Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main
Institution

Das Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main mit Altenheim und der Synagoge Ateret-Zwi ist eine der größten jüdischen Senioren- und Pflegeeinrichtungen in Europa. Auch Nichtjüdinnen und Nichtjuden finden Aufnahme.

Bornheimer Landwehr 79 b Frankfurt am Main

Verwaltung und Wirtschaftsführung des JAZ

Salli Herlitz


Wirtschaftsführung des JAZ

Isi de Jong


Weitere Nutzung des Standorts

Bornheimer Landwehr 79 b Frankfurt am Main

Das Alten- und Pflegeheim der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main wurde 1952 offiziell eröffnet. Es befindet sich auf dem ehemaligen bzw. benachbarten Gelände des einstigen Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde (Gagernstraße 36). Der Gebäudekomplex umfasst das Altenzentrum (Bornheimer Landwehr 79 b) und die Altenwohnanlage (Gagernstraße 38).



Literatur zum JAZ

Anonym.: Unsere Institutionen: II. Das Altersheim


Jakob Grünebaums Witwe 1963 im Jüdischen Altersheim Gagernstraße 36 (früherer Standort des NS-zwangsaufgelösten letzten Frankfurter jüdischen Krankenhauses) gestorben

Jakob Grünebaum


Bewohnerin des jüdischen Altenheims in der Gagernstraße

Elfriede (Frieda) Eberlein

„Frau Frieda Eberlein, eine Bewohnerin des Altersheims in der Gagernstraße, stiftete im Jahre 1963 einen für humanitäre Zwecke bestimmten Geldbetrag. Ruth Lichtigfeld, die der Stiftung den Namen gab, war die Gattin des Landesrabbiners [(Jizhak) Isaak Emil] Lichtigfeld.“

Jüdische Stiftungen in Frankfurt am Main, S. 113



Einweihung des Pflegeheims und weitere Baumaßnahmen

Über die umfangreichen Bau- und Modernisierungsmaßnahmen berichtet das Frankfurter jüdische Altenzentrum auf seiner Homepage (Abfrage v. 04.09.2011): „Nach langer Anlaufzeit, eingehender Beratung mit der Stadt Frankfurt am Main und den zuständigen Ministerien wurde uns zu Beginn des Jahres 1973 für einen kleineren, ersten Teil und zwar für den Bau des Pflegeheimes und für 29 Altersheimzimmer grünes Licht gegeben. Am 10.Dezember 1974 wurde die Einweihung des Pflegeheimes und Altersheimteiles gefeiert. In den darauf folgenden Jahren wurden noch der II. und III. Bauabschnitt unseres Altenzentrumes (Altersheim- Hauptteil und Altenwohnungen) fertig gestellt.“

Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main, Link



Gründungsdatum und Link

Aktives Museum Spiegelgasse für Deutsch-Jüdische Geschichte in Wiesbaden e.V.


Literatur zum Altenzentrum

Bertram, Jürgen: Wer baut, der bleibt


Literatur zum Altenzentrum (Roman)

Bergmann, Michel: Die Teilacher

„Am Eingang des jüdischen Altersheims in Frankfurt hängt die Mesusa, das Behältnis für den traditionellen Haussegen, besonders weit unten am Türrahmen, so dass auch Rollstuhlfahrer sie berühren können, und aus Rücksicht auf Sehbehinderte ist sie enorm groß. Was als normale Fürsorge für die gebrechlichen Bewohner erscheinen mag, hat zugleich Symbolkraft. Denn schon die Existenz dieses Altersheims ist ein Zeichen der Hoffnung und der Überlebenskraft seiner Bewohner, von denen nach Hitlers barbarischen Plänen kein einziger die Nachkriegszeit hätte erleben sollen“ (Rezension „Die Teilacher“ von Sabine Doering in FAZ, 19.08.2010, S. 28).



Informationen zum Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde

Bergmann, Michel: Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main


Interkulturelles Pflegekonzept

Infolge der internationalen jüdischen Diaspora vereinen Altenzentrum und Altenheim viele Nationalitäten. Auch Nichtjuden sind willkommen: Eine aus dem Iran geflüchtete Muslima wurde Pflegedienstleiterin, ein türkischer Bewohner islamischen Glaubens schätzt die koschere Speisezubereitung. Nichtjüdische Mitarbeiter/innen lernen in Intensivkursen über jüdische Religion und Tradition. Auch nichtjüdisch-deutsche Bewohner/innen profitieren, z.B. als Unfallopfer, von der großen Erfahrung des Pflegepersonals mit Traumata. Im Zentrum steht die Pflege der Shoah-Überlebenden: „Die dritte Stütze des jüdischen Lebens im Frankfurter Altenzentrum, das vom Familienministerium zum „Bundesmodell für transkulturelle Pflege“ ernannt wurde, ist die […] Stärkung des Gemeinschaftsgefühls. Vorbild ist […] das Schtetl, „das den Menschen“, so die Hausmitteilung, ,Schutz vor den verschiedenen Angriffen von außen gab, denen sie nur durch den Zusammenhalt begegnen […] konnten.““

Wer baut, der bleibt, S. 81



Literatur zur Pflege jüdischer Patientinnen und Patienten

Zielke-Nadkarni, Andrea: "Und das Leid tragen noch die nächsten Generationen" -


Literatur zur Pflege von Shoah-Überlebenden

Leonhard, Birgit: Die Pflege von Holocaust-Überlebenden im Alter


Verwandte Institution

Jüdisches Alters- und Siechenheim Frankfurt am Main


Sig 6745