Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Röderbergweg 62-64

Frankfurt am Main

Gumpertz'sches Siechenhaus

Dritter Standort im Röderbergweg

Gumpertz’sches Siechenhaus

1898 erwarb der Verein Gumpertz’sches Siechenhaus das Grundstück Röderbergweg 62-64, die ersten Bewohner/innen bezogen die dortige alte Villa, später das ‚Hinterhaus‘ genannt. Das Haus Ostendstraße 75 wurde bis 1899 parallel weitergeführt und dann verkauft.

Juden im Frankfurter Osten 1796 bis 1945, S. 220
Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, S. 135 [siehe auch S. 282, Fn 491-493

Jüdische Mäzene und Stifter in Frankfurt am Main, S. 75



Verkauf des Vorderhauses / Geriatrisches Krankenhaus Röderbergheim

Gumpertz’sches Siechenhaus

1938 erfolgte unter NS-Bedingungen der Verkauf des Vorderhauses des Gumpertz´schen Siechenhauseses über die Stadt Frankfurt an das Hospital zum Heiligen Geist (Schiebler 1994). Nach der Darstellung (leider ohne Quellenangabe) von Müller/Schembs 2006 wurde das Siechenhaus „1931 [gemeint ist 1938, d.V.] vom Magistrat dem Stadtgesundheitsamt überwiesen und gleichzeitig das Pflegamt des Hospitals zum Heiligen Geist ersucht, Einrichtung und Betriebsführung zu übernehmen. Dies kam der Stiftungsleitung [des Hospitals zum Heiligen Geist, d.V.] durchaus gelegen, da Unterbringungsmöglichkeiten für chronisch Kranke und Sieche fehlten. Aus Kostengründen zögerte das Pflegamt zunächst, erst als die Stadt eine Kostendeckungszusage gab, übernahm die Stiftung das Haus. So wurde daraus 1939 das geriatrische Krankenhaus Röderbergheim.“

Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, S. 135

Stiftungen in Frankfurt am Main, S. 97

Siebenhundert Jahre Heilkunde in Frankfurt am Main, S. 136



Weitere Nutzung des Standorts

Gumpertz’sches Siechenhaus

1956 wurde auf dem Gelände des Röderbergwegs 72-92 (bald darauf geändert in Nr. 82) das August-Stunz-Zentrum, eine Altenpflegeeinrichtung der Arbeiterwohlfahrt, errichtet. Das ehemalige Gumpertz’sche Siechenhaus im Röderbergweg 62-64 blieb nach Auskunft von Annette Handrich (ISG Ffm) noch viele Jahre unverändert bestehen. Sein Abriss um 1981 schuf Platz für einen größeren (1983 fertiggestellten) Anbau an das August-Stunz-Heim.



Sig 6548