-1945 in Frankfurt am Main und Offenbach1997
Literatur zu Alfred Günzburg
Steppe, Hilde: "... den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre..."2005
Informationen zu Alfred und Ludwig Günzburg
Toren, Benjamin [Günzburg, Heiner]: Die Familie Günzburg (Toren) von Frankfurt am MainDer Sohn und Enkel Dr. Benjamin Toren (geb. Heiner Günzburg) verfasste ein bislang nicht veröffentlichtes Manuskript zur Familiengeschichte.
28. Januar 2016
Literatur zu Alfred und Ludwig Günzburg
Toren, Benjamin [Günzburg, Heiner]: Jüdische Ärzte aus Deutschland und ihr Anteil am Aufbau des israelischen GesundheitswesensDie Sterbedaten von Alfred und Ludwig Günzburg werden mit 1946 bzw. 1976 angegeben.
Bruder der Frankfurt-Loge Bne Briss
B’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge e.V. (Vorgängerin: Frankfurt-Loge des Ordens Bne Briss (U.O.B.B.))Personendaten zu Alfred Günzburg und seiner Familie (Nullkartei)
Toren, Benjamin [Günzburg, Heiner]: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main - Nullkartei Günzburg, AlfredSig 6435