Emma Israel
- geboreneNathan
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Geboren
06.05.1864 in Mainz
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Gestorben
Um 10.1942 in Treblinka, Vernichtungslager
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Nationalität
deutsch -
Konfession
jüdisch
Chronik
06.05.1864
Geburtsdatum
Emma Israel geb. Nathan gehörte zu den jüdischen Bewohnerinnen und Bewohnern des alten Frankfurter Budge-Heims. Sie wurde am 6. Mai 1864 in Mainz (heute Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz) geboren. Dort bestand bereits im Mittelalter eine bedeutende jüdische Gemeinde.
09.11.1894
Geburt der Tochter Irma
Emma Nathan heiratete Jakob Israel. Am 9. November 1894 wurde ihre erste Tochter Irma Israel geboren. Irma wohnte zuletzt in Frankfurt am Main in der Kronberger Straße (Westend). Während der NS-Zeit konnte sie in die USA flüchten.
16.11.1898
Geburt der Tochter Alice
Am 16. November 1898 kam Emma und Jakob Israels zweite Tochter Alice Israel zur Welt. Zuletzt wohnte Alice in Frankfurt am Main in der Schwindstraße (Westend). Wie ihre ältere Schwester konnte sie während der NS-Zeit in die USA flüchten.
11.08.1928
Tod des Ehemannes
Emma Israels Ehemann Jakob Israel starb am 11. August 1928 in Stuttgart.
13.06.1932 - 03.02.1939
Bewohnerin des alten Budge-Heims in Frankfurt am Main Budge-Heim: Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende alte Menschen
Die Witwe Emma Israel zog am 13. Juni 1932 in das Budge-Seniorenheim. Am 3. Februar 1939 erzwangen die NS-Behörden - um die jüdischen Bewohner von den "arischen" zu trennen - Emma Israels Auszug. Die fast 75-jährige musste sich eine neue Bleibe suchen.
Seit Um 03.1939
Wohnadresse von Emma IsraelAltkönigstraße 10a, Frankfurt am Main
Emma Israel zog in die Altkönigstraße 10a. Wie die Wohnung beschaffen war und unter welchen Umständen sie dort lebte, ist unbekannt.
Um 1941
Letzte Unterkunft von Emma IsraelJüdisches Altersheim Wöhlerstraße (NS-Sammellager)
Emma Israel war in der Wöhlerstraße 6 untergebracht.
18.08.1942
Deportation nach Theresienstadt
Von Frankfurt am Main wurde die 78-jährige Emma Israel in das Ghetto Theresienstadt deportiert.
26.09.1942
Deportation nach Treblinka
Am 26. September 1942 wurde Emma Israel von Theresienstadt in das Vernichtungslager Treblinka deportiert.
Um 10.1942
Todestag
Mit hoher Wahrscheinlichkeit wurde Emma Israel kurz nach ihrer Ankunft in Treblinka ermordet. Das Online-Gedenkbuch des Bundesarchivs Koblenz verzeichnet außer Emma Israel geb. Nathan 28 weitere jüdische Mainzerinnen und Mainzer mit dem Familien- und/oder Geburtsnamen Nathan.
06.2003
Die Enkelin Lotte Gottschlich in Frankfurt am Main
Im Juni 2003 besuchte die 1939 von den Nationalsozialisten vertriebene US-Amerikanerin Lotte Gottschlich zum ersten Mal wieder ihre Geburtsstadt Frankfurt am Main. Die Tochter von Alice war bereit, über ihre Großmutter Emma Israel zu sprechen: "In meinen Erinnerungen sehe ich sie vor mir, eine leise, unauffällige Frau, die immer in Schwarz gekleidet war." Eine persönliche Widmung der in der Shoah ermordeten Emma Israel an ihre Enkelin lautete: "Vergiss nicht Deine Dich so zärtlich liebende Großmutter!"
Quelle:
2008
Literatur zu Emma Israel (biographischer Artikel)Vom Mut des Erinnerns
09.11.2011
Emma Israel in der Gedenkstätte der Henry und Emma Budge-Stiftung Budge-Heim: Gedenkstätte der Henry und Emma Budge-Stiftung
Emma Israel ist eine der 23 Personen, derer an der Gedenkstätte der Henry und Emma Budge-Stiftung gedacht wird.
Notizen
Informationen zu Emma IsraelGedenkstätte Yad Vashem: Zentrale Datenbank der Namen der Shoah-Opfer
Die Angaben in dem von einer weiteren Enkelin Emma Israels eingereichten Gedenkblatt konnten inzwischen aktualisiert und ergänzt werden, etwa Geburtsort und Geburtsdatum.