Charles L. (Karl Lazarus) Hallgarten
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Geboren
18.11.1838 in Mainz
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Gestorben
19.04.1908 in Frankfurt am Main
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Begräbnisstätte
Alter Jüdischer Friedhof Rat-Beil-Straße -
Nationalität
deutsch, US-amerikanisch -
Konfession
jüdisch
Chronik
18.11.1838
Geburtsdatum
Der deutsch-amerikanisch-jüdische Bankier und Frankfurter Philanthrop, Mäzen und Sozialreformer Charles L. (Karl Lazarus) Hallgarten wurde am 18. November 1838 in Mainz (Rheinland-Pfalz) geboren. Hallgartens soziales, pflegerisches und kulturelles Engagement war enorm: "[...] er war Gründer, Vorsitzender und Vorstandsmitglied von 45 Vereinen, Verbänden und Institutionen auf lokaler Frankfurter, reichsdeutscher und Weltebene [...]."
1876
Henry Budge tritt in das Bankhaus Hallgarten ein.Henry (Heinrich) Budge
1877
Wohnsitz in Frankfurt am Main
Im Jahre 1877 verlegte Charles Hallgarten seinen Lebensmittelpunkt von New York nach Frankfurt am Main, blieb aber zeitlebens US-amerikanischer Staatsbürger.
1888 - 1908
Vorstandskollegen im Gumpertz´schen SiechenhausJulius Goldschmidt
Charles Hallgarten und Julius Goldschmidt engagierten sich beide als Vorsitzende für das Gumpertz´sche Siechenhaus.
1888
Mitbegründer und erster Präsident der Frankfurt-Loge Bne BrissBnai B'rith Frankfurt Schönstädt Loge e.V. (Vorgängerin: Frankfurt-Loge des Ordens Bne Briss (U.O.B.B.))
Um 1890 - 1908
Gemeinsamer Kampf für soziale Reformen in Frankfurt am MainBertha Pappenheim
Um 1890
Charles Hallgarten mit Henry BudgeCharles Hallgarten mit Henry Budge
Seit Um 10.1892
Zweiter Präsident: Charles L. HallgartenGumpertz´sches Siechenhaus
Charles L. Hallgarten engagierte sich auch für die Frankfurter jüdische Kranken- und Altenpflege. Als Präsident (Vorsitzender) des Gumpertz´schen Siechenhauses hielt er auf der Eröffnungsfeier des Neubaus 1892 eine Ansprache, in der er u.a. seinen verstorbenen Vorgänger Ferdinand Gamburg würdigte.
1908
Gefördert durch Charles L. HallgartenInstitut für freiwillige Krankenpflege
Nach dem Tod des Philanthropen Charles L. Hallgarten beteiligte sich das Institut für freiwillige Krankenpflege zusammen mit anderen von ihm unterstützten nichtjüdischen Institutionen an einer Traueranzeige, abgedruckt am 19. April 1908 in der Frankfurter Zeitung.
19.04.1908
Todestag
Charles Hallgarten starb am 19. April 1908 in Frankfurt. "Mehr als 20.000 Menschen säumten am 22. April 1908 den Weg des Trauerzugs zur Beisetzung von Charles Hallgarten zum Jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße in Frankfurt am Main." An seinem Grab würdigten 20 Rednerinnen und Redner seine Verdienste, darunter Bertha Pappenheim.
1915
Literatur zu Charles Hallgarten (Biographie, verfasst von seinem Sohn Robert Hallgarten)Charles L. Hallgarten
1928
Literatur zu Charles L. HallgartenGeschichte der Frankfurt-Loge 1888-1928
1983
Literatur zu Charles Hallgarten / Stellung zum JudentumDie Geschichte der Frankfurter Juden seit der Französischen Revolution [3]
Paul Arnsberg schrieb: "Charles Hallgarten war in seiner Personalität mehr Deutscher als Jude - blieb aber Amerikaner. Er ging in Frankfurt fast nie in die Synagoge; er war ein Feind des Zionismus und auch keineswegs orthodox: kein wahrer Jude dem Glauben nach - aber ein großer und guter Jude." Charles Hallgarten gehörte 1888 zu den Mitbegründern der Frankfurt-Loge des "Unabhängigen Ordens B´nai B´rith". Er lehnte den Zionismus ab, übergab aber Theodor Herzl eine Spende von 10.000 Mark (vermutlich für den Aufbau eines Sozial- und Pflegewesens in Palästina). Groß war sein Einsatz für verfolgte und verarmte osteuropäische Glaubensgenossen. Zudem trat er aktiv gegen den Antisemitismus ein. Nach Hans-Otto Schembs´ Einschätzung zeigte Charles Hallgarten zeitlebens ein starkes Mitgefühl "für alle jüdischen Nöte im In- und Ausland".
1994
Literatur zu Charles HallgartenJüdische Stiftungen in Frankfurt am Main
Für den von ihm herausgegebenen Sammelband verfasste Arno Lustiger eine engagierte Würdigung der vielfachen humanitären Verdienste Charles Hallgartens.
1994
Literatur zu Charles HallgartenFrankfurter Biographie [1]
2003
Literatur zu Charles HallgartenCharles Hallgarten
2006
Literatur zu Charles Hallgarten Philanthrop und Reformer Charles Hallgarten (1838-1908)
2007
Literatur zu Charles HallgartenJüdische Mäzene und Stifter in Frankfurt am Main
2008
Literatur zu Charles HallgartenEin Amerikaner in Frankfurt am Main
Notizen
BegräbnisortAlter Jüdischer Friedhof Rat-Beil-Straße
Charles und Elise Hallgarten fanden ihre letzte Ruhestätte auf dem alten Frankfurter jüdischen Friedhof Rat-Beil-Straße.
Verwandtschaftliche BeziehungenDr. med. Otto Neubürger
Dr. Otto Neubürger, verheiratet mit Henriette Hallgarten (geb. 1869), war der Schwiegersohn von Charles Hallgarten.
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