Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung, Institution
- Das Krankenhaus der neo-orthodox-jüdischen Israelitischen Religionsgesellschaft (IRG) in Frankfurt am Main, "Rothschild´sches Hospital" genannt, wurde anfangs für bedürftige jüdische Kranke eröffnet, die in anderen jüdischen Heilstätten nicht unterkamen. Namensgeberin war die jung verstorbene Georgine Sara von Rothschild, die Tochter des Stifterpaares Mathilde und Wilhelm von Rothschild.
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Standort
Rhönstraße 47-55, Frankfurt am Main
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Chronik
1864
Gleichstellung der jüdischen FrankfurterKrankenhaus der Israelitischen Krankenkassen
Nach jahrzehntelangem Emanzipationskampf erreichten die jüdischen Frankfurter 1864 die völlige Gleichstellung mit den christlichen Stadtbürgern. Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs am 18. Januar 1870 erfolgte die Gleichstellung für das gesamte Reichsgebiet. Der traditionelle Antisemitismus war damit längst nicht überwunden. Doch war seit 1864 in Frankfurt am Main die rechtliche Basis für eine engagierte jüdische Stiftungstätigkeit gegeben, die u.a. ein vorbildliches modernes Pflege- und Krankenhauswesen schuf. Den Anfang machte 1870 Mathilde von Rothschild mit der Gründung des Rothschild´schen Hospitals.
1870 - 1893
Gründungs- und Chefarzt des Rothschild'schen HospitalsDr. med. Marcus (Markus, Mordechai) Hirsch
Seit den Anfängen gestaltete Marcus Hirsch als leitender Arzt das neo-orthodox-jüdischen Zweig der Rothschild-Familie errichtete Krankenhaus der Frankfurter Israelitischen Religionsgesellschaft mit.
1870
NamensgeberinGeorgine Sara von Rothschild
1870
StifterWilhelm Carl von Rothschild
1870
StifterinHannah Mathilde von Rothschild
08.03.1870 - 09.1878
Gründungsstandort: Unterweg 20 (heute Schleidenstraße 20)Schleidenstraße 20, Frankfurt am Main
Von 1870 bis 1878 befand sich im damaligen Unterweg 20 (heute Schleidenstraße 20, Ortsteil Nordend-West) das Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung mit 6-8 Betten. Damals hieß die Einrichtung noch "Fremdenhospital Georgine Sara von Rothschild´sche Stiftung für erkrankte fremde Israeliten" (kurz: "Rothschild´sches Hospital"). Die erste Patientin wurde am 22. März 1870 aufgenommen.
02.12.1870
Offizielle Errichtung der Rothschild'schen Stiftung (per Dekret des Königs von Preußen)
Am 2. Dezember 1870 verlieh König Wilhelm von Preußen (seit 1871 Kaiser Wilhelm I.) der 'Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung für erkrankte fremde Israeliten in Frankfurt a.M.' die Rechte einer juristischen Person. Als so genannte 'milde Stiftung' war sie von Erbschaftssteuern befreit.
1875 - 1878
Errichtung des Neubaus mit Nebengebäude im Röderbergweg 97
Zusätzlich entstand im Röderbergweg 93 zur gleichen Zeit oder danach das Ärztehaus des Rothschild'schen Hospitals.
1875
Architekt des neuen Rothschild'schen Hospitals im Röderbergweg 97Franz van Hoven
1875 konzipierte der Frankfurter Stadtarchitekt Franz van Hoven im Auftrag des Stifterpaares Wilhelm und Mathilde von Rothschild das Rothschild'sche Hospital.
1878 - 1900
Jahresberichte des Rothschild'schen HospitalsHospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung - Jahresbericht 1878
Folgende Jahrgänge der veröffentlichten Jahresberichte werden in der Universitätsbibliothek Frankfurt a.M. aufbewahrt: 1878(1879)1884(1885); 1888(1889); 1891(1892)1897(1898); 1899(1900)1900(1901).
1878
Abbildung: Hausordnung von 1878 (Auszug, S. 12-13)Rothschild'sches Hospital - Hausordnung 1878 Auszug
1878
Informationen zum Rothschild'schen HospitalHospital der Georgine Sara v. Rothschild´schen Stiftung - Geschäftsordnung 1878
1878
Informationen zum Rothschild'schen HospitalHospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung - Hausordnung 1878
1878
Informationen zum Rothschild'schen HospitalHospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung - Statuen 1878
Seit 1878
Konsultierender und stellvertretender Arzt des Rothschild'schen HospitalsDr. med. Heinrich Schmidt
26.09.1878 - Um 05.1941
2. Standort (Hauptstandort): Röderbergweg 97 (heute: Waldschmidtstraße 129-131)Waldschmidtstraße 129-131, Frankfurt am Main
Am 26. September 1878 wurde das neue Rothschild'sche Hospital (Neubau mit Nebengebäude) im Röderbergweg 97 (heute Waldschmidtstraße 129-131) der Verwaltung übergeben und zum 1. Oktober in Betrieb genommen. Es verfügte zu dieser Zeit über insgesamt 19 Betten, darunter 12 Freibetten. Weitere Liegenschaften des Hospitals befanden sich im Röderbergweg 93 (u.a. genutzt als Ärztehaus) sowie in der nahen Rhönstraße 48, 50 und 54 (genutzt als Mietshäuser, teils mit Wohnungen für das Personal des Hospitals). Der Hauptstandort Röderbergweg 93/97 entspricht heute der Waldschmidtstraße 129-131 (Ulrike Heinisch, Institut für Stadtgeschichte Frankfurt a.M., Email v. 30.09.2014). Das Hospital bestand bis zur nationalsozialistischen Enteignung und Zwangsräumung im April/Mai 1941.
1879
Abbildung: Jahresbericht 1878 (Deckblatt), veröffentlicht 1879Rothschild'sches Hospital - Jahresbericht 1878
1879
Informationen zum Rothschild'schen Hospital (Jahresbericht 1878)Hospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung - Jahresbericht 1878
1883
Verwalterin des Rothschild'schen HospitalsPeppi Heidingsfeld
Möglicherweise stammte Peppi Heidingsfeld (geb. Sänger) aus dem bayerisch-schwäbischen Buttenwiesen im Landkreis Dillingen an der Donau. (http://www.alemannia-judaica.de/buttenwiesen_synagoge.htm (Aufruf v. 04.08.2014). Wie lange sie als Verwalterin des Rothschild'schen Hospitals tätig war, ist noch unbekannt.
1887
Literatur zum "Rothschild´schen Hospital"Frankfurt a. M., 29. Juni [Bericht über jüdische Pflegeinstitutionen im Röderbergweg]
1888
Literatur zum Rothschild'schen HospitalDie hygienischen Einrichtungen von Frankfurt am Main
Um 1893
Stellvertretender leitender Arzt am Rothschild'schen HospitalDr. med. Carl Cassian
11.1893
Neuer Chefarzt des Rothschild´schen HospitalsGeheimer Sanitätsrat Dr. med. Elieser (Elias, Eliazar) Rosenbaum
Im November 1893 trat Dr. Elieser Rosenbaum die Nachfolge des verstorbenen Dr. Marcus Hirsch an (FZ Nr. 319, 17.11.1893, AB, S. 2 [= Frankfurter Angelegenheiten].
Um 1897 - Um 1939
Chirurg am Rothschild'schen HospitalDr. med. Sidney Adolf Lilienfeld
Dr. Lilienfeld hatte im Rothschild'schen Hospital Belegbetten und war dort auch als behandelnder Arzt tätig.
1897
Literatur zum Rothschild'schen HospitalJahresbericht über die Verwaltung des Medizinalwesens, die Krankenanstalten und die öffentlichen Gesundheitsverhältnisse der Stadt Frankfurt am Main
Um 1918 - 1933
Chirurg am Rothschild'schen HospitalDr. med. Willy Hofmann
Vermutlich seit um 1918 bis zu seiner Emigration 1933 war Willy Hofmann Chirurg am Rothschild'schen Hospital.
Um 1919 - 1940
Schwester am "Rothschild´schen Hospital"Rosa Ruth Kauders
Wie oft und wie lange Ruth Kauders, deren Hauptwohnsitz München war, zwischen 1919 und 1940 im Rothschild'schen Hospital Dienst tat, ist bislang unbekannt. Seit 1934 wohnte sie in Frankfurt. 1940 zog Schwester Ruth vom Rothschild'schen Hospital in das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde (Gagernstraße).
1922 - Ende 1939
Chefarzt des Rothschild´schen HospitalsDr. med. Sally (Saly, Sali) Rosenbaum
Vermutlich trat Dr. med. Sally Rosenbaum gleich nach dem Tod seines Vaters Elieser Rosenbaum 1922 die Nachfolge als Chefarzt des "Rothschild´schen Hospitals" an. Ende 1939 musste er seine Stellung wegen eines Augenleidens aufgeben.
1924
Förderer des Rothschild'schen Hospitals (Nachfolger seiner Schwiegermutter Mathilde von Rothschild)Max (Maximilian Benedikt) von Goldschmidt-Rothschild
1924
Förderin des Rothschild'schen Hospitals (Nachfolgerin ihrer Mutter Mathilde von Rothschild)Adelheid de Rothschild
Seit 1929
Christliche Krankenschwester am orthodox-jüdischen Rothschild'schen HospitalEmilia Schäfer
16.05.1929
Umzug von Dorheim nach Frankfurt a.M. (Rhönstraße 48)Emilia Schäfer
Am 16. Mai 1929 zog Emilia Schäfer von Dorheim (heute Stadtteil von Friedberg (Hessen)) nach Frankfurt a.M. in die Rhönstraße 48 (Personalwohnhaus des Rothschild'schen Hospitals).
Um 1930
Lehrschwester am Rothschild'schen HospitalBertha Klein
1931 - 1932
Architekt des Umbaus des Rothschild'schen HospitalsFritz Nathan
1931 - 1933
Krankenschwester am Rothschild'schen HospitalAdele Nafschi
07.1931 - 03.1932
Umbau des Hospitals dank einer Großspende Adelheid de Rothschilds
Nach dem Umbau verfügte das Hospital über insgesamt 50 Betten: 29 Krankenbetten 3. Klasse, 12 Krankenbetten 2. Klasse, 3 Krankenbetten 1. Klasse sowie 6 Betten in der Isolierstation.
10.07.1931 - 29.03.1932
Lehrschwester am Rothschild'schen HospitalSara Jameson
Zu Beginn der 1930er Jahre (die genaue Beschäftigungsdauer ist unbekannt) lernte und pflegte Sara Jameson im Rothschild'schen Hospital. Vom Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital) zog sie am 10. Juli 1931 in die Rhönstraße 50 (Personalwohnhaus des Rothschild'schen Hospitals). Zwischen dem 21. Dezember 1931 und dem 24. März 1932 wohnte sie im Hospital, danach wieder im Personalwohnhaus.
1932 - 1933
Lehrschwester am Rothschild'schen HospitalLuise Fleischmann
Um 1932
Bauskizze des Architekten Fritz Nathan zum Umbau 1932Rothschild'sches Hospital - Bauskizze (Umbau 1932)
1932
Literatur zum Rothschild'schen HospitalDie Stellung der jüdischen Weltanschauung zu Krankheit, Arzt und Medizin
1932
Literatur zum Rothschild'schen HospitalDas Rothschild'sche Krankenhaus
Um 1932
Rothschild'sches Hospital, Entbindungszimmer, um 1932Rothschild'sches Hospital - Entbindungszimmer
05.02.1932 - 02.05.1935
Wohnadresse: Rothschild'sches HospitalOttilie Winter
Nach ihrer Rückkehr aus Kempen am 21. Januar 1932 wohnte Ottilie Winter vorübergehend wieder im Frankfurter jüdischen Schwesternhaus. Am 5. Februar 1932 zog sie in den Röderbergweg 93 (Rothschild'sches Hospital), wo sie bis zum 2. Mai 1935 wohnte und arbeitete.
26.02.1932
Rothschild'sches Hospital, Wanduhr, 26.02.1932 (Signatur des Architekten Fritz Nathan)Rothschild'sches Hospital - Wanduhr
29.02.1932
Umzug von Gailingen nach Frankfurt am MainJetti Ettlinger
Jetti Ettlinger bezog am 29. Februar 1932 vorübergehend eine Personalwohnung des Rothschild'schen Hospitals in der Rhönstraße 48/II. Möglicherweise war sie zuvor am Israelitischen Krankenhaus Gailingen am Hochrhein (Kreis Konstanz, Baden-Württemberg) tätig.
24.03.1932
Umzug in das Rothschild'sche HospitalEmilia Schäfer
Am 24. März 1932 zog Emilia Schäfer von der Rhönstraße 48 in den Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital). Wie lange sie dort pflegte, ist bislang unbekannt.
24.03.1932
Umzug in das Rothschild'sche HospitalJetti Ettlinger
Schwester Jetti zog am 24. März 1932 von der Rhönstraße in den Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital).
18.07.1932
Umzug vom Schwesternhaus in das Rothschild'sche HospitalRosa (Ruth) Goldschmidt
Rosa Goldschmidt zog am 18. Juli 1932 vom Schwesternhaus in den Röderbergweg (Rothschild'sches Hospital).
Um 1933 - 1939
Arzt am Rothschild´schen HospitalDr. med. Godchaux Schnerb
Vermutlich gab Godchaux Schnerb nach der NS-Machtübernahme 1933 seine Arztpraxis verfolgungsbedingt auf und tat verstärkt Dienst im Krankenhaus. Während des Novemberpogroms 1938 betreute er im Rothschild´schen Hospital zusammen mit seinen Kollegen die Opfer der brutalen Nazi-Angriffe. 1939 konnte er aus Nazi-Deutschland flüchten.
Seit 02.05.1935
Umzug in das Rothschild'sche HospitalRegine (Regina) Goldsteen (Goldstein)
Am 2. Mai 1935 zog Regine Goldsteen von der Bornheimer Landwehr (Schwesternhaus) in den Röderbergweg (Rothschild'sches Hospital). Wie lange Schwester Regine in der orthodox-jüdischen Klinik pflegte, ist bislang unbekannt.
1937
Hauptamtlicher Leiter der chirurgischen Abteilung des Rothschild'schen HospitalsDr. med. Sidney Adolf Lilienfeld
Seit 1937 verwehrten die Nationalsozialisten Dr. Lilienfeld die Behandlung nichtjüdischer Patientinnen und Patienten. Seine langjährige Arbeitsstätte, das Bethanien-Krankenhaus, durfte er nicht mehr betreten! Im Rothschild'schen Hospital übernahm er die Leitung der Chirurgie bis zu seiner Ausreise 1939.
08.1937 - 04.1938
Vertretungsschwester am Rothschild'schen HospitalJuliane (Julie Anne) Wolff
Um 1938 - 07.05.1941
Krankenpfleger am Rothschild'schen HospitalAlfred Hahn
Nach den von der Website 'Juden in Nordhessen' übermittelten Angaben zog Alfred Hahn am 2. Mai 1938 von Kassel nach Frankfurt am Main. Seit wann er im Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital) wohnte, ist noch unbekannt. Im Hospital lernte er vermutlich seine spätere Ehefrau Berta Schuster kennen.
1938
Facharzt für UrologieDr. med. Adolf Löwenthal
1938 war Adolf Löwenthal als Facharzt für Urologie im "Rothschild´schen Hospital" tätig. Wie lange er dort arbeitete, ist bislang unbekannt.
1938
Kurze Tätigkeit (vermutlich Ausbildung) im Rothschild'schen HospitalErna (Esther) Neuberger
1938
Nervenarzt am Rothschild´schen HospitalDr. med. Arnold Merzbach
01.05.1938 - 15.04.1939
Privatschwester einer Patientin der Nervenabteilung des Rothschild'schen Hospitals Juliane (Julie Anne) Wolff
11.1938 - 03.1939
Lehre als BüglerinErika Neugarten
Von November 1938 bis März 1939 absolvierte Erika Neugarten im "Rothschild´schen Hospital" eine viermonatige Lehre als Büglerin.
11.1938 - 04.1941
Mögliche Unterkunft Jenny Jeidels im Rothschild'schen Hospital?Jenny Jeidel
Möglicherweise wohnte und arbeitete Jenny Jeidel bis zu dessen Zwangsräumung im Rothschild'schen Hospital (Röderbergweg).
11.1938
Novemberpogrom
Das Hospital überstand das NS-Reichspogrom in der Nacht vom 09. auf 10. November 1938, "wurde aber vom Nazi-Regime für eigene Zwecke genutzt" (Otto 1997).
Um 1939 - 1940
Ausbildung zur Krankenschwester, Tätigkeit im Rothschild'schen HospitalZilli (Zili) Heinrich
Nach dem Besuch der Samson-Raphael-Hirsch-Schule (Heinrich-von-Gagern-Gymnasium) ließ sich Zilli Heinrich zur Krankenschwester ausbilden. Sie war im Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital) gemeldet, ebenso ihre Mutter Emilie.
Um 1939 - 07.05.1941
Krankenschwester am Rothschild'schen HospitalSophie (Sofie, Henni, Sonny) Landsberg
Um 1939 - 07.05.1941
Krankenschwester am Rothschild'schen HospitalKäthe Popper
Um 1939
Unterschlupf und Tätigkeit im Rothschild'schen Hospital Regina (Recha) Herz
Regina Herz flüchte nach der Zerstörung ihrer Offenbacher Wohnung während des NS-Novemberpogroms in das benachbarte Frankfurt am Main. Sie versteckte sich im Rothschild'schen Hospital, wo sie auch arbeitete.
01.04.1939 - 31.03.1940
Festanstellung, zuletzt leitende Stationsschwester des Rothschild'schen HospitalsJuliane (Julie Anne) Wolff
Vom 1. April 1939 bis 31. März 1940 war "Schwester Anne" im allgemeinen Stationsdienst (innere Abteilung, chirurgische Abteilung, Infektionsabteilung) eingesetzt. Zuletzt leitende Stationsschwester, verließ Juliane Wolff am 31. März 1940 das Rothschild'sche Hospital auf eigenen Wunsch. Sie kehrte zu ihrer Familie nach Dortmund zurück.
1940 - 1941
Tätigkeit im Rothschild´schen HospitalErna Sara Heimberg
Von 1940 bis 1941 arbeitete Erna Heimberg als Krankenschwester im Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung zu Frankfurt am Main.
1940 - 07.05.1941
Krankenschwester am Rothschild'schen HospitalBerta (Bertha) Hahn
Nach den Angaben auf der Website 'Jüdische Fürther' zog Berta Schuster im Jahre 1940 von Fürth nach Frankfurt am Main. Bis zum 7. Mai 1941 wohnte sie im Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital). Vermutlich lernte sie dort ihren späteren Ehemann, den Krankenpfleger Alfred Hahn, kennen.
Um 1940 - 07.05.1941
Krankenschwester (Lernschwester) am Rothschild'schen HospitalSelma Lena Lorch
Um 1940
Chefarzt der chirurgischen Abteilung und letzter ärztlicher Direktor des Rothschild'schen HospitalsDr. med. Franz Stefan Grossmann
Nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden des langjährigen ärztlichen Direktors des Rothschild'schen Hospitals, Dr. Sally Rosenbaum, beauftragte die jüdische Gemeinde Frankfurt a.M. Dr. Franz Grossmann mit der Nachfolge.
04.1940
Schließung der koscheren KücheKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
Durch die nationalsozialistische Schließung jüdischer Metzgereien mangelte es ab 1939 an koscherem Fleisch. Im April 1940 wurde die Küche des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde zwangsweise geschlossen. Danach war eine koschere Verpflegung für Personal und Patienten nur noch im Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung möglich.
05.1940 - 02.1941
Ausbildung zur KrankenschwesterFanny Ansbacher
Um ihre Chancen auf Auswanderung zu verbessern, lernte Fanny Ansbacher in Frankfurt am Main, wohin verwandtschaftliche Verbindungen bestanden, Krankenschwester. Von Mai 1940 bis Februar 1941 war sie Lehrschwester am orthodox-jüdischen Rothschild'schen Hospital.
08.1940
Erweiterung / Bettenzahl für psychisch ErkrankteKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
Seit August 1940 nahmen das jüdische Krankenhaus und das Rothschild´sche Hospital trotz mangelnder Ausstattung auch psychisch Erkrankte auf. Diesen drohte außer antisemitischer auch eugenische Verfolgung (NS-"Euthanasie", vgl. z.B. Kaminer 1996, Klee 2010, Lilienthal 2009), die Emigration war erschwert. Nichtjüdische Psychiatrien und Kurheime sollten nur noch "Arier" behandeln. Entsprechend bewilligte die Stadt Frankfurt für die Aufnahme "Leicht-Gemütskranker" die von beiden Kliniken beantragte Erhöhung der Bettenzahl um 20 (jüdisches Krankenhaus) und 5 Betten (Rothschild´sches Hospital).
28.09.1940
NS-Zwangseingliederung der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung in die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland
30.10.1940 - 05.1941
Krankenpfleger am Rothschild'schen HospitalJonas (Jona) Neuberger
Von seiner Geburtsstadt Berlin ging Jonas Neuberger am 30. Oktober 1940 nach Frankfurt am Main, wo er vermutlich sofort im Rothschild'schen Hospital arbeitete.
Um 05.1941
NS-Zwangsschließung des Rothschild´schen HospitalsKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
Im April/Mai 1941 schlossen die Nationalsozialisten das "Rothschild´sche Hospital". Personal und Patienten mussten in das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde wechseln. Gemäß dem "zweiten Judenvertrag" übernahm die Stadt Frankfurt Gebäude und Areal des ,arisierten´jüdischen Hospitals; es wurde vom NS-Bauamt als Hilfskrankenhaus ausgewiesen.
07.05.1941
Käthe Popper zieht vom Rothschild'schen Hospital in die Rhönstraße (Personalwohnhaus).Käthe Popper
Wegen der NS-Zwangsauflösung des Rothschild'schen Hospitals musste Käthe Popper vom Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital) in die Rhönstraße 51 (Personalwohnhaus des Rothschild'schen Hospitals) umziehen.
Anfang 10.1943
Zerstörung durch LuftangriffeInstitut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main - Magistratsakten: Fliegerangriffe
Die alliierten Luftangriffe auf Frankfurt zerstörten Anfang Oktober 1943 Gebäude und Grundstück. Nach dem Krieg entstanden auf dem Gelände Wohnungsbauten.
23.03.1967
Wiedererrichtung der Rothschild'schen Stiftung (mit Genehmigung des Regierungspräsidenten in Wiesbaden)Dr. jur. Paul Arnsberg
Maßgeblichen Anteil an der Wiederbelebung der Stiftung am 23. März 1967 hatte der Jurist, Journalist und Historiker des Frankfurter Judentums, Dr. Paul Arnsberg.
Seit 01.11.1976
Neukonstituierung der Rothschild'schen Stiftung (mit Genehmigung des Regierungspräsidenten in Wiesbaden)Dr. jur. Paul Arnsberg
Der Stiftungszweck der am 1. November 1976 neukonstituierten, bis heute bestehenden gemeinnützigen "Georgine Sara von Rothschildsche Stiftung zur Förderung von Krankenbetreuung für Israeliten" betraf die Förderung von Krankenbetreuung, medizinischer Beihilfe und ähnlicher humanitärer Aufgaben. Den Stiftungsvorstand bildeten 1976 außer dem Vorsitzenden Dr. Paul Arnsberg Bert W. Strassburger (stellv. Vors.), Fred J. Bechhofer (Schatzmeister), Julius Katz (Schriftführer), Henry Felson, Ernst Frenkel und Arno Lustiger.
1987
Vorstand der Stiftung (Vorsitz seit 1978: Rosl Arnsberg)Rosl (Rosa) Arnsberg
Nach Paul Arnsbergs Tod im Jahre 1978 übernahm seine nicht minder engagierte Witwe Rosl Arnsberg den Vorsitz der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung. Vorstandsmitglieder waren außer Rosl Arnsberg im Jahre 1987: Bert W. Strassburger (stellv. Vors.), Fred J. Bechhofer, Henry Felson, Moshe G. Hess, Dr. Salomon Korn, Arno Lustiger und Thea Nadel.
1988
Literatur zur jüdischen Gemeinde, Gemeindeorthodoxie und Israelitischen Religionsgesellschaft zu Frankfurt am Main (S. 71-81) Hinaus aus dem Ghetto...
1994
Literatur zum Rothschild´schen Hospital"Kranken zur Pflege, der Gemeinde zum Frommen, der Vaterstadt zur Zierde"
1995
Literatur zur Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am MainVon Frankfurt nach Jerusalem
1996
Literatur zur Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am MainVon der Einheit der "heiligen Gemeinde" zur Vielfalt der ethnisch-religiösen Minderheit
2000
Literatur zur Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am MainJüdische "Muttergemeinde" im Widerstreit Die Israelitische Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main
2004
Fritz Nathan Collection: Fotoscans zum Rothschild'schen Hospital Fritz Nathan Collection
2010
Literatur zur Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am MainDie Geschichte der Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main
2012
Literatur zum Rothschild'schen Hospital (S. 164-165)Frankfurt am Main und seine Bauten
Arzt am Rothschild´schen HospitalDr. med. Heinrich Roth
Heinrich Roth war Arzt am Rothschild´schen Hospital. Wahrscheinlich war er jüdischer Herkunft, ob jüdischen oder christlichen Glaubens, ist nicht bekannt.
Arzt am Rothschild´schen HospitalGeheimer Sanitätsrat Dr. med. Oskar (Oscar) Pinner
In welchem Zeitraum Oskar Pinner als Chirurg am Rothschild´schen Hospital praktizierte, bleibt noch zu klären.
Gebäudekomplex mit Personalwohnungen des Rothschild'schen HospitalsRhönstraße 47-55, Frankfurt am Main
In dem Gebäudekomplex Rhönstraße 47-55 wohnten verschiedene jüdische und nichtjüdische Mieterinnen und Mieter. Seinen Angestellten, darunter auch Pflegenden, stellte das Rothschild'sche Hospital dort Wohnungen zur Verfügung.
Bis 07.05.1941
Kaufmännischer Leiter des Rothschild'schen HospitalsArtur Jacob Rothschild
Diese Position hatte Artur Rothschild vermutlich bis zur Zwangsauflösung des Rothschild'schen Hospitals am 7. Mai 1941 inne. Danach wurde er erwerbslos. Zuletzt wohnte Artur Rothschild zusammen mit seiner Frau und seiner Schwiegermutter in der Schwanenstraße 13/III.
Krankenschwester am Rothschild'schen HospitalBella Flörsheim
Bis 04.1941
Krankenschwester am Rothschild´schen HospitalAmalie Stutzmann
Spätestens bis zur NS-Zwangsräumung im April 1941 war Amalie Stutzmann im Rothschild´schen Hospital tätig.
Bis Um 1920
Lehrschwester und Krankenschwester in Frankfurt am MainRuth (Retha) Kahn
Ruth Retha Kahn wurde "im orthodoxen Krankenhaus in Frankfurt ausgebildet und staatlich geprüft". Damit ist das Rothschild´sche Hospital im Röderbergweg gemeint.