Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Irene Ilse Lewis geborene Ettlinger

Geboren am 07.12.1920 in Karlsruhe

Gestorben am unbekannt in unbekannt

Begräbnisstätte unbekannt

Nationalität unbekannt

Religion jüdisch

Alwine Ettlinger, geb. Simon, Mutter von Irene Ilse

Alwine Ettlinger wurde mit allen badischen Juden am 22.10.1940 verhaftet und deportiert und in Polen umgebracht, berichtete Irene Ettlinger. Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Abt. 518 Nr. P2749/07


Geburtsdatum

Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, S. 60


Schulzeit

Irene Ettlinger besuchte in Karlsruhe die Voksschule, die Realschule und danach die Höhere Handelsschule. Das angestrebte Abitur konnte sie nicht erlangen, da sie zwangsweise die Schule verlassen musste. Sie hatte den Wunsch Chemie zu studieren. Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Abt. 518 Nr. P2749/07


Vor der Ausbildung zur Krankenschwester

Nach dem Einjähringen und bevor sie 18 Jahre alt wurde, leistete sie Büroarbeit. Da sie nicht studieren durfte war für sie das "nächstbeste" die Ausbildung zur Krankenschwester. Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Abt. 518 Nr. P2749/07


Hugo Ettlinger, der Vater von Irene wählte den Freitod

Hugo Ettlinger betrieb mit seinem Bruder eine Häute- und Fellhandlung. Die Familie kam zu Wohlstand. Ab 1933 ging das Geschäft immer schlechter und wurde 1935 an einen Ariseur übertragen. Diese Informationen stammen aus dem Gedenkbuch für die Karlsruher Juden: http://gedenkbuch.informedia.de/index.php/PID/12/name/824/seite/2/suche/E.html 25.07.2014


Der Bruder Lothar Reinhard kann nach England entkommen

Der Bruder von Irene Ettlinger konnte mit Hilfe einer englischen Wohlfahrtsorganisation nach England entkommen. Er nannte sich später Lawrence Roger Elliott. Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Abt. 518 Nr. P2749/07


Einzug ins Schwesternheim

Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
Beginn der Ausbildung als Lernschwester im Schwesternheim in der Bornheimer Landstraße 85. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, S. 60


Auszug aus dem Schwesternheim

Zwangsweiser Einzug im Jüdischen Krankenhaus in der Gagernstraße 36. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, S. 60


Deutsche Geheimpolizei verhaftete Irene Ettlinger

Sie wohnte und arbeitete zu diesem Zeitpunkt im Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde. Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Nr. P 2749/07


Estland

Irene Ettlinger war in diesem Zeitraum in verschiedenen Lagern in Estland interniert, die alle dem KZ Riga unterstellt waren, wie sich Frau Ettlinger erinnert. Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Nr. P 2749/07


Verschleppung nach Stutthof

Von Estland wurde Irene Ettlinger ins KZ Stutthof verschleppt. Dort wurde sie misshandelt, geschlagen und zu harter Zwangsarbeit gewzungen, wie sie selbst berichtete. Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Nr. P 2749/07


In Lodz

Nach der Befreiung aus den Händen der Deutschen war der Krieg noch nicht zu Ende, und Irene Ettlinger ging für zwei Monate nach Polen, Lodz (Litzmannstadt). In dieser Zeit war sie krank und bewusstlos. Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Nr. P 2749/07


Zwangsmärsche nach Lauenburg (Pommern)

Das KZ Stutthof wurde ab Januar 1945 evakuiert. In Zwangsmärschen wurde die Inhaftierten nach Lauenburg (Pommern) geführt. Auch Irene Ettlinger musste diesen Weg gehen. Am 10. März 1945 wurde sie von der Russischen Armee befreit. Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Nr. P 2749/07


Im Flüchlingslager in Berlin

Nach der Zeit in Polen konnte Frau Ettlinger nach Berlin gehen und bliebt dort vier Wochen lang im Flüchtlingslager Iranische Straße. Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Nr. P 2749/07


Irene Else Ettlinger in Frankfurt am Main

Aus Berlin ging Irene Ettlinger in die amerikanische Zone nach Frankfurt am Main. Hier blieb sie bis zu Ihrer Auswanderung in die USA. Als Zeugen nannte sie Heinz Karry. Hessisches Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Entschädigungsakten, Abt. 518 Nr. P2749/07


Ankunft in New York

Laut Passagierliste kam Irene Ettlinger am 1. April 1947 in New York an. Der Name des Schiffs war "Marine Marlin", zuvor war der Name "Ernie Pyle" durchgestrichen worden. Herkunfsthafen war Plymoth/England. Die entsprechende Liste wurde in der Suche ihres Namens auf: http://interactive.ancestry.com am 25.07.2014 gefunden.


Sig 6354