Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Bertha Schönfeld

Chronik

13.09.1883

Geburtsdatum

Die Krankenschwester Bertha Schönfeld entstammte dem minoritären Landjudentum im protestantisch geprägten Mittelhessen. Am 13. September 1883 wurde sie in dem Dorf Kesselbach (Gemeinde Rabenau, Landkreis Gießen, Hessen) geboren.

1906 schloss Bertha Schönfeld ihre Schwesternausbildung ab. Danach war sie in der Privatpflege tätig.

Um 1911 - Um 1914

Krankenschwester am Israelitischen Spital zu StraßburgIsraelitisches Krankenhaus Straßburg / Clinique Adassa

1914 - Um 1919

Verwundetenpflege im Ersten Weltkrieg

Im Ersten Weltkrieg entsandte der Frankfurter jüdische Schwesternverein Bertha Schönfeld an das Städtische Lazarett "Krankenhaus Ost".

01.02.1917

Verleihung der Goldenen SchwesternbroscheVerein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main

Bertha Schönfeld, Operationsschwester in der Chirurgischen Abteilung, erhielt am 1. Februar 1917 für zehnjährige "treue Tätigkeit" die Goldene Brosche des Vereins für jüdische Krankenschwestern zu Frankfurt am Main.

Um 1925 - Um 1941

KolleginnenRosa (Rosalie) Spiero

Oberschwester Rosa Spiero und Schwester Bertha Schönfeld gehörten beide zum Team der Chirurgischen Abteilung des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde. Ihr kollegiales Verhältnis beschrieb Thea Levinsohn-Wolf in ihrer Autobiographie als konflikthaft. Vielleicht hatte sich Bertha Schönfeld - etwa zwei Jahre älter als Rosa Spiero - eine Beförderung zur Oberschwester erhofft?

Um 1930

Team der Chirurgischen Abteilung: Schwester Bertha SchönfeldDr. med. Emil Altschüler

Mitte 1930 - 1932

KolleginnenThea Levinsohn-Wolf

Thea Levinsohn-Wolf und Bertha Schönfeld gehörten beide zum Team der Chirurgischen Abteilung. Schwester Thea kam mit ihrer mitunter etwas schwierigen älteren Kollegin gut zurecht.

1931

Schwester Bertha SchönfeldBertha Schönfeld

Abbildung: Bertha Schönfeld

Schwester Bertha im Operationssaal des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße 36.

1934 - 1938

Mögliche WohnadresseWaldschmidtstraße 82, Frankfurt am Main

Von 1934 bis 1938 wohnte Bertha Schönfeld nicht im Schwesternhaus, sondern vermutlich in der Waldschmidtstraße 82 (Frankfurter Stadtteil Ostend).

1938 kehrte Bertha Schönfeld in das Schwesternhaus zurück.

29.06.1941

Todestag

Am 29. Juni 1941 entzog sich Bertha Schönfeld der nationalsozialistischen Willkür durch Suizid; sie nahm Gift und verstarb im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße. Thea Levinsohn-Wolf beschrieb ihre ältere Kollegin als eine starke, kämpferische Persönlichkeit, die sich nicht gern unterordnete: "Schwester Bertha hatte beschlossen, ihr Leben auf ihre Art zu leben und gegebenenfalls auch zu beenden. Um nicht die Schmach der Deportation erdulden zu müssen, nahm sie sich das Leben."

1983

Informationen zu Bertha SchönfeldDurch Freitod aus dem Leben geschiedene Frankfurter Juden

1996

Literatur zu Bertha SchönfeldStationen einer jüdischen Krankenschwester

05.07.2011

Das Grab von Bertha SchönfeldBertha Schönfeld

Abbildung: Bertha Schönfeld

Das Grab von Bertha Schönfeld, hier in seinem Umfeld auf dem Jüdischen Friedhof Eckenheimer Landstraße.

05.07.2011

Das Grab von Bertha SchönfeldBertha Schönfeld

Abbildung: Bertha Schönfeld

Das Grab von Bertha Schönfeld auf dem Jüdischen Friedhof Eckenheimer Landstraße.

2014

Literatur zu Bertha SchönfeldJedem Kranken das eigene Menü

Notizen

Bertha Schönfelds Grabstätte befindet sich - unter dem Namen Berta Schonfeld - auf dem neueren Frankfurter Jüdischen Friedhof Eckenheimer Landstraße.

Informationen zu Bertha SchönfeldHessisches Hauptstaatsarchiv (Homepage)

Bertha Schönfelds Geburtsort Kesselbach war klein: Er verfügte weder über eine Kirche noch einen Friedhof und offenbar auch nicht über eine Synagoge. Die wenigen Kesselbacher Jüdinnen und Juden gehörten zur jüdischen Gemeinde im benachbarten Londorf (heute Ortsteil der Gemeinde Rabenau) und wurden auf dem dortigen Friedhof beerdigt (weitere Informationen: http://www.museum-rabenau.de/). Unter den mindestens 15 deportierten jüdischen Kesselbacherinnen und Kesselbachern befanden sich drei mit dem Namen Schönfeld. Die jüdischen Landgemeinden des heutigen Landkreises Gießen wurden im Nationalsozialismus ausgelöscht.

Kolleginnen in StrassburgJulie Glaser

Kolleginnen in StrassburgRosa (Rosalie) Spiero

Kolleginnen in Strassburg