Jüdische Pflege- geschichte

Jewish Nursing History

Biographien und Institutionen in Frankfurt am Main

Geschützt: eBOB Research System Archiv

Dieser Inhalt ist passwortgeschützt. Um ihn anschauen zu können, bitte das Passwort eingeben:

Budge-Heim: Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende alte Menschen, Institution

Chronik

1920

StifterinEmma Ranette Budge

20.12.1920

Herny Budge ruft die Stiftung ins LebenBudge-Heim: Henry und Emma Budge-Stiftung

In an einem Brief aus Lugano an die Stadt Frankfurt am Main formulierte Henry Budge den Stiftungszweck: "Aus Anlaß eines freudigen Ereignisses [seinem 80. Geburtstag] errichte ich zum Andenken an meine geliebten seligen Eltern Moritz und Henriette Budge in Frankfurt unter dem Namen 'Henry und Emma Budge-Stiftung' eine Stiftung mit einem Kapital von einer Million Mark." Als Zweck wird die Fürsorge für Erholungsbedürftige, die von einer Krankheit genesen sind, angegeben. Die Geldbeihilfen sollen je zur Hälfte Juden und Christen zukommen.

30.04.1930

Umzug ins Altenheim im EdingerwegBertha Baer

Bertha Baer wurde Bewohnerin des Henry und Emma Budge-Heims für alleinstehende alte Menschen.

01.05.1930 - 31.03.1939

Dauer der jüdisch-christlichen EinrichtungEdingerweg 9, Frankfurt am Main

Die ersten Seniorinnen und Senioren bezogen das von 1928 bis 1930 errichtete Budge-Heim am 1. Mai 1930. In der NS-Zeit mussten die jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner das Budge-Heim, das jetzt "Heim am Dornbusch" hieß, bis zum 31. März 1939 verlassen. Die Nationalsozialisten wollten die Erinnerung an sie ebenso auslöschen wie an das jüdische Stifterehepaar Emma und Henry Budge und ihr Lebenswerk eines christlich-jüdisches Zusammenlebens.

06.05.1930 - Um 1939

Im Budge-Altenheim, Edingerweg 9Livia (Liwia) Lasker

Vom 6.5.1930 bis vermutlich 1939 lebte Frau Lasker im Altenheim der Budge-Stiftung.

07.05.1930 - 1939

Edingerweg 9Cäcilie Schreiber

Cäcilie Schreiber zog am 7. Mai 1930 in das Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende und alte Menschen ein. Vermutlich blieb sie dort bis 1939.

08.05.1930

Edingerweg 9Auguste Liefmann

Auguste und Leo Liefmann zogen im Mai 1930 in ihre Wohnung im Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende alte Menschen.

08.05.1930

Edingerweg 9Leo Liefmann (Lipmann)

Ab Mai 1930 wohnte das Ehepaar Liefmann im Budge-Heim im Edingerweg.

06.1930

Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am MainEmma Ranette Budge

Anlässlich der Eröffnung des Budge-Heims wurde Emma Budge im Juni 1930 mit der Ehrenplakette der Stadt Frankfurt am Main ausgezeichnet.

14.07.1930 - 28.01.1939

Edingerweg 9Klementine Oppenheim

Klementine Oppenheim lebte von 1930 bis 1931 im Budge-Heim für alleinstehende alte Menschen.

01.09.1930 - 02.02.1939

Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende alte MenschenAmalie Joseph

Von 1930 bis 1939 lebte Amalie Joseph im Budge-Heim, bevor sie in das jüdische Altenheim in der Wöhlerstraße 8 ziehen musste.

03.09.1930 - 06.02.1939

Henry und Emma Budger-Heim für alleinstehende alte MenschenMinna Lange

Von 1930 bis 1939 lebte Minna Lange im Budge-Heim im Edingerweg 9.

12.09.1930

Umzug in das Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende alte MenschenElise Hofmann

Ab September 1930 lebt Elise Hofmann im Edingerweg 9.

03.11.1930

Edingerweg 9 Karoline Jacoby (Lina)

Von der Stiftstraße 7 zog Karoline Jacoby in das Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende alte Menschen im Edingerweg 9.

23.06.1931

Einzug im Budge-HeimJulius Rothenberger

Julius Rothenberger zog am 23. Juni 1931 von der Böhmerstr. 60 ins Budge-Heim am Edingerweg.

23.06.1931

Einzug im Budge-HeimRosa Rothenberger

Gemeinsam mit ihrem Ehemann Julius Rothenberger zog Rosa Rothenberger in das Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende alte Menschen.

12.12.1931 - 1939

Edingerweg 9Johanna Herscher (Herrscher)

Am 12. Dezember 1931 bezog Johanna Herscher ihr neues zu Hause im Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende und alte Menschen. Vermutlich blieb sie dort bis 1939.

13.06.1932 - 03.02.1939

Bewohnerin des alten Budge-Heims in Frankfurt am Main Emma Israel

Die Witwe Emma Israel zog am 13. Juni 1932 in das Budge-Seniorenheim. Am 3. Februar 1939 erzwangen die NS-Behörden - um die jüdischen Bewohner von den "arischen" zu trennen - Emma Israels Auszug. Die fast 75-jährige musste sich eine neue Bleibe suchen.

10.11.1932 - Um 1939

Edingerweg 9Bertha Oppenheimer

Bertha Oppenheimer lebte von November 1932 bis vermutlich 1939 im Budge-Heim für alleinstehende alte Menschen.

27.04.1933 - 26.01.1939

Edingerweg 9Rosalie (Rosie) Baum

Rosalie Baum lebte von 1933 bis 1939 im Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende alte Menschen.

21.12.1935 - 02.02.1939

Edingerweg 9Rosa Kass

von 1935 bis 1939 lebte Frau Kass im Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende und alte Menschen.

21.03.1936 - 02.02.1939

Edingerweg 9David Philippsohn

von 1936 bis 1939 lebte David Philippsohn im Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende alte Menschen.

14.07.1937 - 02.02.1939

Edingerweg 9Karl Falkenstein

1937 bezieht Karl Falkenstein, zusammen mit seiner Ehefrau Lea, geb. Hermann, ein neues zu Hause im Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende alte Menschen.

1938

Antisemitische Aufteilung des Heims in zwei Abteilungen

Der Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt veranlasste die physische Trennung von "arischen" und jüdischen Bewohnern in zwei Abteilungen. Zu dieser Zeit wohnten noch 60 jüdische Menschen im Heim.

31.03.1939

"Entjudung" des Budge-Heims

Bis zum 31. März 1939 mussten alle jüdischen Seniorinnen und Senioren - zum Teil hochbetagt - das Budge-Heim verlassen, die christlichen blieben zurück.

01.04.1939

Abtretung des "Heim am Dornbusch" an die StadtBudge-Heim: Henry und Emma Budge-Stiftung

Im Stiftungsvorstand waren nach wie vor 5 jüdische Mitglieder, die sich einer Umwandlung der Stiftungsstatuten widersetzten. Sie traten jedoch am 1.4.1939 gegen Befreiung von Hypothekenverbindlichkeiten das Heim an die Stadt ab. Das Heim hieß nun "Heim am Dornbusch" und sollte nur noch mit "arischen Volksgenossen" belegt werden.

1942

Deportationen

1942 wurden auch ehemalige Bewohnerinnen und Bewohner des Budge-Heims in die Vernichtung deportiert.

1945 - 1957

Die Amerikaner sind im Heim am EdingerwegBudge-Heim: Henry und Emma Budge-Stiftung

Die Amerikaner beschlagnahmten das schwer beschädigte Gebäude am Edingerweg. Ab 1956, nach der Wiederbelebung der Henry und Emma Budge-Stiftung, waren sie zahlende Mieter des Gebäudes.

Das "Heim am Dornbusch" wurde durch Luftangriffe stark beschädigt. Die (christlichen) Bewohner/innen wurden in andere Häuser im Stadtgebiet verlegt, dann nach Bad Salzhausen evakuiert und schließlich im Schloß Wächtersbach untergebracht.

02.2007

Entdeckung der Bewohner/innenliste 1930 bis 1939 Budge-Heim: Senioren-Wohnanlage und Pflegeheim der Henry und Emma Budge-Stiftung

Seit Februar 2007 konnten dank eines im Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main aufgefundenen Hausstandsbuches die Daten aller ehemaligen jüdischen Bewohnerinnen und Bewohner des alten Budge-Heims recherchiert werden. Unter ihnen sind mindestens 22 Shoah-Opfer zu beklagen. Sie haben inzwischen wieder einen Namen und bekommen den ihnen gebührenden Platz in der Erinnerung. Der zentrale Fund regte das heutige Budge-Heim zu einer noch intensiveren Beschäftigung mit seiner jüdischen Geschichte an, verschiedene Projekte wurden gestartet.