Dr. med. Max (Markus Marx) Isserlin
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Geboren
08.12.1874 in Prostken / Kreis Lyck (heute Prostki, Polen)
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Gestorben
20.08.1965 in Manchester (Großbritannien)
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Nationalität
deutsch -
Konfession
israelit.
Chronik
08.12.1874
Geburtsdatum und Herkunft
Der Sodener Badearzt und langjährige Leiter der Israelitischen Kuranstalt Dr. med. Max (Markus) Isserlin entstammte dem ostpreußischen Judentum. Er wurde am 8. Dezember 1874 in Prostken/Kreis Lyck (heute Prostki, Woiwodschaft Ermland-Masuren, Polen) geboren (vgl. Stadtarchiv Bad Soden: Personenstammdatenblatt); andere Quellen nennen als Geburtsort Königsberg i.Pr. (vgl. Martin George Isserlis, Isserlis Family Genealogy (updated 23.08.2012), http://familytreemaker.genealogy.com/users/i/s/s/Martin-G-Isserlis/WEBSITE-0001/UHP-0281.html. Er war der Sohn des Handelsmannes und Mohels (Beschneiders) Issor Josua Isserlin (Isser Isserles) (1833 Slutsk - 1911 Soden) und seiner Frau Reizia-Bryna Isserles (1833 - 1889 Prostken). Max Isserlin und seine Frau Regina hatten zwei Kinder: Bruno Isserlin und Ruth Rose Baum. Ein Namensvetter und vielleicht mit dem Sodener Arzt verwandt war der 1879 in Königsberg i.Pr. geborene und ebenfalls im englischen Exil verstorbene Neurologe und Psychiater Prof. Max Isserlin.
1900 - 10.11.1938
Chefarzt der Israelitischen KuranstaltKuranstalt für arme Israeliten ("Israelitische Kuranstalt")
Von seiner Ankunft 1900 in Bad Soden bis zum NS-Novemberpogrom 1938 leitete Dr. Max Isserlin die Kuranstalt. Er war zudem langjähriger Vorsitzender des Badeärztlichen Vereins sowie zeitweise Vorsteher der Sodener jüdischen Gemeinde.
Seit Um 1908
Wohnhaus von Dr. Max IsserlinZum Quellenpark 6, Bad Soden am Taunus
Spätestens im Jahre 1908 erwarb Max Isserlin die Villa Zum Quellenpark 6 als Wohnhaus, in dem er auch seine Arztpraxis betrieb.
1911
Tod und Beerdigung von Max Isserlins Vater Issor Josua in Bad Soden
Ein Nachruf (vgl. Israelit 52 (19.10.1911) 42, S. 9) würdigte Issor Josua Isserlins Frömmigkeit und Abkunft aus einer "hoch angesehenen jüdischen Familie": "Fast sprichwörtlich war an der russischen Grenze er hatte seinen Wohnsitz in Prostken in Ostpreußen seine, man kann fast sagen, übertriebene Ehrlichkeit im Geschäftsleben. Doch am bekanntesten ist R. Issor Isserlin [ ] wohl durch seine Tätigkeit als Mohel geworden, denn ca. 7000 Kindern hat er das Siegel des Judentums aufgedrückt. Sobald in den Straßen Königsbergs die imponierende Gestalt R. Issor [ ] mit dem wallenden schneeweißen Bart auftauchte, wusste man schon, dass heute eine Beschneidung ist."
1915
Auszeichnung im Ersten Weltkrieg
Max Isserlin diente als Stabsarzt an der Westfront. 1915 erhielt er "für seine Verdienste im Priesterwalde und bei anderen Gefechten" das Eiserne Kreuz (Notiz im Frankfurter Israelitischen Familienblatt, 26.08.1915).
Um 1939
Emigration
Nach dem Novemberpogrom 1938 flüchtete Max Isserlin nach Großbritannien, wohin bereits 1933 sein Sohn Bruno emigriert war.
20.08.1965
Todestag
Am 20. August 1965 starb Max Isserlin im hohen Alter von 91 Jahren in seinem Exilort Manchester (vgl. Martin George Isserlis: Isserlis Family Genealogy (updated 23.08.2012), http://familytreemaker.genealogy.com/users/i/s/s/Martin-G-Isserlis/WEBSITE-0001/UHP-0281.html.
2005
Literatur zu Max IsserlinWo Sodens Kurgäste logierten
03.03.2014
Informationen zu Max Isserlin (Aufruf der Website am 03.03.2014)Bad Soden (Main-Taunus-Kreis) - Israelitische Kuranstalt
03.03.2014