Sanitätsrat Dr. med. Nathan Riesenfeld förderte in Würzburg tatkräftig die jüdischen Krankenpflege als Frauenberuf. Er wurde am 21. Juni 1867 als Sohn des Kaufmanns Louis Riesenfeld und seiner Frau Rosalie geb. Seidenmann in Woischnik, Oberschlesien (heute: Wozniki, Polen) geboren.

Der praktische Arzt Nathan Riesenfeld zog um 1893 nach Würzburg und eröffnete seine Praxis im Arbeiterviertel Grombühl. Nach seiner Einbürgerung (1908) amtierte er von 1909 bis 1917 als Ersatzmann, dann als Bevollmächtigter (Stadtrat) der Liberalen Freien Bürgervereinigung im Gemeindekollegium. Viele Jahre amtierte er als Vorstandsmitglied und Vorsitzender des Vereins zur Wahrung der Interessen des Stadtteils Grombühl. 1929, ein Jahr vor seinem Tod, wurde Dr. Riesenfeld zum Sanitätsrat ernannt.

1894 veröffentlichte Nathan Riesenfeld seine Dissertation "Die Löslichkeit des Quecksilbers in wässerigen Salzlösungen" (Universität Würzburg, Pharmakologisches Institut).

Zwischen 1914 und 1930 erwarb sich Nathan Riesenfeld als ehrenamtlicher Leiter der Ausbildung jüdischer Krankenschwestern große Verdienste um die jüdische Krankenpflege in Würzburg und Deutschland. An der Gründung des Würzburger jüdischen Schwesternvereins war er vermutlich maßgeblich beteiligt.

Am 28. Januar 1930 verstarb Sanitätsrat Dr. Nathan Riesenfeld im Sanatorium Ebenhausen bei München.

Die jüdischen Bne-Briss-Logen (U.O.B.B.) waren an der Durchsetzung und Organisation der professionellen jüdischen Krankenpflege in Deutschland maßgeblich beteiligt.