Institution
Das Waisenhaus der Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am Main wurde ab 1918 von dem Ehepaar Rosa und Isidor Marx geleitet.
Röderbergweg 87 Frankfurt am Main1876
–
1903
1. Standort des Frankfurter jüdischen Waisenhauses
Uhlandstraße 13 Frankfurt am MainUhlandstr. 13/ Seilerstr. 24
1876
Gründung der Einrichtung Israeltische Waisenanstalt
Privatpersonen trugen das Grundkapital zusammen, durch feste Jahresbeiträge wurde der Unterhalt gesichert. Rechtlich war die Einrichtung unabhängig, gehörte dennoch zu den Wohlfahrtseinrichtungen der Israeltischen Religionsgesellschaft.
1930
Neubau
Israelitische WaisenanstaltRöderbergweg 87
1937
–
1939
Im Frankfurter jüdischen Waisenhaus
Henry D. (Heinz) Schuster1937 brachte die Witwe Rosa Schuster ihren Sohn im Frankfurter jüdischen Waisenhaus unter. Noch vor Kriegsbeginn 1939 verließ er Nazideutschland mit einem Kinderrettungstransport nach Frankreich, später gelang ihm die Flucht in die USA.
„Ich glaube nicht an Hass, ich kann nicht hassen“, Artikel / Link
29. August 1940
Vermutlich NS-verfolgungsbedingter Umzug von Emilie Falk nach Frankfurt am Main
Bettina FalkAm 29. August 1940 folgte Emilie Falk ihrer älteren Schwester nach Frankfurt am Main. Sie zog in den Röderbergweg und kam vermutlich als Bürokraft in der Israelitische Waisenanstalt unter.
Bad Dürrheim (Schwarzwald-Baar-Kreis), Angabe der Anschrift als Röderbergweg 30
um 1. Juli 1941
Leiterin der Mädchenabteilung der Israelitischen Waisenanstalt
Emma Else Rothschild1942
Aufnahme von Kindern aus der NS-zwangsaufgelösten Israelitischen Waisenanstalt in das Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge (dort erstmals Einrichtung einer Jungengruppe im Alter von sechs bis 14 Jahren)
Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge e.V.1942
Aufnahme von Kindern aus der NS-zwangsaufgelösten Israelitischen Waisenanstalt in das Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge (dort erstmals Einrichtung einer Jungengruppe im Alter von sechs bis 14 Jahren)
Kinderhaus der Weiblichen Fürsorge e.V.1994
Literatur zur Israelitischen Waisenanstalt: ein weiblicher "Janusz Korczak"
Berichte gegen Vergessen und Verdrängen von 100 überlebenden jüdischen Schülerinnen und Schülern über die NS-Zeit in Frankfurt am Main„Am oberen Röderbergweg war seit sehr vielen Jahren das Israelitische Waisenhaus. Diese armen Kinder wurden liebend betreut von Herrn und Frau Marx. Es kam der Tag, als die verruchten Mörder angefahren kamen, um alle diese Waisenkinder zur grausamen Vernichtung abzutransportieren. Die gütige Waisenmutter Frau Marx konnte es nicht verhindern, so ging sie freiwillig mit; sie sagte: „Ich gehe mit meinen Kindern!“ (Zeitzeugenbericht von A. O., S. 113).