Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Hermann Rothschild

Geboren am 25.07.1898 in Völkershausen

Gestorben am 25.11.1941 in Kaunas (Kowno), Litauen (Kauen, Fort IX)

Begräbnisstätte unbekannt

Nationalität deutsch

Religion jüdisch

Geburtsdatum / Zur Familiengeschichte

Der Kaufmann und spätere Krankenpfleger Hermann Rothschild wurde am 25. Juli 1898 in Völkershausen (heute Ortsteil der Stadt Vacha, Wartburgkreis, Thüringen) geboren. Er war ein Sohn des Kaufmanns Salomon Rothschild und seiner Frau Luise geb. Weisskopf. Seine Geschwister (ebenfalls in Völkershausen geboren) wurden bis auf eine Schwester (geb. 1889), die im New Yorker Exil lebte, und die früh verstorbene jüngste Schwester Rose (1901–1917) in der Shoah ermordet: Simon (geb. 31.07.1886), Isidor (geb. 20.10.1891), Max (geb. 26.12.1893) und Mally (Mali) Löbenstein (geb. 09.12.1895). Hessisches Hauptstaatsarchiv - Entschädigungsakte Rothschild, Hermann, geprüft


Kaufmännische Tätigkeit bis zum NS-Boykott

Hermann Rothschild arbeitete im Delikatessengeschäft seiner Ehefrau Sofie Scheuer, das sie laut Entschädigungsakte seit 1925 in Bad Nauheim führte; es belieferte die jüdischen Frauen- und Kinderheime sowie zahlreiche Hotels und Gaststätten - seit Oktober 1929 als "Feinkosthaus Scheuer. Inhaber Hermann Rothschild". Zu Beginn der 1930er Jahre musste das Geschäft - durch Umsatzrückgang oder NS-Boykott - schließen. Seit Februar 1931 betrieb Hermann Rothschild laut Gewerbetagebuch der Stadt Bad Nauheim einen "Handel mit Textilien im Kleinen" in der Kursstraße 11, den er im Oktober 1935 vermutlich NS-verfolgungsbedingt abmeldete.


Heirat mit Sofie (Sophie) Scheuer (geb. 05.01.1902 in Ostheim, heute Stadtteil von Butzbach, Hessen), Kauffrau und Tochter eines Metzgereiinhabers

Für die Übermittlung des Heiratsdatums danken wir Herrn Herbert Begemann und dem Brüder-Schönfeld-Forum e.V., Maintal (per Mail v. 14.08.2020).


Geburt des Sohnes Hans Rothschild in Bad Nauheim (Wetteraukreis, Hessen)



Ausbildung zum Krankenpfleger am Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main


Frankfurter Wohnung des Krankenpflegers Hermann Rothschild und seiner Familie im Erdgeschoss

Am Tiergarten 42 Frankfurt am Main


Selbständiger Krankenpfleger in Frankfurt am Main



Berufliches Inserat von Hermann Rothschild im Frankfurter Israelitischen Gemeindeblatt

Inserat von Hermann Rothschild im Frankfurter Israelitischen Gemeindeblatt, 1938 Nachweis: Gemeindeblatt der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main 16 (1937-1938) 4 (1.1938), S. 29


Weiteres berufliches Inserat von Hermann Rothschild im Frankfurter Israelitischen Gemeindeblatt

Inserat von Hermann Rothschild im Frankfurter Israelitischen Gemeindeblatt, 1938 Nachweis: Inserat von Hermann Rothschild im Frankfurter Israelitischen Gemeindeblatt, 1938


Deportiert im gleichen Zug

Zilli (Zili) Heinrich


Deportation von Hermann, Sofie und dem neunjährigen Hans Rothschild in das NS-besetzte Litauen



Ermordung der Familie Rothschild in Kaunas

Hermann, Sofie und Hans Rothschild gehören vermutlich zu den Opfern der NS-Massenerschießungen am 25. November 1941 auf der Festung Fort IX in Kauen (Kaunas/Kowno, Litauen). Gedenkbuch BA Koblenz, Online-Datenbank


Erinnerung an die Familie Rothschild an ihrem langjährigen Wohnort Bad Nauheim

Auf dem 2016 eingeweihten errichteten "Holocaust Erinnerungsmal Bad Nauheim" sind auch Hermann, Sophie und Hans Rothschild namentlich erwähnt (vgl. https://www.holocaust-erinnerungsmal-badnauheim.com/ [23.04.2019]).


Männliche Kollegen

Jakob Grünebaum


Männliche Kollegen

Jonas (Jona) Neuberger


Männliche Kollegen

Walter Samuel Hayum


Entschädigungsakte zu Hermann Rothschild im Hessischen Hauptstaatsarchiv Wiesbaden

Hessisches Hauptstaatsarchiv - Entschädigungsakte Rothschild, Hermann


Sig 6336