Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Gartenstraße 51

Frankfurt am Main

Versteck von Antonie Sandels

Versteck von Antonie Sandels bei Margarete Herberg-Blockhalter

Antonie (Toni) Sandels (Oppenheimer)

Nach dem Tod ihrer Mutter konnte Antonie Sandels Nazi-Deutschland nicht mehr verlassen. Am 22. September 1942 drohte ihr selbst die Deportation. Sie kam jedoch nicht zu der Großmarkthalle, der zentralen Sammelstelle vor den Frankfurter Judendeportationen, sondern tauchte unter. Ihr Leben rettete die Nachbarin Margarete Herberg-Blockhalter (deren deren Sohn Antonie Sandels 1931 behandelt hatte): Sie wohnte inzwischen in der unweit des Kinderhauses der Weiblichen Fürsorge gelegenen Wohnung Gartenstraße 51, wo sie die Verfolgte versteckte. Retterin und Gerettete waren ständig gefährdet angesichts der „besonderen Hartnäckigkeit der Frankfurter Gestapo, der Angst vor ihren Spitzeln und dem fein gesponnenen Kontrollnetz. Hellhörige und ängstliche Nachbarn waren ebenso gefährlich wie „lumpige“ Denunzianten.“ Über ein Jahr lang teilte Margarete Herberg gewiss auch ihre Lebensmittelrationen mit Antonie Sandels. Am 29. Januar 1944 zerstörte ein Luftangriff Margarete Herbergs Wohnung. Auch diese schwierige Situation bewältigen sie, indem sie als Bombengeschädigte nach Korb bei Osterburken/ Baden auswichen. Dort überlebte Antonie Sandels die restliche NS-Zeit als „Eva Imhof“.

Mit falschem Pass und Zyankali, S. 8 (Zitat), S. 64



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