Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Käthe (Käte) Mariam geborene David

Geboren am 05.03.1877 in Oberpleis/Siegkreis

Gestorben am 25.11.1941 in Fort IX, Kowno (Kaunas), Litauen

Begräbnisstätte unbekannt

Nationalität deutsch

Religion jüdisch

Geburtsdatum

Die Krankenschwester Käthe (Käte) Mariam geb. David wurde am 5. März 1877 in Oberpleis/Siegburg (heute Stadtteil von Königswinter, Rhein-Sieg-Kreis, Nordrhein-Westfalen) geboren. Gedenkbuch BA Koblenz, Link


Ausbildung zur Krankenschwester in Frankfurt am Main

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
1908 wurde Käthe David an einem der Frankfurter jüdischen Krankenhäuser ausgebildet. "... den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre...", S. 229 (Nr. 53)


Ausscheiden wegen Heirat

1911 verließ Käthe David das Schwesternhaus. Sie heiratete Dr. Theodor Mariam (1884-1976), Chemiker bei der Agfa Farbenfabrik Wolfen (heute Stadtteil von Bitterfeld-Wolfen, Sachsen-Anhalt).


Geburt des Sohnes Rudolf



Literatur zu Käthe Mariam

Rechenschaftsbericht für die Jahre 1913 bis 1919 des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main


Rückkehr im Ersten Weltkrieg

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
Im Ersten Weltkrieg kehrte Käthe Mariam in das Frankfurter jüdische Schwesternhaus zurück und beteiligte sich an der Kriegskrankenpflege. Rechenschaftsbericht für die Jahre 1913 bis 1919 des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main, S. 34


Geburt der Tochter Hortense



Umzug nach Dessau

Spätestens 1922 lebte Käthe Mariam mit ihrem Mann in Dessau, (mit Unterbrechungen?) bis 1939.


Emigrationsversuch und Deportation

Käthe Marian wurde von Berlin aus in das nationalsozialistisch besetzte Kowno (Kaunas, Litauen) deportiert und auf einer Festung, dem berüchtigten Todeslager Fort IX, inhaftiert. Der Ehemann und ihre beiden Kinder konnten noch rechtzeitig flüchten: "Rudolf emigrierte 1938 in die USA, Hortense 1939 nach England. Nachdem auch Dr. Mariam während des Novemberpogroms 1938 verhaftet und im Lager Buchenwald interniert worden war, entschloss sich das jüdische Ehepaar zur Emigration. Ende August 1939 verließen sie Dessau in Richtung England. Da der Kriegsausbruch sich ankündigte, drängte Käthe Mariam ihren Mann, von Kopenhagen aus ein Flugzeug zu nehmen. Sie selbst litt an Flugangst und wollte ihm per Schiff folgen. Mit Kriegsbeginn am 1. September 1939 war das nicht mehr möglich. Käthe Mariam wurde am 17. November 1941 von Berlin nach Kowno deportiert. Alle Mitglieder dieses Transportes wurden am 25. November 1941 von deutschen Einsatzkommandos in Kowno erschossen." STOLPERSTEINE für Dessau-Roßlau, Link


Todestag

Nur wenige Tage nach ihrer Ankunft wurde Käthe Marian am 25. November 1941 im Fort IX ermordet.


Gedenkblatt für Käthe Mariam

Gedenkstätte Yad Vashem: Zentrale Datenbank der Namen der Shoah-Opfer
1983 reichte Rudolf Mariam bei der Gedenkstätte Yad Vashem ein Gedenkblatt für seine Mutter ein.


Literatur zu Käthe Mariam

Steppe, Hilde: "... den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre..."


Informationen zu Käthe Mariam und ihrer Familie

Ulbrich, Bernd G.: STOLPERSTEINE für Dessau-Roßlau


Literatur zur Schoah in Litauen

Wette, Wolfram: Karl Jäger


Literatur zu Schoah in Litauen

Dieckmann, Christoph: Deutsche Besatzungspolitik in Litauen 1941 - 1944


Informationen zu Käthe Mariam

Dieckmann, Christoph: Gedenkbuch BA Koblenz


Sig 6021