Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Ein Beitrag aus
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Ausstellung „In Justice and from a Pure Heart“ – St. Petersburg

Die Ausstellung „In Justice and from a Pure Heart“ vom 25. November 2021 bis 17. Februar 2022 fand im Museum of the History of Religion in St. Petersburg statt.
Wir waren mit einem Beitrag zum Gumpertz’schen Siechenhaus beteiligt.

Der Text der Ausstellungsseite hier maschinell übersetzt:

Die Ausstellung zeigte eine „Sabbatbrotplatte“ aus dem Jahr 1936 zu Ehren des 25-jährigen Bestehens des Gumpertz’schen Siechenhauses in Frankfurt am Main.

Der Name des Pflege-, Kranken- und Altenheims verewigt den Namen seiner Gründerin Betty Gumpertz, die 1823 in Worms in der Familie des jüdischen Kaufmanns Karl Kahn geboren wurde. Am 20. August 1848 heiratete Betty Kahn einen wohlhabenden Kaufmann und Inhaber einer Kreditgesellschaft, Leopold Gumpertz, der aus einer alten und angesehenen jüdischen Familie in Frankfurt am Main stammte. Nach dem Tod ihres sechsjährigen Sohnes Heinrich im Jahr 1871 beschloss Betty, ihm zu gedenken, im Ostteil der Stadt, wo die Mehrheit der Armen lebte, eine jüdische öffentliche medizinische Anstalt zu gründen. 1888 spendete Betty einen bedeutenden Betrag für die Errichtung eines Krankenhauses für Behinderte, Alte und chronisch Kranke und gewann auch eine Reihe bekannter Frankfurter Philanthropen zur Finanzierung, allen voran Mathilde Rothschild, die Witwe von Wilhelm Karl, as sowie ihre Töchter Minka und Adelheid. Ihr Beitrag war so bedeutend, dass das Krankenhaus als Rothschild-Krankenhaus bezeichnet wurde.

Das Krankenhaus befand sich zunächst in einer kleinen gemieteten Halle in der Rückertstraße, ab 1892 in einem größeren Gebäude in der Ostendstraße und ab 1907, nach einer Spende von einer Million Mark von Mathilde Rothschild, in zwei Häusern mit sechzig Betten, die am Röderbergweg 62-62 errichtet wurden.

Im Krankenhaus arbeiteten qualifizierte Ärzte, und es gab moderne Geräte – Röntgengeräte, ein Labor, elektrische Bäder. Dank dessen entsprach die Behandlung den höchsten Standards der damaligen Zeit. Gleichzeitig wurde im Krankenhaus ein Raum „zum Beten nach dem strengen jüdischen Ritus“ eingerichtet.

Das Gumpertz-Krankenhaus hat sich darauf spezialisiert, sozial schwachen Menschen mit chronischen Erkrankungen zu helfen. Die Krankenpflege war in der Regel kostenlos. Auf Beschluss des Krankenhausvorstandes wurden dort nicht nur Juden aufgenommen, sondern auch Patienten anderer Religionszugehörigkeit, wenn auf den Krankenstationen Leerplätze vorhanden waren. Bewerberinnen und Bewerber mussten „good standing“ sein und seit mindestens zwei Jahren in Frankfurt leben.

Das Krankenhaus wurde 1940 vom NS-Regime liquidiert; eines der Gebäude wurde 1944 zerstört. Am 25. Juni 2015 wurde an seiner Stelle (Röderbergwege 82) eine Gedenktafel mit einem Porträt von Minka Rothschild, der Gründerin der gemeinnützigen Stiftung zur Finanzierung des Gumpertz-Krankenhauses, aufgestellt.

Die Bildunterschrift bedeutet:

Foto von Prof. Eva-Maria Ulmer, entstanden 2017 für das Projekt „Geschichte jüdischer Pflegekräfte – Biografien und Institutionen in Frankfurt am Main“.
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung von E.-M. Ulmer