Hermann Wronker
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Geboren
05.08.1867 in Kähme (Kr. Birnbaum / Prov. Posen)
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Nationalität
deutsch -
Konfession
israelit.
- Chronik
- Notizen
Chronik
05.08.1867
Geburtsdatum
Der Kaufmann und Warenhaus-Unternehmer Hermann Wronker war langjähriges Vorstandsmitglied des Gumpertz'schen Siechenhauses. Er wurde am 5. August 1867 in Kähme, Kreis Birnbaum, Provinz Posen (heute Kamionna/Miedzychod, Polen) als Sohn von Emilie geb. Sandel und Lewin Wronker geboren. Der Begründer des Frankfurter Kaufhauses Wronker war verwandt mit Leonhard, Oskar und Hermann Tietz (Begründer der heutigen Kaufhäuser 'Kaufhof' und 'Hertie'/'Karstadt').
1891
Unternehmensgründung in Frankfurt am Main
1891 zog Hermann Wronker mit seiner Familie nach Frankfurt am Main und eröffnete noch im gleichen Jahr in der Zeil 14-16 sein erstes Warenhaus "Hermann Wronker".
1918 - Um 1933
Mitglied des Vorstands des Vereins Gumpertz´sches Siechenhaus
Neben vielen berufsbedingten Ämtern sowie Aktivitäten für die Stadt Frankfurt war Hermann Wronker auch sozial stark engagiert: 1918 wurde er Mitglied des Vorstands des Gumpertz'schen Siechenhauses, dem er bis in die 1930er Jahre angehörte. Anlass war möglicherweise der Tod seines Sohnes Erich - wurde er zuletzt im Siechenhaus gepflegt?
10.03.1918
Tod des Sohnes Erich WronkerIda Wronker
Hermann und Ida Wronker hatten drei Kinder: Erich, Max und Alice (verheiratete Engel). Ihr Sohn Erich verstarb am 10. März 1918 in Frankfurt am Main an einer Tuberkulose, die er sich während des Ersten Weltkriegs als Soldat an der Front in Osteuropa zugezogen hatte; er liegt auf dem Jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße als 'Gefallener' beerdigt (vgl. http://www.denkmalprojekt.org/2014/frankfurt-am-main_jued-frdhf_wk1_ns-opfer_hs.html, Aufruf am 12.04.2016). Erichs Bruder Max Wronker (Offizier im Ersten Weltkrieg) trat in die Geschäftsführung des väterlichen Unternehmens ein. Seine Schwester Alice arbeitete in der Medizin (u.a. Poliklinik für innere Medizin am Israelitischen Krankenhaus Berlin) und heiratete 1921 den orthopädischen Chirurgen Hermann Engel. Beide Geschwister konnten rechtzeitig aus Nazideutschland flüchten.
Um 1927
Erwerb der Kaufhäuser 'Hansa' (Frankfurter Zeil) und 'Zum Strauss' (Nürnberg)
Noch vor der Weltwirtschaftkrise weitete Hermann Wronker 1926/1927 sein Geschäft durch den Erwerb der Kaufhäuser "Hansa" (Frankfurter Zeil) und "Zum Strauß" (Nürnberg) erheblich aus.
1939
Flucht des Ehepaares Hermann und Ida Wronker nach ParisIda Wronker
Nationalsozialistisch verfolgt und zwangsenteignet, flüchteten Ida und Hermann Wronker 1939 nach Paris. Ihre geplante Emigration zu Sohn und Tochter nach Ägypten scheiterte.
23.09.1942
Deportation des Ehepaares Wronker nach AuschwitzIda Wronker
Nach einer Odyssee (Verstecke, Lagerhaft) in Frankreich wurden Ida und Hermann Wronker über das Sammellager Drancy am 23. Septemer 1942 in das Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Das Ehepaar wurde für tot erklärt.
22.02.1943
Ermordung der Nichte Johanna Wronker in TheresienstadtIda Wronker
Hermann und Ida Wronkers in Frankfurt lebende Nichte Johanna Wronker (geb. 24.11.1889 in Mannheim, Tochter von Hermanns Bruder Simon Wronker) war taubstumm. Sie wurde am 18. August 1942 nach Theresienstadt deportiert und kam dort am 22. Februar 1943 zu Tode.
27.06.1970
Gedenkblätter für Hermann und Ida Wronker bei Yad Vashem (mit Abb., eingereicht von ihrer Tochter Alice Engel)Ida Wronker
2004
Literatur zur Firma WronkerDie Wiege der Kaufhäuser steht in Birnbaum
2007
Literatur zu Hermann WronkerLili Wronker hegt weder Hass noch Groll
2007
Literatur zu Hermann WronkerLili und die Kaufhauskönige
03.11.2015
Literatur zu Hermann WronkerHermann Wronker: Warenhauskönig im Exil ermordet in Auschwitz (1867 vermutlich 1942)
12.04.2016
Archivalien zur Firma Wronker im Institut für Stadtgeschichte (Aufruf der Online-Archivdatenbank am 12.04.2016)Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main (Homepage)
12.04.2016
Informationen und Dokumente zu Hermann Wronker (letzter Aufruf der Website am 12.04.2016]Guide to the Papers of the Lili Wronker Family 1843-2002
2019