Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Rita Hamburger

Geboren am 12.03.1920 in Hörstein

Gestorben am unbekannt in unbekannt

Begräbnisstätte unbekannt

Nationalität deutsch

Religion jüdisch

Rita Hamburgers Vater Julius Hamburger als Soldat (Kavallerie) im Ersten Weltkrieg (ganz rechts, auf sein Schwert gestützt), ohne Jahr (um 1914)

Rita Hamburgers Vater Julius Hamburger als Soldat (Kavallerie) im Ersten Weltkrieg (ganz rechts, auf sein Schwert gestützt), o.J. Datierung: um 1914, Nachweis: © Betty Harrison Für die folgende Fotoserie - ein digitales Familien- und Erinnerungsalbum - danken wir ganz herzlich Betty Harrison (USA), der Nichte von Rita Hamburger.


Kinderfoto von Rita Hamburgers älterem Bruder Max, ohne Jahr (um 1917)

Hamburger,Rita - Max Hamburger Kinderfoto / Kinderfoto von Rita Hamburgers älterem Bruder Max, ohne Jahr (um 1917) © Betty Harrison


Geburtsdatum / Zur Biografie

Rita Hamburger arbeitete im Gumpertz´schen Siechenhaus und zuletzt im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main (Gagernstraße). Sie wurde am 12. März 1920 (ISG Ffm: Hausstandsbuch Gagernstraße 36; Yad Vashem) oder 1919 (Meldekarte Stadt Alzenau) in Hörstein (heute Stadtteil von Alzenau, Landkreis Aschaffenburg, Bayern) geboren. Rita Hamburger besuchte die Jüdische Volkshochschule zu Hörstein und danach eine Fortbildungsschule. Für ihren Berufswunsch Schneiderin fand sie in der NS-Zeit keine Lehrstelle und verdingte sich deshalb als Hilfsarbeiterin sowie in Privathaushalten. Museum Judengasse Frankfurt am Main / Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz, Interne Datenbank Gedenkstätte Yad Vashem: Zentrale Datenbank der Namen der Shoah-Opfer, Gedenkblatt Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, Bl. 123 Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken, Eintrag Rita Hamburger (mit Meldekarte Stadt Alzenau)


Kinderfoto von Rita Hamburger, ohne Jahr (um 1922)

Hamburger, Rita - Kinderfoto / Rita Hamburger als Kleinkind, ohne Jahr (um 1922) © Gedenkstätte Yad Vashem, Jerusalem


Rita Hamburgers Mutter Selma Hamburger (undatiert)

Hamburger,Rita - Selma Hamburger / Foto von Rita Hamburgers Mutter Selma Hamburger, o.J. © Betty Harrison


Rita Hamburgers Vater Julius Hamburger auf der Viehweide (stehend, im Vordergrund), undatiert

Hamburger, Rita - Julius Hamburger Viehweide / Rita Hamburgers Vater Julius Hamburger auf der Viehweide (stehend, im Vordergrund), o.J © Betty Harrison


Foto von Max Hamburger auf der Postkarte an seine Schwester Rita Hamburger, 1935

Hamburger, Rita - Max Hamburger / Foto von Max Hamburger auf der Postkarte an seine Schwester Rita Hamburger, 1935 © Betty Harrison


Rita Hamburgers Vater Julius Hamburger in späteren Jahren (undatiert)

Hamburger,Rita - Julius Hamburger / Rita Hamburgers Vater Julius Hamburger in späteren Jahren, o.J. © Betty Harrison


Jugendliche Patientin im Frankfurter Rothschild'schen Kinderhospital

Mathilde von Rothschild’sches Kinderhospital


Foto einer Postkarte an Rita Hamburger, geschrieben von ihrem Bruder Max Hamburger (Hannover)

Postkarte an Rita Hamburger (Patientin des Rothschild'schen Kinderhospitals) von ihrem Bruder Max Hamburger aus Hannover, 02.10.1935 © by Betty Harrison, USA


Von Alzenau nach Frankfurt am Main

Vermutlich NS-verfolgungsbedingt zieht Rita Hamburger von Alzenau nach Frankfurt am Main. Biographische Datenbank Jüdisches Unterfranken, Eintrag Rita Hamburger, Meldekarte Stadt Alzenau


Tätigkeit im Gumpertz'schen Siechenhaus

Gumpertz’sches Siechenhaus
Rita Hamburger gehörte bis zur NS-Zwangsräumung des 'Hinterhauses' zum Personal des Gumpertz'schen Siechenhauses. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 123


Postkarte (und vermutlich das letzte noch erhaltene Textdokument) von Rita Hamburger an ihren Bruder Max Hamburger (Flucht aus Nazideutschland über Antwerpen/Belgien), Rückseite, 1938

Postkarte (und vermutlich das letzte noch erhaltene Textdokument) von Rita Hamburger an ihren Bruder Max Hamburger (Flucht aus Nazideutschland über Antwerpen/Belgien), Rückseite, 1938 © by Betty Harrison, USA


Postkarte von Rita Hamburger (Vorderseite mit Absenderadresse Danziger Platz 15 (Gumpertz'sches Siechenhaus)) an ihren Bruder Max Hamburger (1938 Flucht aus Nazideutschland über Antwerpen/Belgien)

Postkarte von Rita Hamburger an ihren Bruder Max Hamburger (Flucht aus Nazideutschland über Antwerpen/Belgien): Vorderseite mit Absenderadresse Danziger Platz 15 (Gumpertz'sches Siechenhaus), 1938 © by Betty Harrison, USA


Rita Hamburger und Team (vermutlich Gumpertz'sches Siechenhaus, 'Hinterhaus')

Hamburger, Rita - Teamfoto / Rita Hamburger (vorne, 2. v. links) mit Arbeitsteam, möglicherweise am 'Hinterhaus' des Gumpertz'schen Siechenhauses, um 1938 © by Betty Harrison, USA


Postkarte von Rita Hamburgers Vater Julius Hamburger an seinen Sohn Max ins New Yorker Exil: Rückseite

Postkarte von Rita Hamburgers Vater Julius Hamburger an seinen Sohn Max ins New Yorker Exil: Rückseite, 24.10.1939 © by Betty Harrison, USA


Postkarte von Rita Hamburgers Vater Julius Hamburger an seinen Sohn Max ins New Yorker Exil

Vorderseite mit Absenderadresse Schwanenstraße 7 (vermutlich 'Ghettohaus'), mit Grüßen von Julius und Selma Hamburgers Flurnachbarn, 24.10.1939 © by Betty Harrison, USA


Tätigkeit im Frankfurter jüdischen Krankenhaus

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main


Deportation aus Frankfurt am Main

Rita Hamburger wurde im Mai 1942 mit bislang unbekanntem Ziel deportiert, ebenso vermutlich im gleichen Jahr auch ihre Eltern: Selma geb. Hess (geb. 17.05.1884) und Julius Hamburger (geb. 02.07.1878), von Beruf Metzger und Viehhändler, zuletzt wohnhaft im Frankfurter Stadtteil Ostend, Schwanenstraße 7/IV (vermutlich 'Ghettohaus'). Als einziger der Familie kann Ritas älterer Bruder Max (geb. 1914) aus Nazideutschland flüchten. Rita Hamburgers Todesdatum wurde auf den 8. Mai 1945 festgesetzt. Museum Judengasse Frankfurt am Main / Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz, Interne Datenbank Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 123 (mit Datumstempel)


Rita Hamburgers Bruder Max (Mitte) als Angehöriger der US Army in Frankreich und Deutschland, um 1945

Trotz des großen persönlichen Risikos kehrte der jüdische NS-Vertriebene Max Hamburger 1944 als Angehöriger der US Army nach Frankreich und Deutschland zurück - vermutlich im Zuge der alliierten Invasion in der Normandie. Die Suche nach seinen Eltern und seiner Schwester Rita war vergeblich. Max Hamburger hat als einziger seiner Familie die Shoah überlebt. Hamburger,Rita - Max Hamburger US Army / Rita Hamburgers Bruder Max (Mitte) als Angehöriger der US Army in Frankreich und Deutschland, um 1945 © Betty Harrison


Heirat von Max Hamburger und Ruth Simon im New Yorker Exil

1948 heiratete Max Hamburger in New York City die aus Luckau (Brandenburg) stammende Ruth Simon. Auch sie konnte 1938 noch rechtzeitig aus Nazideutschland flüchten. Sie verstarb am 13. Februar 2017 mit 96 Jahren im US-Bundesstaat Florida (vgl. Beitrag v. Daniel Friedrich in der Lausitzer Rundschau, URL: https://www.lr-online.de/lausitz/luckau/luckauer-holocaust-ueberlebende-stirbt-96-jaehrig-in-den-usa_aid-3225135 mit Abb. des Ehepaares Hamburger, zuletzt aufgerufen am 05.04.2018). Ihre in der Shoah ermordete Schwägerin Rita hat Ruth Hamburger nie kennengelernt.


Hochzeitsfoto von Max und Ruth Hamburger (Bruder und Schwägerin) im New Yorker Exil, 1948

Hochzeitsfoto von Max und Ruth Hamburger (Bruder und Schwägerin von Rita Hamburger) im New Yorker Exil, 1948 © Betty Harrison, USA


Laufzeit der Entschädigungsakte Rita Hamburger im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

Hessisches Hauptstaatsarchiv - Entschädigungsakte Hamburger, Rita


Gedenkblatt (mit Kinderfoto) für Rita Hamburger

Gedenkstätte Yad Vashem: Zentrale Datenbank der Namen der Shoah-Opfer
Aus dem amerikanischen Exil reichte Max Hamburger Gedenkblätter für seine Schwester Rita und seine Eltern Selma und Julius Hamburger bei der Gedenkstätte Yad Vashem ein.


Max und Ruth Hamburger (Bruder und Schwägerin) im US-amerikanischen Exil, 1983

Hamburger, Rita - Max und Ruth Hamburger / Max und Ruth Hamburger (Bruder und Schwägerin von Rita Hamburger) im US-amerikanischen Exil, 1983 © Betty Harrison, USA


Jüdische Geschichte des Geburtsortes von Rita Hamburger (last updated 03.08.2015)

Alemannia Judaica - Hörstein (Stadt Alzenau, Landkreis Aschaffenburg)


Gemeinsamer Wohnort Hörstein (Alzenau, Unterfranken/Bayern)

Paula Ring


Sig 6241