Ida Wronker geborene Friedeberg
Geboren am 06.04.1871 in Birnbaum, Provinz Posen (heute Miedzychod, Polen)
Gestorben am unbekannt in unbekannt
Begräbnisstätte unbekannt
Nationalität deutsch
Religion israelit.
6. April 1871
Geburtsdatum
Ida Wronker (geb. Friedeberg), langjährige Ehrendame des Gumpertz'schen Siechenhauses, wurde am 6. April 1871 in Birnbaum, Provinz Posen (heute Miedzychod, Polen) geboren. Die Gattin des Warenhauskönigs Hermann Wronker war als Tochter von Johanna geb. Tietz und Benjamin Friedeberg mit der deutsch-jüdischen Warenhausdynastie Tietz (Oskar, Leonhard und Hermann Tietz) verwandt. Gedenkstätte Yad Vashem: Zentrale Datenbank der Namen der Shoah-Opfer, Online-Datenbank (Gedenkblatt)
um 1918
–
1933
Ehrendame des Gumpertz'schen Siechenhauses
Gumpertz’sches SiechenhausVon 1918 bis in die 1930er Jahre kümmerte sich Ida Wronker als Ehrendame um das Siechenhaus und seine Bewohner/innen. Anlass für ihr langjähriges Engagement war möglicherweise der Tod ihres Sohnes Erich - wurde er zuletzt im Siechenhaus gepflegt? Rechenschaftsbericht des Vereins Gumpertz´sches Siechenhaus und der Minka von Rothschild-Goldschmidt-Stiftung in Frankfurt am Main für die Jahre 1916, 1917 und 1918, S. 6
10. März 1918
Tod des Sohnes Erich Wronker
Hermann WronkerHermann und Ida Wronker hatten drei Kinder: Erich, Max und Alice (verheiratete Engel). Ihr Sohn Erich verstarb am 10. März 1918 in Frankfurt am Main an einer Tuberkulose, die er sich während des Ersten Weltkriegs als Soldat an der Front in Osteuropa zugezogen hatte; er liegt auf dem Jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße als ‚Gefallener‘ beerdigt (vgl. http://www.denkmalprojekt.org/2014/frankfurt-am-main_jued-frdhf_wk1_ns-opfer_hs.html, Aufruf am 12.04.2016). Erichs Bruder Max Wronker (Offizier im Ersten Weltkrieg) trat in die Geschäftsführung des väterlichen Unternehmens ein. Seine Schwester Alice arbeitete in der Medizin (u.a. Poliklinik für innere Medizin am Israelitischen Krankenhaus Berlin) und heiratete 1921 den orthopädischen Chirurgen Hermann Engel. Beide Geschwister konnten rechtzeitig aus Nazideutschland flüchten.
um 1925
Abbildung: Foto von Ida Wronker, ohne Jahr (um 1925)
Portrait von Ida Wronker, ohne Jahr (um 1925) © Gedenkstätte Yad Vashem, Jerusalem
1939
Flucht des Ehepaares Hermann und Ida Wronker nach Paris
Hermann WronkerNationalsozialistisch verfolgt und zwangsenteignet, flüchteten Ida und Hermann Wronker 1939 nach Paris. Ihre geplante Emigration zu Sohn und Tochter nach Ägypten scheiterte.
Museum Judengasse Frankfurt am Main / Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz, interne Datenbank
23. September 1942
Deportation des Ehepaares Wronker nach Auschwitz
Hermann WronkerNach einer Odyssee (Verstecke, Lagerhaft) in Frankreich wurden Ida und Hermann Wronker über das Sammellager Drancy am 23. Septemer 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Das Ehepaar wurde für tot erklärt.
Gedenkbuch BA Koblenz, Online-Datenbank
22. Februar 1943
Ermordung der Nichte Johanna Wronker in Theresienstadt
Hermann WronkerHermann und Ida Wronkers in Frankfurt lebende Nichte Johanna Wronker (geb. 24.11.1889 in Mannheim, Tochter von Hermanns Bruder Simon Wronker) war taubstumm. Sie wurde am 18. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und kam dort am 22. Februar 1943 zu Tode.