Selma (Sara) Frank geborene Frankenfelder
Geboren am 01.01.1880 in Heidingsfeld/Würzburg
Gestorben am um06.1944 in Auschwitz, Vernichtungslager
Begräbnisstätte unbekannt
Nationalität deutsch
Religion jüdisch
13. Mai 1846
–
24. August 1914
Familiengeschichte / Lebensdaten des Vaters Jeremias Frankenfelder
Die Krankenschwester Selma (Sara) Frank geb. Frankenfelder stammte aus einer unterfränkisch-jüdischen Familie: Ihr Vater, der Metzgermeister Jeremias Frankenfelder, wurde am 13. Mai 1846 in Heidingsfeld (heute Stadtteil von Würzburg, Unterfranken, Bayern) geboren. 1887 gründete er in Würzburg einen eigenen erfolgreichen Metzgereibetrieb. Am 24. August 1914 starb er in Würzburg. Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945, Bd. 1, S. 165
24. August 1850
–
21. August 1926
Familiengeschichte / Lebensdaten der Mutter Therese Frankenfelder
Selma Franks Mutter Therese Bein wurde am 24. August 1850 in Unsleben (Unterfranken, Bayern) geboren. 1871 heiratete sie in Schweinfurt Jeremias Frankenfelder. Nach dem Tod ihres Mannes führte sie anfangs dessen Metzgereibetrieb weiter.
2. August 1872
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um 1. Juni 1944
Familiengeschichte / Lebensdaten der Schwester Rosa Freudenberger und weiterer Geschwister
Selma Franks älteste Schwester Rosa Freudenberger wurde am 2. August 1872 in Heidingsfeld geboren. Um 1900 heiratete sie den sozialdemokratischen Politiker und Buchhändler Felix Freudenberger (08.08.1874 Heidingsfeld - 15.12.1927 Schönberg / Württemberg [Sanatorium]), ihre gemeinsame Tochter Sophie Morton (Meyer) (geb. 1901) lebte zuletzt im englischen Exil. Rosa Freudenberger führte in Würzburg die bekannte Buchhandlung ihres Mannes fort, nach dem in Würzburg heute der Felix-Freudenberger-Platz benannt ist. Selma Frank hatte noch sechs weitere Geschwister, die ebenfalls in Heidingsfeld geboren wurden, einige lebten in Frankfurt am Main: 1. Emil Frankenfelder (geb. 14.04.1874, 1944 zusammen mit seiner Frau Sofie geb. Landauer nach Auschwitz deportiert), Metzger; 2. Ricka Strauß (geb. 19.11.1876(?)), verheiratet mit dem Weinhändler Hugo Strauß (Marktbreit), lebte 1930 in Frankfurt/M.; 3. Sofie Mayer (09.11.1877 - 29.01.1941 Würzburg), verheiratet mit dem Kaufmann Max Mayer; 4. Raphael Frankenfelder (geb. 25.09.1885, 27.11.1941 zusammen mit seiner Frau Laura geb. Bamberger nach Riga / Lettland deportiert), Metzgermeister, leitete den väterlichen Betrieb; 5. Adolf Frankenfelder (geb. 18.(30.?)08.1886), 1919(?) nach Frankfurt/M. verzogen; 6. Alfred Frankenfelder (geb. 15.11.1888), Kaufmann, 1907 nach Frankfurt/M. verzogen. (Raphael Frankenfelders Geburtsdatum ist im "Biographischen Handbuch" mit 1894, im Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs mit 1885 angegeben.) Gedenkbuch BA Koblenz, Link Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945, Bd. 1, S. 165
1. Januar 1876
–
11. April 1943
Familiengeschichte / Lebensdaten des Ehemannes Adolf Frank
1905 heiratete Selma Frank den am 1. Januar 1876 in Gestorf / Springe (Niedersachsen) geborenen Kaufmann Adolf Frank. Er war als Geschäftsführer, Buchhalter und selbständiger Geschäftsmann tätig, nach dem Ersten Weltkrieg als vereidigter Handelsmakler und Sachverständiger der Industrie- und Handelskammer Würzburg. Er führte ein Warenagenturgeschäft für Getreide-, Mehl- und Futtermittel. Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-1945, Bd. 1, S. 155 Würzburger Stolpersteine, Link
1. Januar 1880
Geburtsdatum
Die Krankenschwester Selma (Sara) Frank geb. Frankenfelder wurde am 1. Januar 1880 in Heidingsfeld (heute Stadtteil von Würzburg, Unterfranken, Bayern) geboren.
1899
Ausbildung zur Krankenschwester in Frankfurt am Main
Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main"... den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre...", S. 227 (Nr. 29)
1905
Ausscheiden wegen Heirat
Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am MainWegen der Heirat mit Adolf Frank gab Selma Frankenfelder ihren Beruf auf und verließ das Frankfurter jüdische Schwesternhaus. Mit ihrem Ehemann lebte sie (wieder) in Würzburg.
1914
–
1918
Krankenpflege im Ersten Weltkrieg
Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am MainSelma Franks Bindung an die Frankfurter jüdische Schwesternschaft und ihre patriotische Gesinnung zeigten sich darin, dass sie sich zu Kriegsbeginn 1914 beim Schwesternhaus freiwillig für die Verwundetenpflege meldete. Ihr Ehemann Adolf Frank diente bis zu seiner Verwundung 1916 als Soldat (Gefreiter). Auch Selma Franks Brüder Emil, Raphael, Adolf und Alfred Frankenfelder - letzterer als Vizewachtmeister, er wurde mehrfach ausgezeichnet und erhielt u.a. das Eiserne Kreuz II. Klasse - riskierten im Ersten Weltkrieg ihr Leben für Deutschland. In der NS-Zeit waren alle jüdischen Verdienste vergessen: Selma und Adolf Frank wurden ebenso wie Emil und Raphael Frankenfelder Opfer der Schoah. Rechenschaftsbericht für die Jahre 1913 bis 1919 des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main, S. 34
1920
Literatur zu Selma Frank
Rechenschaftsbericht für die Jahre 1913 bis 1919 des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main23. September 1942
Deportation nach Theresienstadt
Am 23. September 1942 wurde Selma Frank zusammen mit ihrem Ehemann Adolf Frank und ihrer älteren Schwester Rosa Freudenberger von Würzburg nach Theresienstadt deportiert. Gedenkbuch BA Koblenz, Link Würzburger Stolpersteine, Link
23. September 1942
Gleicher Transport (Deportationszug Würzburg - Theresienstadt)
Sophie (Sofie, Henni, Sonny) Landsberg11. April 1943
Tod des Ehemannes Adolf Frank
Adolf Frank überlebte das Lager Theresienstadt nicht, er starb am 11. April 1943. Gedenkbuch BA Koblenz, Link
18. Mai 1944
Deportation nach Auschwitz
Am 18. Mai 1944 wurden Selma Frank und Rosa Freudenberger von Theresienstadt in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Gedenkbuch BA Koblenz, Link
um 1. Juni 1944
Todestag
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurden die Schwestern Selma Frank und Rosa Freudenberger - 64 und 70 Jahre alt - kurz nach ihrer Ankunft in Auschwitz selektiert und ermordet.
1989
Informationen zu Selma Frank und ihrer Familie
Strätz, Reiner: Biographisches Handbuch Würzburger Juden 1900-19451997
Literatur zu Selma Frank
Steppe, Hilde: "... den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre..."4. Mai 2015
Informationen zu Selma Frank
Steppe, Hilde: Würzburger Stolpersteine(Aufruf der Website am 04.05.2015)
4. Mai 2015
Informationen zu Selma Frank
Steppe, Hilde: Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken(Aufruf der Website am 04.05.2015)
Sig 6105