Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

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Jüdisches Krankenhaus Fürth, Institution

  • In der bayerischen Stadt Fürth (Regierungsbezirk Mittelfranken), einst bekannt als das "fränkische Jerusalem", bestand von 1846 bis zur Shoa ein modernes jüdisches Krankenhaus. Sein Vorläufer war das bereits 1653 errichtete Israelitische Hospital zu Fürth, das zu den ersten jüdischen Spitälern in Deutschland gehörte.
  • Standort

    Theaterstraße 36, Fürth

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Chronik

1653 - 1943

Jüdische Geschichte in Fürth / KrankenhausBetti Bilha Farntrog

Betti Farntrogs Geburtsstadt Fürth war insbesondere im 17. Jahrhundert ein Kristallisationspunkt jüdischer Gelehrsamkeit und zugleich das deutsche Zentrum des hebräischen Buchdrucks. Das "fränkische Jerusalem" strahlte auf das gesamte mitteleuropäische Judentum aus. Der jüdische Anteil an der Fürther Stadtbevölkerung war hoch und betrug zeitweilig fast 20 Prozent. 1653 öffnete in Fürth eines der ersten jüdischen Krankenhäuser in Deutschland seine Pforten; es bestand bis zur nationalsozialistisch erzwungenen Schließung 1943 fast drei Jahrhunderte lang. - Das traditionsreiche Judentum in Fürth, dem so bekannte Persönlichkeiten wie Jakob Wassermann, Henry A. Kissinger und Ruth Weiss entstammten, wurde von den Nationalsozialisten vernichtet. Unter den 929 im Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs Koblenz verzeichneten Namen von Shoah-Opfern aus Fürth befinden sich 11 Deportierte mit dem Familien- und/oder Geburtsnamen Farntrog. - Für die Stadt Fürth ist ihre jüdische Geschichte heute "ein elementarer Bestandteil der Fürther Geschichte" (vgl. Homepage, Abfrage v. 05.06.09); sie wurde während der Feiern zum 1000-jährigen Stadtjubiläum entsprechend gewürdigt. Lebendigen Einblick in die jüdische Geschichte Fürths und Mittelfrankens gibt das Jüdische Museum Franken. Dank der jüdischen Zuwanderung aus Osteuropa besteht in Fürth wieder eine jüdische Gemeinde.

1653

Errichtung des alten Israelitischen Hospitals zu Fürth

1846 - 1943

Standort des Jüdischen Krankenhauses FürthTheaterstraße 36, Fürth

1846

Eröffnung des Jüdischen Krankenhauses Fürth in der Theaterstraße 36

Das neuere Jüdische Krankenhaus Fürth wurde 1846 dank großzügiger Spenden aus der Fürther jüdischen Gemeinde gegründet. Es wurde jedoch, möglicherweise eine behördliche Auflage, als nicht konfessionell gebundene Klinik geführt. Ihren jüdischen Patientinnen und Patienten bot die Klinik bot eine kleine Haussynagoge ("Spitalschul") und koschere Verpflegung. Nach bisheriger Kenntnis pflegten dort hauptsächlich jüdische Krankenschwestern.

1864

Ausbau des Krankenhauses

1910

Einrichtung eines modernen Operationssaales (Finanzierung durch Stiftung)

1943 - 1945

Nutzung der NS-"arisierten" Klinik als Hilfslazarett

1943

Nationalsozialistische Zwangsauflösung der Klinik

Seit 12.1945

Nutzung des ehemaligen Klinikgebäudes durch die wiederbegründete jüdische Gemeinde Fürth u.a. als Kindergarten und Religionsschule, heute als Altenheim und Wohnhaus

2005

Literatur zum Jüdischen Krankenhaus Fürth (mit Abb.)Geschichte der Juden in Fürth

25.05.2006

Detaillierte Chronik der jüdischen Gemeinde Fürth (mit Abb.) und ihren Kliniken (letzter Aufruf der Website am 22.06.2015)Chronologie der jüdischen Gemeinde in Fürth bis 1945

02.09.2007

Gebäude des ehemaligen Jüdischen Krankenhauses FürthJüdisches Krankenhaus Fürth

Abbildung: Jüdisches Krankenhaus Fürth

2010

Informationen zu NS-verfolgten jüdischen Fürtherinnen und Fürthern (letzter Aufruf der Website am 22.06.2015)Jüdische Fürther

2013

Informationen zum Jüdischen Krankenhaus Fürth (letzter Aufruf der Website am 22.06.2015)Fürth (Mittelfranken)