Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Interkonfessionelle Pflegeteams in jüdischen Krankenhäusern

In der Seminarreihe Pflege in Verantwortung der Katholischen Erwachsenenbildung stellt Dr. Birgit Seemann am Dienstag, 25. Juni 2024, um 19.30 Uhr, die jüdische Pflegegeschichte am Beispiel von Frankfurt am Main vor. Ein Fokus liegt auf der bislang kaum erforschten jüdisch-christlichen Teamarbeit in jüdischen Krankenhäusern. Interessierte sind herzlich in die Theodora Konitzky Akademie Bad Nauheim (Badehaus, Nördlicher Park 5) eingeladen.

B’nai B’rith Logen in Deutschland

Die B’nai B’rith Logen, von denen es mehr als 100 bis 1937 in Deutschland gab, waren bedeutende Initiator_innen und Förderer_innen der jüdischen Pflege. Die von Birgit Seemann und Edgar Bönisch im Frankfurter Logengebäude gehaltenen Vorträge sind seit März 2023 auf den Internetseiten der B’nai B’rith Loge Frankfurt Schönstädt e. V. nachzulesen. Zu den Beiträgen von Dr. Birgit Seemann, Dr. Edgar Bönisch.

Stolpersteinverlegung für Karl und Lea Falkenstein im Juni 2022

Karl Falkenstein und seine Frau Lea waren Bewohner_innen des Henry und Emma Budge-Heims für alleinstehende alte Menschen, dem Heim der ursprünglichen Stiftung von Hennry und Emma Budge. Das heutige Henry und Emma Budge-Heim hatte dort seine Wurzeln. Unseren Artikel über das ursprüngliche Heim finden Sie hier. Weitere Informationen zum aktuellen Budge-Heim einschließlich einer Gedenkstätte für die verschleppten Bewohner_innen des alten Heims sind ebenfalls in unserer Datenbank aufgeführt.

Lea Falkenstein verstarb im Juni 1938 im Budge-Heim. Für Karl Falkenstein war die Beethovenstr. 11, dem Ort der Stolpersteinverlegung, die letzte frei gewählte Wohnung. Einen Artikel über Karl Falkenstein gibt es hier.

Das Redaktionsteam von juedische-pflegegeschichte.de konnte einen Urenkel des Ehepaares anlässlich der Stolpersteinverlegung in Frankfur treffen. Vielen Dank dafür und an die Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main e.V.

Foto Bertil Oppenheimer
Bertil Oppenheimer, ein Urenkel von Karl und Lea Falkenstein am 10. Juni 2022
Stolpersteine Karl und Lea Falkenstein
Stolpersteine für Karl und Lea Falkenstein, Beethovenstr. 11

31. Internationale SommerAkademie „Zedaka“ – Institut für jüdische Geschichte Österreichs

Vom 6. bis 8. Juli 2022 fand im Volkskundemuseum Wien die 31. Internationale SommerAkademie zum Thema ,„Zedaka‟ (hebräisch: Gerechtigkeit) – Jüdische Wohlfahrt und Armenfürsorge bis 1938 des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs statt. Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer und Dr. Birgit Seemann trugen am 6. Juli um 14 Uhr 45 Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt vor. Der Titel ihres Vortrages lautete: Zedaka und Bikkur Cholim im Gumpertz‘schen Siechenhaus (1888–1941) in Frankfurt am Main: eine Fallstudie.

Mehr Informationen auf der Website des Instituts für jüdische Geschichte Österreichs:
http://www.injoest.ac.at/

PDF-Flyer ansehen

Vielfältige Informationen zum Gumpertz‘schen Siechenhaus finden Sie im Bereich Beiträge auf unserer Website sowie in unserer Buchpublikation.

Internationale Konferenz Jewish Topographies – TU Braunschweig

Vom 28. bis 31. März 2022 fand an der TU Braunschweig die internationale Konferenz Jewish Topographies statt. Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer hat am 29. März um 18 Uhr Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt vorgetragen. Der Titel des Vortrags, der auf Englisch gehalten wurde, lautet: „A Jewish space in the eastend of Frankfurt am Main. Roederbergweg.“

Mehr Informationen auf der Website Bet Tfila – Forschungsstelle für jüdische Architektur in Europa

Informationsblatt mit Tagungsprogramm als PDF-Dokument

Vielfältige Informationen zum Röderbergweg in Frankfurt am Main und seiner Geschichte finden Sie im Bereich Recherche – Orte – Frankfurt am Main auf unserer Website.

Ausstellung „In Justice and from a Pure Heart“ – St. Petersburg

Die Ausstellung „In Justice and from a Pure Heart“ vom 25. November 2021 bis 17. Februar 2022 fand im Museum of the History of Religion in St. Petersburg statt.
Wir waren mit einem Beitrag zum Gumpertz’schen Siechenhaus beteiligt.

Der Text der Ausstellungsseite hier maschinell übersetzt:

Die Ausstellung zeigte eine „Sabbatbrotplatte“ aus dem Jahr 1936 zu Ehren des 25-jährigen Bestehens des Gumpertz’schen Siechenhauses in Frankfurt am Main.

Der Name des Pflege-, Kranken- und Altenheims verewigt den Namen seiner Gründerin Betty Gumpertz, die 1823 in Worms in der Familie des jüdischen Kaufmanns Karl Kahn geboren wurde. Am 20. August 1848 heiratete Betty Kahn einen wohlhabenden Kaufmann und Inhaber einer Kreditgesellschaft, Leopold Gumpertz, der aus einer alten und angesehenen jüdischen Familie in Frankfurt am Main stammte. Nach dem Tod ihres sechsjährigen Sohnes Heinrich im Jahr 1871 beschloss Betty, ihm zu gedenken, im Ostteil der Stadt, wo die Mehrheit der Armen lebte, eine jüdische öffentliche medizinische Anstalt zu gründen. 1888 spendete Betty einen bedeutenden Betrag für die Errichtung eines Krankenhauses für Behinderte, Alte und chronisch Kranke und gewann auch eine Reihe bekannter Frankfurter Philanthropen zur Finanzierung, allen voran Mathilde Rothschild, die Witwe von Wilhelm Karl, as sowie ihre Töchter Minka und Adelheid. Ihr Beitrag war so bedeutend, dass das Krankenhaus als Rothschild-Krankenhaus bezeichnet wurde.

Das Krankenhaus befand sich zunächst in einer kleinen gemieteten Halle in der Rückertstraße, ab 1892 in einem größeren Gebäude in der Ostendstraße und ab 1907, nach einer Spende von einer Million Mark von Mathilde Rothschild, in zwei Häusern mit sechzig Betten, die am Röderbergweg 62-62 errichtet wurden.

Im Krankenhaus arbeiteten qualifizierte Ärzte, und es gab moderne Geräte – Röntgengeräte, ein Labor, elektrische Bäder. Dank dessen entsprach die Behandlung den höchsten Standards der damaligen Zeit. Gleichzeitig wurde im Krankenhaus ein Raum „zum Beten nach dem strengen jüdischen Ritus“ eingerichtet.

Das Gumpertz-Krankenhaus hat sich darauf spezialisiert, sozial schwachen Menschen mit chronischen Erkrankungen zu helfen. Die Krankenpflege war in der Regel kostenlos. Auf Beschluss des Krankenhausvorstandes wurden dort nicht nur Juden aufgenommen, sondern auch Patienten anderer Religionszugehörigkeit, wenn auf den Krankenstationen Leerplätze vorhanden waren. Bewerberinnen und Bewerber mussten „good standing“ sein und seit mindestens zwei Jahren in Frankfurt leben.

Das Krankenhaus wurde 1940 vom NS-Regime liquidiert; eines der Gebäude wurde 1944 zerstört. Am 25. Juni 2015 wurde an seiner Stelle (Röderbergwege 82) eine Gedenktafel mit einem Porträt von Minka Rothschild, der Gründerin der gemeinnützigen Stiftung zur Finanzierung des Gumpertz-Krankenhauses, aufgestellt.

Die Bildunterschrift bedeutet:

Foto von Prof. Eva-Maria Ulmer, entstanden 2017 für das Projekt „Geschichte jüdischer Pflegekräfte – Biografien und Institutionen in Frankfurt am Main“.
Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung von E.-M. Ulmer

Frankfurt und der NS

Ab 9. Dezember 2021 startet im Historischen Museum Frankfurt die Ausstellung „Frankfurt und der NS“
Ab Dezember zeigt das HMF ein bisher vorbildloses Ausstellungsprojekt: In drei Formaten widmet es sich dem Thema „Frankfurt und der NS“. 75 Jahre nach der Befreiung der Stadt durch US-Truppen ist der Nationalsozialismus (NS) und sein Nachwirken leider ein hochaktuelles Thema, wie rechtsradikale Anschläge, Parteien und Propaganda zeigen. Wie sich die vor 1933 als liberal und demokratisch geltende Stadt mit dem höchsten jüdischen Bevölkerungsanteil im Reich so schnell und radikal dem NS andienen konnte, und wie schleppend die Aufarbeitung danach verlief – sind Leitfragen der drei Ausstellungen.

Das Projekt Jüdische Pflegegeschichte in Frankfurt am Main ist dabei.
Weitere Informationen auf der Website des HMF

3 Ausstellungen von Dezember 2021 bis April 2022

HausAmDom-WardasWas-Ulmer

Haus am Dom – Zweite Konferenz des Netzwerks Erinnerungskultur

Aufzeichnung des Livestream vom 9. Oktober anschauen

War da was? II
Vom Umgang mit nationalsozialistischer Täterschaft nach 1945 in Frankfurt am Main.

Am 8. und 9. Oktober 2021 fand im HAUS AM DOM Frankfurt am Main die zweite Konferenz des Netzwerks Erinnerungskultur statt. Am 9. Oktober sprach Prof. Dr. E. Ulmer zu einem Thema aus der jüdischen Pflegegeschichte: Das Verschwinden der Orte –  jüdische Orte in Frankfurt am Main.

HausAmDom-WardasWas-Ulmer

Das Verschwinden der Orte –  jüdische Orte in Frankfurt am Main
Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer und Herr Dr. Edgar Bönsich sowie Frau Dr. Birgit Seemann, AK Jüdische Pflegegeschichte

HAUS AM DOM, Samstag 9. Oktober 2021 10:00 – 10:45 Uhr

[/vc_column_text][vc_row_inner][vc_column_inner][vc_column_text]Im dem Vortrag wird auf den Röderbergweg im Ostend Frankfurt am Main eingegangen.

Viele weitere Informationen dazu finden Sie in den Einträgen der Forschungsdatenbank.

Röderbergweg 62-64 

Röderbergweg 77

Röderbergweg 87

Im Bereich ‚Recherche‘ finden Sie weitere Einträge zu Orten, Personen und Einrichtungen.

Und in den Beiträgen. Zum Beispiel Das Gumpertz’sche Siechenhaus – ein „Jewish Place“ in Frankfurt am Main

Konferenz im Jüdischen Museum – Das Jüdische Frankfurt

Konferenz im Jüdischen Museum Frankfurt am Main

Vom 10. bis zum 12. Oktober 2021 fand im Jüdischen Museum Frankfurt am Main die Konferenz „Das Jüdische Frankfurt“ mit dem Untertitel „Geistes- und Kulturgeschichte von der Emanzipation bis zum Beginn des Nationalsozialismus“ statt.

Den Vortrag von Frau Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer können Sie auf dem Youtubekanal des Jüdischen Museums verfolgen. Er beginnt bei 3:01:05 Stunden auf der Spielzeitskala.

Hardcopy #DHJewish

Konferenz/Luxemburg #DHJewish – Jewish Studies in the Digital Age

The international conference “#DHJewish – Jewish Studies in the Digital Age” took place on 11, 12, 13 and 14 January 2021 at the University of Luxembourg and will bring together scholars and heritage practitioners to discuss how the digital turn affects the field of Jewish Studies.

Bei dieser als Videokonferenz abgehaltenen Veranstaltung stsellten wir unser Projekt www.juedische-pflegegeschichte.de am 14. Januar vor. Das englischsprachige Video der Präsentation ist hier zu sehen.

Hardcopy #DHJewish
Hardcopy aus dem Videobeitrag zur Einführung in die Website