Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main, Institution
- Das Krankenhaus der Frankfurter jüdischen Gemeinde (Nachfolge des "Königswarter Hospitals") mit Synagoge wurde auch Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde, Jüdisches Krankenhaus oder Israelitisches Krankenhaus genannt.
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Standort
Gagernstraße 36, Frankfurt am Main
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Chronik
Um 1874 - 1914
InstitutionengeschichteHospital der Israelitischen Gemeinde
Um 1874 wurde das Krankenhaus der Frankfurter jüdischen Gemeinde als "Königswarter Hospital" gegründet. Erster Standort war Grüner Weg 26, 1879 umbenannt in Königswarterstraße 26.
1911 - 1914
Architekt des Frankfurter jüdischen KrankenhausesFriedrich (Fritz) Xaver Voggenberger
Gemeinsam mit seinem Kollegen Franz Roeckle realisierte Fritz Voggenberger von 1911 bis 1914 den Bau des neuen Frankfurter jüdischen Krankenhauses mit Schwesternhaus in der Gagernstraße.
1911 - 1914
Architekt des Frankfurter jüdischen KrankenhausesFranz Roeckle
Gemeinsam mit seinem Kollegen Fritz Voggenberger realisierte Franz Roeckle von 1911 bis 1914 den Bau des neuen Frankfurter jüdischen Krankenhauses mit Schwesternhaus in der Gagernstraße. Der international gefragte Architekt gehörte in den 1920er Jahren zu den reformorientierten Gestaltern des "Neuen Frankfurt" um Ernst May. In Frankfurt konzipierte er u.a. die Westend-Synagoge, das Institut für Sozialforschung der "Frankfurter Schule" sowie die "Heimatsiedlung".
Um 1914 - Um 1918
Im Ersten Weltkrieg Oberschwester der Chirurgischen Abteilung des Frankfurter jüdischen Krankenhauses GagernstraßeDoris Unger
Um 1914 - Um 1918
Im Ersten Weltkrieg Röntgenschwester im Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeBlanka (Blanca) Heymann (Heimann)
Um 1914 - Um 1918
Während des Ersten Weltkriegs Oberschwester in der Poliklinik der Frankfurter jüdischen Krankenhauses GagernstraßeElse Unger
1914 - 1923
Leitender Arzt der PoliklinikenSanitätsrat Dr. med. Adolf Deutsch
1914 - 1925
Krankenschwester in Frankfurt am MainMargarete (Grete, Gretchen) Adelsheimer
Mit Unterbrechungen arbeitete Margarete Adelsheimer (Grete Seligmann) von 1914 (Ausbildung) bis vermutlich 1925 (Heirat) im Frankfurter jüdischen Krankenhaus.
1914 - Um 1925
Oberin am Frankfurter jüdischen KrankenhausMinna Hirsch
Ihre leitende Tätigkeit als Oberin setzte Minna Hirsch in der Nachfolgeeinrichtung des "Königswarter Hospitals", dem Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde, erfolgreich fort.
1914 - 1935
Chefarzt der Inneren Abteilung des Frankfurter jüdischen KrankenhausesSanitätsrat Dr. med. Alfred Otto Günzburg
Seine Position als Chefarzt der Inneren Abteilung übte Alfred Günzburg auch in der Nachfolgeinstitution des 'Königswarter Hospitals', dem Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main (Gagernstraße), aus.
Seit 1914
Krankenschwester am Jüdischen KrankenhausSara (Sarah) Adelsheimer
Nach der Eröffnung des neuen Jüdischen Krankenhauses in der Gagernstraße war Sara Adelsheimer dort weiterhin tätig. Vermutlich schied sie kurz vor ihrer Emigration aus.
1914
Krankenstationen im HauptgebäudeKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde
Im Erdgeschoss waren die chirurgische und gynäkologische Abteilung untergebracht, im ersten Obergeschoss die medizinische Abteilung (Röntgen, Hals-Nasen-Ohren, Augen), außerdem ein Kindersaal und ein Säuglingszimmer. Im zweiten Obergeschoss befand sich die Abteilung für Privatpatienten.
Um 1914
Pflege im Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeRuth Lessner
1914
Umzug in den NeubauVerein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
1914 wurde das moderne Schwesternhaus nahe des neuen Krankenhauses der israelitischen Gemeinde bezogen. Es sollte 60 Schwestern und Schülerinnen beherbergen. Das Gebäude wurde nach Plänen des Architekten Franz Roeckle errichtet. Das alte Schwesternhaus im Bornheimer Landwehr 85 übernahm die jüdische Gemeinde.
Um 05.1914
Fertigstellung des neuen KrankenhausesKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde
Nach einer etwa dreijährigen Bauphase wurde das neue Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde im Mai 1914 fertig gestellt. Die moderne Pflegeeinrichtung umfasste Abteilungen für Innere Medizin, Chirurgie, Gynäkologie, Geburtshilfe, Urologie, Hals-, Nasen- Ohren- und Augenkrankheiten. Die Bettenzahl betrug 200.
17.05.1914 - 10.1942
Standort / Dauer der EinrichtungGagernstraße 36, Frankfurt am Main
Das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße 36 wurde auch Jüdisches Krankenhaus genannt. Es bestand vom 17. Mai 1914 bis zur NS-Zwangsschließung im Oktober 1942.
1915 - 1920
Leiter der gynäkologischen AbteilungDr. Arnold Baerwald
Von 1915 bis zu seinem Tod 1920 leitete Arnold Baerwald die gynäkologische Abteilung des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde. Während des Ersten Weltkriegs tat er zudem Dienst in Frankfurter Reservelazaretten.
Um 1915 - Um 1920
Schwester im jüdischen Krankenhaus GagernstraßeOttilie Winter
1916 - 1939
Krankenschwester im Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeMargarethe Gottschalk
Nach den Angaben in Hilde Steppes Standardwerk zur deutsch-jüdischen Pflegegeschichte fungierte Margarethe Reichenbach in den 1920er Jahren als Oberschwester der Chirurgie.
Um 1916 - 1942
Tätigkeit als KrankenschwesterPaula Block
Paula Block pflegte im Frankfurter Jüdischen Krankenhaus, bis 1922 auch in Pforzheim. Zuletzt lebte sie im Frankfurter jüdischen Schwesternhaus - ihre letzte Adresse vor der Deportation.
1918 - 1922
Oberschwester im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße (Nachfolgeklinik des Königswarter Hospitals) sowie Pflege in der jüdischen Gemeinde Pforzheim (Außenstelle des Frankfurter jüdischen Schwesternvereins)Beate (Berta, Beth) Berger
1918 - 1942
Letzte Wohnadresse: das Frankfurter jüdische KrankenhausIda Elise Holz
Nach dem Ersten Weltkrieg pflegte Ida Holz, die unverheiratet blieb, vermutlich wieder im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt. Nach ihrer Pensionierung hatte sie Wohnrecht im jüdischen Schwesternhaus. Als die Nazis das Gebäude zwangsräumten, musste Ida Holz zusammen mit ihren Kolleginnen in das Krankenhaus umziehen - die letzte Wohnadresse vor der Deportation.
Um 1918 - 1942
"Schwester Miriam"Martha Miriam Sachs
Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete Martha Miriam Sachs viele Jahre lang im Zentrallabor des Frankfurter jüdischen Krankenhauses. Für die Patientinnen und Patienten war sie "Schwester Miriam".
Mitte 11.1918
Rückkehr nach FrankfurtJulie Glaser
Seit Mitte November 1918 tat Julie Glaser wieder Dienst am Frankfurter jüdischen Krankenhaus.
Seit 1919
Oberschwester der Inneren Abteilung des Frankfurter jüdischen Krankenhauses Gagernstraße (Vorgängerin: Dina Wolf)Julie Glaser
1919
Oberschwester der Privatabteilung im Frankfurter jüdischen KrankenhausBlondine (Blandina) Brück
1919
Pflege im Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeBella Peritz
1919
Pflege im Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeRahel (Recha) Wieseneck
1919
Pflege im Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeJenny Cahn
1919
Tätigkeit als KrankenschwesterJustine Berliner
1919 pflegte Justine Berliner im Frankfurter Jüdischen Krankenhaus.
08.1919
Kooperationsvertrag mit dem Krankenhaus GagernstraßeKrankenhaus der Israelitischen Krankenkassen
Insbesondere nach der Eröffnung des neuen modernen Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße nahm die Belegung des Krankenhauses der Israelitischen Krankenkassen rapide ab. Ein Umbau der veralteten Anlage in der Rechneigrabenstraße oder gar ein Neubau kam finanziell nicht in Frage. Im August 1919 leitete die Mitgliederversammlung der Kassen deshalb einen Vertrag mit dem Krankenhaus Gagernstraße in die Wege: Fortan stand den Mitgliedern das Recht zu, sich auf Kosten der Kassen im Krankenhaus Gagernstaße behandeln zu lassen. Das Doppelhaus der Kassen wurde fortan als Altersheim für bedürftige allein stehende Mitglieder der jüdischen Gemeinde genutzt, die gegen Erstattung der Selbstkosten Aufnahme fanden.
1921 - 1940
Christliche Krankenschwester am Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeMeta Alma Martha Conrath
1921 verlegte Meta Conrath ihren Lebensmittelpunkt nach Frankfurt am Main: Fast zwei Jahrzehnte lang pflegte und wohnte sie im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße, das bis zur NS-Zeit auch viele nichtjüdische Patientinnen und Patienten versorgte. Christliche Pflegekräfte wurden u.a. am wöchentlichen Schabbat und während der jüdischen Feiertage eingesetzt.
Um 1921 - Um 1941
Oberschwester in der Chirurgischen AbteilungRosa (Rosalie) Spiero
Vermutlich war Rosa Spiero bis zu ihrer erzwungenen Emigration als Oberschwester im Frankfurter jüdischen Krankenhaus tätig.
22.09.1921
Offizieller Arbeitsbeginn im Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeMeta Alma Martha Conrath
Zu Anfang pflegte Meta Conrath in der Infektionsabteilung.
28.09.1921
Einzug in das Frankfurter jüdische Krankenhaus GagernstraßeMeta Alma Martha Conrath
1922 - Um 1935
Chefarzt der Chirurgischen AbteilungDr. med. Emil Altschüler
Seit 1923
Pflege in der Privatabteilung, Mitwirkung bei der Ausbildung und Anleitung der LehrschwesternMeta Alma Martha Conrath
In der Privatabteilung war Meta Conrath mit allen Zweigen der Krankenpflege befasst. So versorgte sie Patientinnen und Patienten mit stationären gynäkologischen, urologischen und Augenkrankheiten (Staroperierte) sowie nach schweren OPs. Zudem beteiligte sie ihr Arbeitgeber an der Ausbildung und Anleitung der Lehrschwestern.
08.12.1924
Kontroverse um KrankenhausbelegungJüdisches Krankenhaus der Joseph und Hannchen May´schen Stiftung
"Gemäß Akten des Magistrats der Stadt Frankfurt a.M. wurde am 8. Dezember 1924 ein angeblicher Rechtsanspruch der Israelitischen Kultusgemeinde Rödelheim auf zwei Krankenbetten im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt (in der Gagernstraße 36) abgelehnt, da in Rödelheim ein Hospital bestehe."
Um 1925
Julie Glaser folgt Minna Hirsch als Oberin des Frankfurter jüdischen KrankenhausesJulie Glaser
Julie Glaser folgt Minna Hirsch um 1925 als Oberin des Frankfurter Jüdischen Krankenhauses.
01.10.1925 - 1939
Ärztlicher Direktor (Chefarzt) der Abteilung für Innere Medizin, danach Direktor des KrankenhausesProf. Dr. med. Simon Isaac
1904 promovierte Simon Isaac an der Universität Straßburg. Nach seiner Assistenzzeit an verschiedenen Krankenhäusern war er einige Monate als Arzt am Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde tätig. Ab Oktober 1914 nahm Simon Isaac freiwillig am Ersten Weltkrieg teil. 1916 habilitierte er sich im Fach Innere Medizin an der Universität Frankfurt am Main. Ende 1917 arbeitete er als Oberarzt an der Medizinischen Universitäts-Poliklinik in Frankfurt. Seit dem 1. Oktober 1925 leitete der renommierte Internist und Diabetesforscher die Abteilung für Innere Medizin des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde. Bis zu seiner Flucht aus Nazideutschland im Jahr 1939 stand er dem Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt als Direktor vor.
Um 24.01.1929 - 14.03.1932
Oberarzt in der Chirurgischen AbteilungDr. med. Fritz Katz
Im Januar 1929 kam Fritz Katz von Breslau nach Frankfurt am Main (HB 686 Gagernstraße 36, Teil 1, S. 53). Bis zu seinem Wechsel an das Jüdische Krankenhaus in Alexandria im März 1932 war er Oberarzt der Chirurgischen Abteilung des Frankfurter jüdischen Krankenhauses Gagernstraße.
04.1929
Examen als KrankenschwesterThea Levinsohn-Wolf
Ihre zweijährige Ausbildung zur diplomierten Krankenschwester, die sie durch alle Abteilungen geführt hatte, schloss Thea Wolf mit einem sehr guten Examen ab. (Als Examensmonat nennt sie in ihrer Autobiographie den April 1929, ihr "Ausweis für staatlich anerkannte Krankenpflegepersonen" ist auf den 28. März 1929 datiert.) Ihre Eltern waren sehr stolz auf ihre fleißige und zielstrebige Tochter, hofften aber weiterhin auf baldige Heirat und Familiengründung - vergeblich. Thea Wolf blieb dem Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde in Frankfurt verbunden. Für ein Jahr war sie verantwortliche Krankenschwester in "in der chirurgischen Frauenstation für die Patienten der dritten Klasse".
Mitte 1930 - 1932
Chirurgische AbteilungThea Levinsohn-Wolf
Ab Mitte 1930 wurde Thea Wolf zwei Jahre lang als Operations- und Narkoseschwester in der Chirurgischen Abteilung eingesetzt.
01.11.1931 - 15.12.1933
Schwesternschülerin am Frankfurter jüdischen KrankenhausIlse Bergman (Bermann)
1932
Literatur zum Jüdischen Krankenhaus GagernstraßeDas Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde in Frankfurt a.Main
1933 - 1938
Anstieg von Ärztepersonal und Patientenzahl
In Folge der nationalsozialistischen Ausgrenzungsmaßnahmen stieg die Belegung des jüdischen Krankenhauses zum Teil sprunghaft an: Die ,arischen´ Kliniken verweigerten die Aufnahme jüdischer Kranker und kündigten zudem die Verträge mit jüdischen Ärzten, die ihre Patienten nur noch in jüdischen Pflegeeinrichtungen behandeln konnten. Seit 1938 hatten niedergelassene Ärztinnen und Ärzte jüdischer Herkunft ausschließlich in Räumlichkeiten der jüdischen Gemeinde zu praktizieren.
Um 1933 - Um 1938
Ausbildung und Tätigkeit als KrankenschwesterIlse Frohmann
Ilse Stern gehörte vermutlich bis zu ihrer Heirat zum Schwesternteam des Frankfurter Jüdischen Krankenhauses in der Gagernstraße.
Um 1933 - 1938
Krankenschwester am Frankfurter jüdischen KrankenhausAlice Rychwalski
Schwester Alice pflegte bis zu ihrer Flucht aus NS-Deutschland am Frankfurter jüdischen Krankenhaus in der Gagernstraße.
1933 - 1938
Umbau- und ErweiterungsmaßnahmenKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde
Wegen der steigenden Patienten- und Ärztezahl wurden am Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde häufig Umbauten vorgenommen, zum Beispiel Wirtschafts- und Nebengebäude für die Patientenversorgung errichtet.
19.01.1934
Umzug nach Bad DürkheimGerlinde Altschüler
Mit hoher Wahrscheinlichkeit pflegte Gerlinde Altschüler im Frankfurter Jüdischen Krankenhaus. Am 19. Januar 1934 meldete sie sich nach Bad Dürkheim ab. Gerlinde Altschülers Biographie und ihr Verbleib in der NS-Zeit sind noch zu erforschen.
Um 08.1935 - Um 06.1939
Chefarzt der Chirurgischen AbteilungDr. med. Hans Louis Julius Mannheim
Nach seiner Niederlassung als Facharzt für Chirurgie in Frankfurt am Main im August 1935 übernahm Hans Mannheim die Leitung der Chirurgie des jüdischen Krankenhauses. Sein Vorgänger war Emil Altschüler.
Ende 1935
Emigration nach PalästinaSanitätsrat Dr. med. Alfred Otto Günzburg
1935 flüchtete der über 70-jährige Dr. Alfred Günzburg zu seinem Sohn Ludwig nach Palästina.
1936 - 1937
Ausbildung zum Krankenpfleger am Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeHermann Rothschild
01.01.1936 - 1939
Oberschwester (vermutlich Chirurgie) des Frankfurter jüdischen Krankenhauses GagernstraßeMargarethe Gottschalk
1936 - 1942
Mitarbeiterin im Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeJenny Neustädter
Jenny Neustädter war staatlich geprüfte Kindergärtnerin und vermutlich bis 1936 in ihrer Geburtsstadt Darmstadt in ihrem Beruf tätig. Danach arbeitete sie vermutlich NS-verfolgungsbedingt im Frankfurter jüdischen Krankenhaus (Gagernstraße 36). Diese Informationen verdanken wir Dr. Elisabeth Krimmel, Darmstadt (per Mail v. 27.02.2018).
1936
Umzug von Fulda nach Frankfurt am Main, Krankenschwester am Jüdischen Krankenhaus GagernstraßeFlora Bähr
07.10.1936 - Um 1940
Gemeldet in der Gagernstraße 36 (Jüdisches Krankenhaus)Sanitätsrat Dr. med. Hermann Schlesinger
Von der Hochstraße 32 zog der verwitwete Hermann Schlesinger am 7. Oktober 1936 in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde). Vermutlich verstarb er dort um 1940.
Um 1937
Fotografie, um 1937 (vermutlich von Saul Lilienthal)Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Gagernstraße - Gesamtansicht
01.02.1937 - 10.1938
MedizinalpraktikantHarry Brauer
In der NS-Zeit war Harry Brauer fast zwei Jahre lang als Medizinalpraktikant am Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde tätig.
31.07.1937 - Um 1938
Oberarzt in der ChirurgieDr. med. Kurt Hirsch
Kurt Hirsch war 1937/38 als Oberarzt in der Chirurgischen Abteilung des Frankfurter jüdischen Krankenhauses tätig. Weitere berufliche Daten sind noch zu recherchieren.
Um 1938
Leiter der Gynäkologischen Abteilung und DirektorDr. med. Bernhard Rosenthal
Bernhard Rosenthal, Leiter der Gynäkologischen Abteilung, amtierte bis zu seinem Freitod 1938 als Direktor des Frankfurter jüdischen Krankenhauses.
Um 09.11.1938
Novemberpogrom und Einschüchterung
Im Zuge des Novemberpogroms ("Reichskristallnacht") beschlagnahmte die Gestapo die Krankenhauskasse und Barmittel von Ärzten (später z. T. wieder frei gegeben). Im Gegensatz zu frei praktizierenden jüdischen Ärzten wurden die Krankenhausärzte in der Regel nicht verhaftet. Dennoch nahm sich der Direktor Dr. Bernhard Rosenthal aus Furcht vor dem KZ mit Gift das Leben.
16.11.1938
Rückkehr an das Frankfurter jüdische KrankenhausHarry Brauer
Nach dem Verlust seiner Arbeitsstätte kehrte Harry Brauer an das Krankenhaus der Frankfurter jüdischen Gemeinde zurück (HB 686 Gagernstraße 36, Teil 1, S. 21).
19.11.1938 - 27.06.1942
Rückkehr aus Wiesbaden nach Frankfurt, gemeldet in der Gagernstraße 36 (jüdisches Krankenhaus)Rahel (Recha) Wieseneck
Anfang 1939 - 1942
Ausbildung und Dienst als Krankenpfleger im Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeLeopold Kahn
1939 - 1942
Direktor des Frankfurter jüdischen Krankenhauses GagernstraßeDr. med. Alfred Valentin Marx
Nach Professor Simon Isaacs NS-Vertreibung nach England wurde Dr. Marx der letzte Chefarzt und Direktor des 1942 NS-zwangsaufgelösten letzten Frankfurter jüdischen Krankenhauses.
Um 1939 - 1942
Im Frankfurter Jüdischen KrankenhausMartha (Tilly Dora) Brodnitz
Martha Brodnitz, von Beruf Kunstfotografin, wurde nach dem Novemberpogrom 1938 aus ihren Beruf geworfen. Bis zu ihrer Deportation arbeitete sie im Frankfurter jüdischen Krankenhaus in der Gagernstraße, wo sie auch wohnte.
1939 - Um 08.1942
Krankenschwester im Frankfurter jüdischen KrankenhausThea Höchster
Nach dem Novemberpogrom 1938 aus Lauterbach nach Frankfurt am Main geflüchtet, arbeitete Thea Höchster als Krankenschwester im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde (Gagernstraße). Dort brachte sie ihren Mann als Patient unter. Zuletzt versorgte sie die von den NS-Behörden in das Krankenhaus zwangsverlegten alten Menschen.
14.01.1939 - 31.12.1941
Krankenpfleger im Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeMax Ottensoser
Um 04.1939 - 07.1940
BüglerinErika Neugarten
Vom Frühjahr 1939 bis Juli 1940 arbeitete Erika Neugarten als Büglerin im Frankfurter Jüdischen Krankenhaus. Warum sie vom Rothschild´schen Hospital dorthin wechselte, ist unbekannt. Nach Juli 1940 war sie als Haushaltshilfe bei einer jüdischen Familie in der Melemstraße 14 tätig. Ab November 1940 musste sie Zwangsarbeit in den Glanzstoffwerken in Kelsterbach leisten.
03.04.1939
Zwangsverkauf und WiederanmietungVerein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
Im April 1939 "kaufte" die Stadt Frankfurt das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde mit Grundstück, Gebäuden und Schwesternhaus für 900.000 Reichsmark. Die mehr als fragwürdige "Rechtsgrundlage" lieferten die so genannten "Judenverträge" zur "Sicherstellung des noch vorhandenen Vermögens der jüdischen Gemeinde." Im Anschluss vermietete die Stadt das Krankenhaus für drei Jahre an die jüdische Gemeinde mit der Auflage, das gesamte Anwesen zum 01.04.1942 der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist zu übergeben.
28.04.1939 - 17.10.1941
Krankenpfleger im Krankenhaus GagernstraßeWalter Samuel Hayum
Walter Samuel Hayum zog am 28. April 1939 vom Baumweg 3 (im Baumweg befanden sich verschiedene Institutionen der Frankfurter jüdischen Gemeinde) in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde). Sein vermutlich von den NS-Behörden erzwungener Auszug aus der Gagernstraße erfolgte am 17. Oktober 1941 in die Zobelstraße 9.
Mitte 1939 - 10.1940
Oberschwester der PrivatabteilungMeta Alma Martha Conrath
Während ihrer Tätigkeit im Krankenhaus war Meta Conrath zeitweise auch Oberschwester der Infektionsabteilung.
Mitte 1939 - 09.1942
Röntgenarzt am Frankfurter Jüdischen KrankenhausDr. med. Günther Ernst Wolfgang Schneider
Günther Schneider arbeitete seit Mitte 1939 als Röntgenarzt im Krankenhaus der Frankfurter jüdischen Gemeinde. In den Deportationslisten vom 24.09.1942 waren die Namen aller noch im letzten jüdischen Krankenhaus Frankfurts verbliebenen Ärzte, Pflegenden und Patienten erfasst, darunter auch Günther Schneider. Er tauchte unter, wurde vermutlich bei einem Fluchtversuch in die Schweiz verhaftet und in seine Geburtsstadt Berlin zurückgebracht.
03.08.1939 - 15.11.1940
Pflegerin im Krankenhaus GagernstraßeCornelie (Cornelia) Butwies
Von der Mainstraße 10 zog Cornelie Butwies am 3. August 1939 in das Frankfurter jüdische Krankenhaus Gagernstraße. Die vermutlich als Folge der antisemitischen NS-Maßnahmen entlassene kaufmännische Angestellte wechselte in den Pflegeberuf.
28.09.1939
Vermutlich NS-verfolgungsbedingter Umzug von Essen nach Frankfurt am Main in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde), dort tätig als KrankenpflegerWalter Kleczewski
Um 1940 - 1942
Zuletzt im Frankfurter jüdischen KrankenhausJenny Hahn
Um 1940 kam Jenny Hahn im Frankfurter jüdischen Krankenhaus unter - ob als Beschäftigte oder Patientin, ist unbekannt.
01.1940 - 09.1942
Röntgenassistenin am Frankfurter Jüdischen KrankenhausGertrud Tichauer
Nach der Scheidung von ihrem "arischen" Ehemann verdiente Gertrud Tichauer ihren Lebensunterhalt als Röntgenassistentin im Frankfurter Jüdischen Krankenhaus. Dort war sie von Januar 1940 bis zur Auflösung des Krankenhauses im September 1942 tätig.
Um 1940
Pflegerin im Frankfurter Jüdischen KrankenhausNora Gottfeld
Um 1940
VerwalterKurt Pfeil
Um 1940 war Kurt Pfeil Verwalter des Frankfurter jüdischen Krankenhauses. Wie lange er insgesamt dort tätig war, ist bislang unbekannt.
04.1940
Schließung der koscheren KücheHospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung
Durch die nationalsozialistische Schließung jüdischer Metzgereien mangelte es ab 1939 an koscherem Fleisch. Im April 1940 wurde die Küche des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde zwangsweise geschlossen. Danach war eine koschere Verpflegung für Personal und Patienten nur noch im Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung möglich.
Um 05.1940 - 09.1942
Haushalts- und Küchenhilfe im Frankfurter jüdischen KrankenhausMaria Stein
31.05.1940
Jüdische Krankenhäuser unter Gestapo-Aufsicht
Ende Mai 1940 wurde der fanatische Nationalsozialist und SS-Sturmführer Ernst Holland auch offiziell "Beauftragter der Geheimen Staatspolizei bei der jüdischen Wohlfahrtspflege". Er war formal der Staatspolizeistelle in Frankfurt unterstellt, erhielt aber seine Weisungen von der Gestapo. Als Koordinator der Konzentration und Auflösung der jüdischen Wohlfahrts- und Pflegeeinrichtungen hatte er wesentlichen Anteil an der Deportation der jüdischen Frankfurter/innen in die Vernichtungslager.
08.1940
Erweiterung / Bettenzahl für psychisch ErkrankteHospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung
Seit August 1940 nahmen das jüdische Krankenhaus und das Rothschild´sche Hospital trotz mangelnder Ausstattung auch psychisch Erkrankte auf. Diesen drohte außer antisemitischer auch eugenische Verfolgung (NS-"Euthanasie", vgl. z.B. Kaminer 1996, Klee 2010, Lilienthal 2009), die Emigration war erschwert. Nichtjüdische Psychiatrien und Kurheime sollten nur noch "Arier" behandeln. Entsprechend bewilligte die Stadt Frankfurt für die Aufnahme "Leicht-Gemütskranker" die von beiden Kliniken beantragte Erhöhung der Bettenzahl um 20 (jüdisches Krankenhaus) und 5 Betten (Rothschild´sches Hospital).
04.09.1940
Festnahme des Verwalters Kurt PfeilKurt Pfeil
Unter dem NS-Regime musste das jüdische Krankenhaus immer größere Engpässe bei der Nahrungsversorgung seiner Patientinnen und Patienten bewältigen. Wegen der Beschaffung zusätzlicher Lebensmittel kam der Verwalter des Krankenhauses, Kurt Pfeil, in Untersuchungshaft und wurde vor dem Landgericht Frankfurt am Main angeklagt.
04.11.1940
NS-erzwungener Auszug aus dem Frankfurter jüdischen Krankenhaus GagernstraßeMeta Alma Martha Conrath
In der NS-Zeit stand Meta Conrath treu zu ihrem Arbeitgeber. So soll sie ihre Verwandten regelmäßig um Lebensmittelkarten gebeten haben, um sie an Patienten, Kolleginnen und Ärzte des jüdischen Krankenhauses Gagernstraße weiterzugeben. Obgleich Schwester Meta offiziell selbst kündigte, liegt nahe, dass die Nichtjüdin ihre langjährige Arbeits- und Wohnstätte auf Druck der Nationalsozialisten aufgab. Sie verließ noch vor Ablauf der 'Kündigungsfrist' (bis 31.12.1940) die Klinik und zog am 4. November 1940 in den Stadtteil Eschersheim, Neumannstraße 9. Kurz darauf trafen ihre Kolleginnen aus dem NS-zwangsgeräumten jüdischen Schwesternhaus im Krankenhaus ein, das zu einem 'Ghettohaus' wurde. Unter den jüdischen Pflegenden, die bereits 1941 deportiert wurden, befand sich auch Meta Conraths frühere Oberin Julie Glaser.
19.11.1940 - 26.02.1941
Schwesternschülerin im Frankfurter jüdischen KrankenhausLuise Blättner
Nach der NS-Zwangsräumung des Schwesternhauses wohnte und arbeitete Luise Blättner drei Monate lang im Frankfurter jüdischen Krankenhaus, Gagernstraße 36.
19.11.1940
Einzug in das Frankfurter jüdische Krankenhaus (Gagernstraße)Thekla Dinkelspühler
Nach der NS-Zwangsräumung des Frankfurter jüdischen Schwesternhauses zog Thekla Dinkelspühler, zu diesem Zeitpunkt noch Lehrschwester, am 19. November 1940 in das Frankfurter jüdische Krankenhaus um. Dort pflegte sie eineinhalb Jahre lang.
19.11.1940
Zwangsräumung des SchwesternhausesVerein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
Vor Ablauf der Rückvermietungsfrist 1943 wurde das Schwesternhaus bereits im November 1940 zwangsgeräumt. Die 42 noch verbliebenen Bewohner/innen mussten in das ohnehin beengte Krankenhaus umziehen. Die Gestapo beschlagnahmte das Gebäude. Nutznießerin war die Frankfurter Universitätsklinik, die im Schwesternhaus eine Infektionsabteilung ihrer Kinderklinik einrichtete.
19.11.1940
Zwangsumzug in das Frankfurter jüdische Krankenhaus GagernstraßeJohanna (Johanette/ Johannetta/ Janette/ Jeanette) Beermann (Bermann)
Infolge der nationalsozialistischen Zwangsräumung des Frankfurter jüdischen Schwesternhauses im November 1940 verlor Johanna Beermann ihren Alterssitz und musste in das jüdische Krankenhaus Gagernstraße umziehen.
19.11.1940
Zwangsumzug in die Gagernstraße (Krankenhaus)Johanna (Hanna) Herz
Infolge der Zwangsauflösung des jüdischen Schwesternhauses musste Johanna Herz am 19. November 1940 in die Gagernstraße (jüdisches Krankenhaus) ziehen.
Ende 1940 - 1942
Personalfluktuation durch EmigrationVerein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
Seit Ende 1940 zogen weniger Pflegerinnen in das Krankenhaus ein statt aus. 1941 verließen weitere 23 Schwestern und Schülerinnen das Krankenhaus, einige retteten sich in die USA.
Um 1941
Unterbringung im Frankfurter jüdischen KrankenhausHedwig Flora Hausmann
27.02.1941
Auszug aus dem Jüdischen Krankenhaus GagernstraßeRuth S. Zernik
Am 27. Februar 1941 verließ Schwester Ruth das Krankenhaus Gagernstraße. Sie meldete sich nach Berlin ab, kehrte aber später wieder in ihre Geburtsstadt Frankfurt/M. zurück.
05.03.1941 - 24.05.1942
Aufenthalt im Jüdischen Krankenhaus GagernstraßeBertha (Berta) Bernhard (Bernhardt)
07.04.1941 - 1942
Tätigkeit im Frankfurter jüdischen KrankenhausRita Hamburger
07.04.1941 - 24.05.1942
Aufenthalt im Jüdischen Krankenhaus Gagernstraße (Teil des Personals?)Martha Neuhaus
07.04.1941 - 11.06.1942
Letzte Frankfurter Wohnadresse: Jüdisches Krankenhaus Gagernstraße (vermutlich Personal)Rachel (Rina) Mingelgrün
07.04.1941 - 27.06.1942
Aufenthalt im jüdischen Krankenhaus Gagernstraße (Personal?)Friederike Reinheimer
07.04.1941 - 09.1942
Krankenschwester im Frankfurter jüdischen KrankenhausAnni (Anny) Margot Gold
07.04.1941 - 24.09.1942
Aufenthalt im Frankfurter jüdischen Krankenhaus (vermutlich Personal)Hedwig Goldschmidt
07.04.1941 - 24.09.1942
Aufenthalt im Krankenhaus Gagernstraße (möglicherweise als Köchin tätig)Klara Strauß
07.04.1941 - 24.09.1942
Lehrschwester im Jüdischen Krankenhaus GagernstraßeZilla Reiß (Reiss)
07.04.1941
Einzug in das Krankenhaus GagernstraßeEdith Appel
Im Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße war Edith Appel als Schwesternpraktikantin tätig.
07.04.1941
NS-bedingter Umzug in das jüdische Krankenhaus GagernstraßeKlara Levi
07.04.1941
Umzug aus dem Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus GagernstraßeMeier Goldbach
07.04.1941
Umzug in das Frankfurter jüdische KrankenhausLeopold (Leo) Lion
07.04.1941
Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus GagernstraßePeppi Götz
07.04.1941
Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus GagernstraßeEugenie Kohlmann
07.04.1941
Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus GagernstraßeJeannette Ephrosi
07.04.1941
Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus GagernstraßeLeopold Stern
07.04.1941
Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus GagernstraßeJenny Ofen
07.04.1941
Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus GagernstraßeJulie Bernhard
07.04.1941
Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus GagernstraßeElla Rosenthal
07.04.1941
Umzug vom Gumpertz'schen Siechenhaus (NS-Zwangsräumung) in das Jüdische Krankenhaus GagernstraßeHedwig Oppenheimer
07.04.1941
Verlegung im Zuge der Zwangsräumung des Gumpertz'schen Siechenhauses in das Krankenhaus GagernstraßeMoritz Löwenstein
07.04.1941
Verlegung in das Frankfurter jüdische KrankenhausSiegmund Keller
Am 7. April 1941 wurde Siegmund Keller zusammen mit den anderen Betreuten des Gumpertz´schen Siechenhauses in das letzte Frankfurter jüdische Krankenhaus (Gagernstraße) verlegt.
07.04.1941
Vom Danziger Platz 15 in die Gagernstraße 36Rachel (Rahel) Kaplan
Am 7. April 1941 wurde Rachel Kaplan zusammen mit dem Personal und den Betreuten des Gumpertz´schen Siechenhauses vom Danziger Platz 15 in das Frankfurter jüdische Krankenhaus Gagernstraße verlegt.
07.04.1941
Zwangsräumung des Gumpertz'schen Siechenhauses und Zwangsverlegung in das Krankenhaus GagernstraßeGumpertz´sches Siechenhaus
Am 07.04.1941 wurden die Bewohner/innen vom 'Hinterhaus' Danziger Platz 15 in das Frankfurter jüdische Krankenhaus (Gagernstraße 36) verlegt.
07.04.1941
Zwangsverlegung in das Krankenhaus GagernstraßeAron Geld
Die NS-Zwangsräumung des Gumpertz'schen Siechenhauses betraf auch Aron Geld: Zusammen mit seinen Mitbewohner/innen und dem Personal wurde er in das letzte Frankfurter jüdische Krankenhaus Gagernstraße verlegt.
07.04.1941
Zwangsverlegung vom Danziger Platz 15 in die Gagernstraße 36Paula Ring
Mit dem Personal und den Betreuten des Gumpertz´schen Siechenhauses wurde Paula Ring am 7. April 1941 vom Danziger Platz 15 in das Frankfurter jüdische Krankenhaus (Gagernstraße) verlegt.
Um 05.1941
NS-Zwangsschließung des Rothschild´schen HospitalsHospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung
Im April/Mai 1941 schlossen die Nationalsozialisten das "Rothschild´sche Hospital". Personal und Patienten mussten in das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde wechseln. Gemäß dem "zweiten Judenvertrag" übernahm die Stadt Frankfurt Gebäude und Areal des ,arisierten´jüdischen Hospitals; es wurde vom NS-Bauamt als Hilfskrankenhaus ausgewiesen.
07.05.1941 - 15.09.1942
Letzte Oberin des Krankenhauses GagernstraßeErna Sara Heimberg
Als die Nationalsozialisten auch das Rothschild'sche Hospital schlossen, musste Erna Heimberg erneut umziehen: in die Gagernstraße (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde). Im Hausstandsbuch Gagernstraße ist sie erstmals als Oberin eingetragen.
07.05.1941
Umzug vom Rothschild'schen Hospital in das Krankenhaus GagernstraßeSophie (Sofie, Henni, Sonny) Landsberg
Infolge der Zwangsauflösung des Rothschild'schen Hospitals musste Sophie Landsberg vom Röderbergweg in die Gagernstraße (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde) umziehen.
07.05.1941
Umzug vom Rothschild'schen Hospital in das Krankenhaus GagernstraßeAlfred Hahn
Infolge der NS-Zwangsschließung des Rothschild'schen Hospitals musste Alfred Hahn am 7. Mai 1941 in die Gagernstraße (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde) umziehen.
07.05.1941
Umzug vom Rothschild'schen Hospital in das Krankenhaus GagernstraßeBerta (Bertha) Hahn
Infolge der Zwangsschließung des Rothschild'schen Hospitals musste Berta Hahn am 7. Mai 1941 in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde) umziehen. Zu diesem Zeitpunkt war sie noch unverheirat: Der Eintrag im Hausstandsbuch Gagernstraße erfolgte mit ihrem Geburtsnamen 'Schuster'.
07.05.1941
Umzug vom Rothschild'schen Hospital in das Krankenhaus GagernstraßeSelma Lena Lorch
Infolge der Zwangsauflösung des Rothschild'schen Hospitals musste Selma Lorch vom Röderbergweg in die Gagernstraße (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde) ziehen.
20.05.1941
Umzug von der Rhönstraße in das Krankenhaus GagernstraßeJonas (Jona) Neuberger
Im Zuge der NS-Zwangsauflösung des Rothschild'schen Hospitals zog Jonas Neuberger von der Rhönstraße in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde).
06.1941
ZwangsschließungMathilde von Rothschild´sches Kinderhospital
Im Juni 1941 schlossen die Nationalsozialisten die Einrichtung und wiesen Personal und Patienten in das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde ein.
13.06.1941
Umzug von der Rhönstraße 51 in das letzte Frankfurter jüdische Krankenhaus, Gagernstraße 36Käthe Popper
Mitte 1941
NS-Zwangsräumung des Rothschild´schen Altersheims und Verlegung in das Frankfurter jüdische KrankenhausFreiherrlich Wilhelm u. Freifrau Mathilde von Rothschild`sches Altersheim für Israelitische Frauen und Jungfrauen besserer Stände
Nach dem Bericht des Gestapo-Beauftragten bei der Jüdischen Wohlfahrt Ernst Holland wurde das Rothschild´sche Altersheim zwischen dem 1. Juli und dem 30. September 1941 zwangsgeräumt. "Die Insassen wurden in verschiedene Altersheime verlegt, überwiegend in das Pflegheim des Jüdischen Krankenhauses [...]. Um die Belegungsmöglichkeiten in diesem zu erhöhen, wurde der Betsaal geschlossen und zur Benutzung als Schlafraum eingerichtet."
03.07.1941
Krankenschwester in Frankfurt am MainBetti Bilha Farntrog
Betti Farntrog ging nach Frankfurt am Main, wo vermutlich eine Pflege im orthodox-jüdischen "Rothschild'schen Hospital" im Röderbergweg anstrebte. Durch dessen NS-Zwangsschließung wurde sie stattdessen im Krankenhaus Gagernstraße 36 tätig, der als Sammellager missbrauchten letzten jüdischen Klinik in Frankfurt. Dort war Betti Farntrog seit dem 3. Juli 1941 als Krankenschwester gemeldet.
04.07.1941
Rückkehr in das Krankenhaus GagernstraßeCornelie (Cornelia) Butwies
09.1941 - 09.1942
Krankenschwester am Frankfurter jüdischen KrankenhausLuise ("Liesel") Rothschild
Von September 1941 bis September 1942 pflegte Luise Rothschild im Frankfurter jüdischen Krankenhaus, dessen letztes Jahr bis zur Zwangsauflösung sie miterlebte.
Ende 09.1941
Belegungszahlen
Wegen der Zwangsräumung kleinerer jüdischer Pflege- und Wohlfahrtsinstitutionen stiegen die Belegungszahlen im Frankfurter jüdischen Krankenhaus sprunghaft an: "Die zur Verfügung stehende Bettenzahl ließ sich durch Hinzuziehen des Betsaals und einiger anderer Änderungen in der Stellung der Betten von 324 um 49 auf 373 erhöhen. Ende September 1941 war das Krankenhaus belegt mit 120 Patienten, mit 128 Alten und Siechen, zusammen 248." Neben der räumlichen Enge wurde das medizinische und Pflegepersonal zudem mit Aufgaben konfrontiert, für das es nicht ausgebildet war, z.B. der Altenpflege. Teils konnte aber Personal aus den geschlossenen Einrichtungen übernommen werden.
22.11.1941
Einzug von Leopold und Johanna Kahn aus der Schumannstraße 51 in die Gagernstraße 36 (Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde) Leopold Kahn
1942
Belegung unter NS-Bedingungen
1942 stieg die Belegung auf fast 400 Patientinnen und Patienten. Das Personal umfasste u.a. über 100 Angestellte und 37 "Lehrschwestern" (Gestapo-Bericht).
1942
Gagernstraße 36Elise Hofmann
Elise Hofmanns letzte Frankfurt Adresse war die Gagernstraße 36, das Krankenhaus der israelitischen Gemeinde.
1942
Jüdische Krankenschwestern als NS-VerfolgteVerein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
Mindestens 99 aller 258 Auszüge zwischen 1933 und 1942 aus dem Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde erfolgten nachweislich wegen der NS-Judenverfolgung. Ein großer Teil der Schwestern und Schülerinnen wurde nach Theresienstadt und in die Vernichtungslager des Ostens deportiert.
1942
Patientin des letzten Frankfurter jüdischen Krankenhauses GagernstraßeInge Simon
Die Dauer von Inge Simons Krankenhausaufenthalt ist bislang unbekannt.
Um 08.1942
Patientin im Jüdischen Krankenhaus GagernstraßeHedwig Flora Hausmann
15.09.1942
DeportationErna Sara Heimberg
Erna Heimbergs Flucht nach Palästina scheiterte. Sie war vermutlich die letzte Oberin des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde in Frankfurt am Main. Am 15. September 1942 wurde sie in das Ghetto Theresienstadt deportiert, wo sie vermutlich als Krankenschwester eingesetzt wurde.
Ende 09.1942 - Anfang 10.1942
Zwangsräumung und Deportation von Personal und Patienten
Nach Hilde Steppes Angaben waren 1942 "fast 400 Menschen im Krankenhaus als Patienten untergebracht, dazu über 100 Angestellte und 37 Lehrschwestern". Im Oktober 1942 war die Zwangsräumung des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde - des letzten jüdischen Krankenhauses in Frankfurt am Main - abgeschlossen. Die Patientinnen und Patienten wurden nach Theresienstadt und in die Todeslager im Osten deportiert. Im letzten Transport sollen sich vier jüdische Krankenschwestern aus Frankfurt befunden haben.
Um 10.1943
Gescheiterte ,Arisierung´
Nach der Freigabe durch die Gestapo verpachtete die Stadt das jüdische Krankenhaus - ohne das bereits belegte Schwesternhaus - samt medizinischem Interieur dem Hospital zum Heiligen Geist. Die Stiftung des Hospitals war schon lange an der renommierten und modern ausgestatteten Pflegeeinrichtung interessiert. Die Nutzung bzw. ,Arisierung´ verhinderte jedoch der Fliegerangriff auf Frankfurt am 04.10.1943. Ohne auf die jüdische Geschichte und Finanzierung des Krankenhauses näher einzugehen, heißt es in einer Studie (1989) zum Hospital zum Heiligen Geist wörtlich: "Der Traum vom ,Krankenhaus Ost´ des Hospitals zum Heiligen Geist, wie dieses Haus in der Gagernstraße heißen sollte, war ausgeträumt." Von den zuvor vertriebenen und deportierten jüdischen Krankenschwestern, Ärzten und Patienten "dieses Hauses" ist nicht die Rede.
04.10.1943
Zerstörung durch LuftangriffSchwesternhaus des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main / Bornheimer Landwehr 85 (4. Standort)
Durch einen Luftangriff am 4. Oktober 1943 wurde das Krankenhausgebäude schwer beschädigt. Für das angrenzende, als Kinderklinik genutzte ehemalige jüdische Schwesternhaus gibt die Magistratsakte 3.812 "Feindliche Fliegerangriffe" (Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main) an: "Drei Schwestern, 51 Kinder und Hausverwalter tot geborgen, eine Ärztin, elf Schwestern, 20 Kinder und drei Angehörige des Hausverwalters vermißt (Bl. 97)". Die genaue Zahl der Bombenopfer steht nicht fest: Nach anderen Angaben fanden im Luftschutzraum des Schwesternhauses 90 Kinder, 14 Krankenschwestern, eine Ärztin sowie Hausangestellte den Tod.
1945
Nutzung des VerwaltungsgebäudesKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde
Im Erdgeschoss des ehemaligen Verwaltungsgebäudes wurde nach 1945 eine Psychiatrie für "leichte Fälle" untergebracht.
Um 1945
Teilrenovierung, Rückgabe, NeunutzungKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde
Nach Kriegsende setzte die Stadt Frankfurt am Main die beschädigte Anlage teilweise instand. Gemäß Rückerstattungsgesetz erfolgte die Übergabe an die Jüdische Gemeinde als der rechtmäßigen Eigentümerin. Ab November 1945 beherbergte ein Rundbau auf dem Gelände als Wohn- und Pflegeeinrichtung Überlebende des Lagers Theresienstadt.
26.09.1948 - 07.1949
Versuch der Wiederbegründung des KrankenhausesGagernstraße 36, Frankfurt am Main
Am 26. September 1948 wurde das Krankenhaus der Frankfurter jüdischen Gemeinde - im wesentlich geringeren Umfang als sein Vorgänger - feierlich wiedereröffnet. "Mit dem Jüdischen Krankenhaus wollte man auch die Krankenstation im jüdischen DP-Lager Zeilsheim ersetzen, das in dieser Zeit aufgelöst werden sollte, und jüdische Patienten medizinisch und finanziell unterstützen." Infolge der mangelnden Nutzung wurde die so hoffnungsvoll begründete Einrichtung im Juli 1949 schon wieder geschlossen. Bis heute (Stand Januar 2012) gibt es in Frankfurt am Main kein jüdisches Krankenhaus mehr.
Um 1973 - Um 1977
Abriss und NeubauKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde
Zwischen 1973 und 1977 wurden die Gebäude des Krankenhauses abgerissen. Auf dem Gelände der Gagernstraße entstand das heutige Altenzentrum der Jüdischen Gemeinde im Bornheimer Landwehr 79.
2011
Literatur zur Krankenhausgeschichte allgemeinKrankenhausgeschichte heute
2012
Literatur zum Frankfurter jüdischen Krankenhaus"... jener nimmermüde Trieb, Leidenden zu helfen"
2014
Literatur zum Frankfurter Jüdischen KrankenhausJedem Kranken das eigene Menü
08.05.2014
100 Jahr-Feier der Erbauung des Krankenhauses in der Gagernstraße 36100 Jahre Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde in der Gagernstraße - Frankfurter Rundschau 36
Am 8. Mai 2014 feierten das Projekt www.juedische-pflegegeschichte.de, die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main und der Verein zur Förderung der historischen Pflegeforschung e. V. in Kooperation mit dem Jüdischen Museum Frankfurt am Main und dem Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main die Erbauung des Krankenhauses der Jüdischen Gemeinde in der Gagernstraße 36 vor 100 Jahren. Ein Beitrag darüber erschien in der Frankfurter Rundschau am 13.05.2014: "Jedem Kranken das eigene Menü. Forschungsprojekt der Fachhochschule Frankfurt zur Jüdischen Pflegegeschichte", mit Abbildungen des Krankenhauses und von Operationsschwester Bertha Schönfeld: http://www.fr-online.de/wissenschaft/jedem-kranken-das-eigene-menue,1472788,27103356.html
08.05.2014
100 Jahr-Feier zur Errichtung des Neubaus des Jüdischen Krankenhauses in der Gagernstraße 36100 Jahre Krankenhaus der Jüdischen Gemeinde in der Gagernstraße 36
Die Jüdische Gemeindezeitung in Frankfurt am Main veröffentlichte einen Bericht zur Feier: http:/www.jg-ffm.de/images/jgffm/wir ueber uns/zeitung/jgz 47 2.pdf
2016
Literatur zum Frankfurter jüdischen Krankenhaus Gagernstraße (mit Abb.)Franz Roeckle
Angestellte am Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am MainCilli (Cäcilie, Cilly) Glaser
Wann Cilli Glaser während der NS-Zeit zu Julie und Emma Glaser nach Frankfurt am Main zog und dort im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde tätig war, ist unbekannt.
Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-KrankheitenDr. med. Max Maier
Wie lange Max Maier als Chefarzt der Klinik für Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten am Frankfurter jüdischen Krankenhaus tätig war, bleibt noch zu recherchieren.
Bis Um 1933
KöchinLotte (Charlotte) Diehm verw. Fleckenstein
Die gelernte Köchin Lotte Fleckenstein arbeitete vermutlich bis zu ihrer ersten Verhaftung im September 1933 im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde. Sie war offenbar Nichtjüdin oder ihre jüdische Herkunft konnte nicht nachgewiesen werden.
Bis 11.1941
Krankenschwester am Frankfurter Jüdischen KrankenhausAmalie Stutzmann
Wann Amalie Stutzmann vom Rothschild´schen Hospital in das Frankfurter Jüdische Krankenhaus wechselte und ob sie bis zu ihrer Deportation am 11. November 1941 dort arbeitete, ist bislang unbekannt.
Bis 15.09.1942
Krankenschwester in Frankfurt am MainMargot Cohen
Margot Cohen pflegte im im Frankfurter jüdischen Krankenhaus - ihrer letzten Wohnadresse vor der Deportation am 15. September 1942.
Bis Um 1939
Leitender Arzt der AugenklinikDr. med. Isaak (Isaac) Horowitz (Horovitz)
Wie lange Isaak Horowitz die Augenklinik des Frankfurter jüdischen Krankenhauses leitete, ist bislang unbekannt.
Notizen
Archivalien zum Frankfurter jüdischen KrankenhausInstitut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 686 Teil 1 / Gagernstraße 36
Archivalien zum Frankfurter jüdischen KrankenhausInstitut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main / HB 687 Teil 2 / Gagernstraße 36
Arzt an der Augenklinik?Dr. med. Alfred W. Hanau
Nach Isaac Horowitz´ Angaben assistierte ihm in der Augenklinik des Frankfurter jüdischen Krankenhauses ein "Dr. Hanau". Dabei handelte es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um Alfred Hanau. - Zu "Dr. Hanau" notierte Birgit Drexler-Gormann: "... später nach Frankreich ausgewandert [und] von dort mit ganzer Familie nach Auschwitz deportiert und vergast". - Weitere Recherchen zu Alfred Hanaus Biographie und Familiengeschichte sind dringend erforderlich.
Einsatz auch nichtjüdischer Krankenschwestern
Im Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde waren etwa vier nichtjüdische Krankenschwestern tätig, vor allem am jüdischen Ruhetag Sabbat.
Erwähnung einer emigrierten KrankenschwesterDr. med. Isaak (Isaac) Horowitz (Horovitz)
Im Rahmen seines Entschädigungsverfahrens erwähnte Isaak Horowitz eine Krankenschwester namens Elfriede (Familienname?), deren Vorgesetzter er offenbar war. Seinen Angaben zufolge emigrierte Schwester Elfriede in die USA und starb im Exil.
Literatur"Nach der Kristallnacht"
Thea Levinsohn-Wolf zum Judentum im Frankfurter KrankenhausThea Levinsohn-Wolf
Zur Glaubenspraxis im Krankenhaus der (liberalen) jüdischen Gemeinde zu Frankfurt vermerkte Thea Levinsohn-Wolf: "Wir ... legten am Vorabend des Sabbat Deckchen auf die Nachttische, und wir mussten natürlich alle ausnahmslos von Beginn des Sabbat bis zu seinem Ausgang die strengen Regeln gemäß unserer Religion befolgen."
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