Verein
Der Verein unterstützte nach ärztlicher Anweisung unentgeltlich bedürftige jüdische Erkrankte und Genesende in Frankfurt am Main mit Ernährungs-, Stärkungs- und Heilmitteln.
Verein zur Pflege und Unterstützung israelitischer Kranker „Bikkur Cholim“seit um 1. April 1889
Gründung des Bikkur Cholim-Vereins
Marcus (Markus, Mordechai) HirschIm Frühjahr 1889 gründete Dr. Marcus Hirsch in Frankfurt am Main den Verein zur Pflege und Unterstützung israelitischer Kranker „Bikkur Cholim“. Wie lange der Pflegeverein bestand, ist bislang unbekannt. Als Vorsitzender amtierte um 1911 Dr. med. W. Hirsch (Langestraße 18), Kassierer war Emil Ettinghausen (Deutsche Effekten-Bank). Dem Verein gehörten zudem Joseph Lewin, Adolph Stern, Gerson Igersheimer und Leopold Mosbacher an.
Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution [2], S. 128
Verzeichnis der Frankfurter jüdischen Vereine, Stiftungen und Wohltätigkeitsanstalten, S. 35
1911
Informationen zum Bikkur Cholim-Verein
Kirchheim, Raphael M.: Verzeichnis der Frankfurter jüdischen Vereine, Stiftungen und Wohltätigkeitsanstalten1912
Finanzen und Aktivitäten
1912 verfügte der Verein über einen Jahresetat von 12.000 Mark. Er finanzierte u.a. die Versorgung von jüdischen Patientinnen und Patienten in nichtjüdischen Krankenhäusern mit ritueller Kost (vermutlich während der Bauphase des 1914 eröffneten Krankenhauses der Frankfurter jüdischen Gemeinde in der Gagernstraße).
1917
Vorstand des Vereins
Dem Vorstand gehörten 1917 Dr. W. Hirsch, Harry M. Goldschmidt (Kassierer), Meier Nussbaum (Schriftführer), Adolf Stern, Julius Friesländer, Leopold Mosbacher und andere Mitglieder an.
um 1933
Vorsitzender
1932/33 amtierte Siegfried Rosenberger als Vorsitzender. Der weitere Verbleib des Vereins in der NS-Zeit ist noch ungeklärt.
1983
Informationen zum Bikkur Cholim-Verein
Arnsberg, Paul: Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution [2]2016
Bik(k)ur Cholim in Frankfurt am Main heute
Arnsberg, Paul: Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main (Homepage)Heute (Stand 2016) ist in Frankfurt am Main wieder eine „Jüdische Krankenbetreuung – Bikur Cholim“ aktiv.