Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Margarethe Gottschalk geborene Reichenbach

Geboren am unbekannt in Pattensen

Gestorben am 09.01.1896 in unbekannt

Begräbnisstätte unbekannt

Nationalität deutsch, im Exil britisch

Religion jüdisch

Geburtsdatum / Familienherkunft

Die Krankenschwester Margarethe "Marga" Gottschalk geb. Reichenbach wurde am 9. Januar 1896 in Pattensen (Kreis Springe, Niedersachsen) bei Hannover als Kind des Kaufmanns Hugo Reichenbach und seiner Ehefrau Berta (Bertha) geb. Katz, Tochter eines Pferdehändlers aus Mollenfelde, geboren. Informationen zur mütterlichen Familiengeschichte: Geschichtswerkstatt Marburg e.V. – Forschung für Regional- und Alltagsgeschichte: Moritz und Toni Katz, http://www.geschichtswerkstatt-marburg.de/projekte/m&t-katz.php [letzter Aufruf am 31.07.2019]. Hessisches Hauptstaatsarchiv - Entschädigungsakte Gottschalk, Margarethe, Geburtsurkunde von Margarethe Reichenbach, 09.12.1938


Mitglied des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
Hessisches Hauptstaatsarchiv - Entschädigungsakte Gottschalk, Margarethe, geprüft


Krankenschwester im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
Nach den Angaben in Hilde Steppes Standardwerk zur deutsch-jüdischen Pflegegeschichte fungierte Margarethe Reichenbach in den 1920er Jahren als Oberschwester der Chirurgie. "... den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre...", S. 231, Nr. 104


Erfolgreiches Schwesternexamen

1916 bestand Margarethe Reichenbach ihre kriegsbedingt verkürzte Pflegeausbildung mit der Examensnote "sehr gut". Hessisches Hauptstaatsarchiv - Entschädigungsakte Gottschalk, Margarethe, Ausweis für staatlich anerkannte Krankenpflegepersonen, dat. 01.11.1916


Oberschwester (vermutlich Chirurgie) des Frankfurter jüdischen Krankenhauses Gagernstraße

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
Hessisches Hauptstaatsarchiv - Entschädigungsakte Gottschalk, Margarethe, geprüft


Flucht aus Nazideutschland nach London

Margarethe Reichenbachs Leben im englischen Exil war von Armut und gesundheitlichen Einschränkungen geprägt; ihre geringen Einkünfte erzielte sie vermutlich in der Privatpflege.


Deportation von Margarethe Gottschalks Mutter Berta Reichenbach

Margarethe Gottschalks Mutter Berta Reichenbach, geboren am 26.02.1864 in Mollenfelde (heute Ortsteil von Friedland, Landkreis Göttingen, Niedersachsen), wurde am 15. Dezember 1941 von Hannover in das Ghetto Riga (Lettland) deportiert, ebenso Karl Reichenbach (geb. 25.06.1892 in Pattensen) und Frida (Frieda) Reichenbach (geb. 30.04.1894 in Pattensen); alle drei wurden vermutlich am 1. Januar 1943 ermordet. Gedenkbuch BA Koblenz, Einträge in Online-Datenbank


Eheschließung mit dem Witwer Adolf Gottschalk in London

Die Trauung von Margarethe Reichenbach (51 Jahre) und Adolf Gottschalk (49 Jahre) fand in der orthodoxen "S. Klausner Synagoge Hampstead Adass Jisroel" (heute: Sarah Klausner Synagogue, London-Hampstead) statt. Adolf Gottschalk war ebenfalls aus Nazideutschland geflüchtet und musste sich im englischen Exil als Lagerarbeiter verdingen.


Frankfurter jüdische Kolleginnen im englischen Exil

Paula Luci (Lucia, Lucie) Geismar


Frankfurter jüdische Kolleginnen im englischen Exil

Paula Luci (Lucia, Lucie) Geismar


Frankfurter jüdische Kolleginnen im englischen Exil

Johanna Hanbury


Im Exil verstorben

Margarethe Gottschalk verstarb nach 1972 vermutlich in London.


Informationen zu Margarethe Gottschalk

Hessisches Hauptstaatsarchiv - Entschädigungsakte Gottschalk, Margarethe


Sig 6208