Martha (Tilly Dora) Brodnitz
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Geboren
12.07.1914 in Frankfurt am Main
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Gestorben
in Raasiku bei Reval (Tallinn, Estland), "Tötungsstätte"?
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Nationalität
deutsch -
Konfession
jüdisch, 1917 evangelisch getauft
Chronik
12.07.1914
Geburtsdatum
Die Fotografin und spätere Krankenschwester Martha Tilly Dora Brodnitz wurde am 12. Juli 1914 in Frankfurt am Main geboren. Sie war die Tochter des Chirurgen Sanitätsrat Dr. Siegfried Brodnitz und seiner Frau Ottilie geb. Trier.
18.05.1917
Als Kind getauft
Mit fast drei Jahren wurde das jüdische Kind Martha Brodnitz am 18. Mai 1917 evangelisch getauft.
Um 1939 - 1942
Im Frankfurter Jüdischen KrankenhausKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
Martha Brodnitz, von Beruf Kunstfotografin, wurde nach dem Novemberpogrom 1938 aus ihren Beruf geworfen. Bis zu ihrer Deportation arbeitete sie im Frankfurter jüdischen Krankenhaus in der Gagernstraße, wo sie auch wohnte.
24.09.1942
DeportationGedenkbuch BA Koblenz
Mit dem letzten Deportationszug ins Baltikum wurde die 28-jährige Martha Brodnitz am 24. September 1942 aus ihrer Geburtsstadt Frankfurt nach Estland deportiert und dort mit hoher Wahrscheinlichkeit an der "Tötungsstätte" Raasiku bei Reval (heute Tallinn) ermordet.
2013
Literatur zu Martha BrodnitzGetauft, ausgestoßen und vergessen?
Notizen
Deportierte jüdische Krankenschwestern in Estland"Wer immer ein Menschenleben rettet..."
In Renate Kingmas Erinnerungsbuch über Frankfurter Judenretter/innen berichtet Ursula B. über ihre Eltern Fritz und Rosa Hohmann, die jüdische Zwangsarbeiterinnen vor dem Verhungern bewahrten. Darunter befanden sich auch Krankenschwestern, die wie Martha Brodnitz aus Frankfurt deportiert wurden: "Im Kriegsjahr 1943 wurde der Bauleiter Fritz Hohmann (1907-1989) von Frankfurt nach Reval in Estland, dem heutigen Tallinn, versetzt, um dort den kriegszerstörten Hafen wieder aufzubauen. Als ,Trümmerfrauen´ wurden ihm 140 Jüdinnen zugeteilt, die dorthin verschleppt worden waren. 40 von ihnen waren aus Frankfurt, einige waren Krankenschwestern des Gagern-Krankenhauses." Mit hohem persönlichen Einsatz versorgten Fritz Hohmann und seine Frau Rosa die Zwangsarbeiterinnen heimlich mit Lebensmitteln. Später wurden die Frauen in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Die wenigen Überlebenden nahmen Kontakt zu ihren Rettern auf. Am 18. September wurde das Ehepaar Hohmann mit der israelischen Auszeichnung "Gerechte unter den Völkern" geehrt.
Informationen zu Martha BrodnitzHessisches Hauptstaatsarchiv (Homepage)
Informationen zu Martha BrodnitzMuseum Judengasse Frankfurt am Main / Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz
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