Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Thekla Dinkelspühler

Geboren am 04.06.1901 in Bad Homburg vor der Höhe

Gestorben am 22.05.1942 in Frankfurt am Main

Begräbnisstätte Jüdischer Friedhof Eckenheimer Landstraße

Nationalität deutsch

Religion israelit.

Geburtsdatum

Die Krankenschwester Thekla Dinkelspühler wurde am 4. Juni 1901 in Bad Homburg vor der Höhe (Hochtaunuskreis, Hessen) geboren. Sie war die Tochter des Kaufmanns Moritz Dinkelspühler und seiner Frau Clara geb. Eichenberg und die Erstgeborene von Zwillingen: Ihre Schwester Luise (auch: Louise; urkundlich: Louisa) kam ebenfalls in der elterlichen Wohnung Louisenstraße 34 zur Welt. Stadtarchiv Bad Homburg - Personalstandsunterlagen, Geburtsurkunden Thekla und Louisa Dinkelspühler


Geburtshaus der Krankenschwester Thekla Dinkelspühler

Louisenstraße 32 Bad Homburg vor der Höhe


Geburtsurkunde von Thekla Dinkelspühler

Dinkelspühler,Thekla / Geburtsurkunde © Stadtarchiv Bad Homburg


Erzwungene Emigration der Zwillingsschwester Luise Dinkelspühler nach New York

Zu Luise Dinkelspühler, der Zwillingsschwester Thekla Dinkelspühlers, liegt im Hessischen Hauptstaatsarchiv eine Entschädigungsakte (Abt. 518/10299) vor. Bis zu ihrer NS-bedingten Entlassung 1933 arbeitete sie als Stenotypistin und Büroangestellte in Bad Homburg und zuletzt in einer Zwieback-Fabrik in Friedrichsdorf/Ts. Nach ihrer Flucht in die USA arbeitete sie in New York als Krankenschwester (seit 1941 im Krankenhaus, seit 1946 als Privatschwester). Hessisches Hauptstaatsarchiv (Homepage), Link


Einzug in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
In der NS-Zeit entschied sich Thekla Dinkelspühler für die Ausbildung zur Krankenschwester im Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main. Sie verließ ihre Geburtsstadt Bad Homburg und zog am 14. August 1939 in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus (Bornheimer Landwehr) ein. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 64


Einzug in das Frankfurter jüdische Krankenhaus (Gagernstraße)

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
Nach der NS-Zwangsräumung des Frankfurter jüdischen Schwesternhauses zog Thekla Dinkelspühler, zu diesem Zeitpunkt noch Lehrschwester, am 19. November 1940 in das Frankfurter jüdische Krankenhaus um. Dort pflegte sie eineinhalb Jahre lang.


Todestag

Am 22. Mai 1942 nahm sich Schwester Thekla im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße das Leben. Damit entging sie der Deportation in ein Vernichtungslager. Thekla Dinkelspühler wurde nur 40 Jahre alt. Gedenkbuch BA Koblenz, Link Durch Freitod aus dem Leben geschiedene Frankfurter Juden, S. 6 Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 48


Informationen zu Thekla Dinkelspühler

Diamant, Adolf: Durch Freitod aus dem Leben geschiedene Frankfurter Juden


Literatur zu Thekla Dinkelspühler

Grosche, Heinz: Geschichte der Juden in Bad Homburg vor der Höhe


Grab von Thekla Dinkelspühler

Das Grab von Thekla Dinkelspühler befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof Eckenheimer Landstraße. © Birgit Seemann


Sig 6322