Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

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Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung, Institution

  • Das Krankenhaus der neo-orthodox-jüdischen Israelitischen Religionsgesellschaft (IRG) in Frankfurt am Main, "Rothschild´sches Hospital" genannt, wurde anfangs für bedürftige jüdische Kranke eröffnet, die in anderen jüdischen Heilstätten nicht unterkamen. Namensgeberin war die jung verstorbene Georgine Sara von Rothschild, die Tochter des Stifterpaares Mathilde und Wilhelm von Rothschild.
  • Standort

    Rhönstraße 47-55, Frankfurt am Main

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Chronik

1864

Gleichstellung der jüdischen FrankfurterKrankenhaus der Israelitischen Krankenkassen

Nach jahrzehntelangem Emanzipationskampf erreichten die jüdischen Frankfurter 1864 die völlige Gleichstellung mit den christlichen Stadtbürgern. Mit der Gründung des Deutschen Kaiserreichs am 18. Januar 1870 erfolgte die Gleichstellung für das gesamte Reichsgebiet. Der traditionelle Antisemitismus war damit längst nicht überwunden. Doch war seit 1864 in Frankfurt am Main die rechtliche Basis für eine engagierte jüdische Stiftungstätigkeit gegeben, die u.a. ein vorbildliches modernes Pflege- und Krankenhauswesen schuf. Den Anfang machte 1870 Mathilde von Rothschild mit der Gründung des Rothschild´schen Hospitals.

1870 - 1893

Gründungs- und Chefarzt des Rothschild'schen HospitalsDr. med. Marcus (Markus, Mordechai) Hirsch

Seit den Anfängen gestaltete Marcus Hirsch als leitender Arzt das neo-orthodox-jüdischen Zweig der Rothschild-Familie errichtete Krankenhaus der Frankfurter Israelitischen Religionsgesellschaft mit.

1870

NamensgeberinGeorgine Sara von Rothschild

08.03.1870 - 09.1878

Gründungsstandort: Unterweg 20 (heute Schleidenstraße 20)Schleidenstraße 20, Frankfurt am Main

Von 1870 bis 1878 befand sich im damaligen Unterweg 20 (heute Schleidenstraße 20, Ortsteil Nordend-West) das Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung mit 6-8 Betten. Damals hieß die Einrichtung noch "Fremdenhospital Georgine Sara von Rothschild´sche Stiftung für erkrankte fremde Israeliten" (kurz: "Rothschild´sches Hospital"). Die erste Patientin wurde am 22. März 1870 aufgenommen.

02.12.1870

Offizielle Errichtung der Rothschild'schen Stiftung (per Dekret des Königs von Preußen)

Am 2. Dezember 1870 verlieh König Wilhelm von Preußen (seit 1871 Kaiser Wilhelm I.) der 'Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung für erkrankte fremde Israeliten in Frankfurt a.M.' die Rechte einer juristischen Person. Als so genannte 'milde Stiftung' war sie von Erbschaftssteuern befreit.

1874

Vorübergehende Verlegung der Kranken wegen Renovierung des Hauses Unterweg 20

1875 - 1878

Errichtung des Neubaus mit Nebengebäude im Röderbergweg 97

Zusätzlich entstand im Röderbergweg 93 zur gleichen Zeit oder danach das Ärztehaus des Rothschild'schen Hospitals.

1875

Architekt des neuen Rothschild'schen Hospitals im Röderbergweg 97Franz van Hoven

1875 konzipierte der Frankfurter Stadtarchitekt Franz van Hoven im Auftrag des Stifterpaares Wilhelm und Mathilde von Rothschild das Rothschild'sche Hospital.

1878 - 1900

Jahresberichte des Rothschild'schen HospitalsHospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung - Jahresbericht 1878

Folgende Jahrgänge der veröffentlichten Jahresberichte werden in der Universitätsbibliothek Frankfurt a.M. aufbewahrt: 1878(1879)–1884(1885); 1888(1889); 1891(1892)–1897(1898); 1899(1900)–1900(1901).

1878

Abbildung: Hausordnung von 1878 (Auszug, S. 12-13)Rothschild'sches Hospital - Hausordnung 1878 Auszug

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Hausordnung 1878 Auszug

1878

Abbildung: Hausordnung von 1878 (Deckblatt)Rothschild'sches Hospital - Hausordnung 1878

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Hausordnung 1878

1878

Informationen zum Rothschild'schen HospitalHospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung - Hausordnung 1878

1878

Informationen zum Rothschild'schen HospitalHospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung - Statuen 1878

Seit 1878

Konsultierender und stellvertretender Arzt des Rothschild'schen HospitalsDr. med. Heinrich Schmidt

26.09.1878 - Um 05.1941

2. Standort (Hauptstandort): Röderbergweg 97 (heute: Waldschmidtstraße 129-131)Waldschmidtstraße 129-131, Frankfurt am Main

Am 26. September 1878 wurde das neue Rothschild'sche Hospital (Neubau mit Nebengebäude) im Röderbergweg 97 (heute Waldschmidtstraße 129-131) der Verwaltung übergeben und zum 1. Oktober in Betrieb genommen. Es verfügte zu dieser Zeit über insgesamt 19 Betten, darunter 12 Freibetten. Weitere Liegenschaften des Hospitals befanden sich im Röderbergweg 93 (u.a. genutzt als Ärztehaus) sowie in der nahen Rhönstraße 48, 50 und 54 (genutzt als Mietshäuser, teils mit Wohnungen für das Personal des Hospitals). Der Hauptstandort Röderbergweg 93/97 entspricht heute der Waldschmidtstraße 129-131 (Ulrike Heinisch, Institut für Stadtgeschichte Frankfurt a.M., Email v. 30.09.2014). Das Hospital bestand bis zur nationalsozialistischen Enteignung und Zwangsräumung im April/Mai 1941.

1879

Abbildung: Jahresbericht 1878 (Deckblatt), veröffentlicht 1879Rothschild'sches Hospital - Jahresbericht 1878

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Jahresbericht 1878

1879

Informationen zum Rothschild'schen Hospital (Jahresbericht 1878)Hospital der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung - Jahresbericht 1878

1883

Verwalterin des Rothschild'schen HospitalsPeppi Heidingsfeld

Möglicherweise stammte Peppi Heidingsfeld (geb. Sänger) aus dem bayerisch-schwäbischen Buttenwiesen im Landkreis Dillingen an der Donau. (http://www.alemannia-judaica.de/buttenwiesen_synagoge.htm (Aufruf v. 04.08.2014). Wie lange sie als Verwalterin des Rothschild'schen Hospitals tätig war, ist noch unbekannt.

1888

Literatur zum Rothschild'schen HospitalDie hygienischen Einrichtungen von Frankfurt am Main

Um 1893

Stellvertretender leitender Arzt am Rothschild'schen HospitalDr. med. Carl Cassian

11.1893

Neuer Chefarzt des Rothschild´schen HospitalsGeheimer Sanitätsrat Dr. med. Elieser (Elias, Eliazar) Rosenbaum

Im November 1893 trat Dr. Elieser Rosenbaum die Nachfolge des verstorbenen Dr. Marcus Hirsch an (FZ Nr. 319, 17.11.1893, AB, S. 2 [= Frankfurter Angelegenheiten].

Um 1897 - Um 1939

Chirurg am Rothschild'schen HospitalDr. med. Sidney Adolf Lilienfeld

Dr. Lilienfeld hatte im Rothschild'schen Hospital Belegbetten und war dort auch als behandelnder Arzt tätig.

Um 1918 - 1933

Chirurg am Rothschild'schen HospitalDr. med. Willy Hofmann

Vermutlich seit um 1918 bis zu seiner Emigration 1933 war Willy Hofmann Chirurg am Rothschild'schen Hospital.

Um 1919 - 1940

Schwester am "Rothschild´schen Hospital"Rosa Ruth Kauders

Wie oft und wie lange Ruth Kauders, deren Hauptwohnsitz München war, zwischen 1919 und 1940 im Rothschild'schen Hospital Dienst tat, ist bislang unbekannt. Seit 1934 wohnte sie in Frankfurt. 1940 zog Schwester Ruth vom Rothschild'schen Hospital in das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde (Gagernstraße).

1922 - Ende 1939

Chefarzt des Rothschild´schen HospitalsDr. med. Sally (Saly, Sali) Rosenbaum

Vermutlich trat Dr. med. Sally Rosenbaum gleich nach dem Tod seines Vaters Elieser Rosenbaum 1922 die Nachfolge als Chefarzt des "Rothschild´schen Hospitals" an. Ende 1939 musste er seine Stellung wegen eines Augenleidens aufgeben.

1924

Förderer des Rothschild'schen Hospitals (Nachfolger seiner Schwiegermutter Mathilde von Rothschild)Max (Maximilian Benedikt) von Goldschmidt-Rothschild

1924

Förderin des Rothschild'schen Hospitals (Nachfolgerin ihrer Mutter Mathilde von Rothschild)Adelheid de Rothschild

Seit 1929

Christliche Krankenschwester am orthodox-jüdischen Rothschild'schen HospitalEmilia Schäfer

16.05.1929

Umzug von Dorheim nach Frankfurt a.M. (Rhönstraße 48)Emilia Schäfer

Am 16. Mai 1929 zog Emilia Schäfer von Dorheim (heute Stadtteil von Friedberg (Hessen)) nach Frankfurt a.M. in die Rhönstraße 48 (Personalwohnhaus des Rothschild'schen Hospitals).

Um 1930

Lehrschwester am Rothschild'schen HospitalBertha Klein

1931 - 1932

Architekt des Umbaus des Rothschild'schen HospitalsFritz Nathan

07.1931 - 03.1932

Umbau des Hospitals dank einer Großspende Adelheid de Rothschilds

Nach dem Umbau verfügte das Hospital über insgesamt 50 Betten: 29 Krankenbetten 3. Klasse, 12 Krankenbetten 2. Klasse, 3 Krankenbetten 1. Klasse sowie 6 Betten in der Isolierstation.

10.07.1931 - 29.03.1932

Lehrschwester am Rothschild'schen HospitalSara Jameson

Zu Beginn der 1930er Jahre (die genaue Beschäftigungsdauer ist unbekannt) lernte und pflegte Sara Jameson im Rothschild'schen Hospital. Vom Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital) zog sie am 10. Juli 1931 in die Rhönstraße 50 (Personalwohnhaus des Rothschild'schen Hospitals). Zwischen dem 21. Dezember 1931 und dem 24. März 1932 wohnte sie im Hospital, danach wieder im Personalwohnhaus.

1932 - 1933

Lehrschwester am Rothschild'schen HospitalLuise Fleischmann

Um 1932

Bauskizze des Architekten Fritz Nathan zum Umbau 1932Rothschild'sches Hospital - Bauskizze (Umbau 1932)

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Bauskizze (Umbau 1932)

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Eingangsbereich (Hofacker 1932)

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Frontansicht (Hofacker 1932)

Um 1932

Innenansicht, um 1932Rothschild'sches Hospital - Innenansicht

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Innenansicht

Um 1932

Krankenzimmer, um 1932Rothschild'sches Hospital - Krankenzimmer

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Krankenzimmer

1932

Literatur zum Rothschild'schen HospitalDas Rothschild'sche Krankenhaus

Um 1932

Operationssaal, um 1932Rothschild'sches Hospital - Nathan - OP-Saal

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Nathan - OP-Saal

Um 1932

Rothschild'sches Hospital, Entbindungszimmer, um 1932Rothschild'sches Hospital - Entbindungszimmer

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Entbindungszimmer

Um 1932

Rothschild'sches Hospital, Seitenansicht, um 1932Rothschild'sches Hospital - Ansicht 3

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Ansicht 3

Um 1932

Rothschild'sches Hospital, um 1932Rothschild'sches Hospital - Ansicht 1

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Ansicht 1

Um 1932

Rothschild'sches Hospital, um 1932Rothschild'sches Hospital - Ansicht 2

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Ansicht 2

05.02.1932 - 02.05.1935

Wohnadresse: Rothschild'sches HospitalOttilie Winter

Nach ihrer Rückkehr aus Kempen am 21. Januar 1932 wohnte Ottilie Winter vorübergehend wieder im Frankfurter jüdischen Schwesternhaus. Am 5. Februar 1932 zog sie in den Röderbergweg 93 (Rothschild'sches Hospital), wo sie bis zum 2. Mai 1935 wohnte und arbeitete.

26.02.1932

Rothschild'sches Hospital, Wanduhr, 26.02.1932 (Signatur des Architekten Fritz Nathan)Rothschild'sches Hospital - Wanduhr

Abbildung: Rothschild'sches Hospital - Wanduhr

29.02.1932

Umzug von Gailingen nach Frankfurt am MainJetti Ettlinger

Jetti Ettlinger bezog am 29. Februar 1932 vorübergehend eine Personalwohnung des Rothschild'schen Hospitals in der Rhönstraße 48/II. Möglicherweise war sie zuvor am Israelitischen Krankenhaus Gailingen am Hochrhein (Kreis Konstanz, Baden-Württemberg) tätig.

24.03.1932

Umzug in das Rothschild'sche HospitalEmilia Schäfer

Am 24. März 1932 zog Emilia Schäfer von der Rhönstraße 48 in den Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital). Wie lange sie dort pflegte, ist bislang unbekannt.

24.03.1932

Umzug in das Rothschild'sche HospitalJetti Ettlinger

Schwester Jetti zog am 24. März 1932 von der Rhönstraße in den Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital).

18.07.1932

Umzug vom Schwesternhaus in das Rothschild'sche HospitalRosa (Ruth) Goldschmidt

Rosa Goldschmidt zog am 18. Juli 1932 vom Schwesternhaus in den Röderbergweg (Rothschild'sches Hospital).

Um 1933 - 1939

Arzt am Rothschild´schen HospitalDr. med. Godchaux Schnerb

Vermutlich gab Godchaux Schnerb nach der NS-Machtübernahme 1933 seine Arztpraxis verfolgungsbedingt auf und tat verstärkt Dienst im Krankenhaus. Während des Novemberpogroms 1938 betreute er im Rothschild´schen Hospital zusammen mit seinen Kollegen die Opfer der brutalen Nazi-Angriffe. 1939 konnte er aus Nazi-Deutschland flüchten.

Seit 02.05.1935

Umzug in das Rothschild'sche HospitalRegine (Regina) Goldsteen (Goldstein)

Am 2. Mai 1935 zog Regine Goldsteen von der Bornheimer Landwehr (Schwesternhaus) in den Röderbergweg (Rothschild'sches Hospital). Wie lange Schwester Regine in der orthodox-jüdischen Klinik pflegte, ist bislang unbekannt.

1937

Hauptamtlicher Leiter der chirurgischen Abteilung des Rothschild'schen HospitalsDr. med. Sidney Adolf Lilienfeld

Seit 1937 verwehrten die Nationalsozialisten Dr. Lilienfeld die Behandlung nichtjüdischer Patientinnen und Patienten. Seine langjährige Arbeitsstätte, das Bethanien-Krankenhaus, durfte er nicht mehr betreten! Im Rothschild'schen Hospital übernahm er die Leitung der Chirurgie bis zu seiner Ausreise 1939.

08.1937 - 04.1938

Vertretungsschwester am Rothschild'schen HospitalJuliane (Julie Anne) Wolff

Um 1938 - 07.05.1941

Krankenpfleger am Rothschild'schen HospitalAlfred Hahn

Nach den von der Website 'Juden in Nordhessen' übermittelten Angaben zog Alfred Hahn am 2. Mai 1938 von Kassel nach Frankfurt am Main. Seit wann er im Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital) wohnte, ist noch unbekannt. Im Hospital lernte er vermutlich seine spätere Ehefrau Berta Schuster kennen.

1938

Facharzt für UrologieDr. med. Adolf Löwenthal

1938 war Adolf Löwenthal als Facharzt für Urologie im "Rothschild´schen Hospital" tätig. Wie lange er dort arbeitete, ist bislang unbekannt.

1938

Kurze Tätigkeit (vermutlich Ausbildung) im Rothschild'schen HospitalErna (Esther) Neuberger

01.05.1938 - 15.04.1939

Privatschwester einer Patientin der Nervenabteilung des Rothschild'schen Hospitals Juliane (Julie Anne) Wolff

11.1938 - 03.1939

Lehre als BüglerinErika Neugarten

Von November 1938 bis März 1939 absolvierte Erika Neugarten im "Rothschild´schen Hospital" eine viermonatige Lehre als Büglerin.

11.1938 - 04.1941

Mögliche Unterkunft Jenny Jeidels im Rothschild'schen Hospital?Jenny Jeidel

Möglicherweise wohnte und arbeitete Jenny Jeidel bis zu dessen Zwangsräumung im Rothschild'schen Hospital (Röderbergweg).

11.1938

Novemberpogrom

Das Hospital überstand das NS-Reichspogrom in der Nacht vom 09. auf 10. November 1938, "wurde aber vom Nazi-Regime für eigene Zwecke genutzt" (Otto 1997).

Um 1939 - 1940

Ausbildung zur Krankenschwester, Tätigkeit im Rothschild'schen HospitalZilli (Zili) Heinrich

Nach dem Besuch der Samson-Raphael-Hirsch-Schule (Heinrich-von-Gagern-Gymnasium) ließ sich Zilli Heinrich zur Krankenschwester ausbilden. Sie war im Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital) gemeldet, ebenso ihre Mutter Emilie.

Um 1939 - 07.05.1941

Krankenschwester am Rothschild'schen HospitalSophie (Sofie, Henni, Sonny) Landsberg

Um 1939 - 07.05.1941

Krankenschwester am Rothschild'schen HospitalKäthe Popper

Um 1939

Unterschlupf und Tätigkeit im Rothschild'schen Hospital Regina (Recha) Herz

Regina Herz flüchte nach der Zerstörung ihrer Offenbacher Wohnung während des NS-Novemberpogroms in das benachbarte Frankfurt am Main. Sie versteckte sich im Rothschild'schen Hospital, wo sie auch arbeitete.

01.04.1939 - 31.03.1940

Festanstellung, zuletzt leitende Stationsschwester des Rothschild'schen HospitalsJuliane (Julie Anne) Wolff

Vom 1. April 1939 bis 31. März 1940 war "Schwester Anne" im allgemeinen Stationsdienst (innere Abteilung, chirurgische Abteilung, Infektionsabteilung) eingesetzt. Zuletzt leitende Stationsschwester, verließ Juliane Wolff am 31. März 1940 das Rothschild'sche Hospital auf eigenen Wunsch. Sie kehrte zu ihrer Familie nach Dortmund zurück.

1940 - 1941

Tätigkeit im Rothschild´schen HospitalErna Sara Heimberg

Von 1940 bis 1941 arbeitete Erna Heimberg als Krankenschwester im Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung zu Frankfurt am Main.

1940 - 07.05.1941

Krankenschwester am Rothschild'schen HospitalBerta (Bertha) Hahn

Nach den Angaben auf der Website 'Jüdische Fürther' zog Berta Schuster im Jahre 1940 von Fürth nach Frankfurt am Main. Bis zum 7. Mai 1941 wohnte sie im Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital). Vermutlich lernte sie dort ihren späteren Ehemann, den Krankenpfleger Alfred Hahn, kennen.

Um 1940 - 07.05.1941

Krankenschwester (Lernschwester) am Rothschild'schen HospitalSelma Lena Lorch

Um 1940

Chefarzt der chirurgischen Abteilung und letzter ärztlicher Direktor des Rothschild'schen HospitalsDr. med. Franz Stefan Grossmann

Nach dem krankheitsbedingten Ausscheiden des langjährigen ärztlichen Direktors des Rothschild'schen Hospitals, Dr. Sally Rosenbaum, beauftragte die jüdische Gemeinde Frankfurt a.M. Dr. Franz Grossmann mit der Nachfolge.

04.1940

Schließung der koscheren KücheKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main

Durch die nationalsozialistische Schließung jüdischer Metzgereien mangelte es ab 1939 an koscherem Fleisch. Im April 1940 wurde die Küche des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde zwangsweise geschlossen. Danach war eine koschere Verpflegung für Personal und Patienten nur noch im Hospital der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung möglich.

05.1940 - 02.1941

Ausbildung zur KrankenschwesterFanny Ansbacher

Um ihre Chancen auf Auswanderung zu verbessern, lernte Fanny Ansbacher in Frankfurt am Main, wohin verwandtschaftliche Verbindungen bestanden, Krankenschwester. Von Mai 1940 bis Februar 1941 war sie Lehrschwester am orthodox-jüdischen Rothschild'schen Hospital.

08.1940

Erweiterung / Bettenzahl für psychisch ErkrankteKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main

Seit August 1940 nahmen das jüdische Krankenhaus und das Rothschild´sche Hospital trotz mangelnder Ausstattung auch psychisch Erkrankte auf. Diesen drohte außer antisemitischer auch eugenische Verfolgung (NS-"Euthanasie", vgl. z.B. Kaminer 1996, Klee 2010, Lilienthal 2009), die Emigration war erschwert. Nichtjüdische Psychiatrien und Kurheime sollten nur noch "Arier" behandeln. Entsprechend bewilligte die Stadt Frankfurt für die Aufnahme "Leicht-Gemütskranker" die von beiden Kliniken beantragte Erhöhung der Bettenzahl um 20 (jüdisches Krankenhaus) und 5 Betten (Rothschild´sches Hospital).

28.09.1940

NS-Zwangseingliederung der Georgine Sara von Rothschild'schen Stiftung in die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland

30.10.1940 - 05.1941

Krankenpfleger am Rothschild'schen HospitalJonas (Jona) Neuberger

Von seiner Geburtsstadt Berlin ging Jonas Neuberger am 30. Oktober 1940 nach Frankfurt am Main, wo er vermutlich sofort im Rothschild'schen Hospital arbeitete.

Um 05.1941

NS-Zwangsschließung des Rothschild´schen HospitalsKrankenhaus der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main

Im April/Mai 1941 schlossen die Nationalsozialisten das "Rothschild´sche Hospital". Personal und Patienten mussten in das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde wechseln. Gemäß dem "zweiten Judenvertrag" übernahm die Stadt Frankfurt Gebäude und Areal des ,arisierten´jüdischen Hospitals; es wurde vom NS-Bauamt als Hilfskrankenhaus ausgewiesen.

07.05.1941

Käthe Popper zieht vom Rothschild'schen Hospital in die Rhönstraße (Personalwohnhaus).Käthe Popper

Wegen der NS-Zwangsauflösung des Rothschild'schen Hospitals musste Käthe Popper vom Röderbergweg 97 (Rothschild'sches Hospital) in die Rhönstraße 51 (Personalwohnhaus des Rothschild'schen Hospitals) umziehen.

Die alliierten Luftangriffe auf Frankfurt zerstörten Anfang Oktober 1943 Gebäude und Grundstück. Nach dem Krieg entstanden auf dem Gelände Wohnungsbauten.

23.03.1967

Wiedererrichtung der Rothschild'schen Stiftung (mit Genehmigung des Regierungspräsidenten in Wiesbaden)Dr. jur. Paul Arnsberg

Maßgeblichen Anteil an der Wiederbelebung der Stiftung am 23. März 1967 hatte der Jurist, Journalist und Historiker des Frankfurter Judentums, Dr. Paul Arnsberg.

Seit 01.11.1976

Neukonstituierung der Rothschild'schen Stiftung (mit Genehmigung des Regierungspräsidenten in Wiesbaden)Dr. jur. Paul Arnsberg

Der Stiftungszweck der am 1. November 1976 neukonstituierten, bis heute bestehenden gemeinnützigen "Georgine Sara von Rothschildsche Stiftung zur Förderung von Krankenbetreuung für Israeliten" betraf die Förderung von Krankenbetreuung, medizinischer Beihilfe und ähnlicher humanitärer Aufgaben. Den Stiftungsvorstand bildeten 1976 außer dem Vorsitzenden Dr. Paul Arnsberg Bert W. Strassburger (stellv. Vors.), Fred J. Bechhofer (Schatzmeister), Julius Katz (Schriftführer), Henry Felson, Ernst Frenkel und Arno Lustiger.

1987

Vorstand der Stiftung (Vorsitz seit 1978: Rosl Arnsberg)Rosl (Rosa) Arnsberg

Nach Paul Arnsbergs Tod im Jahre 1978 übernahm seine nicht minder engagierte Witwe Rosl Arnsberg den Vorsitz der Georgine Sara von Rothschild´schen Stiftung. Vorstandsmitglieder waren außer Rosl Arnsberg im Jahre 1987: Bert W. Strassburger (stellv. Vors.), Fred J. Bechhofer, Henry Felson, Moshe G. Hess, Dr. Salomon Korn, Arno Lustiger und Thea Nadel.

1988

Literatur zur jüdischen Gemeinde, Gemeindeorthodoxie und Israelitischen Religionsgesellschaft zu Frankfurt am Main (S. 71-81) Hinaus aus dem Ghetto...

1995

Literatur zur Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am MainVon Frankfurt nach Jerusalem

1996

Literatur zur Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am MainVon der Einheit der "heiligen Gemeinde" zur Vielfalt der ethnisch-religiösen Minderheit

2000

Literatur zur Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am MainJüdische "Muttergemeinde" im Widerstreit – Die Israelitische Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main

2004

Fritz Nathan Collection: Fotoscans zum Rothschild'schen Hospital Fritz Nathan Collection

2010

Literatur zur Israelitischen Religionsgesellschaft Frankfurt am MainDie Geschichte der Israelitischen Religionsgesellschaft in Frankfurt am Main

2012

Literatur zum Rothschild'schen Hospital (S. 164-165)Frankfurt am Main und seine Bauten

Arzt am Rothschild´schen HospitalDr. med. Heinrich Roth

Heinrich Roth war Arzt am Rothschild´schen Hospital. Wahrscheinlich war er jüdischer Herkunft, ob jüdischen oder christlichen Glaubens, ist nicht bekannt.

Arzt am Rothschild´schen HospitalGeheimer Sanitätsrat Dr. med. Oskar (Oscar) Pinner

In welchem Zeitraum Oskar Pinner als Chirurg am Rothschild´schen Hospital praktizierte, bleibt noch zu klären.

Gebäudekomplex mit Personalwohnungen des Rothschild'schen HospitalsRhönstraße 47-55, Frankfurt am Main

In dem Gebäudekomplex Rhönstraße 47-55 wohnten verschiedene jüdische und nichtjüdische Mieterinnen und Mieter. Seinen Angestellten, darunter auch Pflegenden, stellte das Rothschild'sche Hospital dort Wohnungen zur Verfügung.

Bis 07.05.1941

Kaufmännischer Leiter des Rothschild'schen HospitalsArtur Jacob Rothschild

Diese Position hatte Artur Rothschild vermutlich bis zur Zwangsauflösung des Rothschild'schen Hospitals am 7. Mai 1941 inne. Danach wurde er erwerbslos. Zuletzt wohnte Artur Rothschild zusammen mit seiner Frau und seiner Schwiegermutter in der Schwanenstraße 13/III.

Bis 04.1941

Krankenschwester am Rothschild´schen HospitalAmalie Stutzmann

Spätestens bis zur NS-Zwangsräumung im April 1941 war Amalie Stutzmann im Rothschild´schen Hospital tätig.

Bis Um 1920

Lehrschwester und Krankenschwester in Frankfurt am MainRuth (Retha) Kahn

Ruth Retha Kahn wurde "im orthodoxen Krankenhaus in Frankfurt ausgebildet und staatlich geprüft". Damit ist das Rothschild´sche Hospital im Röderbergweg gemeint.