Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Franz Roeckle

Geboren am 14.12.1879 in Vaduz (Liechtenstein)

Gestorben am 23.12.1953 in Vaduz (Liechtenstein)

Begräbnisstätte unbekannt

Nationalität liechtensteinisch, preußisch, deutsch

Religion katholisch (1913 Ausschluss)

Geburtsdatum

Franz Roeckle wurde am 14. Dezember 1879 vermutlich in dem Dorf Mühleholz (Vaduz/ Liechtenstein) als Sohn eines Mühle- und Sägereibesitzers geboren.


Architekt des Frankfurter jüdischen Krankenhauses

Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
Gemeinsam mit seinem Kollegen Fritz Voggenberger realisierte Franz Roeckle von 1911 bis 1914 den Bau des neuen Frankfurter jüdischen Krankenhauses mit Schwesternhaus in der Gagernstraße. Der international gefragte Architekt gehörte in den 1920er Jahren zu den reformorientierten Gestaltern des "Neuen Frankfurt" um Ernst May. In Frankfurt konzipierte er u.a. die Westend-Synagoge, das Institut für Sozialforschung der "Frankfurter Schule" sowie die "Heimatsiedlung".


Wegen Heirat mit der geschiedenen Protestantin Johanna Hilsenbeck Verlust des liechtensteinischen Bürgerrechts sowie Ausschluss aus der katholischen Kirche



Architekt des Frankfurter jüdischen Schwesternhauses

Schwesternhaus des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main (4. Standort)
Neben dem Krankenhaus der jüdischen Gemeinde verantwortet Roeckle auch den Neubau des Schwesternhauses des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main in der Bornheimer Landwehr 85.


Aufnahme seines Neffen Franz und seiner Nichten Paula und Marianne (Vollwaisen, die drei Kinder seines verstorbenen Bruders Raimund Roeckle)



Eintritt in die NSDAP



Tatbeteiligung am "Rotter-Überfall" (Entführung des jüdischen Ehepaares Rotter/Schaie in Liechtenstein mit Todesfolge)

Franz Roeckle, Artikel von Peter Geiger im Sammelband


Franz Roeckle verstarb in Vaduz (Liechtenstein)



Literatur zu Franz Roeckle

Zeller, Thomas: Die Architekten und ihre Bautätigkeit in Frankfurt am Main in der Zeit von 1870 bis 1950


Literatur zu Franz Roeckle (Rotter-Überfall)

Riebsamen, Hans: Lehrbeispiel für menschliche Gemeinheit
Der angesehene Architekt des Frankfurter jüdischen Krankenhauses und Schwesternhauses und der Westendsynagoge sowie des Instituts für Sozialforschung wurde zu einem aktiven Nationalsozialisten: "Zuerst hat er für Juden gebaut, dann hat er Juden in den Tod getrieben." Gemeint sind die kurz vor Hitlers Machtübernahme nach Liechtenstein emigrierten Berliner Theaterdirektoren und Brüder Alfred und Fritz Rotter (Schaie) sowie Alfred Rotters Ehefrau Gertrud geb. Leers und die Begleiterin Julia Wolf. Bei dem Versuch deutscher und Liechtensteiner Nationalsozialisten, die Familie Rotter nach Nazi-Deutschland zu entführen, wurde das Ehepaar Rotter in den Tod gehetzt. Einer der Täter war Franz Roeckle.


Literatur zu Franz Roeckle (mit Foto)

Voigt, Wolfgang: Roeckle, Franz


Literatur zu Franz Roeckle

Voigt, Wolfgang: Franz Roeckle


Kollegen und Projektpartner

Friedrich (Fritz) Xaver Voggenberger


Literatur zu Franz Roeckle

Voigt, Wolfgang: Frankfurter Biographie [2]


Sig 6003