Ein Beitrag von Birgit Seemann, November 2022
Einführung
„Das israelitische Kinderhospital wurde im Jahre 1886 von Freifrau Mathilde von Rothschild im Hause Röderbergweg 109 zur unentgeltlichen Aufnahme kranker, mittelloser israelitischer Kinder von 4 bis 12 Jahren gegründet. Es enthält in zwei Stockwerken vier Zimmer mit zusammen 12 Betten, darüber ein Operationszimmer, einen Tageraum, ein Wartezimmer sowie einen großen Garten. Die Zahl der 1912 im Kinderhospital behandelten kranken Kinder war 85.“
(Hanauer 1914: 51f. [Hervorhebungen im Original gesperrt])
Diese Information zu dem Mathilde von Rothschild´schen Kinderhospital, einem heute weitgehend ,vergessenen‘ Frankfurter jüdischen Kinderkrankenhaus, verdanken wir dem Beitrag Zur Geschichte der jüdischen Krankenpflege in Frankfurt am Main (Hanauer 1914: 51f.), abgedruckt in der Festschrift zur Einweihung des Krankenhauses der Frankfurter Israelitischen Gemeinde (Gagernstraße 36). Verfasst hat ihn der angesehene Frankfurter praktische Arzt, Kinderarzt, Sozialmediziner und Kommunalpolitiker Prof. Dr. Wilhelm Hanauer (1866 – 1940 Bendorf-Sayn: NS-,Euthanasie‘-Zwischenanstalt, zuvor Israelitische Heil- und Pflegeanstalt).
Die erstmalige Aufarbeitung der Geschichte der jüdischen Kinder- und Säuglingspflege in Frankfurt am Main betrifft diesmal ein Langzeitprojekt der Neo-Orthodoxie: das durch Mathilde Freifrau von Rothschild (1832–1924) im Jahr 1886 errichtete, nach ihr benannte und bis zur NS-Zwangsauflösung 1941 bestehende Rothschild‘sche Kinderhospital. Sein Standort war der damalige Röderbergweg 109 (heute: Habsburgerallee 112): Anders als das liberal-jüdisch ausgerichtete Krankenhaus der Israelitischen Muttergemeinde oder das interkonfessionelle Clementine-Mädchen-Spital, das in einem weiteren Beitrag vorgestellt wird (Seemann 2022b), war das Rothschild‘sche Kinderhospital Teil des Wohlfahrts- und Pflegenetzwerkes der Israelitischen Religionsgesellschaft (IRG) – ein „Jewish Space“ auf dem Frankfurter Röderberg (vgl. Seemann 2016; Bönisch 2019; siehe auch Schiebler 1994: 165-166). Die Austrittsgemeinde IRG verfügte über eine eigene prächtige Synagoge in der Schützenstraße (Innenstadt). Dort betete auch das Stifterehepaar Mathilde und Wilhelm Carl von Rothschild (1828–1901), bis der fromme „Baron Willy“, wie er genannt wurde, mit einer Großspende den Bau einer größeren Synagoge in der Friedberger Anlage im orthodox-jüdischen geprägten Ostend anstieß (vgl. Initiative 9. November 2010; Alemannia Judaica Ffm IRG); deren feierliche Einweihung 1907 konnte er selbst nicht mehr erleben.
Das Rothschild‘sche Kinderhospital erhob sich benachbart zu dem von Mathilde und Wilhelm Carl von Rothschild im Gedenken an ihre älteste Tochter Georgine Sara (1851–1869) bereits 1870 errichteten Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung (fünfteilige Artikelserie). Das Kinderhospital, von welchem uns bislang leider keine Abbildungen vorliegen, pflegte und ernährte bedürftige jüdische (und auf Wunsch gewiss auch nichtjüdische) Mädchen und Jungen. Zu Anfang fanden zwölf, später pro Jahr bis zu 100 und 1932 sogar 140 kranke Kinder und Jugendliche eine unentgeltliche stationäre Aufnahme. Gleich ihrer Tante und Schwägerin Louise von Rothschild (1820–1894) galt auch Mathilde von Rothschilds besondere Fürsorge den kranken Mädchen.
„(…) dem alten gesetzestreuen Judenthum, das man das orthodoxe nennt“ – Samson Raphael Hirsch, Mitbegründer der deutsch-jüdischen Neo-Orthodoxie, Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft (Austrittsgemeinde) in Frankfurt am Main
„Das jüdische Herz, wie man es nennt, wir sagen: das jüdische Pflichtgefühl, die Mizwagesinnung[,] wird überall und zu jeder Zeit Gemüther und Hände für alles Humane und Menschenbeglückende öffnen und einen, und das Religiöse, wo es vorhanden ist, wo es eine Wahrheit des Denkens und Wollens ist, da wird es sich gerade unter dem Strahle der Freiheit zu den opferfreudigsten Vereinigungen und zu den blüthenreichsten Gestaltungen hinausleben. Und wo es nicht vorhanden, wo es keine Wahrheit ist, wo es nur als gefärbte Luxusblume hervorgezwungen, hervorgekünstelt werden soll, um ein Scheindasein zu fristen, da, spricht der Genius der Menschheit, mag‘s verkümmern, es ist doch kein Segen daran.“
(Hirsch S.R. 1876: 14)
Mit diesen eindringlichen Worten, abgedruckt in seiner Erklärungsschrift Der Austritt aus der Gemeinde (Hirsch, S.R. 1876: 14), begegnete Rabbiner Samson Raphael Hirsch (1808–1888) der drängenden Sorge im Frankfurter Judentum, dass durch die Trennung der Israelitischen Religionsgesellschaft von der liberalen Israelitischen Gemeinde neben den Gemeinde-, Familien- und Geschäftsbeziehungen womöglich auch die Wohlfahrt Schaden nähme. Rabbiner Hirschs Hinweis galt der Zedaka, der alle jüdischen Richtungen verbindenden Verpflichtung (Mitzwa) zu sozialer Gerechtigkeit. Die Loslösung von der Muttergemeinde ermöglichte das 1876 in Preußen erlassene ,Austrittsgesetz‘: Fortan konnten deutsche Juden aus der Synagogengemeinde ihres Wohnortes auszutreten, ohne zugleich die jüdische Religionsgemeinschaft zu verlassen. Doch wie kam es überhaupt zu diesem radikalen Schritt?
Aus der jüdischen Aufklärung (Haskala) und dem Kampf um staatsbürgerliche Gleichstellung war eine liberale Reformbewegung hervorgegangen. Sie sah den Fortbestand der von Antisemitismus, interkonfessionellen Ehen und Konversionen betroffenen jüdischen Minderheit durch die Integration in die nichtjüdisch-christliche deutsche Mehrheitsgesellschaft gesichert. Das von Antisemiten als rückständig geschmähte Judentum sollte dabei keineswegs preisgegeben werden, sondern sich als modernisierte Religion neben der christlichen behaupten. Dagegen formierte sich eine traditionsbewusste Opposition, die Reformen wie die Verkürzung der Liturgie in den jüdischen Gottesdiensten, die Einführung der Orgel, Gebete und Gesang in deutscher Sprache oder gar Pläne hinsichtlich einer Verlegung des Schabbat auf den Sonntag zutiefst missbilligte. Als führender Vertreter der oppositionellen so genannten Neo-Orthodoxie wollte Rabbiner Samson Raphael Hirsch
„das orthodoxe Judentum im Zeitalter der Emanzipation neu beleben und trat für die Synthese von Gotteslehre, religiöser Praxis und moderner, deutscher Bildung ein, auf hebräisch ,Thora im Derech Erez‘. Die Vereinbarkeit von absoluter Thoratreue, Frömmigkeit und säkularer Bildung, war die Grundlage seines Denkens und Handelns.“
(Zitiert nach: JM Ffm Infobank Judengasse: https://www.judengasse.de/dhtml/P134.htm [03.11.2022]; siehe auch Arnsberg 1983 Bd. 3: 199-202; Tasch 2011; Selig 2014; Morgenstern 2021).
Rabbiner Hirsch war kein rückwärtsgewandter Fundamentalist, sondern ebenso wie seine liberal-reformerischen Gegner an der Mitgestaltung der Moderne interessiert – jedoch ausdrücklich auf der Grundfeste der Überlieferung, „dem alten gesetzestreuen Judenthum, das man das orthodoxe nennt“ (Hirsch S.R.1876: 3). Als eine transformative und diskursive Religion hat das Judentum von jeher neue gesellschaftliche Entwicklungen reflektiert und adaptiert. So bewegte sich Rabbiner Hirsch ganz in der jüdischen Tradition, als er sie für säkulare Bildung und bürgerliche Kultur öffnete. Eine Akkulturation an die nichtjüdisch-christliche Mehrheitsgesellschaft kam für die jüdische Neo-Orthodoxie jedoch einer Selbstauflösung gleich, strebte sie doch danach, „die Einflüsse der Umwelt im Dienste der Thora zu integrieren“ (Heuberger/ Krohn 1988: 75; siehe auch Morgenstern 1995 u. 2010; Liberles 1997).
Die von alteingesessenen jüdischen Familien getragene Israelitische Religionsgesellschaft (Kehilat Jeschurun = Gemeinde Israels) hatte sich bereits 1851 konstituiert. Mit Samson Raphael Hirsch stellte die IRG einen eigenen prominenten Rabbiner. Gleichwohl folgte im Jahr 1876 Rabbiner Hirschs Aufruf an seine orthodoxen Mitstreiter, der Israelitischen Gemeinde den Rücken zu kehren und sich der IRG anzuschließen, nur eine Minderheit: Die Mehrzahl blieb, nunmehr als ‚Konservative‘ oder ‚Gemeindeorthodoxie‘ bezeichnet, als kleinerer Flügel mit einer eigenen Synagoge und einem eigenen Rabbiner der Israelitischen Muttergemeinde erhalten. Trotz einiger Doppelmitgliedschaften in der Israelitischen Gemeinde und der IRG-Austrittsgemeinde war das Band zwischen der Gemeindeorthodoxie und der Trennungsorthodoxie um Rabbiner Hirsch gerissen. Wie mehrfach erwähnt, betrafen die Kontroversen unmittelbar die alten Frankfurter jüdischen Familien und auch die Bankiers- und Stifterfamilie von Rothschild: Mayer Carl von Rothschild und seine Frau Louise von Rothschild waren liberal-reformerisch gesinnt. Sein jüngerer Bruder Wilhelm Carl von Rothschild und seine Schwägerin Hannah Mathilde von Rothschild bekannten sich zur Israelitischen Religionsgesellschaft, wobei sich auch hier eine Doppelmitgliedschaft vermuten lässt.
Das Rothschild‘sche Kinderhospital als Familienprojekt und Gemeinschaft zur Stärkung des Judentums
Bei allen Zerwürfnissen gab es zwischen der Trennungsorthodoxie und der Muttergemeinde einige Querverbindungen – vor allem familiäre: Mathilde und Louise von Rothschild, letztere die Gründerin des interkonfessionellen Clementine-Mädchen-Spitals (Seemann 2022b), waren nicht nur Schwägerinnen, sondern auch Nichte und Tante; ihre Töchter Georgine Sara und Clementine, beide jung verstorben, waren Cousinen. Zudem hielten Mathilde und Wilhelm Carl von Rothschild Kontakt zur Gemeindeorthodoxie, um die Kluft zwischen den beiden Frankfurter jüdischen Gemeinden nicht weiter zu vertiefen. 1907 stiftete Mathilde von Rothschild zum Andenken an ihre zweite früh verstorbene Tochter Minna Caroline („Minka“) von Goldschmidt-Rothschild (1857–1903) für das ebenfalls auf dem Röderberg gelegene gemeindeorthodoxe Pflegeheim Gumpertz‘sches Siechenhaus eine großen modernen Neubau (Seemann/ Bönisch 2019 sowie die Beiträge bei Jüdische Pflegegeschichte [03.11.2022]). Überdies hatten Minkas Eltern ihrer Heirat mit dem nicht sonderlich orthodoxen Bankier und Kunstmäzen Maximilian („Max“) von Goldschmidt-Rothschild (1843–1940) zugestimmt – trotz der Weigerung von Rabbiner Samson Raphael Hirsch, das Paar zu trauen.
Gleichwohl war es gerade Max von Goldschmidt-Rothschild (einführend Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_von_Goldschmidt-Rothschild [03.11.2022]), welcher sich nach Mathilde von Rothschilds Tod 1924 gemeinsam mit seiner Tochter Lili Schey von Koromla (1883–1929) um das Rothschild‘sche Kinderhospital und weitere Institutionen ihres umfangreichen Stiftungsvermächtnisses kümmerte. Was Lili Schey von Koromla betraf, hatte sie nicht nur eine enge Verbindung mit ihrer Großmutter, sondern wurde darüber hinaus als die letzte „Frankfurter Vertreterin des altberühmten Hauses“ der Rothschild-Dynastie und als eine „würdevolle jüdische Frau und Mutter“ gewürdigt, wie es etwa im Nachruf ihres Religionslehrers Julius Höxter heißt (vgl. Schey von Koromla 1929b; siehe auch dies. 1929a sowie Arnsberg 1983 Bd. 3: 464-466). 1929 sprach zu ihrer Beerdigung auf dem Alten Jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße nicht der Rabbiner der Israelitischen Religionsgesellschaft, sondern der Rabbiner der Gemeindeorthodoxie Jakob Horovitz. Als ,Dritte im Bunde‘ unterstützte das Rothschild‘sche Kinderhospital von Paris aus Lilis Tante Adelheid (Adélaïde, „Ada“) de Rothschild (1853–1935). Das orthodox-jüdische Publikationsorgan Der Israelit vom 10. August 1933 wurde sogar
„in Anknüpfung an die in der vorigen Nummer erschienene Notiz über den 80. Geburtstag der Baronin Adelheid von Rothschild in Paris gebeten, auf die Verdienste der Jubilarin um das Mathilde von Rothschild‘sche Kinderhospital in Frankfurt a.M. hinzuweisen, das nach der Inflation vollkommen mittellos dastand und durch eine große Stiftung der Jubilarin im Jahre 1925 erneuert und für die Dauer leistungsfähig gemacht wurde.“
(Zitiert nach Rothschild‘sches Kinderhospital 1933 [Hervorhebungen im Original gesperrt]).
Adelheid de Rothschild war Mathilde von Rothschilds letzte noch lebende Tochter und ebenfalls eine vielseitig engagierte Stifterin und Mäzenin (einführend Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Adelheid_von_Rothschild [03.11.2022]). Die fromme Tradition ihrer Eltern fortsetzend, blieb sie im Gedächtnis als „Die Frau, die zu Gott betete“ (zit. n. Magin-Pelich 2003, Titel).
Mathilde und Wilhelm Carl von Rothschilds trotz aller Zwistigkeiten anhaltende Verbundenheit mit der Neo-Orthodoxie und der Rabbinerfamilie Hirsch umfasste auch Samson Raphael Hirschs Sohn Dr. Marcus (Markus, Mordechai) Hirsch (1838–1893): Er wurde Gründungsarzt und erster Chefarzt des Rothschild‘schen Hospitals und des 1886 als Stiftung „Mathilde von Rothschild‘sches Israelitisches Kinder-Hospital“ gegründeten Rothschild‘schen Kinderhospitals, das am 26. September d.J. „mit der Aufnahme einiger Patienten eröffnet“ wurde (vgl. Rothschild‘sches Kinderhospital 1886).
Als Dr. Marcus Hirsch 1893 verstarb, folgte ihm als Chefarzt beider Spitäler der Geheime Sanitätsrat Dr. med. Elieser (Elias, Eliazar) Rosenbaum (1850–1922). Er war eine tragende Persönlichkeit der Frankfurter Israelitischen Religionsgesellschaft und amtierte wiederholt als ihr Vorsitzender. Das Kinderhospital diente weiterhin der unentgeltlichen Versorgung israelitischer Mädchen und Jungen, anfänglich im Alter von vier bis 13 Jahren; die Bettenzahl war infolge der Nachfrage schon bald von sechs auf 12 Plätze erhöht worden. Nach Elieser Rosenbaums Arztbericht für das Jahr 1896 fanden zwischen 1886 und 1895 jährlich insgesamt 24 bis 47, im Berichtsjahr selbst 37 kleine Patienten, 20 Mädchen und 17 Jungen, Aufnahme (vgl. Ärztlicher Verein Ffm 1897). Sie litten häufig an durch Mangelernährung mitbedingte Krankheiten wie Anämie, Bronchitis, Darmtuberkulose, Rachitis oder Skoliose. „Von dem Wunsche geleitet, der israelitischen Jugend den Nutzen dieser Anstalt dauernd zu sichern“ (Rothschild‘sches Kinderhospital 1903: 3) errichtete Mathilde von Rothschild im Jahre 1903 – das Kinderkrankenhaus bestand bereits 17 Jahre – eine selbständige Stiftung des privaten Rechts; das Stiftungsvermögen beruhte neben dem Grundstück und dem Gebäude inklusive Inventar auf einem verzinslichen Kapital von 500.000 Mark. Wie es den Grundsätzen der Israelitischen Religionsgesellschaft entsprach, sollte das Kinderhospital „für alle Zeiten in jeder Hinsicht streng nach den Grundsätzen und Vorschriften des traditionellen Judentums verwaltet und geleitet werden“ (ebd.: 4).
Zu Anfang amtierte Mathilde von Rothschild als alleiniger Vorstand der Stiftung, bis in der Folge ein ehrenamtlich tätiger fünfköpfiger Vorstand gebildet und aus seiner Mitte ein Vorsitzender gewählt wurde. Die Wahl der Vorstandsmitglieder – jeweils ein Mitglied der Verwaltungskommissionen des Rothschild‘schen Hospitals, der Israelitischen Waisenanstalt, der Israelitischen Suppenanstalt (Theobaldstraße) sowie zwei weitere geachtete Mitglieder aus beiden (!) Frankfurter jüdischen Gemeinden – bedurfte der Bestätigung durch die Stifterin. Zudem behielt sich Mathilde von Rothschild die Genehmigung bei der Auswahl der einzustellenden Angestellten einschließlich des Hospitalarztes durch den Vorstand sowie bei etwaigen Veränderungen der Verfassung und Hausordnung vor. Die Innenleitung des Hospitals oblag einer in der koscheren Versorgung erfahrenen Verwalterin, der das Krankenpflege- und Dienstpersonal unterstellt war. Laut Satzung von 1903 sollten die kleinen Patientinnen und Patienten ihren Wohnsitz in Frankfurt am Main und im Umkreis von 100 Kilometern haben sowie – bis auf Kinder mit ansteckenden Leiden und Lungenkrankheiten – Jungen im Alter von drei bis 13 Jahren und Mädchen im Alter von drei bis 12 Jahren stationäre Behandlung finden. Nach dem Ersten Weltkrieg folgte Dr. Sally Rosenbaum (1877 – 1941 deportiert nach Litzmannstadt/ Lodz), ebenfalls praktischer Arzt, seinem 1922 verstorbenen Vater Dr. Elieser Rosenbaum in die Position des Chefarztes beider Rothschild‘schen Spitäler. Ein Jahr zuvor hatte mit der reformpädagogisch ausgebildeten Kindergärtnerin Emma Else Rothschild (1894 – deportiert, 08.05.1945 für tot erklärt) – eine mit der gleichnamigen Bankiersdynastie nicht verwandte Metzgerstochter aus Echzell bei Büdingen – eine tüchtige neue Oberin ihren Dienst angetreten, die überdies in der Waisenanstalt der Frankfurter Israelitischen Religionsgesellschaft aufgewachsen war (Seemann 2016). 1927 kam es vermutlich auch aufgrund inflationsbedingter Sparzwänge zu einer einschneidenden Satzungsänderung: Es sollten nur noch Mädchen zwischen vier und 14 Jahren Aufnahme finden, insbesondere dann, wenn sie an Unterernährung litten. 1932 wurden 140 bedürftige kleine Patientinnen unentgeltlich stationär versorgt.
Wie alle jüdischen Institutionen der Wohlfahrt und Pflege wurde in der NS-Zeit auch das Mathilde von Rothschild‘sche Kinderhospital behördlich gegängelt und zuletzt zwangsenteignet. Durch die zunehmende Verdrängung antisemitisch verfolgter Kinder und Jugendlicher aus als ,arisch‘ kategorisierten Krankenhäusern erhielt die Kinderklinik im Röderbergweg vermehrten Zulauf; 1937 versorgte sie 155 Patientinnen. Während der Novemberpogrome 1938 führten die massenhaften KZ-Einweisungen jüdischer Männer und die rapide Zunahme erzwungener Emigrationen auch in den beiden Rothschild‘schen Spitälern zu Fluktuation und personellen Engpässen. Die Aufhebung der Steuerfreiheit für als ,jüdisch‘ kategorisierte ,Anstalten‘ verursachte erhebliche Mehrkosten. Die ärztliche Leitung oblag weiterhin Dr. Sally Rosenbaum, die Organisation der Hauswirtschaft und Pflege Oberin Emma Rothschild, unterstützt durch eine Köchin, ein Hausmädchen, ein Kinderfräulein und eine Praktikantin. 1938 wurden 168 und 1939 178 Mädchen versorgt. Ende 1939 musste Sally Rosenbaum wegen eines Augenleidens seinen Posten verlassen. An Dr. Rosenbaum und seine Ehepartnerin, die Malerin und Lithographin Lina geb. Schwarzschild (geb. 1886), erinnern zwei ,Stolpersteine‘ (Stolpersteine Ffm: https://frankfurt.de/frankfurt-entdecken-und-erleben/stadtportrait/stadtgeschichte/stolpersteine/stolpersteine-im-ostend/familien/rosenbaum-sally-und-lina [03.11.2022]); beide gelten seit ihrer Deportation 1941 in das Ghetto Litzmannstadt (Lodz) als ,verschollen‘. Chefarzt beider Rothschild‘schen Spitäler wurde auf Drängen der Nationalsozialisten, die den Klinikbetrieb aus strategischen Gründen noch einige Zeit aufrechterhielten, der Chirurg Dr. Franz Grossmann (geb. 1904), ein NS-behördlich als „Volljude“ kategorisierter Katholik. Er konnte die Shoah überleben. Zuletzt ärztlicher Direktor das Kreiskrankenhauses Obertaunus in der südhessischen Kurstadt Bad Homburg, verstarb er 1953 an den Folgen seiner Lagerhaft (Hirschmann 2011).
Das Mathilde von Rothschild‘sche Kinderhospital blieb nach der Eingliederung seiner Trägerstiftung am 28. September 1940 in den Zwangsverband ,Reichsvereinigung der Juden in Deutschland‘ bis zu seiner Zwangsschließung im Juni 1941 tätig. Liegenschaft, Gebäude und Inventar des Rothschild‘schen Kinderhospitals (mit Gartengrundstück an der angrenzenden Habsburger Allee) wurden 1942/43 zusammen mit den anderen Sozialinstitutionen der zuvor mit der Frankfurter Israelitischen Gemeinde zwangsvereinigten Israelitischen Religionsgesellschaft von der Stadt Frankfurt am Main ,erworben‘ (ISG FFM: Bestand A.62.02 Nr. 2141). Am 12. Juli 1941 meldete der ,Gestapo-Beauftragte bei der Jüdischen Wohlfahrtspflege‘ Ernst Holland an die Geheime Staatspolizei Frankfurt: „Die zusammenhängenden Liegenschaften Röderbergweg 97 und 109 und Rhönstraße 50 sind vom Bauamt, Raum- und Quartierbeschaffung als Hilfskrankenhäuser sichergestellt“ (Andernacht/ Sterling 1963: 464). Die gewaltsame nationalsozialistische ,Abwicklung‘ traf auch die langjährige Oberin Emma Rothschild: Nach der Zwangsschließung des Rothschild‘schen Kinderhospitals leitete sie unter schwierigsten Bedingungen die Mädchenabteilung der Israelitischen Waisenanstalt, wo sie einst selbst Aufnahme gefunden hatte; das Waisenhaus liquidierten die NS-Behörden im Frühjahr 1942. Die Umstände von Emma Rothschilds Deportation sind bislang unbekannt, ihr Todesdatum wurde auf den 8. Mai 1945 festgesetzt. Ebenfalls aus Frankfurt verschleppt wurde 1941 Ferdinand Liepold (geb. 1885): Der letzte Vorsitzende der Stiftung des Rothschild‘schen Kinderhospitals wurde laut Eintrag im Gedenkbuch des Bundesarchivs Koblenz am 24. September 1942 im Ghetto Litzmannstadt (Lodz) ermordet (BArch Gedenkbuch [03.11.2022]).
Resümee und Ausklang
Versuche nach dem Zweiten Weltkrieg und der Shoah, die Stiftung für das Mathilde von Rothschild‘sche Kinderhospital – Notvorstand war der 1965 im Londoner Exil verstorbene frühere Vorsitzende Dr. Ernst Moritz Kirchheim – wiederzubeleben, scheiterten endgültig im Jahre 1985, als das Frankfurter Amtsgericht die Bestellung eines neuen Notvorstands ablehnte (Schiebler 1994: 166). Vom Rothschild‘schen Kinderhospital wurden bislang keine Abbildungen aufgefunden, die Quellenlage ist disparat, Aufnahmebögen oder Personalakten liegen nicht vor. Am früheren Standort der beiden Rothschild‘schen Hospitäler erheben sich heute mehrstöckige Wohnhäuser. Nichts erinnert mehr an einen „Jewish Place“ der Kindermedizin und -pflege auf dem Röderberg. In einem zeitgenössischen Bericht wird das Mathilde von Rothschild‘sche Kinderhospital noch einmal ,lebendig‘:
„An einem der luftigsten und freundlichsten Punkte unserer Stadt, auf dem Röderberge, sind die jüdischen Spitäler, welche der freiherrlichen Familie Willy von Rothschild ihre Entstehung verdanken und durch diese unterhalten werden, das eine: das Georgine Sara von Rothschild’sche Spital, ein herrlicher Bau in edlem einfachen Styl, das andere ein schlichtes, inmitten eines prachtvollen Gartens gelegenes Haus, das als Kinderspital dient. Wer da vorbeigeht, wird besonders bei letzterem die wohlthuende Wahrnehmung machen, wie behaglich die durch die Fenster sehenden oder im Garten umherspazierenden reconvalescenten Kinder sich hier in der gesegneten Luft und bei den vollendeten Einrichtungen fühlen und welche zufriedene Stimmung sich auf den Gesichtern ausspricht. Wer öfters dort vorbeikommt, wird auch vielleicht Gelegenheit haben, zu bemerken, wie manche der genesenden Kinder, die noch vor wenigen Tagen bleiche abgezehrte Wangen hatten, inzwischen ein frisches Roth, Zeichen von Gesundheit und Lebenskraft erlangt haben.“
(Zitiert nach: Rothschild‘sches Kinderhospital 1887: 921)
Birgit Seemann, November 2022
Quellen- und Literaturverzeichnis
Unveröffentlichte Quellen
ISG FFM: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main
• Bestand A.02.01 Nr. V-563: Mathilde von Rothschild‘sches Kinderhospital (1905) (enthält u.a. Satzungen)
• Bestand A.02.01 Nr. 9574: Mathilde von Rothschild‘sches Kinderhospital (Sachakte, 1938–1940, 1951)
• Bestand A.30.02 Nr. 400: Mathilde von Rothschild‘sches Kinderhospital: Zur unentgeltlichen Versorgung von israelitischen Mädchen. 1940 eingegliedert in die Reichsvereinigung der Juden (1903–1967) (enthält u.a. Satzungen von 1903 und 1927, als Ms. gedr.)
• Bestand A.62.02 Nr. 2141: Erwerb von 15 Grundstücken der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland durch die Stadt Frankfurt: Röderbergweg 77 (ehem. israelitische Versorgungsanstalt), Röderbergweg 87 (ehem. israelitisches Waisenhaus), Röderbergweg 93 (ehem. Ärztehaus des Rothschild‘schen Krankenhauses), Röderbergweg 97 (ehem. von Rothschild‘sche Georgine Sara Stiftung für erkrankte fremde Israeliten), Röderbergweg 109 (ehem. Rothschild‘sches Kinderhospital), Grundstück an der Habsburger Allee (Garten zum Kinderhospital Röderbergweg 109), Rhönstraße 48, Rhönstraße 50, Grundstück an der Rhönstraße, Großer Wollgraben 26 (Rothschild‘sches Stammhaus), Friedhof Rödelheim (Totenfriedhof am Judenkirchhof), Friedhof Rödelheim (an der Westerbachstraße), Friedhof Heddernheim, Jüdischer Begräbnisplatz Niederursel (an der Autobahn), Begräbnisplatz Niederursel (am Oberurseler Weg). – (Sachakte, 1942–1943).
Digitalisierte Sammlungen
UB JCS Ffm: Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg, Frankfurt a.M.
• Judaica Ffm: Judaica Frankfurt, Digitale Sammlung: https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/judaica/nav/index/all
Literatur
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Andernacht, Dietrich/ Sterling, Eleonore 1963: Dokumente zur Geschichte der Frankfurter Juden 1933-1945. Hg. von der Kommission zur Erforschung der Geschichte der Frankfurter Juden, Frankfurt a.M.
Bönisch, Edgar 2009: Die Geschichte des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main, 2009, https://www.juedische-pflegegeschichte.de/die-geschichte-des-vereins-fuer-juedische-krankenpflegerinnen-zu-frankfurt-am-main
Bönisch, Edgar 2019: Das jüdische geprägte Ostend und die jüdischen Institutionen im Röderbergweg. In: Seemann/ Bönisch 2019: 41-72 (insbes. S. 69ff.)
FIG: Frankfurter Israelitisches Gemeindeblatt / Gemeindeblatt der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main / Jüdisches Gemeindeblatt für Frankfurt
Hanauer, Wilhelm 1914: Zur Geschichte der jüdischen Krankenpflege in Frankfurt am Main. In: Festschrift zur Einweihung des Neuen Krankenhauses der israelitischen Gemeinde zu Frankfurt am Main. Historischer Teil von Dr. med. W. Hanauer, Baubeschreibung von den Architekten und Ärzten des Krankenhauses. Frankfurt a.M. – Online-Ausgabe 2011: UB JCS Ffm: Judaica Ffm, https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/judaicaffm/urn/urn:nbn:de:hebis:30:1-300863
Heuberger, Rachel/ Krohn, Helga 1988: Hinaus aus dem Ghetto… Juden in Frankfurt am Main 1800–1950. Frankfurt a.M.
Hirsch, Samson Raphael 1876: Der Austritt aus der Gemeinde. Frankfurt a.M., Online-Ausgabe 2009: UB JCS Ffm: Judaica Ffm, https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/urn/urn:nbn:de:hebis:30:1-131478
Hirsch, Samson Raphael 1889: Gedenk-Blätter für Samson Raphael Hirsch. [Verschiedene Autoren]. Frankfurt a.M., unpag., Online-Ausgabe 2012: UB JCS Ffm: Judaica Ffm, https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/freimann/urn/urn:nbn:de:hebis:30:1-175299
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Schey von Koromla L. 1929b: [Würdigung von Lili Schey von Koromla anlässlich ihres Todes durch ihren Religionslehrer Dr. Julius Höxter]. In: FIG 7 (1929) 6, S. 194-195, online: UB JCS Ffm: Judaica Ffm, Compact Memory, https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/titleinfo/3094341
Schiebler, Gerhard 1994: Kinderpflege. In: Lustiger, Arno (Hg.): Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main. Hg. im Auftrag d. Moses-Jachiel-Kirchheim’schen Stiftung Frankfurt am Main. Sigmaringen: 157-166
Seemann, Birgit 2014: Das Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung (1870 – 1941). Teil 1: eine Klinik unter orthodox-jüdischer Leitung, 2014, https://www.juedische-pflegegeschichte.de/das-hospital-der-georgine-sara-von-rothschildschen-stiftung-1870-1941-teil-1
Seemann, Birgit 2016: Stiefkind der Forschung: Das Rothschild’sche Kinderhospital in Frankfurt am Main (1886–1941). In: nurinst – Jahrbuch 2016. Beiträge zur deutschen und jüdischen Geschichte. Schwerpunktthema: Kinder. Im Auftrag des Nürnberger Instituts für NS-Forschung und jüdische Geschichte des 20. Jahrhunderts hg. v. Jim G. Tobias u. Nicola Schlichting. Nürnberg
Seemann, Birgit 2019: „(…) der Stadt, in welcher das Stammhaus meiner Familie steht“. – Mathilde von Rothschild und ihre Töchter. In: Seemann/ Bönisch 2019: 98-112 [mit Abb.]
Seemann, Birgit i.E. [2022a]: In „allen Stadien der Schutzbedürftigkeit“: Institutionen der jüdischen Kinder- und Säuglingspflege in Frankfurt am Main – ein historischer Überblick. Stand: März 2022, im Erscheinen (https://www.juedische-pflegegeschichte.de)
Seemann, Birgit i.E. [2022b]: „(…) denn diess Haus ist Allen geweihet“ – das Clementine-Mädchen-Spital (eröffnet 1875): liberal-jüdische Anfänge und interkonfessionelle Zusammenarbeit. Stand: August 2022, im Erscheinen (https://www.juedische-pflegegeschichte.de)
Seemann, Birgit/ Bönisch, Edgar 2019: Das Gumpertz’sche Siechenhaus – ein „Jewish Place“ in Frankfurt am Main. Geschichte und Geschichten einer jüdischen Wohlfahrtseinrichtung. Hg.: Verein zur Förderung der historischen Pflegeforschung. Wissenschaftliche Begleitung: Prof. Dr. Eva-Maria Ulmer und Prof. Dr. Gudrun Maierhof. Frankfurt a.M.
Selig, Edouard (Hg.) 2014: Jeschurun. Samson Raphael Hirsch. Aufsätze zu seinem Leben und zu seinen Werken. Red. u. Konzept: Edouard Selig. Übers. d. hebräischen Texte: Eli Israel Bloch. Basel
Steppe, Hilde 1997: „… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre …“. Zur Geschichte der jüdischen Krankenpflege in Deutschland. Frankfurt a.M.
Tasch, Roland 2011: Samson Raphael Hirsch. Jüdische Erfahrungswelten im historischen Kontext. Berlin, New York
Digitale Quellen, Online-Datenbanken und Links (zuletzt aufgerufen am 03.11.2022)
Alemannia Judaica: Alemannia Judaica – Arbeitsgemeinschaft für die Erforschung der Geschichte der Juden im süddeutschen und angrenzenden Raum: http://www.alemannia-judaica.de
Alemannia Judaica Ffm IRG Synagogen: Frankfurt am Main: Die Synagogen der Israelitischen Religionsgesellschaft im 19./20. Jahrhundert. Synagoge in der Schützenstraße und Synagoge in der Friedberger Anlage (Solomon Breuer Synagoge), https://www.alemannia-judaica.de/frankfurt_synagoge_friedb.htm
BArch Gedenkbuch: Bundesarchiv Koblenz: Gedenkbuch – Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 – 1945, Website: http://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/directory.html
Frankfurter Personenlexikon: Frankfurter Personenlexikon. Ein Projekt der Frankfurter Bürgerstiftung. Hg.: Clemens Greve, Sabine Hock (Chefred.), https://frankfurter-personenlexikon.de
ISG FFM NS: Frankfurt am Main 1933–1945. Hg.: Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, https://www.frankfurt1933-1945.de
JM Ffm Infobank Judengasse: Jüdisches Museum Frankfurt am Main, Infobank Judengasse,
https://www.judengasse.de/index.htm
Stolpersteine Ffm: Initiative Stolpersteine Frankfurt am Main:
https://www.stolpersteine-frankfurt.de
https://frankfurt.de/frankfurt-entdecken-und-erleben/stadtportrait/stadtgeschichte/stolpersteine (Stadt Frankfurt am Main, Online-Datenbank)
Yad Vashem Datenbank: Zentrale Datenbank der Namen der Holoaustopfer der Internationalen Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem, Jerusalem, https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de