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Herausgeber
Kingma, Renate -
Titel
"Wer immer ein Menschenleben rettet..."
Ursula B. berichtet über ihre Eltern
Artikel
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Sammelwerk
Spuren der Menschlichkeit. Hilfe für jüdische Frankfurter im Dritten Reich. Mit e. Geleitw. v. Arno Lustiger, S. 70-72
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Erscheinungsort und Jahr
Hanau, 2006 -
Verlag
CoCon-Verlag -
ISBN
978-3-937774-33-6
3-937774-33-5
- Chronik (0)
- Notizen
- Zitationen
Notizen
Deportierte jüdische Krankenschwestern in EstlandMartha (Tilly Dora) Brodnitz
In Renate Kingmas Erinnerungsbuch über Frankfurter Judenretter/innen berichtet Ursula B. über ihre Eltern Fritz und Rosa Hohmann, die jüdische Zwangsarbeiterinnen vor dem Verhungern bewahrten. Darunter befanden sich auch Krankenschwestern, die wie Martha Brodnitz aus Frankfurt deportiert wurden: "Im Kriegsjahr 1943 wurde der Bauleiter Fritz Hohmann (1907-1989) von Frankfurt nach Reval in Estland, dem heutigen Tallinn, versetzt, um dort den kriegszerstörten Hafen wieder aufzubauen. Als ,Trümmerfrauen´ wurden ihm 140 Jüdinnen zugeteilt, die dorthin verschleppt worden waren. 40 von ihnen waren aus Frankfurt, einige waren Krankenschwestern des Gagern-Krankenhauses." Mit hohem persönlichen Einsatz versorgten Fritz Hohmann und seine Frau Rosa die Zwangsarbeiterinnen heimlich mit Lebensmitteln. Später wurden die Frauen in das KZ Bergen-Belsen deportiert. Die wenigen Überlebenden nahmen Kontakt zu ihren Rettern auf. Am 18. September wurde das Ehepaar Hohmann mit der israelischen Auszeichnung "Gerechte unter den Völkern" geehrt.