Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Emilie Cäcilie Kranz

Geboren am 25.09.1897 in Berlin

Gestorben am unbekannt in Raasiku / Reval (Estland), "Tötungsstätte"

Begräbnisstätte unbekannt

Nationalität unbekannt

Religion unbekannt

Lebensdaten der Mutter, Johanna Kranz, geb. Mendl-Cohn

Die Mutter, Johanna Kranz, geb. Mendl-Cohn wurde in Neumark/Westpreußen geboren. 1924 starb sie in Berlin. Hessisches Hauptstaatsarchiv (Homepage), Abt. 518 Nr. 20939


Geburtstag des Vaters, Josef Kranz

Josef Kranz wurde in Gollup geboren. Hessisches Hauptstaatsarchiv (Homepage), Abt. 518 Nr. 20939


Geburtsdatum

Emilie Kranz wurde in Berlin geboren. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, S. 24


Geburtsdatum der Schwester Selma

Die 1901 geborene Schwester von Emilie Kranz, Selma Weidner, geb. Kranz, konnte später nach Palästina emigrieren. Hessisches Hauptstaatsarchiv (Homepage), Abt. 518 Nr. 20939


Geburtsdatum der Schwester Regina

Die 1909 geborene Schwester von Emilie Kranz, Regina Kranz (später Adler, verw. Grünbaum), emigrierte 1933 nach Palästina. Hessisches Hauptstaatsarchiv (Homepage), Abt. 518 Nr. 20939


Wohnhaft in der Bornheimer Landwehr 85

Schwesternhaus des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main (4. Standort)
1925 kam Emilie Kranz aus Berlin und wohnte bis 1933 im Schwesternhaus des Frankfurter Schwesternvereins, Bornheimer Landwehr 85. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, S. 24


In Oberstedten

Jüdisches Genesungsheim der Eduard und Adelheid Kann-Stiftung
Vom Mai bis November 1933 war Emilie Kranz in Oberstedten im Genesungsheim der Kann-Sftiftung gemeldet. Oberursel: Stadtarchiv, Auskunft durch Andrea Bott (Stadtarchivarin)


In der Bornheimer Landwehr 85

Für ein halbes Jahr ist Emilie Cäcilie Kranz im Schwesternhaus des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main gemeldet. Vermutlich die Winterpause im Genesungsheim der Kann-Stiftung in Oberstedten. Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, S. 37


Zuzug nach Oberstedten

Frau Kranz wohnte im Genesungsheim der Kann-Stiftung. Oberursel: Stadtarchiv, Auskunft durch Andrea Bott (Stadtarchivarin)


Frau Kranz wohnt im Schwesternhaus in der Bornheimer Landwehr 85

Frau Kranz wohnt im Schwesternhaus in der Bornheimer Landwehr 85 Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, S. 53


Emigrationsversuch

Im August 1939 stellte Emilie Kranz offenbar einen Emigrationsantrag, um nach England auszuwandern. Die Genehmigungen für den Umzug wurde im September erteilt. Das Reichssteueramt hatte keinerlei Bedenken bzgl. Reichsfluchtsteuer und Judenabgabe, und auch das Steueramt der Stadt Frankfurt hatt keine Einwände. Warum die Emigration nicht gelang, bleibt zu erforschen. Hessisches Hauptstaatsarchiv (Homepage), Abt. 519/3 Nr. 22.363


Wohnadresse Gagernstraße 36

Im November 1940 musste Frau Kranz aus dem Schwesternhaus in der Bornheimer Landwehr 85 ausziehen und kam im Israeltitischen Krankenhaus in der Gagernstraße 36 unter. Im September 1942 wurde sie von der Stapo "evakuiert". Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36, S. 167


Raasiku

In dem Transport, an dem Emilie Kranz teilnehmen musste, befanden sich 237 Personen aus Frankfurt am Main, wohl zumeist Krankenschwestern und Ärzte aus dem Israelitischen Krankenhaus sowie Leiterinnen aus Altersheimen und Handwerker. Sie starteten vom Sammellager Jüdisches Altersheim, Rechneigraben 18-20. Am 26. September hielt der Zug in Berlin, Güterbahnhof Putlitzstraße. Ein Zug mit 812 Berliner Juden wurde angekoppelt. Emilie Kranz Schwester Selma, die in Berlin wohnte, versuchte noch sie zu treffen, suchte sie jedoch auf einem anderen Berliner Bahnhof. Auf der Weiterfahrt hielt der Zug für eine Weile in Riga, um dann nach Raasiku/Estland weiterzufahren, welches er wahrscheinlich am 30. September erreichte. Vermutlich ist Emilie Kranz dort umgekommen. Buch der Erinnerung, Kingreen/Scheffler: Die Deportationen nach Raasiku bei Reval. S. 865f.


Deportation

Emilie Kranz musste an der zehnten großen Deportation aus Frankfurt „nach Osten“ teilnehmen. Museum Judengasse Frankfurt am Main / Datenbank Gedenkstätte Neuer Börneplatz, Emilie C. Kranz


Vater Josef Kranz überlebt Theresienstadt

Der Vater von Emilie Kranz, Josef Kranz, überlebte Theresienstadt und ging zu Fuß vom DP-Lager Deggendorf nach Berlin. Gerechte der Pflege, http://www.gerechte-der-pflege.net/wiki/index.php/Emilie_Kranz


Literatur zu Emilie Kranz

Rieber, Angelika; Laeuen, Eberhard: "Haltet mich in gutem Gedenken"


Sig 6353