Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Salomon Goldschmidt

Geboren am 31.05.1873 in unbekannt

Gestorben am 02.1938 in unbekannt

Begräbnisstätte unbekannt

Nationalität deutsch

Religion israelit.

Geburtsdatum / Beruf

Salomon Goldschmidt wurde am 31. Mai 1873 als Sohn von Jettchen geb. Strauß (1846-1933) aus Wachenbuchen (Maintal) und Baruch Goldschmidt (1845-1912) in Hochstadt (Kreis Hanau, heute Stadt Maintal, Main-Kinzig-Kreis, Hessen) geboren. Er war von Beruf Viehhändler und auf den Kuhhandel spezialisiert. Diese und weitere biografische Angaben sind online abrufbar bei http://www.peterheckert.org sowie bei http://www.brueder-schoenfeld-forum.de/Juden_H.htm (letzter Aufruf beider Websites am 12.12.2018).


Familiengründung in Hochstadt

Vor 1906 heiratete Salomon Goldschmidt die aus Oberaltertheim bei Würzburg stammende Jettchen geb. Kahn (sie verstarb unter der NS-Verfolgung vermutlich 1944 unter falschem Namen in einem Krankenhaus zu Enschede/Niederlande an Krebs). Das Paar bekam drei Kinder: Hermann (geb. 1906, emigriert nach Argentinien), Julius (geb. 1909, 1940 vermutlich von Nazis als vermeintlicher Spion in Enschede/Niederlande ermordet) und Rosy (geb. 1915, emigriert nach New York).


Gemeindevorsteher von Hochstadt

Seit 1924 (oder früher) amtierte Salomon Goldschmidt als Vorsteher der jüdischen Gemeinde von Hochstadt. Mit seiner Frau Jettchen musste er 1936 nach Frankfurt umziehen, wo er Aufnahme im Gumpertz´schen Siechenhaus fand. Hochstadt mit Bischofsheim und Dörnigheim (Stadt Maintal, Main-Kinzig-Kreis), Link


Bewohner des Gumpertz´schen Siechenhauses

Gumpertz’sches Siechenhaus
Salomon Goldschmidt wurde von 1936 bis 1938 im Gumpertz´schen Siechenhaus gepflegt. Am 17. Februar 1938 erschien in der Zeitschrift "Der Israelit" ein Nachruf: "Nach kurzem schweren Leiden verschied das frühere Vorstandsmitglied der Gemeinde Hochstadt Kreis Hanau, Salomon Goldschmidt. Der Heimgegangene, der vor zwei Jahren nach Frankfurt übersiedelte, war ein von tiefer Frömmigkeit erfüllter Jehudi [Jude, d.V.], der an vielen Schiurim [religiösen Unterweisungen, d.V.] mit Hingabe teilnahm und kaum einen Vortrag versäumte. Jahrzehntelang war Goldschmidt den umliegenden Landgemeinden seines früheren Wohnsitzes ein beratender, helfender und schützender Freund besonders in jüdischen Angelegenheiten. Dies brachte in einem ergreifenden Hesped (Trauerrede) in der Synagoge des Gumpertz'schen Siechenhauses - deren treuer Besucher der Verklärte war - Herr Provinzialrabbiner Dr. Gradenwitz zum Ausdruck, der ihn als rechtschaffenen Mann und aufrechten Juden bezeichnete, der stets in stilles Wohltätigkeit Erfüllung das Erhabenste und Beste erstrebte. Die Herren Rabbiner Wolpert, Rabbiner Korn und Hermann Seckbach schilderten ihn dann noch insbesondere in seiner Verbundenheit mit 'seiner' Kehilloh [Gemeinde, d.V.] Gumpertz und fanden hierbei innige Worte der Trauer. Möge sein Verdienst seiner gleichgesinnten Familie beistehen. Seine Seele sei eingebunden in den Bund des Lebens." Hochstadt mit Bischofsheim und Dörnigheim (Stadt Maintal, Main-Kinzig-Kreis), Link


Todestag

Salomon Goldschmidt verstarb vermutlich Anfang Februar 1938 im Gumpertz'schen Siechenhaus.


Nachruf auf Salomon Goldschmidt im "Israelit" v. 17.02.1938

Goldschmidt, Salomon - Nachruf / Nachruf auf Salomon Goldschmidt in "Der Israelit" v. 17.02.1938 Nachweis: http://www.alemannia-judaica.de/hochstadt_synagoge.htm


Besuch des Herkunftsorts Hochstadt durch Salomon Goldschmidts Sohn und Enkel

Mit seinem jüngsten Sohn Alfredo (Rabbiner in Bogota, heute (Stand 2018) Oberrabbiner von Kolumbien) besuchte Hermann Goldschmidt auf Einladung der Stadt Frankfurt 1985 seinen Heimatort Hochstadt. 2006 folgte im Rahmen des Frankfurter Besucherprogramms ein Besuch des ältesten Sohnes Joseph und seiner Frau in Hochstadt. Bereits 1960 hatte Salomon Goldschmidts Tochter Rosy den Jüdischen Friedhof Hanau besucht und zu Ehren ihrer Großeltern Jettchen und Baruch Goldschmidt ein Besucherbuch gestiftet. Die Angaben sind der Website des Lokalhistorikers Peter Heckert entnommen und noch weiter zu prüfen (vgl. http://peterheckert.org/, Rubriken: 'Hochstadt' und 'Juden' [zuletzt aufgerufen am 12.12.2018]).


Informationen zur jüdischen Gemeinde Maintal mit Hochstadt (letzter Aufruf der Website am 12.12.2018)

Brüder-Schönfeld-Forum e.V., Maintal
Das Brüder-Schönfeld-Forum e.V. in Maintal (Main-Kinzig-Kreis, Hessen) fördert das Andenkens an Verfolgte, vor allem während der NS-Zeit, sowie Toleranz auf allen Gebieten der Kultur. Der Verein ist nach den beiden jüdischen Brüdern Horst und Gerd Schönfeld aus Dörnigheim benannt: Sie wurden 1941 im Alter von elf und zehn Jahren mit ihren Eltern und weiteren etwa tausend jüdischen Bürgerinnen und Bürgern aus Frankfurt am Main und Umgebung nach Kaunas/Kowno (Litauen) deportiert und dort ermordet.


Informationen zu Salomon Goldschmidt

Hochstadt mit Bischofsheim und Dörnigheim (Stadt Maintal, Main-Kinzig-Kreis)
(Letzter Aufruf der Website am 12.12.2018)


Sig 10972