Institution
Infolge des bis zur NS-Zeit hohen jüdischen Bevölkerungsanteils in Gailingen am Hochrhein (Landkreis Konstanz, Bundesland Baden-Württemberg) gründete die dortige Israelitische Gemeinde ein eigenes Krankenhaus mit bis zu 26 Betten.
Büsinger Straße 6 Gailingen am Hochrhein1891
–
1940
Standort des Krankenhauses der jüdischen Gemeinde zu Gailingen
Büsinger Straße 6 Gailingen am HochrheinDie Israelitische Kultusgemeinde Gailingen errichtete 1891 ein eigenes Krankenhaus, das zeitweise (1925) über 26 Betten verfügte. Bis 1940 war es mit jüdischen Patientinnen und Patienten (13 Betten) belegt. Noch heute (Stand Juni 2010) ist das Gebäude in der Büsinger Straße 6 als Wohnhaus erhalten. Der Hinweis auf dieses jüdische Landkrankenhaus ist der Website des verdienstvollen Forschungsnetzwerkes „Alemannia Judaica“ zu entnehmen.
Gailingen (Kreis Konstanz), Link
18. August 1892
Einweihungsfeier des Krankenhauses
Gailingen (Kreis Konstanz), Homepage
1909
Eine israelitische Krankenschwester ist angestellt
Statt der beiden christlichen Krankenschwestern wird eine in Köln ausgebildete jüdische Krankenschweter eingestellt.
Beispielhafte Entwicklungsgeschichte jüdischer Krankenhäuser in Deutschland, S. 74
1909
Im Gailinger jüdischen Krankenhaus leben 17 Kranke und Verpfründete
Beispielhafte Entwicklungsgeschichte jüdischer Krankenhäuser in Deutschland, S. 74
Ende 1909
–
1937
Armenärzte und betreuende Krankenhausärzte sind Vater und Sohn Heilbronn
Dr. Kalmann Heilbronn (1858-?) war betreuender Artz des israelitischen Krankenhauses Gailingen, auch die Funktion des Armenarztes der Gemeinde erfüllte er. Nachfolger wurde sein Sohn Dr. Sigmund Heilbronn, der 1939 emigrierte, nachdem er im Jahr zuvor einen Monat im KZ Dachau verbringen musste.
Beispielhafte Entwicklungsgeschichte jüdischer Krankenhäuser in Deutschland, S. 74, 77
1931
Erweiterung zum Sanatorium und Erholungsheim für den Mittelstand
Nach dem Umbau zum Sanatorium und Erholungsheim hat das Krankenhaus 18 Zimmer (35 Betten), elektrisches Licht, Radio, fließendes Wasser, einen großen Speisesaal, einen Speiseaufzug, Baderäume sowie Milch- und Pessachküche.
Beispielhafte Entwicklungsgeschichte jüdischer Krankenhäuser in Deutschland, S. 77
um 1931
Israelitisches Krankenhaus Gailingen (Abbildung)
Israelitisches Krankenhaus Gailingen vor 1931
© Landesarchiv Baden Württemberg, Hauptstaatsarchiv Stuttgart
22. Februar 1934
Umzug nach Gailingen
Hedwig Urnstein1934 geht Hedwig Urnstein nach Gailingen.
Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 655 / Bornheimer Landwehr 85, S. 29
Informationen zur jüdischen Gemeinde von Gailingen am Hochrhein
Gailingen (Kreis Konstanz)Ansprechpartner ist der Verein für jüdische Geschichte Gailingen e.V.: www.alemannia-judaica.de/gailingen.htm (Aufruf v. 11.06.2010).