Alle Beiträge von A bis Z
„… immer treu zur Seite gestanden“ – Meta Conrath, Franziska Fleischer, Frieda Gauer: christliche Krankenschwestern in der Frankfurter jüdischen Pflege
Birgit Seemann erinnert an vergessene ,stille Heldinnen‘ des Alltags: Drei christliche Krankenschwestern – Meta Conrath, Franziska Fleischer und Frieda Gauer – standen ihren jüdischen Arbeitgebern, Kolleginnen und Patienten auch in der NS-Zeit bei.
„…sei er arm oder reich, Jude, Christ oder Araber“ – Jüdische Pflegegeschichte und ihre grenzüberschreitenden Perspektiven
Vortrag von Birgit Seemann und Edgar Bönisch, 9. Internationaler Kongress der Geschichte der Pflege in Wien, 15. Oktober 2010 (Kurzfassung) Jüdische Pflegeschichte: Herkunft, Grenzen, Universalität Äußere Grenzen zwischen jüdischer Minderheit und Mehrheitsgesellschaft Innere Grenzen: Vielfalt im Judentum Das gemeinsame Band: jüdisch-religiöse Pflichten …
„Ausdauer, Energie und Opferbereitschaft“ – Frankfurter jüdische Krankenschwestern im Ersten Weltkrieg
Gleich zu Kriegsbeginn Anfang August 1914 hatte der Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main das gesamte 1. Stockwerk und die Hälfte der 2. Etage seines gerade bezogenen Neubaus in der Bornheimer Landwehr als Lazarett eingerichtet. „Die Flagge mit dem Roten …
„Geschick, Pflichttreue und große Herzensgüte“ – Rahel (Spiero) Seckbach, Oberin des Gumpertz’schen Siechenhauses
Die Vorgängerin: Oberin Thekla (Mandel) IsaacsohnDas Hausstandsbuch zum Röderbergweg 62-64 (Hauptstandort des Gumpertz´schen Siechenhauses) ist bislang nicht auffindbar, die Datenlage zu den Pflegekräften und weiteren im Heim Tätigen wie der Krankenschwester Paula Ring und der Hausangestellten Rachel Kaplan entsprechend spärlich. Ergänzende Hinweise …
„Hervorgegangen aus einer berühmten Gelehrtenfamilie…“: Jüdische Pflegegeschichte und Familienforschung am Beispiel der Krankenschwester Johanna Sämann
Wer ruft die Geschlechter von Anfang her?Ich bin’s der Herr,der Erste und bei den Letzten dennoch derselbe.“Jesaja, 41,4 Der Grundstein für die Wahl eines Berufs – mitunter sogar einer Berufung – wird oft schon im Elternhaus gelegt, wo in der Regel die …
Amalie Stutzmann und ihr Sohn Markus
Die zum jüdischen Glauben konvertierte Krankenschwester Amalie Stutzmann wurde in Minsk ermordet. Ihr Sohn Markus überlebte in Israel.
Bad Nauheimer jüdische Krankenschwestern
Bad Nauheim übte als Kurort seit ca. 1869, als es den Namenszusatz „Bad“ erhielt, bis zu den 1930er Jahren eine große Anziehungskraft auf ein internationales Kurpublikum aus. Gerne kamen auch jüdische Gäste, da sie durch die vielen jüdischen und nicht-jüdischen hoch angesehenen …
Das Böttgerheim: Eine überkonfessionelle Kinderklinik mit Säuglingsheim in der Böttgerstraße
„Wir sind in der angenehmen Lage hoch löblicher Magistrat ergebenst mitzuteilen, daß die von Herrn Fritz Gans und seiner Ehefrau Auguste Gans geb. Ettling erbaute und nun für unsere Zwecke geschenkte Säuglingsanstalt nun mehr fertig gestellt ist und in gutem Betrieb stehe.“
Das Genesungsheim der Eduard und Adelheid Kann-Stiftung
Die Gemeinde Oberstedten und ihre jüdischen Bürgerinnen und Bürger Die Gemeinde Oberstedten gehörte seit 1815 zur Grafschaft Hessen-Homburg. Im Jahr 1866 wechselte sie zunächst zum Großherzogtum Hessen-Darmstadt und, im selben Jahr noch, an das Königreich Preußen. Dort folgte die Eingliederung in den …
Das Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung (1870 – 1941) Teil 1: eine Klinik unter orthodox-jüdischer Leitung
Es ist unser Wille, dass diese Anstalt für ewige Zeiten streng nach den religiösen Vorschriften des orthodoxen Judentums gehandhabt werden soll.“ (Fundamental-Satzung des Rothschild’schen Hospitals, zit. n. RothHospStatut 1878: 7) Entstehungsgeschichte im Kontext der Israelitischen Religionsgesellschaft (Kehilat Jeschurun) zu Frankfurt am Main …
Das Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung (1870 – 1941) Teil 2: Standort Röderbergweg
Das Rothschild’sche Hospital (1878–1941) im Röderbergweg 93/97, heute Waldschmidtstraße 129-131 Die Kapazitäten des kleinen Hospitals im Unterweg 20 waren bald erschöpft. 1874 wurden die Patientinnen und Patienten wegen der Renovierung des Hauses vorübergehend verlegt. „[…] dem offenen Auge der hochverehrten Stifterin [Mathilde …
Das Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung (1870 – 1941) Teil 3: der Umbau 1931/32 und sein Architekt Fritz Nathan
Vom Juli 1931 bis zum März 1932 wurde das orthodox-jüdische Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung (im Folgenden: Rothschild’sches Hospital) im Röderbergweg 97 (heute Waldschmidtstraße 129-131) grundlegend umgebaut und modernisiert. Die Finanzierung sicherte mit einer Großspende von Paris aus Adelheid de …
Das Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung (1870–1941) Teil 4: biographische Wegweiser
Denn der Mensch ist keine Maschine,es gibt auch kein Schema in der Medizin;da jeder Mensch ein Individuum für sich ist,so trägt er auch seine Bestimmung und sein Geschick für sich.“ Dr. Willy Hofmann, Chirurg, zur Einweihung des Hospital-Umbaus (Hofmann 1932, S. 13) …
Das Hospital der Georgine Sara von Rothschild’schen Stiftung (1870–1941) Teil 5: Juliane Wolff („Schwester Anne“), leitende Stationsschwester
Die Fürsorgerin, Krankenschwester und Säuglingspflegerin Juliane (Julie Anne) Wolff wurde am 26. Oktober 1912 in Bocholt geboren. Bocholt (heute Kreis Borken, Nordrhein-Westfalen), gelegen im westlichen Münsterland nahe der niederländischen Grenze, war zu dieser Zeit eine Textilarbeiterstadt, doch gehörte ihre Familie der Mittelschicht …
Das Krankenhaus der Israelitischen Gemeinde in der Gagernstraße 36
Bereits 1875 errichtete die jüdische Gemeinde in Frankfurt am Main ein erstes Gemeindekrankenhaus. Es lag im Grünen Weg, der später nach dem Stifter des Hospitals in Königswarter Straße umbenannt wurde . Auch das Hospital selbst wurde oft als Königswarter Hospital bezeichnet. Es …
Das Schwesternhaus des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main in der Bornheimer Landwehr 85
Die Lebensform „Mutterhaus“ Im Rahmen der Professionalisierung der jüdischen Krankenpflege wurde über das mögliche Zusammenleben der Schwestern nachgedacht. 1872 hatte sich der Dachverband der jüdischen Gemeinden in Deutschland, der Deutsch-Israelitische Gemeindebund (DIGB), konstituiert. Bei dessen Treffen im Jahr 1882 sprach sich Paul …
Der Beginn der beruflich ausgeübten Pflege im 19. Jahrhundert
Im 19. Jahrhundert erfolgte eine Weichenstellung hin zur Bildung eines Berufs Krankenpflege. Die Verberuflichung der Krankenpflege ist nach Hilde Steppe (1997) gebunden an das Vorhandensein einer geplanten und organisiert durchgeführten Ausbildung verbunden mit einer Bezahlung für die Ausübung dieser Tätigkeit. Da in …
Der Frankfurter Verband für Säuglingsfürsorge (1910–1925) und seine jüdische Geschichte
In Birgit Seemanns Beitrag erhalten die Leserinnen und Leser Einblick in die spannende Geschichte des interkonfessionellen Frankfurter Verbands für Säuglingsfürsorge mit einem hohen jüdischen Anteil. Über diesen Teil der Frankfurter Gesundheitsgeschichte gibt es noch viel zu erforschen und interessante Biografien zu „entdecken“.
Der jüdische Krankenbesuch (Bikkur Cholim)
Wer nach den Ursprüngen jüdischer Krankenpflege forscht, stößt auf den hebräischen Begriff „Bikkur Cholim“ (deutsch: Krankenbesuch): Widmet sich ein Mitglied der jüdischen Gemeinde einem erkrankten Mitmenschen, erfüllt es gleich mehrere Gebote der Tora. Der Krankenbesuch ist von dem Gebot der Nächstenliebe (Lev. 19, 18, vgl. auch Lewkowitz 1987) nicht zu trennen und für alle jüdischen Gläubigen eine heilige Pflicht (Mitzwa).
Die Ausbildung von Krankenpflegerinnen durch die Logenvereinigung Unabhängiger Orden Bnei Briss (UOBB)
Die Pflegewissenschaftlerin Hilde Steppe unterscheidet drei Wege, die zur professionellen jüdischen Ausbildung als Krankenpflegerin führten: Der DIGB sorgte mit seinen Aktivitäten dafür, dass eine Institutionalisierung der Ausbildung zur jüdischen Krankenpflegerin überhaupt möglich wurde. Mehr oder weniger parallel zum darauf folgenden Entstehen der …
Die Familie May und ihre Stiftungen
Biographisches über Joseph und Hannchen May und ihre Kinder Julius, Arthur und Rege Im Frankfurter Stadtteil Rödelheim befindet sich die „Josef-May-Straße“. Ein Zusatztext erklärt: „Eheleute May – Stifter des ehem. Spitals in Rödelheim 1847“. An dieses Spital erinnern sich noch heute manche …
Die Frankfurter jüdische Kinder- und Säuglingspflege unter dem Nationalsozialismus
Birgit Seemanns Beitrag legt den Fokus auf NS-verfolgte Säuglinge, Kinder und Jugendliche in Frankfurter oder von Frankfurt am Main aus verwalteten jüdischen Institutionen mit medizinischer, pflegerischer und therapeutischer Versorgung. Niemand kennt bislang ihre genaue Zahl. Biografische Hinweise für die weitere Spurensuche übermittelt das Online-Portal „Shoah Memorial Frankfurt“, das ab dem Geburtsjahr 1920 die Namen und Daten von über 1.283 aus Frankfurt a.M. deportierten Kindern und jungen Menschen verzeichnet (Stand: März 2024).
Die Geschichte des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main
Vorgeschichte der Vereinsgründung Der Beruf der Krankenpflegerin entwickelte sich seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in der außerfamiliären Krankenpflege. Wichtige Rahmenbedingungen waren die Professionalisierung der Medizin und die verstärkte Gründung von Krankenhäusern. Für die jüdische Gemeinde Frankfurts zeigte sich dies im …
Die israelitische Heil- und Pflegeanstalt Sayn
Die Israelitische Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Gemütskranke in Sayn (1869 – 1942) wurde 1869 von dem Kaufmann Meier Jacoby gegründet. Zunächst nahm er dabei einige wenige Patienten in seinem Wohnhaus auf. Schnell kamen neue Patienten hinzu, und Erweiterungsbauten wurden erstellt. …
Die Kinder- und Säuglingspflege im Krankenhaus der israelitischen Gemeinde in Frankfurt am Main, Gagernstr. 36
Für die Geschichte der Säuglings- und Kinderpflege im Krankenhaus in der Gagernstraße werden Berichte und Fotografien vorgelegt. Die Biografien der beiden vielseitig in der Säuglings- und Kinderpflege engagierten Personen Dr. Adolf Deutsch und die Oberin Minnas Hirsch zeigen Zusammenhänge des Netzwerkes dieser Pflegerichtung auf. Kinderschwestern und Kinderärzte des Gagernkrankenhauses werden ermittelt und ein damals 11-jähriger Patient erzählt aus seiner Perspektive.
Die Pflegeschule für Säuglingsschwestern im Böttgerheim
In Frankfurt am Main konstituierte sich am 9. November 1901 der „Kinderheim e. V.“ mit den Zielen „Fürsorgebedürftige Kinder im zarten Alter zu verpflegen“ und der „Ausbildung von Kinderpflegerinnen“.
Die Schwesternschülerinnen des Frankfurter Vereins, 1893-1902
Die Schwesternschülerinnen des Frankfurter Vereins der Ausbildungsjahrgänge 1893 bis 1902. Ihr politisches und wirtschafliches Umfeld, ihr Leben und ihre Karrieren.
Überarbeitete Version November 2021.
Die Schwesternschülerinnen des Frankfurter Vereins, 1903-1913
Die Schwesternschülerinnen des Frankfurter Vereins der Ausbildungsjahrgänge 1903 bis 1913. Ihr politisches und wirtschafliches Umfeld. Ihre Arbeits- und Lebensumgebung.
Die staatliche Prüfung von Säuglingspflegerinnen – Der Ministerialerlass vom 31. März 1917
„Säugling zu sein, ist in unserer Zeit eine Lust.“ So beginnt der Kinderarzt Arthur Schlossmann seine Kritik am Ministerialerlass M. 3626/16.
Diphtherie und ihre Behandlung im 20. Jahrhundert
Verbreitung der Diphtherie vor 1945 in Deutschland und in Frankfurt am MainDie durch Tröpfcheninfektion übertragene Diphtherie zählte im 19. Jahrhundert zu den „großen Killern“ bei Kindern (Süß 2003: 215). Gegen die epidemisch auftretende Krankheit entwickelte Emil von Behring einen Impfstoff, der jedoch …
Entwicklung einer professionellen Kinder- und Säuglingspflege im Deutschen Reich und in Frankfurt am Main
„Im erfolgreichen Kampf gegen die Säuglings- und Kindersterblichkeit wirkten viele Maßnahmen und Einrichtungen zusammen: Die Errichtung von Kinderkliniken und Kinderkrankenhäusern, die Entwicklung der Lehre und Forschung an den Hochschulen, die Ausbildung von Kinderärzten und Kinderkrankenschwestern, der Unterricht von Hebammen, Frauen und Mädchen in der Säuglingspflege…“
Frankfurter Grabsteine als letzte Zeugen – die Krankenschwestern Bertha Schönfeld und Thekla Dinkelspühler
Auf dem neueren Friedhof der Jüdischen Gemeinde Frankfurt in der Eckenheimer Landstraße zeugen etwa 800 Grabsteine von antisemitisch Verfolgten, die sich in den Jahren 1938 bis 1943 der nationalsozialistischen Verfolgung und Deportation durch Freitod entzogen haben. Sie bieten ein eindrucksvolles Zeugnis dieser …
Frankfurter jüdische Altenpflege und Altenhilfe – ein historischer Überblick
…wo alte, im Kampf des Lebens zu kurz gekommene Personen in Frieden hinscheiden dürfen.” (Elkan Nathan Adler, 1895) Ohne die Zerstörungen der NS-Zeit könnte Frankfurt am Main heute auf eine fast 170-jährige ungebrochene Tradition institutionalisierter jüdischer Altenpflege und Altenhilfe zurückblicken. Der wachsende …
Frankfurter jüdische Krankenpflege in Straßburg (Elsass)
Die deutsch-jüdische Pflegegeschichte in Straßburg (Elsass), heute Strasbourg, im Osten Frankreichs ist ein bislang unerforschtes pflegehistorisches Thema. Der Artikel beleuchtet erstmals einen Ausschnitt, der zugleich die überregionale Vernetzung und Bedeutung des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main dokumentiert. Von 1911 …
Frankfurter jüdische Krankenschwestern und ihre Verbindungen nach Mittelfranken (Nürnberg, Fürth)
Auch aus Bayern verlegten junge jüdische Frauen ihren Lebensmittelpunkt nach Frankfurt am Main, wo sie im Verein für jüdische Krankenpflegerinnen eine fortschrittliche Ausbildung mit Karrierechancen erwartete. Der Artikel stellt im ersten Teil Krankenschwestern aus dem an Unterfranken grenzenden Regierungsbezirk Mittelfranken vor; er …
Frankfurter jüdische Krankenschwestern und ihre Verbindungen nach Würzburg und Unterfranken
Die vorbildliche Pflegeausbildung im Verein für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt am Main zog junge jüdische Frauen aus ganz Deutschland an. Im Frankfurter jüdischen Schwesternhaus wurden unterschiedliche Dialekte gesprochen: So traf, etwa bei den gemeinsamen Mahlzeiten im Speiseraum, die Rheinländerin auf die Hanseatin, …
Frieda (Brüll) Wollmann (1866 – 1942) aus Erlangen: Mitbegründerin des jüdischen Schwesternvereins in Frankfurt – Oberin in Köln
[…] eine in allen Zweigen der Verwaltung, der Haushaltung und der Krankenpflege gleichmäßig erfahrene und energische Dame“ – dieser Ruf (zit. n. Kolling 2008: 57) eilte Frieda (Brüll) Wollmann bereits voraus, als sie im Winter 1893/94 das Amt der ersten Oberin des …
Gumpertz’sches Siechenhaus (1888 – 1941) – jüdische Pflege für die „Aermsten der Armen“ im Frankfurter Ostend
Einführung Im Mittelalter fungierte ein Siechenhaus vor allem als Seuchenspital (etwa für Leprakranke). Dort wurden die ‚Insassen‘ von der gesunden Bevölkerung abgesondert und gleich Häftlingen teils ‚lebenslänglich‘ ‚verwahrt‘. Im Zuge der Industrialisierung wandelte sich das Siechenhaus zum Asyl für Bedürftige mit Gebrechen, …
Gumpertz’sches Siechenhaus: biographische Wegweiser
1905 stellte sich mit der Bankiers- und Stifterfamilie von Goldschmidt-Rothschild eine finanzkräftige Förderin ein: Zum Gedenken an die erst 45-jährig verstorbene Minka von Goldschmidt-Rothschild (1857-1903) errichteten ihre Mutter Mathilde von Rothschild und der Witwer Max von Goldschmidt-Rothschild eine unselbständige Stiftung, nachfolgend unterstützt …
Henry und Emma Budge-Heim für alleinstehende alte Menschen
Stiftungs- und Baugeschichte Die Stiftungsgeschichte Am 20.12.1920 schrieb Henry Budge anlässlich seines 80. Geburtstages an die Stadt Frankfurt am Main: „Aus Anlaß eines freudigen Ereignisses errichte ich zum Andenken an meine geliebten seligen Eltern Moritz und Henriette Budge in Frankfurt unter dem …
Im Dienste der Kinderrettung: Oberin Minna Hirsch und der jüdische Frauenverein Weibliche Fürsorge
Birgit Seemanns Beitrag führt in die Geschichte einer Frankfurter jüdischen Frauenvereinigung mit umfangreichen sozialen Aktivitäten ein. Im Vorstand wirkte mit Oberin Minna Hirsch eine Pionierin der beruflichen jüdischen Krankenpflege in Deutschland.
In „liebenswürdiger Weise zur Verfügung gestellt“: die Frankfurter jüdische Krankenpflege und ihr überregionales Netzwerk
Aachen, Bad Dürrheim, Hamburg, Hannover, Köln, Basel, Davos oder Straßburg – die Berufsorte der Schwestern des Vereins für jüdische Krankenpflegerinnen zu Frankfurt a.M. zeugen von der wegweisenden Bedeutung der einstigen jüdischen ,Pflegestadt‘ Frankfurt. Der Beitrag von Birgit Seemann markiert den Beginn einer Spurensuche.
In „allen Stadien der Schutzbedürftigkeit“: Institutionen der jüdischen Kinder- und Säuglingspflege in Frankfurt am Main – ein historischer Überblick
Mit Unterstützung der Georg und Franziska Speyer’schen Hochschulstiftung widmet sich das Projekt Jüdische Pflegegeschichte erstmals der Geschichte der jüdischen Kinder- und Säuglingspflege in Frankfurt am Main. Im Beitrag von Birgit Seemann finden interessierte Leser/innen einen Überblick über ihre Institutionen.
Interaktionen jüdischer Ausbildungsinstitutionen der Kinder- und Säuglingspflege in und um Frankfurt am Main
„Diejenigen, die bei den Säuglingen und Kleinkindern beschäftigt werden, erhalten Kurse in den Grundlagen der Erziehungslehre. Bei Eignung kann eine Ausbildung in Frankfurt als Kinderpflegerin durchgeführt werden. Die meisten, die das Heim verlassen, verdienen ihren Lebensunterhalt als Hausangestellte. Die Heimkommission vermittelt entsprechende Stellen in zuverlässigen jüdischen Familien.“ Bertha Pappenheim zeigt hier eine Möglichkeit der Zusammenarbeit zwischen Institutionen auf, die sich auch z.B. auf Einrichtungen in der Universitätsklinik beziehen konnten.
Joseph und Hannchen May’sche Stiftung für Kranke und Hilfsbedürftige – Baugeschichte und Personen
Baugeschichte Die Schenkung der Geschwister May an die Gemeinde RödelheimZum Andenken an ihre verstorbenen Eltern Joseph Hirsch May und Hannchen May schenkten die Söhne Julius und Arthur May, unter Beteiligung der Tochter Rege, am 20. Mai 1874 der Gemeinde Rödelheim eine „Behausung …
Joseph und Hannchen May’sche Stiftung für Kranke und Hilfsbedürftige – Die Stiftungsgeschichte
Die Schenkung von Grundstücken und einem Gebäude für Kranke und Arme Am 11. Oktober 1874 bewegte sich ein „stattlicher Zug“ von Rödelheimer Bürgerinnen und Bürgern vom Rathaus zum neuen Kranken- und Armenhaus. Das Haus lag „in der Fortsetzung der Alexanderstraße zur Rechten“ …
Jüdische Krankenhäuser in Frankfurt am Main (1829 – 1942)
Kranken zur Pflege, der Gemeinde zum Frommen, der Vaterstadt zur Zierde“ Die Öffnung des Frankfurter Judenghettos (1462 – 1796) und der am 1. September 1824 erkämpfte Status als „israelitische Bürger“ (Heuberger/ Krohn 1988, S. 37) schufen den Rahmen für die Auflösung des …
Jüdische Orte der Kur – die Sanatorien Dr. Pariser, Dr. Rosenthal und Dr. Goldschmidt in Bad Homburg
Die Sozialgeschichte der jüdischen Kranken-, Alten- und Kinderpflege umfasst auch die Sanatorien und Erholungsheime. Viele jüdische Frankfurterinnen und Frankfurter begaben sich in die benachbarten Kurorte Südhessens: nach Bad Homburg, Bad Nauheim, Bad Soden, Oberursel/Oberstedten oder auch Königstein mit dem bekannten Sanatorium Dr. …
Jüdische Orte der Pflege in Bad Nauheim
Bad Nauheims Bedeutung als Kurstadt Die jüdische Gemeinde von Bad Nauheim wurde 1830 gegründet. 1854, eine Zeit in der die Bedeutung als Kurort enorm wuchs, erhielt Nauheim die Stadtrechte und ab 1869 den Namenszusatz „Bad“. 1910 hatte die jüdische Gemeinde eine Mitgliederanzahl …
Jüdische Pflege in Basel und Davos
BaselEs war Isaac Dreyfus-Strauß (1852-1936), der 1903 den Israelitischen Spitalverein in Basel initiierte (vgl. Doepgen 2004). Er war Chef des Bankhauses Dreyfus, Sons and Company und hatte in Basel unterschiedliche Funktionen in der jüdischen Gemeinde inne. So war er ihr Präsident, leitete …
Jüdische Pflege in Heidelberg
1894 wurde, als erste Zweigstelle des jüdischen Bne-Briss-Ordens in Baden, die Friedrich-Loge in Heidelberg gegründet. Im Jahr 1930 hatte sie ca. 80 Mitglieder (vgl. Müller 1930: 43-48).Eines ihrer prominentesten Gründungsmitglieder war der Weinheimer Lederfabrikant Sigmund Hirsch (1845-1908), der zunächst als Mitglied der …
Jüdische Pflege in Mannheim und ihre Verbindung zur Frankfurter jüdischen Pflege
Die Krankenunterstützungsvereine In Mannheim gab es traditionelle Hilfsvereine wie die Chewra Kadischa, eine Beerdigungsbruderschaft (seit 1694), und die Bikkur Cholim, eine Krankenverpflegungs- und Brautausstattungsbruderschaft (seit 1770). In den Jahren 1776, 1798 und 1816 kamen zusätzlich Krankenunterstützungsvereine hinzu, aus denen 1879 die „Vereinigte …
Jüdische Pflegegeschichte in Bad Soden: Ida Beith und Jenny Jeidel, die Oberinnen der Israelitischen Kuranstalt
Die Arbeitsstätte: Zur Geschichte der Israelitischen Kuranstalt (1885–1938) Vor den Toren Frankfurts liegt im Taunus die Stadt Bad Soden, deren eindrucksvolle Kurgeschichte bis in die Anfänge des 18. Jahrhunderts zurückreicht. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Soden (seit 1922 ‚Bad‘) …
Julie Glaser (1878 – 1941 deportiert) – Oberin des Krankenhauses der Israelitischen Gemeinde Frankfurt am Main
… den Kranken zum Troste und dem Judenthum zur Ehre …“ – als langjährige Oberin des Frankfurter jüdischen Krankenhauses in der Gagernstraße setzte auch Julie Glaser diesen Leitspruch der jüdischen Pflege (vgl. Feldmann 1901) in die Tat um. HerkunftJulie Glaser kam am …
Karl Falkenstein
Bewohner des Henry und Emma Budge-Heims für alleinstehende alte Menschen Dass Karl Falkensteins Name nicht vergessen ist und Teile seines Lebens rekonstruiert werden konnten, verdanken wir der Liste der ehemaligen Bewohnerinnen und Bewohner des ehemaligen Budge-Heims, die Volker Hütte im Namen der …
Minderheit im Frauenberuf: jüdische Krankenpfleger in Frankfurt am Main
Sie sind selbst in der pflegehistorischen Forschung kaum präsent: Männer in der deutsch-jüdischen Krankenpflege. Entdecken Sie die Biografien der Frankfurter jüdischen Krankenpfleger Jakob Grünebaum, Walter Samuel Hayum, Leopold Kahn, Jonas Neuberger und Hermann Rothschild. Ein Beitrag von Birgit Seemann.
Rothschild´sches Altersheim – ein Wohnprojekt für Frankfurter jüdische Seniorinnen im Zeil-Palais
In den Jahren 1902 und 1903 legten die Stifterinnen Mathilde von Rothschild und Minka von Goldschmidt-Rothschild den finanziellen und rechtlichen Grundstein für zwei Alterswohnheime, die den Bedürfnissen alleinstehender älterer Frankfurterinnen entsprachen. Diese ‚Frauenprojekte‘ betrafen unterschiedliche Zielgruppen: Die Witwe Mathilde von Rothschild, dem …
Rothschild´sches Damenheim – ein Wohnprojekt für bedürftige Frankfurter Seniorinnen aller Konfessionen in Eschersheim
Noch kurz vor ihrem Tod verwirklichte die Frankfurter jüdische Stifterin Minka von Goldschmidt-Rothschild die Zedaka (jüdisches Gebot der sozialen Gerechtigkeit durch Wohltätigkeit), als sie 1903 die Errichtung eines größeren Mietkomplexes für materiell benachteiligte verwitwete oder ledige Frauen aller Konfessionen in die Wege …
Sozialgeschichte der jüdischen Altenpflege und Altenhilfe – ein Forschungsdesiderat
Jüdische Sozialarbeit in Deutschland hat eine lange Geschichte […]. Die jüdische Altenarbeit wiederum war immer ein Teil der Sozialarbeit. […] Nach dem von der Zentralen Wohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWSt) 1932 herausgegebenen ‚Führer durch die jüdische Wohlfahrtspflege‘ gab es zu dieser …
Spitäler im Frankfurter Judenghetto
Die Errichtung des Ghettos In Frankfurt am Main wurden jüdische Einwohner/innen bereits im Jahre 1074 urkundlich erwähnt (Mayer 1966, S. 9). Die Pogrome von 1241 und 1349 vernichteten die ersten Frankfurter jüdischen Gemeinden. Nach ihrer Wiederansiedlung lebten die Jüdinnen und Juden weiterhin …
Synopse zur Geschichte der beruflichen Kinder- und Säuglingskrankenpflege am Beispiel der jüdischen Pflege in Frankfurt a.M. und Region (Zeitrahmen: 1871–1945)
Die Synopse führt als Zusammenschau und Leitfaden durch die dreizehn Beiträge der Rubrik „Kinder- und Säuglingspflege“. Für Frankfurt am Main und Region stellte sich ein überkonfessionelles Netzwerk engagierter Persönlichkeiten und namhafter Institutionen ganz in den Dienst der Kinderrettung. Auch die Kinderbiografien bedürfen noch weiterer Forschung und Erinnerungsarbeit.
Thea Wolf auf dem Weg zur jüdischen Krankenschwester
… und sie wurden richtig stolz auf ihre ‚Krankenschwester-Tochter‘.“ Die Ausbildung zur Krankenschwester in jüdischen Einrichtungen In den 1890er Jahren organisierten sich die ersten jüdischen Krankenpflegevereine. Sie widmeten sich der Ausbildung von Krankenschwesterschülerinnen und halfen so den Beruf der Krankenschwester zu etablieren. …
Thekla (Mandel) Isaacsohn (1867–1941) – erste Oberin des Gumpertz’schen Siechenhauses zu Frankfurt am Main, letzte Oberin des Frankfurter Stiftungsprojekts ‚Erholungsheim für Israelitische Frauen Baden-Baden E.V‘
Der Artikel erinnert an eine facettenreiche Frauenbiografie und gibt Einblick in eine jüdische Familiengeschichte, die bis in unsere Gegenwart reicht. Ein Beitrag von Birgit Seemann.
Wie entstand die organisierte, beruflich ausgeübte Jüdische Pflege?
Auf der internationalen Tagung der European Assocation for the History of Nursing (EAHN) im Februar 2020 in Florenz war auch die deutsch-jüdische Pflegegeschichte vertreten – vorgestellt von Professorin Eva-Maria Ulmer. Ein Fokus ihres Artikels (deutsch/englisch – German/English) liegt auf den Exilbiografien Frankfurter jüdischer Krankenschwestern, die aus Nazideutschland flüchten mussten.
„(…) denn diess Haus ist Allen geweihet“ – das Clementine-Mädchen-Spital (eröffnet 1875): liberal-jüdische Anfänge und interkonfessionelle Zusammenarbeit
Zur Geschichte des heutigen Clementine Kinderhospitals in Frankfurt am Main gehört das Clementine-Mädchen-Spital, gegründet von der jüdischen Stifterin Louise von Rothschild und benannt nach ihrer früh verstorbenen Tochter Clementine. Wie Birgit Seemann in ihrem Beitrag schreibt, stand die Klinik allen Konfessionen offen.
„Deine Dir gute Obeli“ – Frankfurter jüdische Krankenschwestern in der Kinder- und Säuglingspflege
Der Verein für jüdische Krankenpflegerinnen war auch in der Frankfurter Kinder- und Säuglingspflege aktiv: Vorgestellt werden die jüdische und nichtjüdische Mütter beratende Säuglings-Milchküche im jüdischen Schwesternhaus, der überkonfessionelle Frankfurter Verband für Säuglingsfürsorge und das jüdische Kinderhaus der ,Weiblichen Fürsorge‘ mit seiner Oberin Frieda Amram. Diese Institutionen retteten und schützten viele Kinderleben. Ein Beitrag von Birgit Seemann. Überarbeitete Version, November 2021.
„Zeichen von Gesundheit und Lebenskraft“: Das Mathilde von Rothschild‘sche Kinderhospital (1886–1941), ein Pflegeprojekt der Israelitischen Religionsgesellschaft (Neo-Orthodoxie)
Die erstmalige Aufarbeitung der Geschichte der jüdischen Kinder- und Säuglingskrankenpflege in Frankfurt am Main betrifft diesmal ein Langzeitprojekt der Neo-Orthodoxie: die Kinderklinik im Röderbergweg 109 (heute: Habsburgerallee 112), errichtet durch die jüdische Stifterin Mathilde von Rothschild und nach ihr benannt. Ein Beitrag von Birgit Seemann.