Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Ein Beitrag aus Pflegegeschichte und Pflegewissenschaft
Verweise hervorheben

Die Schwesternschülerinnen des Frankfurter Vereins, 1903-1913

Zeit und Ort, eine Einordnung

Wie im Artikel „Die Schwesternschülerinnen im „Verein für jüdische Krankenschwestern zu Frankfurt am Main 1893 bis 1902“ beschrieben, möchte ich auch hier eine Schülerinnengeneration, diesmal die in den Jahren 1903 bis 1913 ausgebildeten, vorstellen. Sie eint ein „gemeinsames Präge- und Wirkungserlebnis“ (Bude 2000: 188), sie ergriffen in derselben Zeit den gleichen Beruf und lebten und arbeiteten in einer gemeinsamen Umgebung als Angehörige des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen.

Die zeitliche Festlegung für diese Gruppe auf die Ausbildungsjahre 1903 bis 1913 begründet sich einerseits durch den Umzug der Schwesternschaft in das neue Schwesternhaus in der Königswarter Str. 20 neben dem Hospital der Israelitischen Gemeinde. Und andererseits durch den Umzug in das nächstgrößere Schwesternhaus in der Bornheimer Landwehr 85, neben dem ebenfalls neu erbauten Gemeindehospital in der Gagernstr. 36. im Jahr 1914.

Mit den Ausführungen zum Zeitabschnitt von 1893 bis 1902 und von 1903 bis 1913 folge ich einer Einteilung, die bereits die Pflegewissenschaftlerin Hilde Steppe für ihre Arbeit traf (Steppe 1997: 204). Um das Leben der auszubildenden Schwesternschülerinnen zu beschreiben, beginne ich mit der Darstellung der zu dieser Zeit herrschenden politischen Verhältnisse.

Das Deutsche Reich, Politik

Die Verfassung des 1871 gegründeten Deutschen Reichs basierte auf vier Organen, dem Kaiser, dem Reichkanzler, dem Bundesrat und dem Reichstag. Nach dem monarchischen Prinzip hatten Fürsten und Stände die Staatsmacht inne, sie saßen als Vertreter der Mitgliedsstaaten im Bundesrat (22 Einzelstaaten und drei freie Städte). Bei Ihnen lag die Souveränität, nicht beim Volk. Geführt wurde der Bundesrat vom Reichkanzler, der wiederum vom Kaiser direkt ernannt wurde.

Der Reichskanzler koordinierte mit dem Einverständnis und gestützt auf das Vertrauen des Kaisers die Richtlinien der Politik und vertrat sie gegenüber dem Reichstag (vgl. Ziemann, Benjamin 2016a: 4-15). Ohne den Reichstag (397 Abgeordnete), gemeinsam mit dem Bundesrat, konnte kein Gesetz und kein Haushalt (inkl. des Militärhaushalts) beschlossen werden (vgl. Deutscher Bundestag). Der Reichstag wurde demokratisch gewählt, wobei das Wahlrecht lediglich Männer über 25 Jahren ausüben durften (vgl. ebd.).

Reichskanzler waren von (vgl. Liste Deutscher Reichskanzler):

  • 1871 bis 1890 Fürst Otto von Bismarck (1815-1898)
  • 1890 bis 1894 Graf Leo von Caprivi (1831-1899)
  • 1894 bis 1900 Fürst Chlodwig zu Hohnlohe-Schillingsfürst (1819-1900)
  • 1900 bis 1909 Fürst Bernhard von Bülow (1849-1929)
  • 1909 bis 1917 Theobald von Bethmann Hollweg (1856–1921)
  • 1917 Georg Michaelis (1857–1936).

Die Außenpolitik des Reichskanzlers Otto von Bismarck (1815-1898) strebte auf den Ausgleich der Kräfte und suchte Bündnisse in Europa (vgl. Ziemann 2016b: 46). Ab 1890 verfolgte Leo von Caprivi eine Blockbildung unterschiedlicher Länder. Mitte der 1890er Jahre verfolgten Kaiser Wilhelm II und der jeweilige Reichskanzler eine „Weltmachtpolitik“ mit Hilfe der Marine. Noch als Staatssekretär prägte Bernhard von Bülow, der Reichskanzler ab 1900, den Begriff, dass auch Deutschland seinen „Platz an der Sonne“ beanspruchen könne und müsse. So wurde die Zeit um 1900 eine Zeit der „weltweite[n] kommunikativen Vernetzung in allen Bereich der Gesellschaft“ (ebd.: 45), was zu einem „wichtigen Element des kollektiven Erfahrungsraumes der Deutschen“ (ebd.) wurde. Wirtschaftlich schlug sich diese Globalisierung in der weltweiten Vernetzung im Ex- und Import und dessen ständigem Wachstum nieder. Auch der weltweite Arbeitsmarkt wuchs, in den deutschen Kolonien ließ man „Kulis“ in den Phosphatminen schuften und leiden; Arbeitsmigranten aus Norditalien, Österreich-Ungarn und russisch-Polen kamen ins Deutsche Reich, offiziell nur für die Sommermonate, inoffiziell wurde die Regel oft umgangen (ebd.: 46). Kolonialpolitisch führte die Weltmachtpolitik zum Völkermord der Deutschen an den Herero und Nama in den Jahren von 1904 bis 1908.

Innenpolitische wurde „Sammlungspolitik“ betrieben, die Parteien und Machtträger sollten sich zu Gunsten der „Weltpolitik“ (Stärkung von Marine und Kolonialismus) sammeln und sich gegen die erstarkende Sozialdemokratie wenden. Es hatten sich seit Ende des 19. Jahrhunderts Gewerkschaften gebildet, Vereine und Verbände meldeten sich zu Wort, die Bedeutung der öffentlichen Meinung nahm mit Hilfe der auflagenhohen Pressemedien zu. Vor allem die Sozialdemokratie wuchs, jedoch auch das völkisch-nationale Lager, welches verschiedene Gruppierungen verband, allerdings nicht Juden und Migranten (vgl. Ziemann 2016a: 51). Generell zeigt sich die Politisierung in den Wahlergebnissen zum Reichstag. Für die SPD wirkte sich die Entwicklung in den Wahlen zum Reichstag folgendermaßen aus. 1890 lag sie bei ca. 20% der Stimmen, 1903 bei ca. 30% und 1912 ca. bei 35% (vgl. Osterhammel 2012: 57). Das Wahlrecht war jedoch eingeschränkt auf Männer ab 25 Jahren und war in den Einzelstaaten unterschiedlich, z.B. das Dreiklassenwahlrecht im preußischen Landtag (vgl. Ziemann 2016a: 53-54). Das Frauenwahlrecht in Deutschland galt erst ab November 1918 (vgl. Altenmüller 2021).

Das Deutschen Reich, Wirtschaft

Das Deutschen Reich, Antisemitismus

Zu den Themen Wirtschaftslage sowie Antisemitismus im Deutschen Reich verweise ich auf den Artikel über die jüdischen Schülerinnen der Krankenpflege der Jahre 1893 bis 1902. Dort wird das deutsche Wirtschaftswunder vor dem ersten Weltkrieg beschrieben und auch die langsam stärker werdenden antisemitischen Äußerungen. In dieser Atmosphäre lebten die Schwesternschülerinnen der hier besprochenen Ausbildungsjahrgänge 1903 bis 1913. Ich führe einige Stichworte auf: erste Automobile und deren fabrikmäßige Produktion, Nutzung von Erdöl, erste Flugzeuge und ölbetriebene Schiffe. Andererseits herrschte Wohnungsnot, im Gegensatz zur Belle Époque, die für das gehobene Bürgertum galt und sich besonders in den überall entstehenden Luxusvillen zeigte. Um 1900 gab es in der Oberschicht die neue Gruppe der Manager oder leitenden Angestellten. Ohne Besitzer zu sein hatten sie ein hohes Einkommen. Die Situation im Deutschen Reich zu Beginn des 20. Jahrhunderts beschreibt zusammenfassend Joachim Käppner: „Ja, es gab Gutes darin [in der Kaiserzeit]: den Parlamentarismus, die Frauenbewegung, die Selbstbehauptung der Arbeiterschaft, den Aufschwung von Kultur, Literatur, Wissenschaft, die neue Urbanität… Aber das meiste davon entstand trotz des erdrückenden Gesellschaftssystems und nicht seinetwegen, gewiss ist es nicht dessen Verdienst.“ (Käppner 2021)

Jüdisches Leben in Frankfurt

Nach der bürgerlichen Gleichstellung der Juden im Jahr 1864 wohnten diese nach und nach auch außerhalb des Ghettos in anderen Frankfurter Stadtteilen. 1895 waren ca. 8,5 % der Frankfurter Bevölkerung jüdischen Glaubens, d.h. ca. 19.500 von 230.000. Im Jahr 1920 machten die Juden ca. 6,3% der EinwohnerInnen aus, das waren 26.220 von 414.500 (vgl. Krohn 2000: 22).

Auf den Internetseiten der Frankfurt Jüdischen Gemeinde in Frankfurt heißt es über die Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts: „Neben zahlreichen kleinen Gebetshäusern gab es die Hauptsynagoge in der Judengasse, die Synagoge am Börneplatz sowie die Synagoge an der Friedberger Anlage, die 1907 für die Austrittsorthodoxie gebaut wurde und die 1910 erbaute liberale Westend-Synagoge. Der freigeistige Charakter der Stadt spiegelte sich auch in der Frankfurter Jüdischen Gemeinde wider. Zahlreiche Gemeindemitglieder nahmen wichtige Funktionen in der städtischen Kultur und Politik ein. Viele Institutionen, wie die Johann Wolfgang Goethe-Universität oder die Frankfurter Allgemeine Zeitung, gehen auf jüdische Stiftungen beziehungsweise Gründungen zurück. Bekannte Rabbiner aller religiöser Richtungen haben in Frankfurt gewirkt. Darunter Samson Raphael Hirsch, Markus Horovitz, Nehemia Anton Nobel, Ceasar Seligmann und Georg Salzberger.“ (Jüdische Gemeinde Frankfurt/M)

Der Beruf der Krankenpflegerin zu Beginn des 20. Jahrhunderts

Die bisherigen Beschreibungen der Außen- und Innenpolitik des Deutschen Reichs geben das Umfeld wieder, in welchem die Pflegeschülerinnen ihren Beruf erlernten. Da sie im Umfeld der medizinischen Entwicklung arbeiteten, im Folgenden ein Blick darauf.

Medizinische Entwicklung

Emil von Behring, Paul Ehrlich und Erich Wernicke gelang eine Immunisierung gegen Diphterie (Cornynebacerim diphtheriae). Der erste Diphterieimpfstoff wurde in den 1920er Jahren entwickelt.

Paul-Ehrlich-Arbeitszimmer
Paul Ehrlich in seinem Arbeitszimmer im Frankfurter Georg-Speyer-Haus, 1910
(Titzenthaler 1910)

Hinweis: Die Tabelle wird aktuell aus technischen Gründen überarbeitet

Entwicklungsstand des Berufs der Krankenpflegerinnen

Im Jahr 1898 wurden 26.427 Krankenpflegerinnen gezählt (vgl. Helmerichs 1992). Davon in katholischen Mütterhäusern: 12.427, in evangelischen Mütterhäusern: 7.576 und weitere 3.613. Freie Schwestern gab es 2.398. Die Tätigkeit der Krankenpflegerinnen entwickelte sich immer weiter zum Beruf, einem Beruf für Frauen aller Klassen (vgl. Mühlberger 1966/67). Im Rahmen der sozialen Absicherung bildeten sich unterschiedliche Schwesternverbände und es gab Ansätze zur Gründung einer Gewerkschaft. Alle arbeiteten daran eine gute und geregelte Ausbildung zu formulieren umzusetzen und ihre Mitglieder wirtschaftlich abzusichern.

Beispielhaft für die Arbeitsbedingungen seien die freien Schwestern genannt. Sie arbeiteten zwischen 14 und 18 Stunden am Tag, mussten ohne Urlaub oder freie Tage auskommen, mit der Folge einer hohen Sterblichkeit, häufigen Krankheiten und hohen Selbstmordzahlen (vgl. Betzien 2018: 54). Die Bedingungen der Ordensschwestern werden am Beispiel der jüdischen Krankenschwestern weiter unten beschrieben. 1903 gründete Agnes Karll (1868-1927) die Berufsorganisation der Krankenpflegerinnen Deutschland (B.O.K.D.). Zu dieser Zeit, 1903, gehörten noch rund die Hälfte aller Krankenpflegerinnen zu katholischen Orden, Kongregationen oder zu evangelischen Diakonissenmutterhäusern (vgl. Nolte 2020: 120-132). Ziele des B.O.K.D. waren die Ausbildung inklusive einer staatlichen Prüfung und Anerkennung sowie „die Hebung des Ansehens und die wirtschaftliche und moralische Sicherung der freiberuflichen Krankenschwestern“ (Mühlberger 1966/67: 25). 1912 richtete Agnes Karll Fortbildungslehrgänge an der privaten Hochschule für Frauen in Leipzig ein. Obwohl sie über keinen akademischen Titel verfügte hielt sie unter anderem freitags und sonnabends jeweils von 19:30 Uhr bis 21 Uhr Vorlesungen zur Geschichte der Krankenpflege. Grundlagen für sie waren Lehrmaterialien wie „A History of Nursing“ der US-amerikanischen Pflegehistorikerinnen Mary Adelaide Nutting und Lavinia Dock, dessen erste drei Bände sie ins Deutsche übersetzte (vgl. Hochschule für Frauen zu Leipzig).

1907 erließ Preußen landesrechtliche Vorschriften über die staatliche Prüfung von Krankenpflegepersonen nach einjähriger Ausbildung. Auch Männer konnten nun ausgebildet werden (vgl. Vom gottgefälligen Dienen zur Profession). Das war ein wichtiger Schritt hin zu einem Beruf mit Bezahlung einer Ausbildung mit Vermittlung spezieller Kenntnisse, Fertigkeiten und Erfahrungen (vgl. Ulmer 2009). In Anlehnung an die Vorschriften von Preußen folgten die einzelnen Länder zu verschiedenen Zeitpunkten: Württemberg, Hessen und Lippe 1908, Sachsen und Bremen 1909, Mecklenburg-Schwerin 1915, Baden 1919, Hamburg 1921, Thüringen 1922, Bayern 1924 (vgl. Krankenpfleger).

Die Frankfurter Vereinsschwestern, ihr Lebensraum, ihr Arbeitsraum

Mit den Vereinsgründungen für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt und in Berlin im Jahr 1893 und später in anderen Orten, sowie Gründungen durch weitere Initiativen wie dem Deutsch-Israelitischen Gemeindebund und der Logenvereinigung Unabhängiger Orden Bne Briss, hatte die jüdische Krankenpflege mehr und mehr Bedeutung und Anerkennung gewonnen (vgl. Bönisch 2015). Der innerjüdische Konflikt darüber, ob es überhaupt eine jüdische Krankenpflege geben sollte oder könnte hatte sich gelegt (vgl. Seemann/Bönisch unveröffentlicht). Auf den Delegierten-Versammlungen der Vereinigung zur Ausbildung jüdischer Krankenpflegerinnen in Deutschland, 1904 in Frankfurt am Main und 1905 in Berlin, kam zum Ausdruck mit wie vielen Vorurteilen gegenüber Jüdinnen im Beruf der Krankenpflegerin geherrscht hatte und wie sich dies geändert hat. Dr. Simon Kirchheim, Chefarzt der Inneren Station des Frankfurter Gemeindehospital, Vereinsvorsitztender des Frankfurter Krankenpflegerinnenvereins und 2. Vorsitzender der Versammlung, die im neuen Schwesternheim in der Königswarterstr. 20 stattfand, betonte, dass er selbst, angesichts des nicht ausgebildeten Personals im Israelitischen Gemeindehospital im Jahr 1889 seinen Glaubensgenossinnen nicht zugetraut hatte sich für den Beruf als Krankenpflegerinnen zu qualifizieren (vgl. Delegierten-Versammlung 1904). Doch heute, 1904, betont er, dass das Experiment mit den seit 1893 ausgebildeten Schwestern sehr glücklich und erfolgreich war und sehr positiv weiter verlaufen würde. Auch Louis Sachs ein Förderer des Berliner Vereins der Krankenpflegerinnen und Leiter des Berliner Jüdischen Hospitals gab zu, dass er noch 1894 große Bedenken geäußert hatte, ob die Frauen physisch stark genug wären, den Beruf auszuüben, ob Jüdinnen den nötigen Gehorsam zeigen könnten und ob jüdische Patienten jüdische Krankenpflegerinnen akzeptieren würden (vgl. Delegierten-Versammlung 1905). Doch auch er gab 1905 eine sehr positive Bewertung des Ausbildungsstandes ab.

Der Verein

Vorsitzender des Vereins jüdischer Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main war bis in die 1930er Jahre Dr. Simon Kirchheim. Die Entwicklung des Vereins zu Beginn des 20. Jahrhunderts fasst Hilde Steppe zusammen (vgl. Steppe 1997: 208): Das Mitspracherecht der Frauen im Verein besserte sich durch die Gründung eines Schwesternrates. Der Abschluss der Schwesternausbildung erfuhr durch eine staatliche Krankenpflegerinnenprüfung, wie oben bereits erwähnt, auch in der Ausbildung der jüdischen Krankenpflegerinnen, eine weitere Aufwertung. Dazu berichtete der Vorstand des Vereins für 1908, dass der Deutsche Verband Jüdischer Krankenpflegerinnenvereine voraussetzte, dass alle Schwestern der zugehörigen Vereine die staatliche Approbation besitzen mussten. Auf Nachfrage des Vereins in Wiesbaden bei der Königlichen Regierung wurde allen gegenwärtigen Mitgliedsschwestern in Frankfurt diese Approbation erteilt, worauf man sehr stolz war und eine Anerkennung der geleisteten Arbeit des Vereins sah. Künftige, auch die drei Schülerinnen, die zum Zeitpunkt des Berichts kurz vor der Prüfung standen, müssten dann die staatliche Prüfung ablegen (vgl. Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main 1908: 4). Weiter, so Steppe, wurde die Ausbildungszeit auf anderthalb Jahre erweitert, auf Fortbildungsmöglichkeiten für die ausgebildeten Schwestern wurde stärker geachtet. Durch Kooperationen und Entsendung von Vereinsschwestern kamen Einsatzorte wie Hannover und Basel hinzu. Zusätzliche Arbeitsbereiche wie die Säuglingsmilchküche im Schwesternhaus entstanden. Zum Ende der hier besprochenen Periode (1913) waren im Verein 37 Schwestern und 14 Lehrschwestern aktiv (vgl. Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main 1920: 60) und 1914 konnte der Verein mit seinen Schwesternschülerinnen und Schwestern in das neue Schwesternhaus in der Bornheimer Landwehr 85 umziehen (vgl. Steppe 1997: 208).

Einen der wenigen Einblicke in das Leben der Vereinsschwestern, abseits ihrer Arbeit, erhält man durch die Bemerkung des Vereinsvorstandes im Jahresbericht für 1902 über Vergünstigungen durch Dritte: „Die Königliche Eisenbahn-Direktion ermäßigte die Fahrpreise bei Erholungs- und Urlaubsreisen unserer Schwestern; auch das Städtische Bahn- und Elecricitäts-Amt, sowie die Schwimmbad-Commission erfreute uns mit Freikarten. Ebenso genossen unsere Schwestern dankenswerthe Vergünstigungen von Seiten des Palmengartens, des Zoologischen Gartens und des Kaufmännischen Vereins.“ (Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main 1902: 7)

Das Schwesternhaus

Oberin der Vereinsschwestern war von 1893 bis 1914 Minna Hirsch. Bereits 1899 waren die Schwestern im Haus Untere Atzemer 16 eingezogen, hatte der Verein ein Grundstück neben dem Königswarter Hospital gekauft. Nach einem Ausschreibungsverfahren erhielt der Architekt Max Seckbach den Zuschlag für einen Neubau des Schwesternhauses (vgl. Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main 1900: 4). Die Aktiengesellschaft für Hoch- und Tiefbauten wurde mit dem Bau beauftragt. 1902 schließlich zogen die Schwestern in das neue Gebäude in der Königswarterstraße 20 ein (vgl. Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main 1899: 4). Der Vereinsvorstand Dr. Simon Kirchheim sagte anlässlich der Eröffnungsfeier: „seit Jahren hatten wir eingesehen, daß unser bisheriges Schwesternheim, – ein kleines ermiethetes Häuschen – nach allen Richtungen ungenügend war und den geringsten billigen Forderungen der Schwestern keineswegs entsprechen konnte […]. Bisher waren nicht einmal genügend Schlafräume für die stets wachsende Zahl unsrer Schwestern vorhanden und ein gemüthliches Zusammenleben der Schwestern war durch die Enge des Hauses unmöglich gemacht.“ (Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main 1902, Anhang: 9). Weiter gab Dr. Kirchheim in der Eröffnungsrede eine Beschreibung des neuen Hauses: „Im Parterrestock des Hauses finden Sie außer den Zimmern der Oberin das Speise- und das Aufenthaltszimmer der Schwestern, sowie ein geräumiges Sitzungszimmer. Während im Souterrain die Küchen- und Haushaltungsräume, sowie die Heizungsanlage enthalten sind, vertheilen sich in den übrigen Stockwerken die Schlafräume der Schwestern und Schülerinnen. Auf eine besonders wichtige Einrichtung erlaube ich mir noch Ihre Aufmerksamkeit zu lenken. Für Schwestern die aus der Pflege von ansteckenden Kranken nach Hause kommen, ist nicht nur ein getrennter Eingang, sondern auch besondere Badezimmer und Räume zum Ausruhen geschaffen worden, so daß eine Uebertragung von ansteckenden Krankheiten auf andere Schwestern innerhalb des Hauses wohl gänzlich unmöglich ist. Auch für alle übrigen sanitären Einrichtungen ist in weitem Umfange Sorge getragen […] und wenn auch unsere Schwestern nur einen Theil der vorhandenen Zimmer in Anspruch nehmen, so werden im kommenden Jahre neue Schwestern hinzukommen. Zweifellos werden wir mit der Zeit in das Kleid, das uns heute noch zu weit ist, hineinwachsen…“ (ebd.: 10-11).

Lage Schwesternhaus, Plan 1902
Das neue Schwesternhaus in der Königswarterstr. 2
© Institut für Stadtgeschichte/Stadtvermessungsamt. Stadtgrundkarte 1902

Das Hospital

Chefarzt waren 1877 bis 1908 Dr. Simon Kircheim und ab 1909 bis 1914 Dr. Alfred Otto Günzburg. Oberin der Pflege im Hospital war Minna Hirsch von 1893 bis 1914.

Zeichnung des Königswarter Hospitals
Aus: Israelitische Gemeinde Frankfurt am Main 1876: Beschreibung der am 27. Juni 1875 stattgefundenen Feierlichkeiten zur Einweihung des Hospitals der israel[itischen] Gemeinde in Frankfurt am Main Grüner Weg 26: Erbaut von der Familie Königswarter. Frankfurt a.M.

1875 errichtete die jüdische Gemeinde in Frankfurt am Main ein erstes Gemeindekrankenhaus. Es lag im Grünen Weg, der später nach dem Stifter des Hospitals in Königswarter Straße umbenannt wurde. Auch das Hospital selbst wurde oft als Königswarter Hospital bezeichnet. Es beherbergte 80 Pflegeplätze (vgl. Hanauer 1914: 45). Für weitere Informationen zum Königswarter Hospital verweise ich auf den Artikel Schwesternschülerinnen in den Jahren 1893 bis 1902.

Hier noch eine Vorausschau auf den Neubau des Hospitals in der Gagernstr. 36, welches im Jahr 1914 eröffnet wurde. Bereits etliche Jahre zuvor lebten die Schwestern des Vereins und die Schülerinnen mit der Diskussion und Vorbereitung auf das neue Krankenhaus und das neue Schwesternhaus. Im Jahr 1901 wurde das erste Mal eine Erweiterung oder ein Neubau des Hospitals erörtert. Nachdem der Polizeipräsident das Fehlen von Tageräumen im alten Hospital in der Königswarterstraße angemahnt hatte und mit Schließung drohte, war der Gemeindevorstand im Zugzwang und gründete eine Kommission zur Prüfung des Ausbaus des alten Hospitals oder der Möglichkeit eines Hospitalneubaus. Die Kommission bestand neben Mitgliedern des Vorstands des Gemeindeausschusses und des städtischen Pflegeamts aus den Hospitalärzten Dr. Kirchheim und Dr. Hirschberg. 1904 folgte die Empfehlung für einen Neubau, der zehn Jahre später, 1914, eingeweiht wurde (ebd.). So lernten die Schülerinnen der Krankenpflege ihr Handwerk im Königswarter Hospital bereits seit 1901 in einem als ungenügend empfunden Hauses und mit dem Bewusstsein des geplanten Neubaus des Krankenhauses und des Schwesternhauses, die 1914 eingeweiht wurden.

Die Schwesternschülerinnen des Vereins der Jahre 1903 bis 1913

Tabellarische Aufzeichnung
Daten aus: Hilde Steppe: „… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre…“, Frankfurt am Main1997: 225-232. Beachten Sie bitte weitere Quellen und Ergänzungen in den angegebenen Verlinkungen zur Datenbank www.juedische-pflegegeschichte.de.

Lfd. Nr. NameAusbildungsjahrGeburtTodGeburtsortSterbeortStichworte
37Ruth?1903    tätig in der Privatpflege, pensioniert 1910
38Ella?1903    Tätig in der Privatpflege, ausgeschieden wegen Heirat 1909
39Wolf, Dina190418761942Krudenburg (Crudenburg), heute Hünxe AuschwitzPrivatpflege, Krankenhaus Frankfurt und Hamburg, um 1914-18 Oberschwester der Inneren Abteilung im Krankenhaus Gagernstr., seit 1919 Säuglingsfürsorge Frankfurt, 1924-32 Oberin des jüdischen Krankenhauses in Köln, 1942 Flucht nach Amsterdam und Deportation nach Auschwitz
40Perl, Recha1904    ausgeschieden 1906
41Bargebuhr, Henny1904    ausgeschieden 1907
42Amram, Frieda190518851942Zwesten (Bad Zwesten, Schwalm-Eder)AuschwitzPrivatpflege in Hamburg und Heilbronn, im ersten Weltkrieg im Feld, ab 1913 Oberin des Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge. Deportiert nach Ravensbrück und Auschwitz
43Kochmann, Henriette1905    Privatpflege, in Heilbronn und „in der Etappe“ im ersten Weltkrieg
44Hortense?1905    ausgeschieden wg. Heirat 1909
45Kochmann, Dorothea1905    Privatpflege, Dürrheim, Arbeit im Frankfurter „Königswarter Hospital“
46Spiro, Rosa190618851977Prostken, Kreis lyck (Prostki)New YorkPrivatpflege Hamburg, Krankenschwester am Israelitischen Spital Straßburg, Lazarett „Krankenhaus Ost“ im ersten Weltkrieg und in der Etappe, 1919 in Davos, 1921 zurück aus Oberstedten OP- Schwester in Frankfurt. Emigration nach New York 1941, weiter als Krankenschwester tätig, 1977 starb sie in New York
47Fincke, Lina1906 in Hamburg  Hamburg ausgeschieden 1908
48Schönfeld, Bertha190618831941Kesselbach (Ldk. Giessen)Frankfurt a.M.tätig in der Privatpflege, in Straßburg, im ersten Weltkrieg im Lazarett in Frankfurt „Krankenhaus Ost“, danach als Operationsschwester im Krankenhaus, lebt 1934 bis 1938 in Frankfurt außerhalb des Schwesternhauses, kehrt 1938 dorthin zurück, begeht Selbstmord, um der Deportation zu entgehen.
49Hodenberg, Martha1906    ausgeschieden 1912 oder 1913
50De Jong, Rebekka1906    ausgeschieden 1908. Eine Verwandte von Rebecca De Jong könnte Isi De Jong sein, die seit 1946 in den Räumen des Krankenhauses in der Gagernstr. arbeitete.
51Oppenheim, Rita1906    ausgeschieden wg. Heirat 1909
52Müller, Flora1907    ausgeschieden 1910
53David, Käthe1908 1941Oberpleis, SiegkreisFort IX, Kowno, Litauenausgeschieden wg. Heirat 1911, Heirat und Sohn, Rückkehr im ersten Weltkrieg, Kriegskrankenpflege in Frankfurt, Geburt der Tochter, Umzug nach Dessau. Deportation nach Kowno
54Unger, Doris1908    Schwester von Else Unger, Privatpflege, 1910-13 Frankfurter Verband für Säuglingsfürsorge, 1914-1918 Oberschwester der Chirurgischen Abteilung im Krankenhaus Gagernstr., ab 1919 wieder in der Säuglingsfürsorge in Frankfurt
55Unger, Else19081880 Schildberg, Posen Schwester von Doris Unger, Privatpflege, Lazarettpflege, Lazarettzug P.I, 1914-1918 Oberschwester der Poliklinik im Krankenhaus Gagernstr., 1933 bis 39 Berlin. 1940 wieder in Berlin
56Landau, Betty (Bettina)1908    ausgeschieden 1912 oder 13
57Heilbrunn, Henriette (Henni)1908    1919 Ausbildung in Marburg zur Hebamme
58Plaat, Josephine1908    ausgeschieden 1912 oder 13
59Schragenheim, Sara (Sitta)1908    ausgeschieden 1912, 1914 Rückkehr zur Kriegskrankenpflege
60Zucker, Babette19091881Kühlsheim (Baden)  seit 1913 in der Säuglingsfürsorge. Ab 1919 Pflege im Israelitischen Altenheim zu Aachen
61Brück, Blondine (Blandina)19091878 Alsenz, Rheinland-Pfalz um 1910 Pflege im Hospital der Israelitischen Gemeinde und Privatpflege. Ca. 1911 und 1914, Pflege im Israelitischen Krankenhaus Straßburg, 1914-18 Lazarett Straßburg, 1919 Oberschwester Privatabteilung im Frankfurter jüdischen Krankenhaus
62Ehrenreich, Rebekka1909    ausgeschieden 1912 oder 13
63Wieseneck, Rachel (Recha))19091888 Frankfurt a.M. um 1910 Pflege Israel. Krankenhaus Frankfurt a.M. und Privatpflege, 1911-1914 Israelitisches Krankenhaus Straßburg, 1914-18 Lazarett Straßburg, 1919 Frankfurt Gagernstr., 1938 aus Wiesbaden, bis 1942 Frankfurt Gagernstr, vermutlich 1942 „evakuiert“.
64Hirsch, Josephine (Irma)1910    pensioniert 1917
65Seligmann, Grete, verh. Adelsheimer191018861944WandsbekAuschwitz1910-14 „Königswarter Hospital“.
Lazarettdienst. Lazarettzüge, besonders Bulgarien. Bis 1925 am Krankenhaus Gagernstr., danach Heirat, ca. 1942-1944 Leiterin einer Krankenstation in Theresienstadt. 1944 Auschwitz.
66Spier, Lina1910    im ersten Weltkrieg in der deutschen Sanitätsstation für Bulgarien
67Cahn, Jenny1911    ab 1913 Israeltisches Krankenhaus Straßburg. 1914-18 Lazarett Straßburg. 1919 in Frankfurt Gagernstr.
68Heimberg, Erna191118891944Madfeld, Stadt Brilonvermutlich Auschwitz1914-18 OP-Schwester im Frankfurter Lazarett 27, später jüdische Gemeindeschwester. 1936 Rückkehr aus Mannheim in das jüdische Schwesternheim Frankfurt. 1940-41 Rothschild‘sches Hospital. Sie war die letzte Oberin des Gagernkrankenhauses. Deportation 1942 nach Theresienstadt, 1944 nach Auschwitz
69Sachs, Martha Mirjam191118851945Tarnowitz, Oberschlesien (Tarnowskie Góry)Auschwitz1914-18 „im Felde, in der Etappe“. Bis 1942 im Zentrallabor des Gagernkrankenhauses. 1942 Deportation nach Theresienstadt, 1944 nach Auschwitz
70Berger, Beate (Berta, Beth)191218861940Niederbreisig, (Bad Breisig, Ahrweiler)Kirjat Bialik (Palästina)Lehrling und Verkäuferin in Düsseldorf, ab 1910 im „Königswarter Hospital“. Im ersten Weltkrieg in Bulgarien, eine
von vier Vereinsschwestern im Alexanderspital in Sofia. Danach in Pforzheim. 1922-34 Leiterin jüdisches Kinderheim Beit Ahawah in Berlin. 1934-1940
Aufbau eines Kinder- und Jugenddorfes in Palästina. Rettung vieler Kinder aus Deutschland. Sie starb in Palästina.
71Jacobsohn, Meta1911 1918  pensioniert 1915
72Glaser, Gertrud19121884 Hindenburg, Oberschlesien 1913-1918 Krankenhaus und Lazarettdienst in Straßburg. Privatpflege in Frankfurt. 1919 bis 1939 Bornheimer Landwehr 85, Schwesternhaus. 1939 Flucht nach Santiago de Chile
73Bender, Clara1913    1914-1918 Frontkrankenschwester
74Grünebaum, Emmy1913    1914-1918 Frontkrankenschwester
75Lehmann, Regine19131881 Würzburg seit 1923 in Bad Nauheim. 1925 bis 1930 Leiterin des Israeltischen Frauenheims in Bad Nauheim. Aus Bad Nauheim verzog sie 1937, unterschiedliche Aussagen zu ihrem Schicksal

Biografien einiger Schwesternschülerinnen

Frieda Amram (1885-1942)

Oberin Frieda Amram
Oberin Frieda Amram mit einem Schützling, Frankfurter Kinderhaus der ,Weiblichen Fürsorge‘, um 1939
Nachweis: Aus dem Poesiealbum von Inge Grünewald (Ines Ariel), Bl. 32R, in: Volker Mahnkopp, Dokumentation zu vom NS-Staat verfolgten Personen im Frankfurter Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge e. V. Hans-Thoma-Straße 24. Frankfurt a.M., Stand: 23.03.2019, https://www.platz-der-vergessenen-kinder.de [12.08.2020]

Frieda Amram kam 1905 als Schwesternschülerin zum Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main. Anschließend arbeitete sie in der Privatpflege in Frankfurt, dann in Hamburg und Heilbronn. Im ersten Weltkrieg diente sie in der Etappe, ab 1913 war sie Oberin des Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge. Sie wurde in Auschwitz ermordet. Ausführliche Informationen: „Deine Dir gute Obeli“ und  Chronologie zu Schwester Frieda Amram.

Bertha Schönfeld (1883-1941)

Schwester Bertja
Schwester Bertha im Operationssaal des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße 36, 1931
Aus: Thea Levinsohn-Wolf, Stationen einer jüdischen Krankenschwester. Deutschland – Ägypten – Israel, Frankfurt am Main 1996: 28

Bertha Schönfeld erhielt ihre Ausbildung im Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main im Jahre 1906. Sie war in der Privatpflege tätig, kam dann in das israelitische Spital nach Straßburg und arbeitete während des ersten Weltkriegs im Frankfurter Lazarett des Vereins. Nach dem Krieg war sie Operationsschwester im Krankenhaus in der Gagernstraße. Sie konnte sich in den Jahren 1934 bis 1938 eine Wohnung außerhalb des Schwesternhauses leisten. 1938 kehrte sie ins Schwesternhaus zurück. 1941 nahm sie sich 1941 das Leben. Ausführliche Informationen: Frankfurter Grabsteine als letzte Zeugen – die Krankenschwestern Bertha Schönfeld und Thekla Dinkelspühler und in der Chronologie zu Bertha Schönfelds Leben.

Beate Berger (1886-1940)

Beate Berger
Oberin Beate Berger, ohne Jahr (um 1924)
Credit: United States Holocaust Memorial Museum, courtesy of Ayelet Bargur

Beate Berger war Verkäuferin in Düsseldorf und lernte im einem Manufakturwarengeschäft bevor sie 1910 ihre Arbeit im „Königswarter Hospital“ in Frankfurt am Main begann. Eine Schwesternausbildung erhielt sie 1912 im Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main. Im ersten Weltkrieg leistete sie ihren Dienst im Lazarett des Vereins und nahm von 1916-1918 an der „Deutschen Sanitätskolonne für Bulgarien“, als eine von vier Vereinsschwestern, teil. Seit 1918 war sie Oberschwester in Frankfurt und auch in Pforzheim. 1922-34 hatte sie die Leitung des jüdisches Kinderheims Beit Ahawah in Berlin inne. Ab 1934 half sie ein Kinder- und Jugenddorf in Palästina aufzubauen und konnte viele der Kinder aus Deutschland retten. Sie starb 1940 in Palästina. Ausführliche Informationen: „Ausdauer, Energie und Opferbereitschaft“ und unter Chronik.

Rosa Spiro (1885-1977)

Rosa Spiero / In New York.
Aus: Thea Levinsohn-Wolf 1996: Stationen einer Krankenschwester. Frankfurt a.M.: 139

Rosa Spiro (auch Rosalie Spiero) wurde am 12.03.1885 in Prostkren, Kreis Lyck (heute Prostki, Polen) geboren. Ihre Ausbildung zur Krankenschwester erhielt sie 1906 im Verein für Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main, anschließend arbeitete sie in der Privatpflege in Frankfurt und in Hamburg (vgl. Steppe 1997: 228). Seit 1911 pflegte sie im Israelitischen Krankenhaus in Straßburg, in der Clinique Adassa. Über die Zeit in Straßburg informiert ausführlich der Artikel Frankfurter jüdische Krankenpflege in Straßburg (Elsass)

Zur Modernisierung des Klinikbetriebs in Straßburg entsandte der Verein am 1. Juli 1911 drei Schwestern, Operationsschwester Bertha Schönfeld, Narkoseschwester und Oberschwester Rosa Spiro und als Oberin Julie Glaser. Rosa Spiro wurde Oberschwester, also Bertha Schönfelds Vorgesetzte. Im selben Jahr folgten die Frankfurter Krankenschwestern Blondine Brück und Rahel (Recha) Wieseneck. Weitere ‚Frankfurterinnen‘ im Israelitischen Krankenhaus Straßburg waren die zwischen 1911 und 1914 ausgebildeten Jenny Cahn, Gertrud Glaser, Ricka Levy und Bella Peritz (vgl. Verein für jüdischen Krankenpflegerinnen 1920: 40-49).

Krankenhaus Strassburg
Israelitisches Krankenhaus Straßburg, Hagenauer Platz (Place de Haguenau), um 1894
Aus: Architekten und Ingenieur-Verein für Elsass-Lothringen (Hg.): Strassburg und seine Bauten, Strassburg 1894: 523

Über den Beginn des 1. Weltkriegs und seine Auswirkungen im Krankenhaus in Straßburg zeugt ein Bericht einer nicht namentlich genannten Schwester: „Uns Schwestern traf die Nachricht vom Krieg überraschend und niederschmetternd. Schwester Oberin war noch auf Urlaub. In Straßburg herrschte die größte Erregung. Niemand dort zweifelte, daß die Stadt in den nächsten Tagen von den Franzosen besetzt oder mindestens eingeschlossen und belagert würde. Das bis auf das letzte Bett besetzte Krankenhaus entleerte sich in wenigen Stunden. Die meist aus der Umgebung stammenden Kranken wurden, selbst in schwersten Zuständen, von den kopflosen Angehörigen nach Hause abgeholt. Uns Schwestern fragte der Krankenhausarzt, Herr Dr. Bloch, ob wir nicht nach Frankfurt abreisen wollten, oder was wir sonst beabsichtigten. Aber wir erklärten ihm einstimmig, daß wir den Posten, auf dem man uns gestellt, nicht verlassen würden. Bald darauf kam noch die Depesche aus Frankfurt, die uns die gleichlautende Anordnung des Mutterhauses brachte. Dann waren wir von Frankfurt abgeschlossen. Von unserem Verein wie von unseren Angehörigen hörten wir lange nichts mehr.“ (Ebd.: 38-39).

Rosa Spiro war zu diesem Zeitpunkt wohl schon zurück in Frankfurt wo der Verein und die Schwestern beschlossen hatten möglichst viele Schwestern für den Dienst im Feld freizustellen. Rosa Spiro gehörte zu einer ersten Gruppe von sechs Schwestern, die im Oktober 1914 mit dem Kriegslazaretttrupp 126 an die Westfront abrückten. Es waren die Schwestern Rosa Spiro, Frieda Amram, MiriamSachs, Clara Bender, Ella ? und Hilde Rewalt. Die Schwestern Frieda und Hilde wurde 1915 durch Emmy und Susanne ersetzt. Sie pflegten an den östlichen Kriegsschauplätzen und wieder in Belgien und Frankreich: „Im Western pflegten unsere Schwestern nacheinander in Kriegslazaretten zu Deynze, Roulers, Emelghem, Iseghem. Im August 1916 kam der Trupp nach dem Osten. Ostrolenka, Bialystock, Grodno, Lida in Rußland, Plewna, das gerade eroberte Bukarest waren die Stationen. Dann ging es wieder nach Belgien (Chimay, Montmigny), nach Frankreich (Monthermé, Pesches, Rochefort, Jemelle). So haben sie den meisten blutigen Schauplätzen dieses unerhört schweren und langen Kampfes tätig nahe gestanden…“ (ebd.: 41).

1919 wurde Rosa Spiro Oberschwester an der Israelitischen Lungenheilanstalt in Davos, in der Schweiz. Genauer im Haus „Ethania“. Überliefert ist ein Lawinenunglück welches sich dort ereignete, Schwester Rosa wird ebenfalls erwähnt (Das Lawinenunglück in Davos):Beim ersten Sturz wurde schon unser Küchenmädchen im Saal begraben. Herr Dr. Oeri, die Schwester und Herr Jurowitsch hatten sie gerade ausgegraben, sie und sich selbst in die Südzimmer des Hauses gerettet, als schon die zweite Lawine kam. Es wurde ganz dunkel. Frl. K. saß bei mir auf dem Bette und sagte: ‚Wir wollen doch zusammen sterben!‘ – Als dann alles vorbei war, mussten sich die Hilfsmannschaften erst einen Weg bahnen. Die Nordzimmer sind eingestürzt und die Treppen auch. Dr. Oeri ist vom dritten Stocke den Terrassen entlang auf die Straße hinuntergeklettert und musste unten vor dem Hause erst die Verschütteten ausgraben. Dann sind alle, die gehen konnten, durch die geschaffene Bahn gerutscht und sind zum Teil in einem Hotel und im ‚Neuen Sanatorium‘ in Davos-Dorf untergebracht. Wir waren drei Personen, die man tragen, vielmehr ziehen musste. Nun wir sind auch hinausgekommen. ‚Wie‘ ist ja ganz egal, die Hauptsache ist, dass wir in Sicherheit sind. Wir waren dann bis 10 Uhr abends in einem Hotel, wo man uns sehr freundlich aufgenommen hatte. Um 10 Uhr wurden wir mit Schwester Rosa, die am ganzen Körper blaue Flecken hat, und bis zuletzt aufopferungsvoll auf dem Platze arbeitete, nach dem neuen Sanatorium gebracht. Wir waren so glücklich, als wir endlich in ein Bett kamen. Die anderen Patienten waren schon seit 7 Uhr in diesem Sanatorium. Am anderen Morgen kamen auch alle Insassen der ‚Etania‘ [sic] in mein Zimmer, und Ihr könnt Euch kaum denken, wie glücklich wir alle waren, uns gesund wiederzusehen…“ (ebd.).

Von 1920 bis 21 pflegte Rosa Spiro im Genesungsheim der Eduard und Adelheid Kann-Stiftung in Oberursel in der Nähe von Frankfurt. Anschließend war sie im Jüdischen Krankhaus der Frankfurter jüdischen Gemeinde in der Gagernstr.36 in der chirurgischen Abteilung tätig. Kolleginnen waren hier unter anderen Thea Wolf und auch Bertha Schönfeld (s.o.).

Am 24.03.1941 konnte Rosa Spiro aus Deutschland entkommen und emigrierte nach New York wo sie weiter als Krankenschwester arbeitete. Laut Schiffsliste aus Ellis Island kam sie am 1. Januar 1941 auf der Nyassa dort an. Im März 1977 starb sie in New York (vgl. U.S. Social Security Death Index).

Margarete (Grete) Seligmann, verheiratete Adelsheimer (1886-1944)

Margarete Seligmann (vgl. Heuss-Czisch/Lauxmann) wurde am 31. Mai 1886 in Wandsbek (heute Stadtteil von Hamburg) geboren. 1910 erhielt sie ihre Ausbildung zur Krankenschwester im Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main und pflegte bis 1914 im „Königswarter Hospital“. Während des ersten Weltkriegs diente sie im Lazarettdienst, in Lazarettzügen und besonders in Bulgarien wohin sie ab 1916 im Rahmen der Deutschen Sanitätsmission für Bulgarien beordert worden war. Mit ihren Kolleginnen Sara Adelsheimer, Beate Berger und Lina Spier war sie im Krankenhaus in Jamboli und darauf im Alexander-Spital zu Sofia, einem Großkrankenhaus mit 1000 Betten und einer internationalen Patientenschaft. „Bei ihrer Stationierung im damaligen Bulgarien zog sie sich Malaria zu. Dafür erhielt sie eine Rente. Auf ihre Orden und Ehrenabzeichen aus dieser Zeit war sie sehr stolz.“ (Ebd.)

Eine besondere Leistung des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main war die Beteiligung am Frankfurter Lazarettzug P.I. (vgl. Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main 1920: 54-56). Für den vom Frankfurter Roten Kreuz betriebenen Lazarettzug P.I wurden sechs neue Wagen im Auftrag des Vereins eingerichtet. Unterstützung gab es durch die Frankfurt-Loge, die Frankfurter Frauen-Vereinigung, die Weibliche Fürsorge und viele einzelne Spender. Neben dem Stammpersonal des Roten Kreuzes schlossen sich ab dem 1. März 1915 vom Verein „Dr. Deutsch als leitender Arzt sowie Schwester Ida [Holz] und Schwester Grete [Seligmann] dem alten Personal des Zuges an.“ (Ebd.: 57). Der Zug war vier Jahre und einen Monat lang in Betrieb. Tätigte 147 Transporte mit 177.000 km Fahrleistung und beförderte nahezu 30.000 Personen.“ (Ebd.: 54) Er war jedoch auch Angriffen ausgesetzt, Fliegerangriffe gab es z.B. 1916 und 1918 bei Cambrai und in Péronne. Der Bericht erwähnt sechs Tote (davon ein Pfleger), weitere Verletzte und Verluste von mehreren Wagen (ebd.: 56).

Im Jahresbericht des Vereins von 1920 für 1913-1919 fasst der Autor zusammen: „49 Schwestern erhielten im ganzen 78 Auszeichnungen, die meisten die Rote-Kreuz-Medaille III. Kl., einige auch II. Kl., und die Frankfurter Schwestern-Medaille. Im ganzen waren im Laufe der Jahre sämtliche Schwestern für den Heeresdienst verwendet worden, die weitaus meisten die ganz Kriegszeit hindurch. Als kleinste Zahl waren 56 Schwestern gleichzeitig in der Soldatenpflege tätig.“ (Ebd.: 56) Der Autor begegnet auch Nachfragen, warum denn nicht mehr der Schwestern ihrer Aufgabe im zivilen Bereich nachgekommen waren, indem er betonte, dass dort geholfen werden sollte, wo die Hilfe am nötigsten war „Und der unwiderstehliche innere Trieb, der uns als Deutsch hinzwang zum kämpfenden Vaterlande und seinen blutenden Besten…“ (edb.).

Grete Seligmann arbeitete anschließend bis 1925 im Jüdischen Krankenhaus in der Gagernstraße bis zu ihrer Heirat mit Alexander Adelsheimer (1880-1933), dem Bruder der Kollegin Sara Adelsheimer, der späteren Oberin des Frankfurter Schwesternvereins (vgl. Steppe 1997: 229). Ihr Ehemann war Religionsoberlehrer beim Oberrat der Israelitischen Religionsgemeinschaft Württembergs in Stuttgart. Er starb am 27. Dezember 1933 in Stuttgart. Alexander Adelsheimer brachte zwei Töchter mit in die Ehe. In der NS-Zeit flüchteten beide, möglicherweise zusammen mit ihrer Tante Sara Adelsheimer, nach Palästina.

Anfang der 1940er Jahre wurde Margarete Adelsheimer nach Eschenau „evakuiert“.  Am 22. August 1942 folgte ihre Deportation nach Theresienstadt (vgl. Gedenkbuch BA Koblenz). Am 19.10.1944 wurde sie in das Vernichtungslager Auschwitz transportiert und dort ermordet (vgl. ebd.). Margarete Adelsheimers nach Tel Aviv geflüchtete Töchter erfuhren später von einer Überlebenden, dass „ihre Mutter auch In Theresienstadt als Krankenschwester tätig war und eine Krankenstation leitete“ (vgl. Heuss-Czisch/Lauxmann).

Glaser, Gertrud (1884-?)

Gertrud Glaser wurde am 07.02.1884 in Hindenburg (Oberschlesien) geboren (heute Zabrze, Polen) (vgl. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, Hausstandsbuch, Bornheimer Landwehr 85: 22). 1912 erhielt sie ihre Ausbildung zur Krankenschwester im Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main. Um 1913 pflegte sie im Straßburger Israelitischen Krankenhaus. Während des ersten Weltkriegs blieb sie in Lazaretten in Straßburg. Nach dem Krieg arbeitete sie in der Privatpflege. Sie wohnte im Schwesternhaus in der Bornheimer Landstraße 85 bis zum August 1939, in dem Monat, in dem sie nach Santiago de Chile ausreisen konnte (vgl. Steppe 1997: 230).

Edgar Bönisch, April 2021

Quellen

Archivmaterial

  • Yad Vashem, Jerusalem (Gedenkblätter)
  • Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Personen
  • Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Institutionen
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, HB 655, Bornheimer Landwehr 85
  • Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, HB 686 und 687, Gagernstraße 36
  • Gedenkbuch BA Koblenz
  • Stadtarchiv Bad Nauheim

Literatur, Bilder und Internetquellen

  • Altenmüller, Irene 2021: Wie Frauen sich ihr Wahlrecht erkämpft haben. https://www.ndr.de/geschichte/chronologie/Frauenwahlrecht-in-Deutschland-Die-Geburtsstunde,frauenwahlrecht110.html (29.03.2021)
  • Betzien, Petra 2018: Krankenschwestern im System der nationalsozialistischen Konzentrationslager. Selbstverständnis, Berufsethos und Dienst an den Patienten im Häftlingsrevier und SS-Lazarett. Frankfurt am Main
  • Bönisch, Edgar 2015: Die Ausbildung von Krankenpflegerinnen durch die Logenvereinigung Unabhängiger Orden Bnei Briss (UOBB). https://www.juedische-pflegegeschichte.de/die-ausbildung-von-krankenpflegerinnen-durch-die-logenvereinigung-unabhaengiger-orden-bnei-briss-uobb/# (19.03.2021)
  • Bude, Heinz 2000: Qualitative Generationsforschung, in: Uwe Flick, Ernst von Kardoff, Ines Steinke (Hg.): Qualitative Forschung. Ein Handbuch, Hamburg: 187-194
  • Das Lawinenunglück in Davos. In: Der Israelit vom 15. Januar 1920, zitiert nach https://www.alemannia-judaica.de/davos_juedgeschichte.htm (15.02.2020)
  • Delegierten-Versammlung 1904: Delegierten-Versammlung der Vereinigung zur Ausbildung jüdischer Krankenpflegerinnen in Deutschland im September 1904 zu Frankfurt a. M. im Schwesternheim Königswarterstraße 20. Frankfurt a. M. o. J. [1904]
  • Delegierten-Versammlung 1905: Delegierten-Versammlung der Vereinigung zur Ausbildung jüdischer Krankenpflegerinnen in Deutschland zu Berlin 1905 […]. Berlin o. J. [1905]
  • Deutscher Bundestag: Kaiserreich (1871 – 1918). https://www.bundestag.de/parlament/geschichte/parlamentarismus/kaiserreich (25.03.2021)
  • Hanauer, Wilhelm 1914: Festschrift zur Einweihung des neuen Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde zu Frankfurt am Main. Frankfurt am Main
  • Helmerichs, Jutta 1992: Krankenpflege im Wandel (1890 bis 1933). Dissertation Universität Göttingen
  • Heuss-Czisch, Barbara/Lauxmann, Jennifer: Margarete Adelsheimer. In: Gegen das Vergessen. Stolpersteine in Stuttgart. https://www.stolpersteine-stuttgart.de/index.php?docid=530 (30.03.2021)
  • Hochschule für Frauen zu Leipzig. https://de.wikipedia.org/wiki/Hochschule_f%C3%BCr_Frauen_zu_Leipzig (17.03.2021)
  • Jüdische Gemeinde Frankfurt/M: Die Geschichte der Jüdischen Gemeinde Frankfurt. https://www.jg-ffm.de/de/gemeinde/geschichte (29.03.2021)
  • Käppner, Joachim 2021: Des Kaisers alte Kleider. Das Wilhelminisch Reich war nicht besser als sein Ruf. Im Gegenteil. In: Süddeutsche Zeitung, Nr. 63, 17. März 2021, München
  • Krankenpfleger. https://de.wikipedia.org/wiki/Krankenpfleger (17.03.2021)
  • Krohn, Helga 2000: Ein „Gruss aus Frankfurts schönstem Stadtteil“ – Blick in die Frankfurter Stadtentwicklung. In: Krohn, Helga: Ostend. Blick in ein jüdisches Viertel (Begleitbuch zur gleichnamigen Ausstellung), Frankfurt am Main
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  • Seemann, Birgit/Bönisch, Edgar unveröffentlicht: Conflicts during the Institutionalisation of German-Jewish Nursing (1880-1910)
  • Steppe, Hilde 1997: „… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre …“. Zur Geschichte der jüdischen Krankenpflege in Deutschland. Frankfurt/M.
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  • Ulmer, Eva-Maria 2009: Der Beginn der beruflich ausgeübten Pflege im 19. Jahrhundert. https://www.juedische-pflegegeschichte.de/der-beginn-der-beruflich-ausgeuebten-pflege-im-19-jahrhundert/ (17.03.2021)
  • U.S. Social Security Death Index. https://www.ancestry.com/search/collections/3693/
  • Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main 1899: 6. Jahresbericht des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
  • Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main 1900: 7. Jahresbericht des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
  • Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main 1902: 9. Jahresbericht des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main: Anhang
  • Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main 1908: 15. Jahresbericht des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
  • Verein für jüdische Krankenpflegerinnen 2020: Rechenschaftsbericht für die Jahre 1913 bis 1919 des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
  • Vom gottgefälligen Dienen zur Profession: Gesundheits- und Krankenpflege https://www.diakonie.de/soziale-berufe (17.03.2021)
  • Zeittafel medizinischer Entwicklung. https://de.wikipedia.org/wiki/Zeittafel_medizinischer_Fortschritte (29.03.2021)
  • Ziemann, Benjamin 2016a: Das Kaiserreich als Nationalstaat. In: Bundeszentrale für politische Bildung, Informationen zur politischen Bildung, Nr. 329, 1/2016
  • Ziemann, Benjamin 2016b: Deutschland in der Welt. In: Bundeszentrale für politische Bildung, Informationen zur politischen Bildung, Nr. 329, 1/2016