Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Charles L. (Karl Lazarus) Hallgarten

Geboren am 18.11.1838 in Mainz

Gestorben am 19.04.1908 in Frankfurt am Main

Begräbnisstätte Alter Jüdischer Friedhof Rat-Beil-Straße

Nationalität deutsch, US-amerikanisch

Religion jüdisch

Geburtsdatum

Der deutsch-amerikanisch-jüdische Bankier und Frankfurter Philanthrop, Mäzen und Sozialreformer Charles L. (Karl Lazarus) Hallgarten wurde am 18. November 1838 in Mainz (Rheinland-Pfalz) geboren. Hallgartens soziales, pflegerisches und kulturelles Engagement war enorm: "[...] er war Gründer, Vorsitzender und Vorstandsmitglied von 45 Vereinen, Verbänden und Institutionen auf lokaler Frankfurter, reichsdeutscher und Weltebene [...]." Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, S. 339


Familiengeschichte / Lebensdaten der Ehefrau und Cousine Elise Mainzer



Henry Budge tritt in das Bankhaus Hallgarten ein

Henry (Heinrich) Budge


Henry Budge tritt in das Bankhaus Hallgarten ein

Henry (Heinrich) Budge


Wohnsitz in Frankfurt am Main

Im Jahre 1877 verlegte Charles Hallgarten seinen Lebensmittelpunkt von New York nach Frankfurt am Main, blieb aber zeitlebens US-amerikanischer Staatsbürger.


Vorstandskollegen im Gumpertz´schen Siechenhaus

Julius Goldschmidt

Charles Hallgarten und Julius Goldschmidt engagierten sich beide als Vorsitzende für das Gumpertz´sche Siechenhaus.



Mitbegründer und erster Präsident der Frankfurt-Loge Bne Briss



Gemeinsamer Kampf für soziale Reformen in Frankfurt am Main

Bertha Pappenheim


Charles Hallgarten mit Henry Budge

Charles Hallgarten mit Henry Budge © Jüdisches Museum Frankfurt am Main Ein Amerikaner in Frankfurt am Main, S. 16


Zweiter Präsident: Charles L. Hallgarten

Gumpertz’sches Siechenhaus
Charles L. Hallgarten engagierte sich auch für die Frankfurter jüdische Kranken- und Altenpflege. Als Präsident (Vorsitzender) des Gumpertz´schen Siechenhauses hielt er auf der Eröffnungsfeier des Neubaus 1892 eine Ansprache, in der er u.a. seinen verstorbenen Vorgänger Ferdinand Gamburg würdigte. Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution [2], S. 120


Charles Hallgarten

Hallgarten, Charles / Portrait © Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main Charles Hallgarten, S. 2


Gefördert durch Charles L. Hallgarten

Institut für freiwillige Krankenpflege
Nach dem Tod des Philanthropen Charles L. Hallgarten beteiligte sich das Institut für freiwillige Krankenpflege zusammen mit anderen von ihm unterstützten nichtjüdischen Institutionen an einer Traueranzeige, abgedruckt am 19. April 1908 in der Frankfurter Zeitung. Ein Amerikaner in Frankfurt am Main, S. 30


Todestag

Charles Hallgarten starb am 19. April 1908 in Frankfurt. "Mehr als 20.000 Menschen säumten am 22. April 1908 den Weg des Trauerzugs zur Beisetzung von Charles Hallgarten zum Jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße in Frankfurt am Main." An seinem Grab würdigten 20 Rednerinnen und Redner seine Verdienste, darunter Bertha Pappenheim. Philanthrop und Reformer Charles Hallgarten (1838-1908), S. 203


Literatur zu Charles Hallgarten (Biographie, verfasst von seinem Sohn Robert Hallgarten)

Hallgarten, Robert: Charles L. Hallgarten


Persönlichkeiten der Frankfurt-Loge Bne Briss

Persönlichkeiten der Frankfurt-Loge Bne Briss. Nachweis: Gut, Elias 1928: Geschichte der Frankfurt-Loge (1888-1928). Frankfurt a.M. 1928 (zwischen S. 70 u. 71). Datierung: 1928


Literatur zu Charles L. Hallgarten

Gut, Elias: Geschichte der Frankfurt-Loge 1888-1928


Literatur zu Charles Hallgarten / Stellung zum Judentum

Paul Arnsberg schrieb: "Charles Hallgarten war in seiner Personalität mehr Deutscher als Jude - blieb aber Amerikaner. Er ging in Frankfurt fast nie in die Synagoge; er war ein Feind des Zionismus und auch keineswegs orthodox: kein wahrer Jude dem Glauben nach - aber ein großer und guter Jude." Charles Hallgarten gehörte 1888 zu den Mitbegründern der Frankfurt-Loge des "Unabhängigen Ordens B´nai B´rith". Er lehnte den Zionismus ab, übergab aber Theodor Herzl eine Spende von 10.000 Mark (vermutlich für den Aufbau eines Sozial- und Pflegewesens in Palästina). Groß war sein Einsatz für verfolgte und verarmte osteuropäische Glaubensgenossen. Zudem trat er aktiv gegen den Antisemitismus ein. Nach Hans-Otto Schembs´ Einschätzung zeigte Charles Hallgarten zeitlebens ein starkes Mitgefühl "für alle jüdischen Nöte im In- und Ausland". Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution [3], S. 174 Philanthrop und Reformer Charles Hallgarten (1838-1908), S. 209


Literatur zu Charles Hallgarten

Schiebler, Gerhard [Verf. des Hauptteils]; Achinger, Hans [u.a.]: Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main
Für den von ihm herausgegebenen Sammelband verfasste Arno Lustiger eine engagierte Würdigung der vielfachen humanitären Verdienste Charles Hallgartens.


Literatur zu Charles Hallgarten

Schiebler, Gerhard [Verf. des Hauptteils]; Achinger, Hans [u.a.]: Frankfurter Biographie [1]


Literatur zu Charles Hallgarten

Friedemann, Jens; Lustiger, Arno; Schembs, Hans-Otto; Stascheit, Ulrich: Charles Hallgarten


Literatur zu Charles Hallgarten

Schembs, Hans-Otto: Philanthrop und Reformer Charles Hallgarten (1838-1908)


Literatur zu Charles Hallgarten

Schembs, Hans-Otto: Jüdische Mäzene und Stifter in Frankfurt am Main


Literatur zu Charles Hallgarten

Schembs, Hans-Otto: Ein Amerikaner in Frankfurt am Main


'Hallgarten-Hof' der Frankfurt University of Applied Sciences

Zu Ehren von Charles Hallgarten wurde am 18. November 2010 der "Hallgarten-Hof" der Frankfurt University of Applied Sciences (vormals Fachhochschule Frankfurt am Main) feierlich eröffnet.


Mitbegründer und erster Präsident der Frankfurt-Loge Bne Briss

B’’nai B’rith Frankfurt Schönstädt Loge e.V. (Vorgängerin: Frankfurt-Loge des Ordens Bne Briss (U.O.B.B.))


Verwandtschaftliche Beziehungen

Otto Neubürger

Dr. Otto Neubürger, verheiratet mit Henriette Hallgarten (geb. 1869), war der Schwiegersohn von Charles Hallgarten.

Ein Amerikaner in Frankfurt am Main, S. 65



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